Erweiterung Solaranlage Flair

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liebe LinerTreff-Gemeinde,


    heute bekommt ihr einen kurzen Bericht zu der Erweiterung der Solaranlage auf unserem Flair. Diesmal nicht als Erzählung aus meiner Hobbythek, sondern als Ergebnisbericht einer Werkstattleistung, da ich meine technischen Grenzen einigermaßen kenne und den Umbau lieber von jemanden habe machen lassen, der etwas davon versteht. In diesem Fall habe ich mir den hier gut bekannten Bosch-Service in Groß-Gerau dafür ausgesucht.


    Unseren Flair haben wir im Juni 2018 als Neuwagen übernommen und hatten seinerzeit die von NiBi angebotene Solaranlage mitbestellt. Dies ist eine Anlage mit 2 x 100 Wp-Panelen mit je 36 Zellen und einem einfachen PMW-Laderegler von CBE. Warum NiBi so einen einfachen und nicht gleich einen MPPT-Regler verbaut, ist mir schleierhaft aber so war es eben vorhanden. :/ Auch ist die Anordnung der beiden Panels auf dem Dach m.E. nicht gut gewählt, da man die so wegen der Verschattungsrisiken besser nicht in Serie schaltet und somit auf einen Teil der Effektivität der Anlage verzichtet. X( Damit habe ich bei bestem Wetter maximal 10 A Ladestrom generieren können, was im Sommer für uns ausreichend ist aber im Frühling und Herbst wird es dann vor allem bei trüben Wetter schon recht dünn mit der Ladung.


    So sah das Dach vor der Erweiterung aus:


    Für die Auswahl der richtigen Erweiterung waren diverse Punkte ausschlaggebend:

    - es sollte kein Solarkraftwerk werden, nach dem Motto "alles was geht", sondern eine bedarfsgerechte wenngleich aber hochwertige Anlage

    - bei schönem Sonnenschein reicht die vorhandene Anlage heute schon für uns, da wir (geschätzt) täglich nur ca. 40-60 Ah verbrauchen, im Frühjahr und Herbst evtl. etwas mehr, da wir dann mehr drinnen sitzen und demnach mehr Verbraucher bedienen (Licht, Fernseher/Radio, ….)

    - da wir reine Saisonfahrer sind, ruht unser WoMo von Ende Oktober bis Mitte März, so dass die Leistungssteigerung vor allem für das Frühjahr und den Herbst relevant ist

    - die im Fahrzeug vorhandenen 3 x 150Ah Gel-Batterien sollen bleiben, kein Austausch gegen Li-Varianten

    - wir stehen selten mehr als 4 Tage an einem Platz, sondern lassen uns auch im Urlaub gerne treiben und "wandern" von einem Ort zum nächsten, so dass dann auch die Lichtmaschine noch ihren Beitrag leisten kann.

    - unser 830er ist ja ein kleines Fahrzeug und hat somit eine begrenzte Dachfläche, außerdem möchte ich das Dach weiterhin ohne große Probleme von vorne bis hinten begehen können

    - aufgrund der ungünstigen Verteilung der Panels auf dem Dach und der voraussichtlich ungeraden Zahl sollten auch die neuen Module in einer Parallelschaltung angeschlossen werden.


    Aufgrund der vorhandenen Konfiguration und der Entscheidung die vorhandenen Panels zu belassen, habe ich den Platz für die Erweiterung ermittelt. Auf dieser Basis habe ich mich für die Flexmodule WS110EFX-24 von Wattstunde entschieden. Dies aus mehreren Gründen: Die Module ….

    - … sind recht klein im Format,

    - … sind voll begehbar,

    - … sind sehr leicht und

    - … haben eine recht hohe Leerlaufspannung von 39,5V (wichtig wegen der Parallelschaltung).


