Reifenduckverlust

  • Guten Morgen


    Haben bei unserem 2jährigen Palace schleichender Druckverlust auf den Vorderrädern.


    Reifen gewechselt, noch immer Druckverlust.


    Es wurde nun herausgefunden, dass die Stahlfelgen beim Iveco mittig zusammengeweisst sind und die Schweissnaht undicht ist. Vielleicht eine Anregung bei einer Fehleranalyse.


    Admin: Falls bereits gepostet bitte löschen. Danke

  • Genau den Fall hatte ich, unterwegs in Schweden, vor vielen Jahren an den Felgen eines Wohnwagen. Das kommt wohl hin- und wieder vor. Komischerweise waren andere nicht betroffen. Da müsste man eigentlich davon ausgehen, dass es dann eine ganze Serie ist die betroffen ist.

  • Hallo zusammen!


    Gleiches Phänomen hatten wir am Alu-Rad auch. Dort mit Riss im Tiefbett der Felge. Tatsächlich soll das zwar nicht vorkommen, passiert aber hier und da immer mal wieder. Sei es durch Porositäten im Guss oder auch eine mal ne nicht ganz optimale Schweißverbindung.

    Bei schleichendem Luftverlust ohne erkennbare Ursache am Reifen (Schrauben, Steinchen ….) lohnt sich daher immer die Prüfung von Felge (und Ventil). Die Dinger sind im Gegensatz zum Fahrrad nunmal „schlauchlos“ und damit müssen alle Partner dicht sein …


    Beste Grüße

  • Das ist der Nachteil von "schlauchlos", da muß dann alles andere eben ganz dicht sein.


    Wir hatten voriges Jahr auch einen schleichenden Luftverlust an einem hinteren Zwillingsreifen.

    Ohne RDKS hätte ich das selbst nicht bemerkt.

    Bei Erreichen von 3,5 bar kam dann der Alarm.

    Ursache war ein undichtes verstärktes Gummiventil, am Ventil zwischen der Gummieifassung

    und Messingrohr sah man beim Einpinseln die kleinen Bläschen.

    Ein Reifendienst in Schweden konnte leider nur wieder ein verstärktes Gummiventil einsetzen.

    In meiner deutschen Stammwerkstatt wurden dann alle Hinterräder auch auf Metallventile incl.

    Ventilverlängerung umgerüstet.

    Die vorderen Alufelgen hatten schon Metallventile.



    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Leider sind darüber nicht alle Reifenhändler informiert und lassen es bei Gummiventilen, bzw. verstärkten Gummiventilen. Eine große Reifenhändler Kette hat mir solche verstärkten Ventile montiert, obwohl ich Stahlventile beauftragt hatte. Habe mich dummerweise breit quatschen lassen, das diese genau so gut sind. Fünf Jahre später durfte ich dann einen geplatzten Zwillingsgreifen in Spanien wechseln. Ursache: undichter Gummifuß. Das der Phoenix ab Werk nicht mit Stahlventilen ausgerüstet war ist schon fahrlässig.

  • Ich hab´s ja auch mit verstärkten Gummiventilen an der Hinterachse vom Vorbesitzer übernommen.

    Es waren auch keine Ventilverlängerungen dran und ich vermute, das durch hin- und herbiegen der Gummiventile beim Luftdruckprüfen oder beim Luftpumpen der Schaden am Ventil entstanden ist.


    Kann nicht wieder passieren. Jetzt sind Metallventile drin und Ventilverlängerungen dran.

    Luftdruckprüfen und Luftpumpen ist jetzt ein Kinderspiel und das RDKS gibt zuverlässig Alarm

    bei Druckverlust.



    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Die Gummiventile bzw. der Fuß wird durch die Fliehkräfte beansprucht und dadurch porös und reißt an der Rille für die Stahlfelge auch ein.

  • Hallo,


    ich weiß nicht, welche Masse solche auf den Ventilen sitzende Reifendrucksensoren haben. Nur so leichte Staubkappen dürften m. E. nicht ausreichen, um bei den erreichbaren Drehzahlen der Räder und daraus resultierenden Fliehkräften das Gummi zu beschädigen ;). Aber bei bekannter Masse kann man ja mal kurz rechnen.


    Beste Grüße Dieter

  • Es reicht das Gewicht des Gummiventiles mit der leichten Plastikkappe. Die Ventile werden durch die Zentrifugalkraft nach außen bewegt und dadurch gibt es einen Riß an der Nut für die Stahlfelge. Wenn das Ventil bereits vorgeschädigt ist und man es nach außen bewegt, kann man hören, wie die Luft entweicht und dabei zischt. Unser damaliger Opel Kadett hatte Stahlfelgen mit extra Haltern für die Ventile, damit die sich nicht nach außen bewegen und nicht undicht werden. Jahrelange Erfahrung, auch im Rally Sport, schlägt Rechnen. Aber Jeder darf natürlich seine eigenen Erfahrungen machen und kann das Wissen Anderer auch ignorieren.

