Pflege Gummidichtungen

  • Hallo,


    der Winter steht an. Wie pflegt ihr eure Gummidichtungen für eine lange Lebensdauer?

    Bei uns klebt aktuell die Dachluke des Heki am Gummi darunter.


    Was ist eure Erfahrung?


    Danke vorab.

  • Ich nehme auch für zwischendurch Silikonspray und ansonsten Silikonöl 50000 cSt., kann man gut mit einem Schwamm verarbeiten und Dichtungen einreiben.

  • Wenn es gut für das Gummi sein soll, dann ab ins Reformhaus und eine Buddel Glycerin kaufen. Mit einem Schwamm oder weichen Lappen die Gummidichtung einreiben und sich wundern wie günstig und gut das ist.


    Früher wurden die Türdichtungen und elastische Gummiteile im Rahmen der Inspektion immer so behandelt. Das war der Job der Lehrlinge. Irgendwann war jemand pfiffig genug und das Züchs in Fläschchen abgefüllt und als Supergummi- und Dichtlippenpflege für Kfz auf den Markt geworfen. Zufällig hat sich damit der Preis verzehnfacht ;) ....


    vG

    Martin

  • Glaube das ist in dem KOCH mittel drin es riech genau wie Glyzerin, dann ist Martins Mittel vom Preis her nicht zu schlagen

  • Gummipleger vom Versandhändler (A….) meines Vertrauens. Aber sparsam anwenden - bei meinem Fahrzeug war alles so eingesaut, dass sogar die Mücken daran kleben blieben X/


    LG Olly

    Liebe Grüsse, Olly


    (Wochner Mujaro II 570 ABG)


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher. (Albert Einstein)

  • Kleinen Nachschlag für das Gummi-Wissen:


    Es gibt verschiedene Ansätze für die Gummipflege. Damit sind vorrangig Dichtungsgummies im Fokus. Fenster-, Leisten, etc können damit ebenfalls behandelt werden. Es gibt 3 nennenswerte Gruppen von Pflegemitteln:


    Hirschtalg:

    Hirschtalg wird auf dir Gummies aufgetragen und einmassiert. Haltedauer ist ca. 3 Monate. Leider hat Hirschtalg den Nebeneffekt, dass es die Gummies leicht anlöst und somit die Gummies auf Dauer "schmierig" werden. Einmal mit Hirschtalg angefangen, muss man dabei bleiben.


    Glycerin:

    Glycerin wird aufgetragen, nicht einmassiert. Der Vorgang soll 2 mal im Abstand von 15 Minuten wiederholt werden. Das Glycerin "zieht in das Gummi ein" und hinterlässt nach kurzer Zeit eine nahezu trockene Oberfläche. Die Damen lieben es, weil es keine schmutzigen Spuren an der Kleidung hinterlässt. Die Haltedauer ist ca. 12Monate und hat den schönen Nebeneffekt, dass es auch gegen "Anfrieren" der Gummies schützt.


    Silikon:

    Silikon wird aufgetragen und bildet eine Schutzschicht für das Gummi. Es zieht eher nicht ein. Silikonspray wird ebenfalls im Intervall von 3-6 Monaten wiederholt werden müssen, da es "abwäscht".



    Ich habe lange an meinen Oldtimern rumexperimentiert, bin aber schlußendlich bei Glycerion geblieben. Gerade bei dem Risiko auf Dauer posös zu werden (Für die Oldies werden manche Gummies in Gold aufgewogen) war es mir wichtig die Gummidichtungen auch im hohen Alter (Fahrzeuge von 1968/1974) im Zustand möglichst lange und gut zu erhalten. Hirschtalg ist für mich die letzte Wahl, da es auch bei den stehenden Fahrzeugen nach kurzer Zeit "verschwindet" und keine Wirkung mehr hatte. Glücklicherweise hatte ich das nur an einem E30 probiert, wo ich dann später die Dichtungen ausgetauscht und künftig mit Glycerin gepflegt habe. Bei Silikon hat es mich immer geörgert, dass die Dichtungen zwar gegen Verkleben geschützt waren aber die Porösität nicht aufgehalten wurde. Die Dichtungen waren hübsch schwarz glänzend, wurden aber dennoch porös, was bei Glycerin eben nicht der Fall war.


    Die meisten KFZ-Pflegeartikel für Gummi basieren auf Glycerin oder Silikon, manchmal auch gemischt.


    vG

    Martin

  • Vielen Dank für die kompetente Erklärung. Mein erster Gedanke war Glycerin und Silikon zu mischen. Das eine für das Innere, das andere für die Oberfläche.

    Kannst du uns ein Produkt empfehlen, das diese Kombination anbietet?


    An anderer Stelle wurde https://www.amazon.de/gp/produ…?smid=A3JWKAKR8XB7XF&th=1

    empfohlen. Wie bewertest du das?


    Danke dir!

  • Mir hat jemand mit einen Hymer von 1986 gesagt, ich soll die Tür und Klappengummis mit Vaseline pflegen. Ich mache es seit 2 Jahren, weniger ist mehr. Ich benutze einen Baumwolllappen dazu. Die Dichtungen sehen auch im 4. Jahr aus wie neu.

  • Das ist Glycerin mit schwarzen Pigmenten angereichert um die "schöne Schwarze Farbe" zu erhalten. Kann man machen, ist nur preislich in einer anderen Liga als Glycerin. Diese schwarzen Pigmente "verschwinden" innerhalb kürzester Zeit. Du wirst den gleichen Effekt mit Glycerin deutlich günstiger bekommen.


    Habe das Sonax für Stoßstangenecken aus Gummi verwendet. Sieht klasse aus, bis man die Waschutensilien beiseite geräumt hat. Nach etwas 1h war der Effekt bereits wieder verschwunden. Bei Türgummies, die weniger der Sonne/Tageslicht ausgesetzt sind, hält der Effekt etwas länger. Allerdings ist das bei Glycerin genauso. Der "schöne schwarze Glanz" verschwindet recht schnell wieder aber dafür bleibt das Gummi schön elastisch.


    vG

    Martin

  • Mir hat jemand mit einen Hymer von 1986 gesagt, ich soll die Tür und Klappengummis mit Vaseline pflegen. Ich mache es seit 2 Jahren, weniger ist mehr. Ich benutze einen Baumwolllappen dazu. Die Dichtungen sehen auch im 4. Jahr aus wie neu.

    Vaseline bleibt zu lange auf der Oberfläche des Gummis und bindet sehr schnell den Staub. Entsprecehnd dann auch die Reklamationen der weiblichen Mitfahrer, wenn mal wieder aus dem weißen Kleid der Zebralook entsteht.

    Vaseline pflegt, verhält sich aber ähnlich dem Hirschtalg und sorgt für eine "schmantige" Oberfläche, bis es sich abgetragen hat. Was zudem sehr unangenehm ist, ist die Gegenseite der Gummidichtung. Du erhälst eine andauernde Schmutzkante an der Tür, wo der Gummi anliegt (übrigens auch bei Hirschtalg).