Stabilisator trotz Luftfederung ?

  • Liebe Fachrauen / Männer. Ich habe meinen Wochner auf Sprinterbasis, Zwillingsrad Hinten und vorne und hinten verbreiteter Radstand ja mit Luftfederung bestellt.
    Nun frage ich mich ob ich auch noch den Stabilisator an der Hinterachse nehmen soll. Auf normalen Strecken wird er wohl eine eventuell Wankneigung ein wenig eindämmen. Aber da ich sehr gerne auch rauere Strecken, sprich auch unbefestigte Strassen fahre, frage ich mich ob dies dann gerade dann nicht eher kontraproduktiv wäre weil der Stabi dann ev. ja gegen die Federung der Räder arbeitet oder Schlaglöcher von einem Rad dann auch auf das andere Überträgt?
    Ich bin unwissender in diesem Thema und hoffe hier auf die Expertise von Wissenden zählen zu können. Danke schon jetzt für eure Hinweise.

  • Hallo Jubel,


    der Stabi bewirkt doch nur eine Beruhigung der Luftfederung. Was bestimmt nicht kontraproduktiv ist.
    :whistling::rolleyes::D Ein kleines Missgeschick ist Dir aber passiert. Vorne Zwilling und hinten Spurverbreiterung 8o ...?


    Grüße Hartmut

    Grüße Hartmut und Ingrid


    Auch Alt kommt an und es dauert noch nicht mal länger :D

  • Mach Dir da mal keine Sorgen. Ich hatte einen der ersten CDI-Sprinter mit einem Eura Alkoven drauf. Seeehr komfortabel aber man wurde fast seekrank, so hat der gewankt. Habe dann auch lange überlegt ob ich die Feder steifer mache oder was. Aber ich wollte den Komfort nicht verlieren. Habe dann von Goldschmitt die Stabis vorn und hinten nachgerüstet. Und mich wie blöde geärgert dass ich das nicht schon viel früher gemacht hab. Der Komfort blieb, das Wanken war nahezu weg. Wenn Du nicht maximale Verschränkung im Gelände brauchst: nimm sie!

  • Vorne Zwilling und hinten Spurverbreiterung

    Danke und korrigiert. Doofe Frage kann ich nicht einfach die Luftfederung härter einstellen umd weniger Wanken zu haben, sollte ich das überhaupt haben?

    • Offizieller Beitrag

    Doofe Frage kann ich nicht einfach die Luftfederung härter einstellen umd weniger Wanken zu haben, sollte ich das überhaupt haben?

    Hallo Jürg,


    wie soll die Luftfeder denn „härter“ eingestellt werden? Die Federung hat ja feste, physikalische Dimensionen. D.h. Im Fahrmodus haben die Federbälge ein definiertes Volumen und den dazu passenden Druck. Die „Härte“ folgt dann der Physik, d.h. dem Maße wie weit sich Luft komprimieren lässt.


    Verstellen kannst Du die Luftfeder durch mehr (anheben) oder weniger (absenken) Luft in den Bälgen. Mehr Möglichkeiten hast Du bei einer Vollluftfederung nicht. „Härter“ ginge es nur durch weniger Luft, d.h. weniger Volumen zum komprimieren aber dann hast du kein Fahrniveau. Das eignet sich dann nur noch zum Rangieren.


    Also die Idee mit den Stabilisatoren scheint mir da in die richtige Richtung zu zeigen.


    VG, Thomas

  • OK, danke allen für die Tipps. Kläre jetzt noch mit Mercedes konkret auf das aktuelle Modell für 5.5 T und werde dann wohl den Auftrag für Stabi noch erteilen. Wieder was gelernt.

  • Also ich habe sogar die serien Stabis an Vorder und Hinterachse gegen verstärkte ausgetauscht . Das Ergebnis ist in jeder Hinsicht positiv gewesen . Schwimmen , Windanfälligkeit , Verwindungen auf Einfahrten u.s.w. alles Vergangenheit . Das war ein 12 Tonner MAN .