    Und ja, mir ist bewusst, dass diese Flexmodule sich stärker erwärmen als Rahmenmodule und dann an sehr sommerlichen Tagen im direkten Vergleich an Wirkungsgrad verlieren aber da wir an solchen Tagen ohnehin genügend Strom einfahren können und die Erweiterung vor allem für die trüben, kühleren Tage relevant ist, war das für unseren Bedarf nicht ausschlaggebend.


    So haben wir drei schicke Module mit einer Gesamtleistung von 330Wp aufkleben lassen. Gleichzeitig wurde der vorhandene Solarregler gegen einen Victron SmartSolar MPPT 75/15 ausgetauscht und die Erweiterung über einen Victron SmartSolar 100/30 angeschlossen. Ergänzt wurde das dann mit einem Batteriecomputer Victron BMV 712, so dass ich damit auch ein besseres Monitoring der Leistung von Solaranlage und Batterie bekommen habe.


    So sieht das jetzt auf dem Dach aus:

      


    Die Module sind auf dem Dach verklebt und ringsum verfugt. Letzteres war eine klare Empfehlung der Werkstatt, damit bei Frost kein Wasser unter die Module sickern kann und dieses dann die Verklebung aufbricht.


    Insgesamt haben ich damit 530 Wp auf dem Dach und konnte gleich am Anfang die verbesserte Leistung der Anlage erleben. Kam ich früher unter besten Bedingungen auf 10A Solarleistung, waren es jetzt bei guten Wetterbedingungen gleich mal über 25A netto!


    Und weil das Ganze so viel Spaß gemacht hat, habe ich mir dann gleich auch noch die kombinierte WLAN/LTE-Antenne von Panorama Antennas auf das Dach bauen lassen. Die dafür notwendigen Dachdurchführungen hätte ich auch nicht gerne selber gemacht. ;) Auch dieses Teil hat sich in den ersten Tests schon bewährt. So habe ich auf unserer Tour in der Süd-Pfalz im ländlichen Bereich mit dem iPhone trotz 4G gerade mal 0.5 MBit bekommen, mit der Antenne waren es dann aber ordentliche 15 MBit (via Netgear M1).


    Alles in allem hat Jürgen Steitz mit seinem Team da wieder sehr zuverlässige Arbeit abgeliefert und ich bin sehr zufrieden vom Hof gefahren. Die ersten 2 Wochenenden mit der neuen Anlage haben die Entscheidung dafür bestätigt und meine Hoffnung ist, dass ich nun ganzjährig ohne Landstrom auskomme. Im Herbst werde ich sicher feststellen, ob das so ist.


    Im Anhang habe ich Euch auch noch eine pdf angehängt mit den Abmessungen und der Dachkonfiguration und hoffe, dass dieser Bericht für den Einen oder Anderen interessant oder vielleicht sogar hilfreich ist. :-))


    VG, Thomas

  • Hallo Thomas.


    Glückwunsch zur erfolgreichen Erweiterung!

    Ich habe ähnliches gemacht, allerdings meine vier vorhandenen CBE Solarmodule entfernen lassen.

    Nun habe ich 8 x WS110ESX 110Wp/24V Flexmodule von Wattstunde auf dem Dach.

    Jeweils sind zwei Solarmodule in Reihe geschaltet (macht ca. 80V Leerlaufspannung)

    und dann je zwei Reihenschaltungen parallel.

    Diese zwei Schaltungen gehen in meinem Fahrzeug auf zwei Victron Energy Smart Solar 100/30 MPPT-Regler.

    Sobald auch nur ein wenig Licht am Himmel ist habe ich nun Solarertrag und Ladestrom. :-))

    Ich denke zusammen mit den 3 x 200Ah Smart LiFePo Akkus von Victron Energy benötige ich selbst in der "dunklen" Jahreszeit keinen Landstrom mehr.

    Zusätzlich wurde bei meinem Umbau noch der Wechselrichter (MultiPlus 2000) gegen einen Multiplus 3000 ausgetauscht und ein Votronic 90A Ladebooster eingebaut.

