Carthago s-plus auf Iveco Daily 50C (5,8t)

  • Hallo Zusammen,


    da es in verschiedenen Beiträgen angesprochen bzw. beklagt wurde, möchte ich meine Erfahrung mit dem Fahrzeug in einem eigenen Thread darlegen.


    Wir haben uns Anfang 2022 ein Baujahr 2021 als Vorführwagen mit 800 km gekauft. Bei der Testfahrt auf der Autobahn fühlte sich das für uns als Wiedereinsteiger alles richtig gut an.

    Das große Erwachen kam dann leider unterwegs.


    Das Fahrgestell mit Luftfederung hinten und Teilluft vorne war mit dem Aufbau total überfordert. Gewichtstechnisch waren wir immer vollgeladen, Reserven nicht mehr vorhanden.


    Sind wir über Bodenwellen gefahren, hat es im Aufbau „gerummst“, bei Querrillen hat es fürchterliche Schläge im Armaturenbrett getan. Bleistifte oder die Sonnenbrille hat es im Ablagebrett auf dem Armaturenbrett um ein Fach versetzt.


    Auf das Problem und unserer Meinung nach untragbare Verhalten angesprochen hat uns der Mainzer Händler gesagt: „das ist halt so“. Carsten Stäbler, den wir durch andere Maßnahmen kannten empfahl uns Marquart Stoßdämpfer einzubauen. (Carsten Stäbler halte ich übrigens für eine sehr gute Werkstatt). Dies hat zu einer leichten Verbesserung beigetragen, war aber immer noch ganz fürchterlich. Mit einem solchen Auto kann man nicht reisen, sondern nur die Fahrt ertragen!


    Mittlerweile wird der Wagen, nach Aussage eine Händlers aus Frankfurt, auf einem 60C gebaut, das Problem ist also wohl erkannt worden.


    Das zweite große Problem war der Seitenwindassistent, der mit dem Aufbau überfordert war. Eine Nachfrage auf dem Iveco Stand auf der CSD ergab, dass uns ein dort anwesender Techniker bestätigte, dass der Assistent für den großen Aufbau nicht konzipiert ist, Carthago es aber so haben wolle! Unzählige Male hat das Womo uns ausgebremst, ohne dass ein Grund ersichtlich war. Zweimal hätte ich das Auto fast auf die Seite gelegt. Bei Händler und Iveco habe ich das mehrfach ohne Erfolg reklamiert. Ohne Probefahrt kann man das sicher auch nicht beurteilen (GPS im Auto)! Man hat es also gar nicht ernst genommen. Nach zwei Nachbesserungsversuchen habe ich den Seitenwindassistenten dann deaktivieren lassen und mir den Preis von Carthago erstatten lassen. War nicht ganz einfach, aber eine Rechtsschutzversicherung machts möglich.


    Nach nur 10.000 km in 9 Monate haben wir uns leichten Herzens von dem Fahrzeug getrennt.


    Viele Grüße

    Micha

  • Hallo Michael,

    was die Federungsproblematik betrifft, kann ich alles unterschreiben. Wir hatten einen 2016-er S Plus 50C21, es war eine einzige Katastrophe mit den Schlägen im Vorderachsbereuch. Gibt mE nur eine sinnvolle Lösung: gar nicht erst kaufen oder falls schon passiert, dann schnell weg damit.

    Gruß

    Torsten

  • Ich habe mit einem Liner for two Bj. 22 die gleichen Erfahrungen gemacht. Es ist Unfug, auf einen 50 C so schwere Aufbauten zu montieren. Und, dass man für die Kommunikation mit dem Hersteller eine Rechtsschutzversicherung braucht, spricht doch wohl Bände.


    Viele Grüße

    Ralf

  • Hallo,


    Kurzer Kommentar von mir dazu.

    Bin mit meinem S-plus entgegen dem Trend im Forum recht zufrieden.

    Habe allerdings auf dringende Empfehlung meines Händlers und auch der Berater bei Carthago

    ( wir wohnen nur 50 km weg…) das größere Fahrgestell genommen.

    Auch Luftfeder hinten plus Zusatz Luftfeder vorn.