  • Gerade bei einer Luftfederung sind Stabies ein "must have". Die Stabies verändern an der eigentlichen Federung wenig sondern vermeiden eher ein "Flattern" und machen die Fahrwerksbewegungen "ruhiger". Die Stabis versuchen die Achsschenkel/Achsen in der Normalposition zu halten und "bremsen" schnelle Fshrwerksbewegungen zusätzlich progressiv während die Dämpfer ja flatternde Bewegung in jeder Position dämpfen.
    Für den Geradeauslauf auch bei Seitenwind oder Bodenwellen sind die Stabies eklatant hilfreich. Ob eher dicke, massive Stabies oder eher flexibler Federstahl ist tatsächlich eine Komfortfrage. Zu dicke Stabies lassen mehr Vibrationen auf den Aufbau zu und weiche Stabies helfen bei zunehmender Geschwindigkeit auf unebenen Untergrund eben auch weniger, fühlen sich aber komfortabler an.


    vG
    Martin


    Nachtrag: Man kann auch die stärkere Ausführung der Stabies verbauen und später durch die Verwendung weicherer Lagergummies den Kompfort optimieren. Eine weitere Option ist die "Vorspannung". Üblicherweise werden die Stabies unter Last fixiert. Will man die Stabies etwas weicher haben, dann kann man das Fahrzeug auch für die Montage auslasten oder sogar überlasten. Dann werden die Stabies im Normalbetrieb "weicher". Entlastet man das Fahrzeug hingegen bei der Montage, dann erhalten die Stabies eine Art "Vorspannung" und reagieren härter. Wird der Stabilisator an den Querlenkern mittels Pendelstützen befestigt, dann kann man mit der Länge der Pendelstützen variieren.

  • So es ist geklärt. Und ich hätte eigentlich besser Wochner zuerst angerufen und nicht euch beschäftigt, aber dann wäre ich jetzt nicht schlauer.
    Ich wollte also Stabilatoren bestellen, und was meint Wochner? Er schreibt zurück nicht notwendig da die stärksten schon verbaut sind, serienmässig so wie er die Fahrzeuge bestellt für den 520 AGB mit 4x4. Tja, einmal mehr hat er mich überzeugt und ich bin froh irgendwann den Wochner zu fahren, das kommt gut denke ich. Nochmal vielen Dank für eure Tipp's und was ich dabei lernen konnte.

    • Offizieller Beitrag

    Und ich hätte eigentlich besser Wochner zuerst angerufen und nicht euch beschäftigt, aber dann wäre ich jetzt nicht schlauer.

    Ja, Jürg, das wäre wohl schneller gegangen aber wir alle hier hätten dann nicht so viel Spaß an dem Thema gehabt und so wie Du, sind doch viele hier (ich auch), die bei solchen Diskussionen noch viel dazu lernen. Es zeichnet Dich aber auch als echten LinerTreff´ler aus, dass Dein natürlicher Reflex zu allererst in unsere Richtung zeigt. :thumbup:


    VG, Thomas

  • Hallo Thomas, Dein dislike verstehe ich nicht. Natürlich kann man auch mit mehr Luftdruck eine Luftfeder härter machen. Aber es wird dann unkomfortabel weil eben weniger gefedert wird. In diesem Fall kann das Rad zu springen beginnen. Hab ich selbst erlebt. Pump mal eine Luftfeder auf höchstes Niveau, also höchsten druck und fahr mal über eine Bodenwelle. Das ist wie mit Vollgummireifen. Nicht umsonst beschränkt der Hersteller die Geschwindigkeit bei höchster und auch niedrigster Stellung eines Luftfahrwerks. Bei höchster Stellung ändert sich auch die maximale Verschränkung des Fahrwerks. Hab eich vor ein paar Wochen selbst erlebt als ich diagonal von der Straße in unebenes Gelände wollte: Dachte mir mal eben auf hohe Stellung und dann ab ins Gelände. Beim beim Wechsel vom Asphalt in den Feldweg gab es für ein Vorderrad keinen Bodenkontakt mehr (blöder Fiat halt ;-)). Also kurz nachgedacht, den Luftdruck wieder auf normales Niveau gesenkt, 1 Meter weitergefahren und dann wieder hoch gepumpt. Wäre ich vorher auch nicht auf die Idee gekommen, dass das passieren könnte...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Thomas, Dein dislike verstehe ich nicht.

    Hallo Stefan, entschuldige bitte, das Dislike war ein Versehen und ist nur den zu flinken Fingern auf dem Smartphone geschuldet. Ich habe das gerade wieder neutralisiert. Sorry!!! :schaem:

    Natürlich kann man auch mit mehr Luftdruck eine Luftfeder härter machen.