    Das bereits vorhandene Victron Energy Venus GX ist dann durch ein Victron Energy Cerbo GX getauscht worden an dem ich zukünftig 4 SuperSense Sensoren anschließen kann.


    ,,, so bleibt man dran,,,

  • dann möchte ich mich auch noch hier outen zum Thema Solarerweiterung, da ich die Module von Harley_62 erworben und bis auf ein Modul verbaut habe.

    Die Anlage hat nun

    4x135WP, 2x 100WP und 3x80WP zusammen 980WP

    Jeweils an Mppt Reglern von Victron


    Leider passt eins der 135WP Module von Hilger nicht noch aufs Dach, deshalb jetzt in Reserve oder auch abzugeben wenn jemand eins brauchen kann. Es ist ein CBE MF135 Modul.


    Grüsse


    Dirk

    • Offizieller Beitrag

    Harley_62 Hallo Hilger,

    von Wattstunde gibt es die 110er m.W. nur in der 24er Version und damit nur in der Version mit 39,5V Leerlaufspannung. Wäre ja wirklich ein Fortschritt, wenn NiBi die jetzt im Programm hat.


    IP71 Hallo Ingo,

    was für einen Solarregler hast Du denn verbaut? Verwendet NiBi da noch den Regler von CBE oder einen ordentlichen MPPT-Regler? Wenn bei Dir auch noch der CBE verbaut sein sollte, kannst Du den für relativ kleines Geld gegen einen leistungsfähigeren austauschen. Gerade bei den Modulen mit der hohen Spannung lohnt sich das.


    VG, Thomas

  • Hallo Thomas, Harley 62, Dirk,


    hier würde ich noch Wasserdurchführungen einbringen um im ungünstigsten Fall keinen zu hohen Wasserstand in der nähe der Dachluken zu haben.


    LG Dirk

    Hallo Namensvetter,


    danke für den Hinweis der sicher valide ist. Bei mir waren alle Kanäle von N+B verlegt und liegen schon Jahre so. Habe dort noch nie einen Wasserstau festgestellt aber achte bei dem nächsten Regen mal drauf.

    Grüße


    Dirk

  • Hallo Namensvetter,


    danke für den Hinweis der sicher valide ist. Bei mir waren alle Kanäle von N+B verlegt und liegen schon Jahre so. Habe dort noch nie einen Wasserstau festgestellt aber achte bei dem nächsten Regen mal drauf.

    Grüße


    Dirk

    Dirk, irgendwann ist immer das erste mal 😉

  • Moin Hilger,

    nimm die Abdeckung ab und schneide 5cm raus. Dann machst du die komplette Abdeckung wieder drauf und bindest die Kabel an dieser Stelle oben an die Kanalabdeckung. So haben wir das meistens gelöst.

    Gruß Dirk

  • Ich habe eine ähnliche Aufrüstung vorgenommen:


    Vermutlich war es die Langeweile während des Lockdowns in der Corona Krise, die mich zu einer Aufrüstung der Stromversorgung in unserem Flair inspiriert hat. Unser Flair hat 3 x 150 Ah AGM Batterien plus die 110 Ah Fahrzeugbatterie. Ein Problem hatten wir nicht, allenfalls die Unsicherheit, wieviel Strom brauchen wir eigentlich und wie lange reicht die Batterie. Das schlecht ablesbare CBE Panel jedenfalls genügte mir nicht. Da der vorhandene Wechselrichter/Ladegerät „Multiplus Compact 12/2000/30 von Victron gut funktioniert, bot es sich an bei Victron zu bleiben.

