Umbau auf Lifepo4, bestehender Batterielader einsetzbar?

  • Hallo zusammen,

    da meine 2x 160 Ah AGM Batterien so langsam aber sicher den Dienst quittieren habe ich mich dazu entschieden die ganze Choce aus 2x 200 Ah Lithium umzubauen.

    In der finalen Auswahl steht für mich aktuell 2x Liontron LX Smart 200 mit integriertem BMS als Favorit im Rennen. Zumindest ist es das was für mich Preis- Leistungstechnisch am sinnigsten erscheint.

    Gerne dürft ihr mir hier aber auch noch Alternativen nennen.

    Aktuell ist in meinem C Liner ein Mastervolt 12/4000-200 verbaut. Kann mir jemand sagen ob der Lader in Kombination mit Lithium überhaupt funktioniert?

    Ich habe hier mal das Datenblatt mit angehängt und bedanke mich vorab für eure Unterstützung!

  • Schau doch einfach Mal bei cs-batteries.de, die haben 1:1 kompatible LiOn Akkus ohne Schnickschnack zu guten Preisen.


    Falls du noch kein victron smart-bmv verbaut hast würde ich das bei CS für kleines Geld mitnehmen.


    Ich habe 2*240Ah für den Aufbau, und 80Ah für den Anlasser, mit 1400A Kaltstartstrom .


    Tschüss


    Ludo

  • Kann mir jemand sagen ob der Lader in Kombination mit Lithium überhaupt funktioniert?

    Kurz und knapp: Ja!.

    Mastervolt kann konfiguriert werden, sofern die nicht sowieso schon auf max 14,,4V Ladespannung steht (ist häufig so). Ladekurve muss nicht unbedingt, kann aber angepasst werden. Die Kapazität wird übrigens auch für das Display hinterlegt, damit die Anzeigewerte auch hinterher stimmen.


    vG

    Martin

  • Ich bekomme so langsam einen dicken Hals: Der lvsbird hat eine einfache Frage gestellt, die man mit Ja oder Nein beantworten kann. Wenn man denn sein Mitteilungsbedürfnis im Griff behält. Die Information, dass auch andere Väter schöne Töchter haben und was du in deinem Auto verbaut hast, hilft doch hier keinen Deut weiter :rolleyes: Was soll das???


    vG

    Martin

  • Lieber Micha,


    lass dich bitte nicht irritieren. Das du Alternativen genannt haben möchtest, hatte ich in der Tat übersehen. Allerdings würde das auch nichts an der Fragestellung "Kann ich meine Mastervolt für LiFePo4 Akkus verwenden?" ändern.

    Wenn die Liontron deinen Anforderungen gerecht sind, dann geht das technisch mit der Mastervolt.


    Im Prinzip gibt es 2 Strategien mit LiFePo4:

    - Zellen mit einem separaten BMS

    - Batterie mit integrierten Zellen und integriertem BMS


    Mit sepraten Zellen hat man mehr Flexibilität (Zellen erweitern) und mit der integrierten Lösung ist es eben einfacher. Da braucht man sich weniger um Parametrierung und Installation kümmern.


    Grundsätzlich sind die Fertigakkus (Liontron, Greenakku, etc) alle recht änlich aber dennoch unterschiedlich in dem Zellaufbau. Die einen haben prismatische Zellen und die anderen häufig auch zylindrische Zellen. Bei den Prismatischen Zellen (gesamtkapazität = 4xEinzelkapazität in Reihe geschaltet) kann man teilweise auch einzelne Zellen bei Defekt tauschen. Bei zylindrischen Zellen = 4x Einzelkapazität, bestehend aus 6/8 zylindrischen Zellen) geht das eher weniger. Von der Qualität werden die Lösungen mit prismatischen Verhältnissen oftmals bevorzugt. Der Streit, welche Akku der beste oder der bessere ist, ist so alt wie die Geschichte von LiFePo4.


    LiFePo4 Akkus haben bestimmte Anforderungen. Das wurde auch schon vielfach hier und in anderen Forden beschrieben. Die meisten Ladesysteme, Ladegeräte haben inzwischen eine vordefinierte Ladekonfiguration für LiFePo4, die nur noch aktiviert werden muss. Bei anderen Systemen muss man die Ladespannung und ggf. die Start/Endeparameter nebst den zugehörigen Daten eintragen, konfigurieren. Die Mastervolt kann das auf jeden Fall - Das war ja deine Eingangsfrage. Ich hatte die Frage nach Alternativen so verstanden als wenn die gewünscht wären, wenn sich die Liontron Konfiguration nicht in der Mastervolt abbilden lässt.


    vG

    Martin

  • Lieber Martin,
    vielen Dank für deine ausführliche Antwort auf meine Frage mit welcher du meine Hauptfrage perfekt beantwortet hast.

