Wärmebildkamera

  • Hallo,

    hat schon mal einer von Euch Erfahrungen mit einer Wärmebildkamera gemacht?

    Lieber Einzeln, oder für das Smartphone?

    Unter anderem um Schwachpunkte bei der Isolierung herauszufinden?

    Ich habe da schon ein ziemliches Interesse, möchte aber nicht gerade 500 € ausgeben. Billiger Schrott nutzt natürlich auch nicht, denn die Regel ist ja, wer billig kauft, kauft zweimal.

    VG

    Michael

  • Hallo Michael,


    ich habe in Vergangenheit schon alles Mögliche mit Wärmebildkameras inspiziert. Von Fenster, Türen, Dächer bis über Fahrzeuge oder gar wo die Fußbodenheizung verlegt ist (man sieht wirklich die "Schlangen" im Boden) - das geht 1A. Auch für die Elektronik sind die Dinger sehr dienlich, wenn es z. B. um Hitzeentwicklungen geht - nicht alles lässt sich vorher simulieren.


    Die Smartphone-Aufsätze habe ich vor einigen Jahren mal getestet - da war die Auflösung aber viel zu gering.

    Es sieht aber aus, als hätte sich da ganz schön was getan:


    FLIR ONE Gen 3 | Teledyne FLIR
    Die FLIR ONE Gen 3 ist eine erschwingliche Wärmebildkamera als Smartphone-Aufsatz, mit der Fachleute Probleme schneller finden und mehr Arbeit in kürzerer Zeit…
    www.flir.de

  • Hallo Josef,

    danke für den Tipp. Das sieht sehr interessant aus.

    Hinweis für iPhone-Leute: Ab iPhone 15 funktioniert die Kamera nicht mehr (wohl auch nicht die USB-C-Android-Version). Da braucht es dann lt. Anbieter die drahtlose Variante: Flir One Edge (Pro), z. B.:

    FLIR ONE Edge | Teledyne FLIR
    <b>Kompatibel mit dem NEUEN iPhone 15</b><br><br>Die FLIR ONE Edge ist eine innovative, robuste Wärmebildkamera, mit der Sie auch schwer zugängliche Bereiche…
    www.flir.de

    Vielleicht bestelle ich die Edge mal.

    VG

    Kai


    Nachtrag: Habe die Flir One Edge Pro bestellt. Bin sehr gespannt. Übrigens bei Conrad Electronics. Da war sie günstiger.

  • Damit hab ich mich vor 2 Jahren länger beschäftigt und auch etwas angeschafft. Es gibt im wesentlichen 2 Punkte auf die es zu achten gilt.


    Einmal die sog. thermische Auflösung in Millikelvin, hier zählt je kleiner desto besser. Dieser Wert bestimmt, wie man auch bereits vermuten könnte, den kleinsten Temperaturunterschied der detektiert werden kann. Wird auch gern mal in Grad angegeben, da muss man dann jeweils umrechnen um zu vergleichen.


    Weiterhin achten muss man auf die IR Auflösung und auch hier fällt es dem ungeübten Betrachter schwer in den Marketinglisten durchzublicken. Dort zählt dann je größer der Wert umso besser (da dann vergleichbar mit der Pixelanzahl von Bildsensoren allgemein)

    Relevant ist das für das Verhältnis von Abstand der Kamera zum Objekt da die Pixelanzahl bestimmt wie fein bzw. grobkörnig Objekte je nach Abstand erkannt werden.


    Ein sehr gutes Papier inkls. einer Tabelle zu den IR Auflösungen und Abstand gibts beim einer Marktgröße in dem Bereich, verlinke ich mal hier


    Die verlinkte Flir One Gen 3 hat zb.. nur eine IR Auflösung von 80x60 Pixeln, das ist sehr wenig. Die optische Auflösung die mit 1.440 x 1.080 angegeben wird interessiert hier nicht die Bohne, will ja keiner Fotos damit machen.


    Richtwert: als Smartphone Addon ca. >=500€ einplanen dann wirds nutzbar, das verlinkte Papier durchlesen und dann auf die jeweiligen Werte achten. Natürlich auch den eigenen Usecase betrachten.

  • Hast Du mal einen Energieberater gefragt ob er Aufnahmen beim Womo macht? Vielleicht ist das ja noch günstiger…

    Das ist i.d.R. nicht nur günstiger sondern auch besser. Man sollte schon etwas Erfahrung im Handling sowohl mit der Hard als auch Software haben um die Werte sinnvoll interpretieren zu können. Auch muss man auf die Rahmenbedingungen (Umgebungstemperatur, etwaige Sonneneinstrahlung etc.pp. )achten. Es ist allerdings keine Raketenwissenschaft, das kann man sich schon erarbeiten wenn man da Motivation zu hat. Darauf achten, es ist ein Hobby eher für die kühlere Jahreszeit.

  • Die thermische Empfindlichkeit der Modelle von FLIR ist im übrigen recht gut, die IR Auflösung eher so lala. Da muss man also relativ nah ran ans Objekt. Es gibt einige Hersteller in dem Preissegment bei denen es andersrum ist, also Auflösung höher und meßbare Temp Diff geringer. Da muss man für sich überlegen was man je nach Anwendungsfall eher benötigt. Aber wenn man sich mal überlegt in welchem Abstand man realistisch ein größeres Objekt wie ein Wohnmobil oder gar ein Haus thermografieren würde merkt man schnell wie wichtig auch die IR Auflösung ist. Natürlich kann man fragliche Stellen auch immer aus der Nähe wiederholt erfassen, aber eben auch nur wenn einem aus einigem Metern Abstand überhaupt etwas auffällt.

  • Ich würde mal die Freiwillige Feuerwehr im Ort fragen.

    Bei uns hat jede 2. FFW (also immer jeder 2. Ort) eine große Drohne, die u. a. mit einer sehr guten Wärmebildkamera ausgestattet ist.

    Hierbei geht es in erster Linie um die Suche nach Verschütteten, Brandnestern usw.

    Gegen eine Spende in die Vereinskasse machen die ausgebildeten Drohnenpiloten gerne im Rahmen ihrer Übung einen Flug über und um ein beliebiges Objekt (Haus, Womo usw.) und zeichnen die Wärmebildaufnahmen auf.

    Das ist bei uns Gang und Gäbe, kostet nen Fuffi und ist wirklich hilfreich.

  • Ich habe seit ein paar Jahren die FLIR One Pro für Android im Einsatz mit einer IR Auflösung von 160x120 Pixeln, sicher nichts für den gewerblichen Einsatz als Energieberater.

    Aber für meinen Bedarf völlig ausreichend um z.B. Hot Spots im Schaltschrank und/oder der Verkabelung aufzuspüren. Gerade mit den LiFeYPo4 Akkus fließen ordentliche Ströme bei 12V und da hilft die FLIR ungemein um Kontaktierungen am Akku etc. regelmäßig zu überprüfen.

    Um thermische Verluste am Warmwasserboiler zu visualisieren oder am Oldtimer mit K-Jetronic am Abgaskrümmer eine defektes Einspritzventil zu detektieren, dazu ist die FLIR völlig ausreichend.