Fachkraft für Injektoren wechseln an Iveco 50C17 (gemäss Iveco Baujahr 2009)

  • Das mit dem Massepunkt ist korrekt. Ich glaube aber, die Diagnose mit den Injektoren ist recht wahrscheinlich, da sich durch den Injektorenwechsel das Fehlerbild verändert hat. Ob die Code-Interpretation mit Inj. 1 versus Inj.4 korrekt vom OBD Leser interpretiert wurde, sei mal dahingestellt. Aber da der Fehlercode vor und nach dem Injektorentausch anders ist, würde ich auch da zunächst nach dem Fehler suchen.


    PV Automotive versucht gerade ein komplettes Set mit Dichtringen ausfindig zu machen, (Zentrallager) und die Dinger expressartig nach Bad Dürrheim zu bekommen. Das Wochenende ist da gerade etwas kontraproduktiv aber morgen früh soll es verlässliche Aussagen dazu geben. In Hagen im lokalen Lager sind die Dinger leider nicht vorrätig.


    Heute gilt es erstmal den Ueli und Ruth heile und möglichst ohne Panne nach Bad Dürrheim zu bekommen. Daumendrücken ist angesagt!


    vG

    Martin

  • Ich bin da, nach Studium des Handbuches aus 2011 was wohl Uelis Motor betrifft anderer Meinung.


    Die Injektoren müssen eindeutig durch Barcode dem Steuergerät zugeordnet werden.


    Wenn ein Tausch der Injektoren von 1 auf 2 und umgekehrt erfolgte, der Fehler aber jetzt auf Zyl. 4 erscheint ist das imho erstmal für mich kein Grund, alle 4 Injektoren zu wechseln, sondern vielleicht, neben den bereits erwähnten Masseverbindungen auch nach dem Raildruck und dem Drucksensor Kraftstoff zu schauen.


    Das Diagnosehandbuch ist übrigens unter manualslib einzusehen. Klären sollte Ueli, welchen Motorcode er hat.


    https://www.manualslib.de/manu…e3481.html?page=70#manual



    Gruß


    Elbert






  • Danke für den Tip ,Elbert.

    Ich werde das auch mal machen, mein Fahrgestell ist auch auch aus 2009 wie das vom Ueli. Habe auch ständig immer mal aufleuchtende gelbe Signale im Display.

    Alles was nicht schadet hilft...


    Gruß Dietmar

  • Motorcode ist: F1CE3481C*C


    Das ist richtig, was du schreibst, Elbert. Nur der Barcode wird nicht zugeordnet, sondern der Barcode enthält den Schlüssel, der das Steuergerät mit den Adaptivwerten versorgt.


    Adaptivwerte werden permanent während der Laufzeit des Motors aus verschiedenen Messwerten ermittelt und aktualisiert. Das ist der Unterschied zwischen "Adaptivwerten" und den einzustellenden Parameterwerten. So wie im Handbuch dargestellt, gibt es nicht "den Sensor", der Güte, Menge und Druck an dem Injektor misst, sondern Sensoren, die Abgastemperatur, Raildruck und "Zündfestigkeit" pro Zylinder als auch Luftdruck und Temperatur der Ansaugluft (Luftmassenmesser) melden. Aus diesen Werten wird die Öffnungszeit ( damit Einspritzmenge und Einspritzzeitpunkt) des jeweiligen Injektors bestimmt. Damit werden die Werte als sogenannte Adaptivwerte im Speicher des Steuergerätes gesetzt.

    Ich habe es mehrfach selber gemacht (Nicht bei Daily, sondern BMW) und die Adaptivwerte gem. TIS genullt (Reset). Das ist nach meinen Informationen auch die praktizierte Vorgehensweise von Iveco. Vorteil ist dabei, dass der Motor sofort mit den voreingestellten Werten des Steuergerätes startet und die Adaptivwerte neu setzt. Mit den Injektorwerten startet der Motor ggf. mit deutlich abweichenden Adaptivwerten, was zunächst wieder zu einer Fehlermeldung führt, die wieder mit einem Reset der Adaptivwerte beseitigt wird. Damit ist die Eingabe der per Barcode (Manche Hersteller haben keinen Barcode sondern die Schlüsselzahl eingraviert) ad absurdum.

    Letztendlich ist das aber auch wurscht, wie man es macht. Hauptsache die Injektoren machen zur Laufzeit, was sie sollen.