    Dann bin ich schon mal froh das ich kein zusätzliches Ladegerät verbauen muss.

    Ich möchte den Aufwand für den Umbau auf LiFePo4 so gering wie möglich halten und daher liebäugele ich mit Akkus mit integriertem BMS.

    Nach einiger Suche und Recherche sind dann fast nur noch die Liontron übrig geblieben.

    Meine Frage nach Alternativen war tatsächlich auf Akkus bezogen welche mit der Mastervolt funktionieren würden und 1zu1 getauscht werden können.

    Wichtig wäre mir das der Ladezustand der Akkus weiterhin im bestehenden C Bedienpanel abgebildet wird, oder muss ich dafür eine weitere Anzeige verbauen?


    Eine Frage noch bzgl. der Lade-Kennlinie:

    In der mir vorliegenden Anleitung in Papierform (siehe Abbildung oben) finde ich die DIP-Schalter Konfiguration nur für AGM, Gel usw.

    Muss am Mastervolt überhaupt etwas angepasst werden? (Dip-Schalter Konfig oder Softwareupdate?)

    Auf der Seite von Mastervolt steht zum Produkt das es Lithium-tauglich ist (automatisch)

  • Bei einer Mastervolt Anlage muss auch der Mastershunt auf die neue Technik umgestellt werden. Die Mastervolt Vorgabe "LIfepo4" passt m.E. überhaupt nicht zu den Liontron.

    Ich wäre jetzt eher bei einem solchen Fahrzeug, wie dem deinen, dafür zuerst genau das Nutzerverhalten in Sachen Strom zu eruieren, bevor ich mir solche Akkus zulege.

    Das erspart dir mit Sicherheit Geld und Nerven........


    Meine Meinung!


    Holger

  • Wichtig wäre mir das der Ladezustand der Akkus weiterhin im bestehenden C Bedienpanel abgebildet wird, oder muss ich dafür eine weitere Anzeige verbauen?

    Moin, Michael,


    hierzu meine Meinung:

    Bei mir im CBE wird über eine Prozentanzeige der Zustand der Batterien angezeigt. Meines Wissens ist hier eine Entlade-Kennlinie spannungsbasiert hinterlegt, die eigentlich nur für Blei-Akkus einigermaßen richtig anzeigt. Bei einer Li-Batterie ist diese Entladekurve wesentlich flacher. Somit wird länger eine volle Batterie angezeigt und am Ende dann "plötzlich" eine leere.

    Ich habe nach der Umrüstung auf eine Li-Batt einen zusätzlchen Batteriemonitor eingebaut. Der bilanziert die entnommene und nachgeladene Strommenge und zeigt die tatsächliche Restkapazität richtig an. Zusätzlich kann man die Abschalt-Restkapazität %-genau einstellen. (Bei Blei sollen ja bekanntlich nur 50% der Nennkapazität entnommen werden, bei Li können es bis zu 90% sein).


    Je nachdem, was bei dir schon vorhanden ist, wäre eine sinnvolle Nachrüstung notwendig.


    LG


    Wolfgang

  • Bei mir im CBE wird über eine Prozentanzeige der Zustand der Batterien angezeigt. Meines Wissens ist hier eine Entlade-Kennlinie spannungsbasiert hinterlegt, die eigentlich nur für Blei-Akkus einigermaßen richtig anzeigt.

    Das stimmt nur bedingt, wenn eine Mastervoltanlage mit Mastershunt und dem großen CBE Display verbaut ist, dann wird das CBE Display via Bus (CBE to Mastervolt) vom Mastershunt angesteuert und zeigt somit die reellen % Werte vom Verbrauch an.


    Wenn jedoch das einfachere CBE Display verbaut wurde, dann hast du recht .....dann ist die Anzeige Spannungsgeführt.


    Holger

  • Eigentlich kann man das ganze quick and dirty machen.

    Beim CBE, wenn es die ältere Verdion ist, die Batteriekapazität einstellen. Dann erfolgt dort die (spannungsgeführte) Anzeige mit einer gewissen Toleranz. Die Mastervolt via Software auf konstantladung 14,2 bis 14,4V einstellen und wenn man es möchte, einen Smartshunt (Victron 500A) in die Minusleitung zu den Akkus einschleifen um via Victron App die Detaildaten abrufen zu können .... wenn man die Detaildaten überhaupt haben will.


    Das dürfte die einfachste Methode sein. Die Ladung vom Fahrzeug (LiMa) sollte über einen Regler erfolgen, der für die Einhsltung der Grenzwerte sorgt. In diesem konkreten Fall ist das nicht unbedingt erforderlich, da die Iveco-Lima m.W. die 14,4V nicht übersteigt und vor Überdpannung schützt zusätzlich noch das BMS. Das Bessere ist immer der Feind des Guten. Schöner wäre es mit Regler (Booster) aber es geht auch ohne, da die Liontrons da nicht sooo empfindlich sind.


    vG

    Martin

  • Vielen Dank Martin,

    ich denke so werde ich es auch umsetzen.

