Sind meine Batterien hinüber?

  • Hallo zusammen

    Schon lange kämpfe ich mit meinem Stromhaushalt. Ich habe 2x 100Ah 24V LiFePo parallel geschaltet.


    Da ich keine Grossverbraucher wie Kaffeemaschine, Haarföhn, Waschmaschinen ect. betreibe, sollte diese Strommenge doch 2-3 Tage halten.

    Trotzdem waren meine voll geladenen Batterien nach 1,5 Tagen leer, obwohl im Moment nur Kühlschrank(55W), Heizung (50W im Vollbetrieb) und der Eigenverbrauch des Systems Strom bezieht.


    Die Batterien waren so tief entladen, dass der Wechselrichter mit eingebautem Ladegerät und Solarladeregler abgeschaltet hat. Anschliessen an den Landstrom brachte keine Besserung weil das Ladegerät eine Minimalspannung der Batterie benötigt.

    Ich habe nun die Batterien mit einem ext. Ladegerät für LiFePo von Victron geladen. Nun sind sie wieder voll.

    Was mich verwirrt ist, dass laut Ladegerät nur 2,5 Std. Ladezeit und 34Ah nötig waren um wieder voll zu laden.

    Im Verlauf des Ladegerätes wird keine Tiefentladung angezeigt.


    Kann mir jemand sagen wie es möglich ist, dass nur noch so wenig Kapazität zur Verfügung steht? Sind meine Batterien (Jg.2019) hinüber?


    Vielen Dank für weiterhelfende Antworten.

  • Moin Jo,


    Wenn deine Batterie eine Kapazität von 200 Ah bei 24V hat, sind das 4.800 Wh


    Nach 36 Stunden tiefenentladen, bedeutet 4.800 Wh / 36 h = ca. 130 Watt, wenn man die gesamte Batteriekapazität zugrunde legt.


    Jetzt musst du nur noch deine Verbraucher addieren und du bekommst ein Gefühl dafür, ob es plausibel ist, oder nicht.


    Was die 34 Ah angeht, kommt es wieder darauf an, auf welchem Spannungsniveau, damit man die Wattstunden errechnen kann. Bei 24V, wären das nur rund 800 Wh, was deutlich zu wenig für eine tiefenentladene Batterie wäre.


    Gruß

    Ralf

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  • Was die 34 Ah angeht, kommt es wieder darauf an, auf welchem Spannungsniveau, damit man die Wattstunden errechnen kann. Bei 24V, wären das nur rund 800 Wh, was deutlich zu wenig für eine tiefenentladene Batterie wäre.

    Hallo Ralf

    Danke für deine Infos.

    Die verbrauchten 34Ah kann ich schon zuordnen und sind auch plausibel. Aber warum ist damit das ganze Batteriepaket schon leer?


    Die Batterien werden normal entladen, bis der Wechselrichter seinen Dienst einstellt. Aber dann funktionieren die direkten 12V und 24V Verbraucher noch eine zeitlang.

    Irgendwann scheint das BMS dann ganz zu unterbrechen, auch die 12V und 24V Verbraucher sind tot.

    Einfach an die Steckdose bringt dann nichts mehr, weil der WR irgendeine Grundspannung von Batterieseite benötigt um überhaupt in Gang zu kommen.


    Wenn ich jetzt das externe Victron-Ladegerät direkt an der Batterie anschliesse, startet der WR sofort. Auch der Victron Smart-Shunt erwacht wieder und meldet die Batterie zu 72% voll.

    Nach 2,5 Std. Ladezeit und geladenen 34Ah meldet das externe Victron-Ladegerät volle Batterienin und schaltet in den Erhaltungslademodus.

  • Vielleicht mal die App Probieren … die findet man unter emergoplus im Applestore. Scheint kein Billigheimer zu sein und die 12 V Version hat wohl BT . Ein Versuch macht kluch….

  • Ich könnte mir vorstellen, das deine Accus einen Zellendrift haben, das heisst, das die Zellen eine zu grosse Ladedifferenz haben, der der Balancer es nicht mehr schaft, dieses auszugleichen. Das BMS würde dann die Ladung abschalten, wenn eine Zelle max eingestellte Voltzahl erreicht. Ein Auslesen der einzelnen Zellen würde Klarheit bringen. Um die Accus wiederzubeleben hast du eine Change die Batterien zu öffnen, und jede einzelne Zelle mit einem Laborgerät auf gleiche Laadespannung zu laden. Dies ist ein längerer Prozess über viele Tage, wenn du die Zellen nicht parallel hängen kannst.

    Wenn du nicht öffnen kannst , gibt es im Netz andere Möglichkeiten mit bestimmten Ladeverfahren, die Accus zu generieren.

    Viel Erfolg

  • Vielleicht ist nur eine nicht in Ordnung.

    Ich hatte das Problem beim Bauen der Batterie für meinen Schwiegersohn. Alle 4 Zellen hatten etwa 3,2 Volt. Ich habe dann einfach den Accu zusammengebaut und voller Hoffnung vollgeladen. Nach kurzer Zeit schaltete das BMS ab. Eine Zelle hatte 3,65 Volt, alle anderen 3,3 bis 3,4 Volt. Ich habe dann versucht die eine Zelle zu entladen, das ist aber garnicht einfach, und hat auch nicht richtig gepasst. Also alle 4 Zellen parallel geschaltet, und mit Laborgerät auf 3,65 Volt geladen. Der Vorgang hat fast eine Woche gedauert, bis alle Zellen gleichvoll geladen waren. Danach wieder zusammengebaut und Batterie ans Mastervoll, entladet und wieder geladen, mehrmals, der Zellendrift ging gegen Null, alles in Ordnung.

    Ich habe aber nachher noch einen aktiven Balancer nachgerüstet

  • Sowohl für das Thema des tatsächlichen SoC auf 100% als auch etwaigen Zellendrifts ist in meinen Augen wichtig mal zu prüfen dass du die Akkus tatsächlich mit ihrer "korrekten" Ladespannung beschickst. Die 25,6V die da stehen könnens jedenfalls nicht sein, das wären 3,2V pro Zelle, das gibt weder einen SoC von 100% noch wird da was balanced.


    Um ein etwaigen Zellendrift auszugleichen (bzw. das BMS diese Arbeit erledigen zu lassen) müssen die Akkus auf bestimmte Ladespannung kommen und dort auch über einen Zeitraum gehalten werden. Sonsts balanced da kein BMS.


    Versuch mal 3,6 pro Zelle also 28,8V als Absorptions Voltage, liegt ja noch unter dem aufgedruckten Max.
    Zeit in Absorption je nachdem was dein Ladegerät an Profil erlaubt durchaus mal auf paar Stunden. Erhaltung danach auf 27V


    Disclaimer ... unbedarfte Äußerungen eines Anwenders, Anwendung auf eigene Gefahr :D

  • Danke an alle für die Tipps.


    Die App von PowerXtreme habe ich runtergeladen. Meine Bat. scheinen kein BT zu haben. Schade.


    Ich beginne mal mit Ambras Vorschlag und prüfe die Batterien einzeln, ausserhalb der angeschlossenen Technik.