    • Zu besseren Batterieüberwachung habe ich den Victron „Smart Batterie Monitor BMV-712 bestellt und eingebaut. Das geht recht einfach. Den Monitor habe ich gleich unterhalb des CBE Panels installiert. Dann habe ich das mitgelieferte UTP-Kabel nach unten und hinten in die Garage zum Stromverteilung (hinter der Lochblechlatte) verlegt. Etwas schwieriger war es den dazugehörigen Shunt zusätzlich zu dem Shunt von CBE einzubauen. Hierzu musste ich mir entsprechende Kupferschienen anfertigen, eine handwerkliche Herausforderung.
    • Um noch besser für Stellplätze „ohne Stromanschluss“ gerüstet zu sein, habe ich den ersten Schritt zu eine Solarstromversorgung gemacht. Bei N+B kann man ja 2 x 125 Watt für 2.190 € bestellen und die Erweiterung auf 4 x 125 = 500 Watt soll dann nochmal 1.790 € kosten. Wieviel die Nachrüstung bei N+B oder beim Händler kostet, habe ich nicht ermittelt.

    Da der BMV712 mit Bluetooth ausgestattet ist, habe ich jetzt einen ausgezeichneten Überblick über den Stromverbrauch und den Zustand der Batterien und dies natürlich auf dem Smartphone! Kosten 230 €.


    Soweit mir bekannt ist, verwendet N+B die flexiblen WS 125EFX Module von Wattstunde. Da diese z.Z. nicht lieferbar sind habe ich mich für das WS 110EFX-24 entschieden. Warum -24, diese Module haben eine Umpp Spannung von 33,5 Volt und wenn man zwei davon in Reihe schaltet hat man eine Umpp von ca. 67 Volt. Der Vorteil eine höheren Umpp liegt darin, dass der nachgeschaltete Solarregler auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch ausreichend Spannung zur Verfügung hat.

    Nach meinem Plan kann ich maximal 6 Module (660 W) auf dem Dach des Flair 830 LE unterbringen. Davon schalte ich immer zwei in Serie und in drei Gruppen parallel. Als Solarregler hat mir das Victron Berechnungstool den Smart Solar MPPT 100/50 vorgeschlagen, und den habe ich auch installiert. Auch dieser hat Bluetooth und kann vom Smartphone ausgelesen und bedient werden.

    Kosten für zwei Module plus MPPT, Kleinteile und Kabel ca. 1.000 €, die Erweiterung um jeweils zwei Module (220 W) kosten dann ca. 630 €.


    Bevor ich mit der Installation begonnen habe, habe ich erst einmal einen Schaltplan und einen Dachplan gezeichnet, diesen hänge ich gern an, bitte aber um Verständnis, dass ich keine Gewähr für die Richtigkeit übernehme.


    In der nächsten Ausbaustufe will ich das Victron GX Cerbo installieren, allerdings erst dann, wenn man daran auch eine präzise Tankanzeige anschließen kann. Wer zu dem Thema Informationen beisteuern kann, darf mich gern kontaktieren.


    So jetzt ist erst einmal Schuss mit der Technik, jetzt geht es wieder los auf Reisen.


    Viel Grüße


    Harald Lindloff

    • Offizieller Beitrag

    So jetzt ist erst einmal Schuss mit der Technik, jetzt geht es wieder los auf Reisen.

    Hallo Harald,


    zunächst einmal ein ganz herzliches Willkommen hier im LinerTreff. Mit deinem Wissen über die reisemobile Technik bist du hier sicher sehr gut aufgehoben und kannst bestimmt auch viele, gute Beiträge leisten. Davon würde ich mir durchaus einige wünschen.


    Daher fände ich es auch sehr gut, wenn du, also bevor du wieder auf Reisen gehst, kurz noch die Zeit findest, dich bei uns in der dafür vorgesehenen Rubrik vorzustellen. Wir sind eine wirklich gut funktionierende Gemeinschaft und schätzen es, wenn man zumindest ein wenig versteht, mit wem man es zu tun hat. Hier findest du reichlich Anregungen, was ich damit meine:

    Vorstellungsrunde


    VG, Thomas