Musiker im Forum

  • Moin, Moin
    Ich habe da mal eine Bitte. Können sich hier einmal alle die melden, die ein Musikinstrument spielen?
    Ich bin ein Musiker ( Didgeridoo und Indian Flute ) der gerne improvisiert und aus dem Bauch spielt. Noten kann ich nicht. Cool würde ich es finden, wenn bei unseren Treffen dann die Leute ihr Instrument mitbringen könnten, und wir einfach Session machen würden. Ein Anspruch auf Perfektion besteht nicht.
    Mit unserem Moderator Martin und mir hat es schon einmal Super hingehauen. :00000450:
    LG Willi

  • Willi ! Nun liest doch jeder, dass ich auch ein "Ünschtrumend" misshandeln kann :D


    Gut, dann lassen wir mal die Katze aus dem Sack:


    - Gitarre (6/7/12 Saitig mit E oder ohne ist mir wurscht)
    - Klarinette, Saxophon, Posaune, Tuba, alle möglichen Flöten (nervtötend)
    - Klavier (Klassisch rückgängig, ich komme nicht dazu), entsprechend auch Keyboard
    - Didgeridoo - lassen wir mal lieber, beim letzten Mal war der Ton, der da rauskam so verschreckend, dass selbst Willi die Augenbrauchen hoch und die Mundwinkel runter gezogen hat
    - Geige, Chello für den Hausgebrauch
    - Dudelsack, handwerklich ja, mir fehlt die Puste
    - Cajon, rudimentär
    - Schlagzeug nur indirekt, ich lass den Junior ran
    - Mundharmonika für den Hausgebrauch


    51 Jahre Amateurmusik hinterlassen ihre Spuren. Tatsächlich aus dem Stehgreif geht am Besten die Klampfe, wie der ein oder andere ja schon mal auf der Flucht ertragen musste ;)


    vG
    Martin

  • Cajon oder Djembe habe ich immer dabei.


    Seit kurzem übe ich an der Pianohandharmonika; Bis jetzt kann man eher von Tönen machen, als Musik spielen sprechen.
    Gut Ding will Weile haben. Es wird einem halt nichts geschenkt.

  • Cajon oder Djembe habe ich immer dabei.


    Seit kurzem übe ich an der Pianohandharmonika; Bis jetzt kann man eher von Tönen machen, als Musik spielen sprechen.
    Gut Ding will Weile haben. Es wird einem halt nichts geschenkt.

    Cajon hab ich auch immer dabei...bin aber noch Anfänger....

  • :D Wenn ich mir die ganzen Sachen so anschaue, dann muss ich nochmal das Blutbild Checken. Da ist bestimmt Hindu in den Genen. Vielleicht schon 4 mal wiedergeboren.


    Musik war bei uns in der Familie von Anfang an ein wesentliches Thema. Mit 4 Jahren angefangen mit Klavier bei einer so richtig altbackenen Klavierlehrerin, die noch mit dem Rohrstock auf die Pfoten gehauen hat, wenn man daneben griff. Chopin, Schubert, Beethoven, das volle Programm. Dann mit etwa 11 Jahren die Erkenntnis, dass man ein Klavier nicht mitnehmen kann ans Lagerfeuer :/ . Also sollte ein "mobiles Instrument" her. Da bot sich die Musikschule im Nachbarort an, aber die wollten nur Posaune. Also Posaune ran und auf ging´s. Dann kam die Affinität zum Gesang. Mit der Posaune vor der Schnute klemmte der Gesang und mit Gesang kein Instrument. Also kam die Gitarre vor die Wampe. Holländischer Gitarrenlehrer von der Pike auf. Haltunsübungen, Akkorde, Üben-Üben-Üben und mit 14 Jahren war ich dann soweit, dass ich schon ´n echten 3-Klang aus der Klampfe holte. Zwischendurch für die Übungen in der Musikschule immer wieder Flöte, Geige, und was sonst noch gerade an der Wand hing. Zuhause die Mama mit dem Akkordion, die Schwester mit Klarinette und dann auch Gitarre usw usw. Dann lange Jahre Pause. Viel Streß im Job, eigene Firma, Konzern und trallala. Kapelle gekauft und nach den ersten weißen Füchsen vor dem Fenster eine Eigenterapie mit Kapellenumbau und bei jeder Gelegenheit mit der Klampfe in die Ecke zum mentalen Training. Erste Band, zweite Band usw. bis ich dann entdeckte, dass ein eigenes Tonstudio auch begeistern kann. Kurzerhand Technik beschafft, Raum gebaut (noch nicht fertig, weil dann doch andere Sachen wichtiger waren) und nach der 5.-7. Gitarre auch eine Gitarre für das Wohnmobil beschafft. Dabei habe ich gemerkt, dass ich auch wunderbar für mich selber Musik machen kann und habe mir alle Titel die so kannte zusammengesucht und mache einfach mein eigenes Ding. Das bedeutet, wenn du über einen Stellplatz läufst und sitzt einer in der Ecke und trällert vorrangig Musik aus den 70/80igern oder neumodische Sachen die der Gitarrist mal gerade gut findet, dann könnte ich das sein.
    Irgendwann standen wir auf einem Stellplatz und von nebenan kam ein Zottel rüber, ebenfalls mit der Gitarre in der Hand und hat gefragt ob wir nicht was zusammenmachen könnten. Haben wir dann auch und mit jedem Bierchen wurden wir besser. Es wurde dunkel und um uns herum und die Stühle der Nachbarmobilisten rückten immer näher. Wir haben uns dann von Lied zu Lied getrieben, bei jedem Lied fiel dem Anderen dann ein neues ein. Irish Folk, Schlager, Evergreens und dann Musik von den Kelly´s =O Da war es bei mir fast vorbei. Kurze Pause - Kleine Schnack ... Ich bin der Martin und wie heiß du ... Angelo Kelly.