    2x200Ah Lithium inkl. BMS rein, den Mastervolt mittels Software auf 14,2 bis 14,4V Konstantladung einstellen und das große CBE versuchen umzustellen.

    Detaildaten benötige ich aktuell nicht, ein Smartshunt wäre ja aber dann auch irgendwann schnell nachgerüstet.

    Zusätzlich passe ich noch die Efoy 210i auf die neuen Akkus an und fertig.

    Wegen der Lichtmaschine habe ich gerade mal in die Serienausstattung meines C-Liners auf MAN Basis geschaut.

    Dort steht:" Zusätzliche Drehstrom-Lichtmaschine 14V 80 A (1120W) zum Laden der Aufbaubatterien während der Fahrt"

    Somit sollte diese die 14,4V hoffentlich nicht überschreiten, sonst bricht das BMS ja die Ladung während der Fahrt ab... =O

  • Hätte ich auch selber lesen können ... MAN TGL :/ ....


    Mit der separaten LiMa ist alles fein. Die 14V LiMa liefert 13,4-14,4V (Streuung) und damit kommt die Liontron klar. Ich habe ja ebenfalls den MAN und die Zusatzlima auf 125A umgerüstet. Das klappt! (Fliegt bei mir im Rahmen des Umbaus auf 24V wieder raus aber das ist ein anderes Thema).

    Die 12V LiMa bei dem Fahrgestell hat ja auch keine "Irritationen" durch Ladezustände der Fahrgestellbatterien und kann ihren Strom entsprechend der Abnahme der Aufbaubatterien regeln. Das vereinfacht die Sache.

    Die LiMa´s haben die Eigenschaft, dass sie sporadisch Spannungsspitzen über 14,4V abliefern aber das bringt die LiFePo´s nicht um. Das Liontron BMS könnte bei Überspannungen empfindlich mit Abschaltung reagieren. Das muss man aber erstmal beobachten und es gibt eine hohe Wahrscheinlichkeit, das das nicht geschieht. Wenn doch, dann kann man immer noch einen Laderegler (DC DC 12/12) zwischenschalten, der die Spannung dann "einfängt". Der Aufwand ist aber unabhängig vom Zeitpunkt später genauso groß wie, wenn man das sofort machen würde ... also kann man es erstmal ohne probieren. Ich prophezeie ... es wird auch ohne funktionieren.


    Die LiFePo4 Batterien haben einen Lieblingsarbeitsbereich zwischen 10-90% Kapazität. Entlädt man unter die 10%, dann bekomt der Akku Streß und lädt man über 90%, dann bekommt der Akku ebenfalls leichte Koppschmerzen. Das ist nicht tragisch aber ist der Lebensdauer des Akkus auch nicht förderlich. In der Praxis bedeutet das ... alte Batterien raus, neue rein, anschließen und die CBE Parameter anpassen (Kapazität) ... feddich. Dann testen und messen. Die Ladeparameter in der Mastervolt optimalerweise via Masteradjust-Software kontrollieren und ggf. anpassen. Wenn die Anpassung nicht sofort erfolgt, kann man das auch später machen ... Wie gesagt, die Akkus sind nicht soooo empfindlich, wie das mancherorts dargestellt wird. Man sollte nur das Fahrzeug nicht dauerhaft an den Landstrom hängen, so dass der Akku voll gedonnert wird. Mal eine Nacht oder ein paar Stunden am Landstrom um den Akku grundsätzlich nachzuladen ist kein Problem.


    Shunt und Laderegelung würde das Verfahren optimieren, spielt aber in der Funktionalität nicht unbedingt die erste Geige.


    vG

    Martin

  • So wie die Vorredner Michael und Martin beschrieben haben, habe ich dazumals auch als für mich ideale und schnelle Lösung auserkoren.


    Eurocargo mit sep. LM, ohne Booster

    die alten Batterien raus, 2 x Liontron je 200AH eingebaut

    den Victron Multiplus II mit so einen Zwischenkabel um ein paar Euro konfiguriert

    zwei Victron Solarregler eingebaut mit entsprechenden Parametern

    Victron Smart Shunt 500 mit einfachsten Batteriecomputer eingebaut


    Bei LM Ladung beobachte ich immer genau, habe aber noch nie zu hohe Spannung gesehen.

    Seit über einem Jahr und bei 6 Monaten ununterbrochener Nutzung keine Probleme gehabt. Empfehlenswert.

    Christian