Also an der Stelle würde ich Rechtsschutz prüfen, einen Transporteur beauftragen und exakt das tun, was Michael schon empfohlen hat. zurückholen und lokal eine Werkstatt, die weiß was sie tut, beauftragen.
Bei derartig dilletantischen Diagnosen wäre für mich der Spuk vorbei ...
Im Endeffekt ist genau der Worst Case eingetroffen. Schaden am Steuergetriebe, Nockenwelle nicht mehr synchron zur Kurbelwelle und Kolben unter die Ventile geschlagen ... im Ergebnis ein kapitaler Motorschaden.
Die Diagnose findet ein Lehrling in der ersten Ausbildungswoche, wenn er Zugriff zum Motor hat. Da würde ich nicht lange mehr fackeln
Ab zum Anwalt, Risiken klären, Fahrzeug nach Hause zu vertrauenswürdiger Werkstatt, neuen Motor rein und dann die Kosten bei Mercedes einfordern. Sonst wird das eine never ending Story ...
Kleiner Nachschlag:
Micha und ich hatten gerade vor ein paar Tagen über die Sache gesprochen. Ich hatte in Erwägung gezogen, dass es sich um einen sogenannten "Freiläufer" handelt. Das bedeutet, zwischen Kolbenboden und offenem Ventil bleibt noch Platz (Muldenkolben). Das ist hier aber nicht der Fall.
Erste Diagnose wäre eine Kompressionsprüfung gewesen, spätestens als man das zerbröselte Stirnrad gefunden hat. Beim Motorstart-Versuch hätte man aber auch anhand des Geräusches bereits merken müssen, dass da etwas im Argen liegt. Spätestens ein Kompressionstest (Nockenwellen manuell auf Überschneiden stellen) hätte gezeigt, dass da die Ventile krumm sein werden. Ob sich der Motor mit dem Anlasse überhaupt komplett drehen lässt, ist noch fragwürdig. Zumindest dürfte die Geräuschkulisse schon unangenehm sein.
Um sich zu vergewissern geht man einmal mit dem Endoskop in die Brennräume oder rupft den Kopf runter. Spätestens dann sieht man die Schlagspuren auf den Kolben und dann ist die Sache klar.
Der Schaden dürfte etwa vergleichbar sein mit Steuerketten- oder Steuerriemen-/Zahnriemenriss. Haben die Kolben einmal so richtig gegen die Ventile geschlagen, dann überträgt sich der Schlag auf Pleuellager und Kurbelwellenlager. Das ist dann schon heftig, ist auch ein wenig drehzahlabhängig. Wenn es sich um einen Oldtimer oder eine Sonntagskutsche handelt, dann kann man nach sorgfältiger Prüfung eine Instandsetzung wagen aber bei einem Reisemobil oder Gewerbefahrzeug lässt man da tunlichst die Finger davon und baut einen neuen Motor ein. Natürlich gibt es auch die Option über einen Motorenbauer eine Instandsetzung vorzunehmen aber das scheitert bei einem solchen Schaden oft an den Kosten.