    Hab leider gerade keinen Ivecospezi an der Hand aber so wurde es mir vor ca 5 Jahren von einem Ivecomeister erklärt als sie den Injektorentausch bei einem 65C17 durchgeführt haben.


    vG

    Martin

  • Soweit mir bekannt ist, wird die Einspritzmenge bei neuen Injektoren von Steuergerät automatisch angepasst. Wäre das nicht der Fall, käme es auf Grund der erhöhten Durchsatzmenge bei Austausch nur eines Injektors zu unrundem Motorlauf. Die Kraftstoffmenge wird also auf annähernd gleiche Einspritzmenge reduziert wie die gebrauchten Injektoren durchlassen, einfach ausgedrückt.


    Gruß Horst

    Die meisten haben vermutlich genau wie wir, mehr Zeit hinter als vor sich.

    Also mach was draus . . . .

  • Leute, ihr diskutiert im Kreis.


    Bei Installation des neuen Injektors passiert folgendes.

    Injektor einbauen, Zündung an ... OBD Leser ist angeschlossen -> Fehlermeldung "Kommunikation mit Injektor X gestört". Fehlerreset und der neue Injektor wird registriert. Dazu brauchts zunächst garnix mit Code oder Kenn-Nummer, Barcode oder sonstwas.


    Im 2.Schritt Adaptivwerte resetten oder die Konfiguratilnskennung/Barcode/Cofierung/Kennzahl (wie auch immer der Identifier genannt werden möchte) eintragen (auch hier mag der Eine es "Anlernen", der Andere "Eintragen" oder sonstwie nennen) Zündung aus, Zündung ein und anlassen. Je nach Tiefenanalyse des OBD Lesers erscheint ggf. eine Warnung. Die Warnung kann ignoriert werden (Verschwindet, wenn das Steuergerät bemerkt hat, dass die Adaptivwerte resettet wurden oder abweichen, bei Abweichung über dem Toleranzwert kommt eine erneute Fehlermeldung, die dann resettet wird (das ist wieder idas gleiche, wie der alternative, vorherige Reset)))


    im 3.Schritt Motor laufen lassen bis auf Betriebstemperatur ... feddich.


    Wie gesagt, ich habe das zigmal bei verschiedenen Fahrzeugen (vorrangig BMW) gemacht. Im TIS (Technisches Informationssystem) befindet sich ebenso (wie im Handbuch IVECO) der Hinweis im Schritt 8-10 EOL Einspritzmenge bestimmen und Injektorwerte eintragen. In der Fehlerbehsndlung wieder ist beschrieben, Schritt 7 EOL, Injektor auswählen und Werte "Nullen". Der übliche Weg ist gleich zu Nullen und damit einen Schritt zu sparen. Beide Wege sind richtig und möglich. Deswegen ist die Diskussion obsolet.

    Einen Hinweis noch zum Auswechseln einzelner Injektoren. Kann man machen, ist aber i.d.R. Mist. Man soll auf jeden Fall darauf achten, das alle Injektoren mind. den gleichen Index haben. Aber auch dann driften die Adaptionswerte mächtig auseinander wenn die vorhandenen Injektoren nicht mind. gereinigt werden. Besser ist auf jeden Fall alle zu erneuern oder alle "aufbereiten" lassen.


    Ich glaube auch, die Diskussion ist müßig, da Ueli dem Mechaniker kaum erklären will, wie die Injektoren ausgetauscht werde; hilft ihm also nicht weiter. Also ist es im Prinzip auch egal, wie das technisch funktioniert und wer welches Verfahren anwendet. Wie bei vielen Sachen gibt es unterschiedliche Verfshren und nicht nur richtig und falsch.


    vG

    Martin

  • Sehr interessant alles zu lesen. Aber als Laie verstehe ich nicht mal 25%.

    Aber diskutiert bitte weiter, den einen sehr grossen Lerneffekt habe ich schon.

    Also bitte: macht weiter. Ich bin grad in einer totalen Lernkurve. Wir sind jetzt in Bad Dürrheim und inzwischen voll relaxed. Wir sind angekommen und ich saug auf was noch rein passt.

    Ich schreibe das nicht ironisch, ich schätze eure Meinung sehr und ich habe wirklich dazu gelernt - und lerne noch mehr von euch.