    Vor allem auf italienischen Brücken kracht es trotzdem mal bei Querfugen. Ich stelle dann auf solchen Strecken etwas mehr als 3 bar ein. Es hilft…

    Auf deutschen Straßen und Autobahnen eher 2 bar - das ist eigentlich auch die Empfehlung.


    Grüße Dietmar

  • Hallo Dietmar,

    herzlichen Glückwunsch das Du zufrieden bist. (Keine Ironie!!) Ich gönne es Dir von Herzen.


    Als wir den gekauft haben, gab es kein größeres Fahrgestell für den s-plus. Und die Luftfederung hatten wir ja.

    Normalerweise wird die Federung vorne auf 2 bar eingestellt. Nach Einbau der Marquart Stoßdämpfer wurden uns 3 bar empfohlen..

    Es hat aber unter dem Strich nicht wirklich geholfen - außer dem Frust noch mal 1.000 € ausgegeben zu haben.

    VG Micha

  • Danke!

    Bei Carsten Stäbler war ich auch gleich nach dem Kauf … habe nur die Hinterachse höher legen lassen weil ich wieder mal Bedenken wegen dem großen Überhang und Bodenkontakt hatte.

    Im Gespräch mit Carsten Stäbler war der Tausch der Stoßdämpfer zumindest keine dringende Empfehlung.

    Naja, und nun nach 4 Jahren glaube ich nicht wirklich dass ich da noch etwas mache.

    Klar wären Verbesserungsmöglichkeiten - die hat man immer und fast überall.

    Manchmal ist es auch entspannend, mit dem vorhandenen zufrieden zu sein.


    Grüße Dietmar

  • guten Abend zusammen,


    wenn ich das richtig gelesen habe, werden die Liner for Two jetzt auf 65C gebaut, hinten mit Luftfederung und meistens vorne mit Zusatzluftferderung.


    Gibt es dazu auch schon Erfahrungen?


    Warum gibt es keine echte Vollluftfederung bei Carthago bei 6,8 Tonen?


    , die habe ich selbst bei NIBI mit 5,5 Tonnen ab Werk zur Verfügung.

    Und es ist ein merkbarer Unterschied, gerade bei der Vorderachse im Zusammenspiel mit HA und Gewicht


    VG

    Mario

  • das ist eigentlich schade, weil damit das Übel auf der VA sicherlich behoben wäre.


    Und ich wundere mich immer das es immer Angebote nach kurzer Haltedauer bei diesen Fahrzeugen gibt.


    Denke das sich die Eigner darüber ärgern und wieder Verkaufen, weil der Preis ja aktuell schon auf NIBI Flair und Morelo Niveau sich bewegt.

  • Hallo, ich Versuche mal, da ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen: die Vorderachsen der Modelle 50c und 60c verwenden eine Drehstabfederung. Bekannt ist diese Art der Federung dadurch, das sie von Prof. Porsche im VW Käfer, Porsche 356 und 911/912 verwendet wurde. Der unschlagbare Vorteil dieser Federung ist der geringe Platzbedarf sowie die von Haus aus vorhandene progressive Kennlinie (will heißen, je stärker das Einfedern, umso härter wird die Federung) . Somit wird bei Iveco an der Vorderachse immer eine Zusatzluftfeder verbaut, da die vorhandene Drehstabfederung verbleibt. Der Drehstab wird aber in der Vorspannung zurückgenommen, damit die Luftfeder einen Großteil übernimmt. Die genaue Abstimmung ist dann (leider) der Erfahrung und Geschick des Monteurs überlassen. Die Zusatzluftfeder wird seit vielen Jahren von den bekannten Markenherstellern bei den Vollintegrierten Modellen verbaut,da man da Platz für die erforderliche Spurverbreiterung hat. Und zu der Frage, warum die Hersteller das 50c Fahrgestell anbieten: alleine Preisoptik. Sinn machen diese Fahrgestelle nicht, da sie mit diesen Aufbauten schlicht überfordert sind und auch die Spurweite schmaler als beim 60c usw. ist. Dazu wurde an anderer Stelle bereits ausführlich geschrieben.