Moin alle zusammen,
nach vier Wochen in Widdern haben wir heute unseren Bettenwechsel zur Fa. Hoss, Kleinaitingen in der Nähe von Augsburg durchgeführt.
Der Grund ist ein morgiger Werkstatt-Termin zur Nachbesserung der Keramik- und Nanoversiegelung.
Kurz nach dem Übergang von der A7 zur A8 wurde die Fahrt jedoch jäh unterbrochen, weil ein Polizeifahrzeug uns mit Blaulicht und aufleuchtendem „Polizei! Bitte folgen“ zum Halten auf einem Behelfsstandstreifen an der Autobahn brachte.
Es begann das übliche Ritual: Ausweis-/Führerschein- und Fahrzeugkontrolle, ebenso wurde die Ladungssicherung auf dem Autotrailer kontrolliert und überprüft, ob ich einen Anfangsverdacht auf Alkohol am Steuer begründe. Anette fand jedoch meine Antwort auf die Frage ob ich etwas getrunken habe nicht so gut. Ich verwies auf meine kranke Leber und verneinte die Frage. Ist wirklich so wegen einer überstandenen Hepatitis Infektion, was ich aber der Polizei nicht näher ausführte.
Etwa 10 Minuten nach dem Zwangsstopp kamen noch zwei zivile Polizeifahrzeuge dazu, sodass wir ein nettes Stelldichein hatten. Ok, über die Lokalität kann man verschiedener Meinung sein, warum aber nicht zur Abwechslung mal an der Autobahn.
Traurig, sehr traurig war aber der Grund dieser Aktion. Über die Notrufnummer 110 wurde ich bei der Polizei angeschwärzt, was zu diesem Polizeiaufgebot führte. Dies hat mir ein Polizeibeamter unverblümt mitgeteilt. Auf meine Nachfrage nach dem „warum“ gab es keine Antwort.
So ging ich im Kopf die letzten 30 Minuten der Fahrt durch um zu prüfen, was ich möglicherweise falsch gemacht haben könnte. Außer einer schwarzen Limousine aus der Schweiz, die mir mit einem langem Hupkonzert am Ende einer Autobahnbaustelle den Unmut mitgeteilt hatte, dass er nicht überholen konnte, war da nichts gewesen. In der sehr engen Autobahnbaustelle war mit Schildern ein versetztes Fahren empfohlen gewesen. Dieses Schild wird an besonders unfallträchtigen Punkten aufgestellt, sodass ein versetztes Fahren empfohlen wird, wodurch mehr Platz und Abstand zu anderen Verkehrsteilnehmern an besonders engen Fahrbahnstellen ermöglicht werden soll. Ich bin rechts mit 80 km/h gefahren, 80 km/h waren erlaubt.
Ob es dieser Schweizer ohne Hirn im Kopf war, ich weiß es nicht und werde es auch nicht wissen.
Möglicherweise war es ein ebenso hirnloser Mitbürger, dem es nicht gefallen hatte, dass ich entweder ein teures Freizeitfahrzeug fahre (Neidfaktor) oder ein selbsternannter Hilfssheriff, der ein touristisches Fahren zu Corona Zeiten unterbinden wollte.
Für letzteres sprach die Frage der Polizei nach unserem Fahrziel. Meine Antwort: Ich fahre in die Nähe von Augsburg zu einem Werkstatt-Termin. Nachfrage der Polizei: Mit diesem Fahrzeug? Meine Antwort: Ja, mit diesem Fahrzeug! Meine Zusatzfrage: Möchten Sie die schriftliche Bestätigung des Termines sehen? Antwort der Polizei: Nein, ist ok.
Weiterhin sehr traurig war, dass die Polizeibeamten meiner Bitte eine Maske aufzusetzen nicht nachkamen, sie würden Abstand zu mir halten. Das ich nicht lache! Auch die Bitte mein wiedereinfädeln auf die Autobahn abzusichern wurde abgelehnt. Antwort: Sie machen das schon, einfach auf dem Standstreifen beschleunigen und dann rüberziehen. Das ich nicht lache, hier war nur ein Behelfsstandstreifen, der zudem durch eine vorgelagerte Brücke nicht einsehbar war.
Ok, so weiß ich jedenfalls, dass meine Ladungssicherung perfekt war, unsere Ausweise gültig sind, Anette und ich nicht gesucht werden, was will man mehr!
Mir fällt dazu nur die Toyota Werbung aus 1985 ein:
Nichts ist unmöglich!
Doch, alles ist möglich: Wir sind am Ziel angekommen!
Liebe Grüße
Rolf