Batteriekapazität bestimmen

  • Eine Frage an die Elektrik-Fachleute unter Euch: kann man die Restkapazität der Aufbaubatterien messen?

    Ich habe 3x210Ah Gel-Batterien, die inzwischen 6 Jahre alt sind. Sie sind zwar gut von mir behandelt worden (nie besonders tief entladen, regelmäßige Volladung mit Ausgleichsladung, Erhaltungsladung am Netz in den Standzeiten), aber trotzdem entleeren sich die Batterien doch spürbar schneller als im Neuzustand. Ich habe davon gelesen, dass die Kapazität zwischen 5-10% pro Jahr abfällt. Das hieße ja im schlimmsten Fall, dass ich nur noch 50% der Ausgangskapazität zur Verfügung hätte. Da ich demnächst wieder eine winterliche Reise nach Lappland plane, würde ich gerne wissen, welche Reserven ich noch habe oder ob ein vorheriger Austausch sinnvoll ist.


    Mit besten Grüßen aus Berlin

    Remco

  • 1. man kann

    2. das Ergebnis kann man anzweifeln

    3. je niedriger der Entladestrom, desto höher die entnehmbare Kapazität

    4. wie tief will ich entladen? bis 50% oder tiefer?


    viele Fragen.....


    meine Erfahrung mit nasser Elektrotechnik: 5 Spezialisten, 10 Meinungen


    ich würde folgendes machen:


    - Akku volladen

    - über Kühlschrank entladen, da sollten rund 20A fließen

    - Spannung und Strom messen, ab 12V häufig

    - wenn die Spannung beginnt stark abzufallen aufhören, spätestens bei 11V

    - aus der Kurve die Kapazität ermitteln

    - wieder volladen


    jetzt die gemessene Kapazität an den Verbrauchsgewohnheiten spiegeln, wenn die Autonomie nicht ausreicht Akku gegen Lithium tauschen


    grüße klaus

  • Ich habe mal so versucht zu messen

    Batterien voll geladen , abgeklemmt,


    4 Halogenlampen a 55W angeschlossen= ca 16 - 16,5 A Verbrauch.

    Werte aufgeschrieben ,besonders oft zum Ende hin.

    Bei 12,0 hab ich beendet und Kapazität errechnet.

    Es sollte schon ein permanenter Verbraucher sein. Ein Kühlschrank ist da eher nur bedingt geeignet, der schaltet ja zwischenzeitlich ab.

    Grüße Xaver

  • Moin.


    Ich habe dazu einen 220 V Heizlüfter mit mehreren Leistungsstufen genommen

    Dazu kommt ein einfacher Leistungsmesser für die Steckdose.

    Beides Dinge, die viele schon im Haus haben.


    Der Wechselrichter schaltet ja automatisch ab, so verhindert man auch die Tiefentladung und muß nicht daneben stehen.

    Die abgenommene Leistung lese ich später am Leistungsmessgerät ab.


    Für mich ergibt diese Methode die ehrlichsten Werte.

    Ich kann die Batterien im Hochstrom-, Standard- und Grundlastbereich belasten.

    Ich kann jetzt ziemlich genau sagen, wie sich meine Batterien bei Belastung verhalten, bzw. wo der Kipppunkt ist und wann sie nicht mehr wollen.

    Die ersten 35% konnte ich Batterien voll Belasten ( ca. 140 A /1500W WR inkl. Verluste ) danach nur noch mit 50A .

    140A waren dann, nach einer kurzen Erholungsphase und nur noch für ein paar Minuten möglich. Zum Haare fönen hätte es bei mir gereicht, Wasserkocher wäre knapp geworden. :)

    Max Entladung bis der WR nicht mehr anspringt - 60%, Dann hatten die Batterien die Ausschaltspannung von 10,9 V für den WR erreicht..

    Dann geht zwa Licht und Heizung noch, aber man hat schon ein ungutes Gefühl wenn man den Fernseher anschaltet.


    Gruß, Thomas

  • Hallo Thomas,

    Danke für den Tipp und die ausführliche Beschreibung!

    Beste Grüsse

    Remco

  • Wie Willi_chic schon geschrieben hat: 5 Spezialisten, 10 Meinungen

    Es gibt spezielle Messgeräte, die niemand zuhause hat, der das nicht beruflich macht.

    Der Kühlschrank ist in der Tat nicht optimal, weil er nicht dauerhaft läuft, da sind die Lampen wie mythos schrieb schon besser, aber wie lange soll das dauern?

    Über den Wechselrichter halte ich persönlich auch für keine gute Idee, da dieser Verlustleistung hat.

    Als Anhaltspunkt kann man bestimmt über einen gleichbleibenden Verbraucher (12 V) und Strom- und Spannungsmessung einigermaßen ermitteln.

    Wenn es genau sein soll, wende Dich an eine KFZ- Werkstatt deines Vertrauens; die verfügen ggf. über die entsprechenden Messgeräte.

  • Hallo zusammen,

    da ist es scheinbar doch von Vorteil wenn man eine Markenbatterie hat. Ich werde demnächst meine SuperB Epsion 90 Ah gegen 150Ah tauschen. Damit ich die alten guten Gewissens und mit Beleg über den Zustand anbieten kann hab ich denen mal ne Anfrage geschickt was zu tun sei.

    Wenige Tage später dann der Rückruf: man schickt mir ein Messgerät zu, leistet den Telefonsupport dazu damit die Daten aus dem Batterie-BUS ausgelesen werden können und ich schick das danach zurück. Kostet 30,- Euro. Perfekt.

  • Hallo zusammen,

    da ist es scheinbar doch von Vorteil wenn man eine Markenbatterie hat. Ich werde demnächst meine SuperB Epsion 90 Ah gegen 150Ah tauschen. Damit ich die alten guten Gewissens und mit Beleg über den Zustand anbieten kann hab ich denen mal ne Anfrage geschickt was zu tun sei.

    Wenige Tage später dann der Rückruf: man schickt mir ein Messgerät zu, leistet den Telefonsupport dazu damit die Daten aus dem Batterie-BUS ausgelesen werden können und ich schick das danach zurück. Kostet 30,- Euro. Perfekt.

    Es ist ja nicht so, dass die von Phoenix verbauten Gel-Akkus keine Markenbatterien wären, aber ein auslesbares BUS-System gibt es da natürlich noch nicht.

    Allerdings ist meines Erachtens eine Aussage über den Zustand, also die Spannung der einzelnen Zellen auch keine Aussage über die noch vorhandene Kapazität des Akkus. Und die die dürfte wohl auch bei einem Li-Akku nicht leicht zu bestimmen sein.

    Beste Grüße

    Remco