    Danke euch allen für die Wissensvermittlung.

    Ueli + Ruth

  • Beiliegend unsere Notizen über die 514km von Göttingen nach Bad Dürrheim:

    So, wir sind in Bad Dürrheim angekommen.Während der Fahrt immer wieder Fehler. Am Anfang jeweils nächsten Parkplatz angesteuert. Irgend wann währen der Fahrt nur noch Kupplung gedrückt, Motor aus und grad wieder an - und weiter ging die Fahrt. Von Göttingen waren es 514km bis Bad Dürrheim. Und somit haben wir von den 514km runter gezählt, bei welchen Restkilometer Fehler aufgetreten sind:

    Km 514: Abfahrt - beim Motorenstart Meldung „ASR Ausfall“

    Km 485: Fehler 102 im Display, EDC blinkt (leichte Steigung)

    Km 361: Fehler 102 im Display, EDC blinkt, gelbe Motorwarnlampe dauernd - nach Motorstart gelbe Lampe dauernd

    Km 345: Fehler 102 im Display, EDC blinkt, gelbe Lampe bleibt

    Km 327: Fehler 102 im Display, EDC blinkt, gelbe Lampe bleibt

    Km 312: Fehler 102 im Display, EDC blinkt, gelbe Lampe bleibt

    Km 306: Fehler 102 im Display, EDC blinkt, gelbe Lampe bleibt - mit ELM327 Fehler 271 ausgelesen, alle Fehler gelöscht, alle Lampen ausgeschaltet

    Km 154: Fehler 102 im Display, EDC blinkt (unter Last bergauf)

    Km 92: Fehler 102 im Display, EDC blinkt (eben, ohne Last)

    Km 56: Fehler 102 im Display, EDC blinkt, gelbe Motorlampe dauernd ( beim Motor einschalten Meldung „Motor kontrollieren, ARS nicht verfügbar, Bremsen defekt, Fehler 001

    Km 23 : Fehler 102 im Display, EDC blinkt, Motor kontrollieren als Motor wieder an war. Seit Km 56 Fehler nicht gelöscht.

    Grüsse aus der Schweiz (Sihltal Region Zürich)

    Haexli2 (Ueli)

  • uf Ueli ... ich wünsche euch einfach eine baldige und vor allem endgültige Lösung und bis dahin viele Gelassenheit und starke Nerven.

  • Hallo Elbert

    Iveco Kassel hatte beim ersten Anlauf als die Lambdasonde gewechselt wurde einen kompletten Motorencheck mit dem Iveco-Analysegerät gemacht. Dabei wurde kein Fehler sichtbar, auch nicht bezüglich Raildruck und Kraftstoffzufuhr.

    Grüsse aus der Schweiz (Sihltal Region Zürich)

    Haexli2 (Ueli)

  • Hallo Elbert

    Iveco Kassel hatte beim ersten Anlauf als die Lambdasonde gewechselt wurde einen kompletten Motorencheck mit dem Iveco-Analysegerät gemacht. Dabei wurde kein Fehler sichtbar, auch nicht bezüglich Raildruck und Kraftstoffzufuhr.

    Morgen Ueli,


    das war an meinem Volvo ähnlich bei der letzten Reparatur.

    Das Volvo Diagnoseprogramm zeigte einen Fehler auf den Raildrucksensor vorlauf.

    Ich gab den Auftrag, sowohl Vor- als auch Rücklauf zu wechseln.

    Gesagt, getan. Nach der Probefahrt mit dem Mechaniker keine Probleme. Bei der Rückfahrt nach Remagen in Rheinbach 2 x gleiche Störung wie vorher, Motor prüfen lassen, Notlaufprogramm.


    Also ein paar Tage später wieder zu Volvo.

    Jetzt sollte es das Kraftstoffiltergehäuse sein. Angeblich würden die Anschlüsse Vor- und Rücklauf korrodieren und die Anlage würde Luft ziehen.

    Getauscht, Probefahrt, gleicher Fehler wieder.

    Mittlerweile hatten die mit der Volvo Zentrale in Ismaning gesprochen und eine Serviceanleitung Massekabel anbringen erhalten.

    Gleichzeitig wurde dann auch der Drucksensor getauscht und siehe da, der Fehler trat bis heute nicht mehr auf.