    Ja, wenn Du die Feder so vollpumpen kannst, dass sie die Federeigenschaft verliert, stimmt das. Bei dem E&P-System geht das mit den Einstellungen, die dem normalen Nutzer zur Verfügung stehen aber nicht, weil die Anlage das nur bis zu einem gewissen Punkt über die Automatik einstellt und da ist das Fahrwerk immer noch recht "weich". Meine Bemerkung bezog sich vor allem auch auf die Frage von Jürg, ob man das Wankverhalten bei normaler Fahrt durch härtere Einstellungen verändern kann und da die Anlage bei mehr als Schritttempo immer auf das normale Fahrniveau umpumpt, geht es dafür eben nicht. Jedenfalls kenne ich keinen Standard-Einbau, der das zulässt.


    VG, Thomas

  • Alles klar, Thomas. Entschuldigung angenommen. War etwas verwundert ;)


    Bei meinem Goldschmittfahrwerk geht das durchaus bei mehr als Schritttempo, es gibt sogar eine „race“-Stellung wo ab - ich glaube 90 km/h - um 2 cm automatisch abgesenkt werden kann :thumbup:
    Ansonsten kenne ich das von den Luftzusatzfedern. Da kannste Druck drauf geben bis es einer Vollgummifederung gleicht... Macht natürlich keinen Sinn.

    • Offizieller Beitrag

    Alles klar, Thomas. Entschuldigung angenommen. War etwas verwundert

    Vielen Dank. Das beruhigt mich. Bei einem Beitrag wie Deinem, wäre ich im Leben nicht darauf gekommen, absichtlich ein Dislike zu vergeben.


    Ja, bei einem meiner früheren Fahrzeuge hatte ich auch hinten GS-Federn drin und vorne eine Knopf, wo ich zum Aufpumpen draufdrücken konnte. Das habe ich aber immer nur bis zum Zielwert gemacht oder wenn ich an einer Rampe das Fahrwerk hinten hochstellen musste. Mehr habe ich mich nie getraut, daher fehlt mir wohl die Erfahrung mit so einer Einstellung.


    VG, Thomas

  • Um euch mal zu korrigieren (Klugscheißermodus AN) ... Eine Luftfeder kann man nicht härter machen, da auch der Luftdruck nicht effektiv verändert werden kann, sondern nur die Luftmenge! Bei gleichem Druck dehnt sich der Luftbalg bei unveränderter Beladung nur einfach aus aber der Druck bleibt gleich. Anders verhält es sich bei Gasdruck-Dämpfern. Hier ist das Volumen gleichbleibend, nur der Druck bestimmt die "Härte". (Klugscheißermodus AUS)


    Bei dem "Luftfahrwerk" reden wir aber eigentlich über das "Höhenverstellbare" Fahrwerk mit elastischen Luftbälgen aber nicht über "Gasdruckdämpfer", bei denen völlig andere Kriterien gelten. Da ist es in der Tat so, dass höherer Druck bei gleichem Volumen eine Verstellung der "Härte" bewirkt.


    In der Hoffnung für Klarheit gesorgt zu haben gehe ich nun in mein Wasserbett wo die Veränderung der Wassermenge ebenfalls kein Druckerhöhung mit sich bringt. Für einen überschüssigen Druckabbau sorgt nur der Schläfer, das nennt man dann Flatulenz ^^


    vG
    Martin

  • Hallo....


    ich war heute zum wiederholten Male bei Meier Fahrzeugbau in Altdorf um dem "Schaukelpferd" das Schaukeln abzugewöhnen. Nochmals wurden alle Drehstäbe geprüft und eingestellt, bis der Meister mit einem ausgebauten Dämpfer zu mir kam. Dabei wurde festgestelt dass der Dämpfer auf "Zug" seine entsprechende Kraft erzeugte, bei "Schub" allerdings viel zu leichtgängig ist, im Vergleich zu einem neuen Dämpfer. Dies sei der Grund warum unser M viel zu oft nachschwingt. Auf des Meisters Empfehlung habe ich alle 4 Dämpfer erneuern und neu einstellen lassen. Danach muss ich noch zu Iveco zur Spurvermessung. Nach der ersten Probefahrt und Heimfahrt ein tolles Fahrgefühl. Endlich "ausgeschaukelt". Der Spaß war zwar nicht billig aber es hat sich gelohnt. ;)


    Bye...Tom

  • Kann man relativ einfach selbst prüfen, indem man das RM auf Stützen stellt und jeweils ein Stoßdämpferende an einem Ende abschraubt . Dann schiebt und zieht man am Dämpfer . Hat man keinen Gegendruck, ist der Dämpfer defekt.

  • Für einen überschüssigen Druckabbau sorgt nur der Schläfer, das nennt man dann Flatulenz

    Ach dan kenne ich noch angenehmere Dinge um Druck ab zu bauen. Ein Schelm wer da an was erotisches Denkt :D:D:D