  • Nein Ludwig, so war das doch nicht gemeint - ich bitte um Entschuldigung. Du hast ja auch gar nicht geschrieben, dass das auf entsprechenden Erfahrungen von Dir beruht. Ich habe solche in meiner auch mittlerweile 55-jährigen Erfahrung bzgl. Kraftfahrzeugen nicht gemacht, selbst bei RKS-Ventilaufsätzen bei meinem PKW (allerdings auch nicht im Rennsport, dort treten ja auch nochmal erheblich höhere dynamische Lasten auf). Ich dachte eher, dass es bei besonders schweren Aufsätzen für RKS solcherlei Probleme gibt (deshalb das Rechnen, falls man die Masse hat). Es erstaunt mich allerdings, dass wohl dann die Gummiventile seitens der Hersteller so schlecht ausgelegt sind, wenn selbst bei üblichen Geschwindigkeiten im normalen Verkehr und nur superleichten Plastekappen schon solche Schäden auftreten. Das sollte eigentlich nicht sein, wenn man den Begriff Qualität heranzieht.


    Beste Grüße

    Dieter

  • Hallo Dieter, alles ok, danke für deine Worte. Aus den Postings kann man ja nicht unbedingt auf den Erfahrungsschatz des Schreibers zurückschließen. Deshalb habe ich da nochmal ausführlich zu geschrieben. Den kleinen Seitenhiebe mit dem Rechnen könnte ich mir nicht verkneifen. Ich hoffe, dass ich dich dadurch nicht vergrault habe. Einen schönen Abend noch. :-))

  • … tatsächlich bewegen sich Gummiventile mehr, als man denkt. Es gibt meines Wissens zwar keine Norm, aber Ziel ist es üblicherweise, die radiale Auslenkung bei v max auf 25 Grad zu begrenzen - durch Ventilabstützung oder entsprechendes Felgendesign. Dies ist allerdings eher im PKW-Bereich ein Thema, da der Felgenradius linear und die Winkelgeschwindigkeit quadratisch in die Fliehkraft eingehen. Große Alu-Felgen mit hohen Fahrgeschwindigkeiten erwirken dort Erstaunliches. Und das Ventil ist nunmal „nur“ Gummi. Kraft bewirkt Verformung … wie viel ist eine Frage der Steifigkeit. Deswegen werden „schwere“ Ventilkappen tatsächlich auch nicht empfohlen …


    Gottseidank geht es hier im Forum eher um langsame Fahrzeuge, in der Regel auch mit überschaubaren Felgengrößen ;)


    Grüße

  • Hallo, 16" Felgen und dann bei 100km/h, da sind das schon ein paar Umdrehungen. Ich bin aber nicht der Erste, dem das mit den (halb) abgerissenen Ventilen passiert ist. Auf unserer Rückfahrt aus Spanien stand auf der Autobahn ein Womo mit defektem Reifen rechts hinten und Teilen der Verkleidung auf dem Standstreifen verteilt. Das Problem bei den üblichen WoMos sind die verbauten Kunststoffradkästen. Wenn sich die Karkasse auflöst, schlägt die den Kunstoff kaputt, beschädigt die Seitenwand und auch noch Einbauten die da verbaut sind. Wir haben mal jemanden getroffen, der auf die Art an eine neue Alde kam. War dann ein recht teures Vergnügen. Wir haben das Reifen Kontrollsystem von ELV montiert. Hat uns jetzt auf der Rückfahrt früh genug gewarnt, als eine eingefahrene Schraube vorne rechts aus dem Reifen flog. Nix weiter passiert, wir wollten gerade an die Tanksäule fahren und ca. 500Meter weiter war ein Reifenhändler, der uns schon mal weiter geholfen hat. Manchmal ist ein bisschen Glück nicht verkehrt. :-))

  • Hallo, danke fürs Rechnen. Studierte Grundlagen sind nun mal Grundlagen (denk ich mal so) :thumbup: . Da zerren 4 kg das Ventil nach außen, da ist mir noch mehr klar, warum die Ventile an der Nut abreißen.

  • die Zentrifugalkraft berechnet sich zu


    F = m x v² / r


    ergibt für ein Gewicht von 10g rund 40N bzw 4 kg


    grüße klaus

    Danke Klaus. Daraus ergibt sich, einen einfachen Kragträger mal angenommen und die Eigenmasse des Gummis als Streckenlast vernachlässigt, bei einer Ventillänge von (nur geschätzt) 30 mm ein Biegemoment am Fuß von 1,2 Nm. Um daraus die maximale Randspannung zu berechnen und dann mit den üblichen zulässigen Werten für Gummi zu vergleichen fehlen mir leider die nun notwendigen etwas genaueren Maße eines solchen Ventils. Aber bei unserer nächsten Fahrt denke ich mal daran und vermesse das Ding an unserem Flair :-)).


    Noch einen schönen Abend und beste Grüße

    Dieter

  • Da sollte man auch nicht außer Acht lassen, das das Gummi mit zunehmendem Alter an Elastizität verliert und verhärtet. Solange die Ventile neu sind, passiert ja nichts, bei unserem Phoenix waren die Ventile ca. fünf Jahre alt und waren ca. 60.000km gelaufen. Und das halb eingerissen Ventil war dann beim Reifenwechsel deutlich zu sehen.