    Gruß


    Elbert

    • Offizieller Beitrag

    Auf die Anzeigen der Diagonsesysteme würde ich mich nicht verlassen. Bei mir leuchteten diverse Fehlermeldungen auf, Fahrzeug fuhr nur noch im Notlauf 20 km/h.

    Die Teile die als defekt angezeigt wurden, hatte VOLVO getauscht, da der Fehler weiter bestand wurde wieder zurück gebaut. Nachdem das alles nichts gebracht hat, haben die den kplt. Kabelstrang von hinten nach vorne durchgemessen. Siehe da, es war ein Kabelbruch an einem Stecker der diesen Mist alles zur Anzeige gebracht hat.

    ca 25 Stunden Elektriker wurden aufgewendet um den Fehler zu finden.

    Also würde ich die Kontakte und Steckverbindungen nicht außer Acht lassen


    v.G. Schorsch

  • Ich bin da recht pragmatisch. Es soll ja auch Fälle geben, wo das Diagnosesystem tatsächlich den Fehler anzeigt, der auch die Ursache für die Störung ist ;)

    Wenn das Diagnosesystem also meldet, das ein Injektor defekt ist, warum dann nach allen möglichen Ursachen suchen und nicht erstmal die Injrktoren tauschen. Für mich wäre es das naheliegendste. Wenn dann der Fehler nicht beseitigt ist, kann man sich auf eine tiefer legende Ursachenforschung begeben. Klar, Injektoren gehören nicht zu den 'Cent-Artikeln aber gleich von vorneherein auszuschließen, das das Diagnosesystem innerhalb der Interpretation einfach mal Recht hat, erscheint mir nicht der beste Weg.

    Es ist sicherlich auch nicht hilfreich alle möglichen potentiellen Fehlerquellen zu untersuchen, sondern strukturiert den Fehler einzugrenzen. Da würde ich eben genau da ansetzen, wo die Ursache gemeldet wird.

    Hinzu kommt, dass aufgrund der Laufleistung auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit vorhanden ist, dass die Injektoren Fehler produzieren. Die Injrktoren müssen ja nicht final kaputt sein. Nur ist es während einer Reise schwierig den Wagen außer Betrieb zu nehmen um die Injektoren aufbereiten zu lassen.Einfacher ist es die Injektoren zu erneuern, die Altteile zu einem Aufbereiter zu schicken und regeneriert wieder gegen bedrucktes Papier in den Markt zu tauschen.

    Erst, wenn die Fehlerquelle Injektoren beseitigt ist, kann man sich ggf. der mühseligen Fehlersuche an weiteren Quellen widmen.


    Das die OBD Leser einen qualitativ abhängigen Interpretstionsspielraum haben, ist tatsächlich so. Das kann ich bestätigen, nachdem ich mehrfach beim gleichen Fehlerbild zwei unterschiedliche Diagnosesysteme mit unterschiedlichen Fehlerbeschreibungen hatte. Der Fehlercode stimmte überein aber die Fehlerbeschreibung wiech ab. Beispiel: Fehler 015x4h = "Störung CAN Bus" entgegen "Steuergerät nicht erreichbar". Ergebnis war übrigens ein "abgesoffenes DVD-Laufwerk (Navi) wegen Wasserschaden".


    vG

    Martin

  • Moin,

    Die Injektoren zu tauschen macht sicherlich Sinn auch aufgrund der Laufleistung und des Störungsbildes.

    Wenn ich mir jedoch die losen herumhängenden Steckverbindungen und die Qualität der Steckverbindungen mit O-Ring gedichtet anschaue, sind darin auch viele Störquellen zu finden. Mei Daily ist auch 2009/2010 . Als bei mir der Getriebesteller defekt war und zwei Steckverbindungen getrennt wurden, zerbröselt die Dichtringe. Ist ja auch recht warm auf Dauer an einem Getriebe.

  • Aktueller Stand:


    4 Stück Injektoren mit gleichem Index sind nun auf dem Wege vom Zentrallager ins Sauerland und stehen morgen früh zur Verfügung. Didi Hill (Dietmar) ist so nett und holt die Injektoren und Dichtringe morgen früh ab und übergibt sie an DHL. DHL Express sorgt dafür, dass die Teile am Mittwoch beim Ueli sind. Ueli organisiert den Einbau und dann schauen wir weiter ...


    So funktioniert LinerTreff ;) :saint:


    vG

    Martin