    Auch heute noch bin ich oft auf den Stellplätzen am rumdaddeln und wundere mich manchmal über die Leute, die fluchtartig den Platz verlassen, wenn ich das hohe C mal wieder nicht treffe. Schnäppsken und dann geht das ...


    Bei Cassi war das auch eine Spontanaktion mal ein Didgeridoo mit Gitarre zu mixen. Mit einer Flasche "Ich weiß nicht mehr wie das Züchs hieß" haben wir dann die Instrumente synchronisiert und obwohl es weit in die Nacht reinging hat es keine geschafft die faulen Tomaten um die Ecke zu werfen. War wohl nicht soooo schlecht!



    vG
    Martin

  • Was ein musikalischer Lebenslauf. Da kann ich nicht mithalten. Ich bin erst im Alter von 48 Jahren angefixt worden .Didgeridoo. Dann aber richtig. Mit allem drum und dran. Session, Band, Bühne und Festivals. Zwischendurch nochmal Sackpfeife versucht. War aber nicht so meins. Dann kam das, was heute zu meiner zweiten Leidenschaft wurde. Indian Flute. Ein wunderschönes Instrument, das eigentlich jeder, weil mit Augen zu und dem Herzen, spielen kann. Dazu kam dann noch die Fujara (slowakische Hirtenflöte) und die Udu Utar (afrikanische Tontrommel).letztendlich sind aber das Didgeridoo und die Indian Flute meine Lieblingsinstrumente.
    Und Martin: dat Tüch het Schierker Feuerstein.
    Gruß Willi

    • Offizieller Beitrag

    Chopin, Schubert, Beethoven, das volle Programm.

    Lieber Martin, das ist echt beeindruckend, was Du da insgesamt draufhast. Bei mir war das als Teenager Dvorak, Bartok und dergleichen. Da habe ich die Lust verloren. Schade. Ich bewundere Menschen, die für Musik Talent haben. Eine tolle Gabe, die aber auch sehr, sehr viel Arbeit erfordert. Zumindest so viel habe ich damals gelernt, um zu wissen, dass die Beherrschung eines Instrumentes nicht vom Himmel fällt ...


    Gruß, Thomas

  • Moin Martin,boooh, :00009069: das muss ich auch sagen,du hast es echt drauf,so viele verschiedene Instrumente zu erlernen,und spielen zu können ,da gehöhrt viel wille und disziplin da zu :thumbup: ,sich die Zeit zu nehmen ,die Ruhe zu haben,und zu üben :rolleyes: ,toll ,wenn du das so kannst . Leider fehlte mir dieses bis jetzt immer,diese gabe , so lange lernen zu wollen ;( ,das ich auch diese Töne treffe,die ich will X( .Bei mir muss dass fliessen,ohne nach zu denken ,dann hätte ich spass dran .Aber es ist ja nie zu spät, weiter zu üben . Wir hatten früher auch ein Klavier im Haus,und meine Mutter hätte sich auch die zeit genommen,mit mir zu lernen. Aber ich war nicht willig,immer die gleichen Fingerabläufe zu lernen.Schade irgend wie :evil: kann ich heute nur sagen . Bin da mehr raus in den Wald gegangen,Buden bauen ,Bogen schiessen,und mit den freunden bolzen gegangen. :00002047::00010166:


    Es grüsst der Täzer

  • Danke für die Blumen ;)


    Aber die Latte sollte nicht zu hoch liegen. Bei der Gitarre bin ich recht sattelfest. Sonst liegt die Priorität deutlich auf dem Gesang. Dabei ist das Handycap, dass ich zwar ein gutes Gedächtnis habe aber eben nicht so der wörtliche Textmensch bin. Ich weiß immer worum es in den Lieder geht, daber bei einem Reportoir von über 400 Songs fällt es mir schwer die ganzen Texte wörtlich in das Hirn zu prügeln. Es gibt ein Kernreportoir wo ich die Texte zwar auswendig kann aber dennoch meist einen Leitfaden benötige.Irgendwie hatte ich mal das Bestreben die Anzahl zu reduzieren und dann die Texte in den Hauptspeicher zu packen aber da ich so viele unterschiedliche Tendenzen habe, wechselt bei jeder Stimmung auch wieder das Reportoir und so habe ich es einfach aufgegeben und nehme meine Kladden zu Hilfe. Nebenbei auch das Tablet wenn die Leute dann fragen .. kannst´e dies und das und ich habe die Texte oder Akkorde gerade nicht. Die Gabe ist glücklicherweise, dass ich eine Vorlage nur 2-3mal hören muss und dann meist in der Lage bin das Stück zu spielen.


    Manche Genres oder Sänger mag ich garnicht und muss dann mit Schnapps betüddelt werden, bis das Lied wiederwillig rauskommt.


    Klavier bin ich technisch fit aber absolut aus der Übung. Im Tonstudio setze ich mich hin und wieder hin und baue mir selber Backingtracks, aber dabei merke ich, dass die Übung fehlt. Da braucht es dann immer ein paar Anläufe und beschränkt sich dann auch auf einzelne Titel. Im Womo habe ich kein Klavier und da liegt die Priorität deutlich auf der Gitarre. Bei einer Party vor einem halben Jahr stand ein Klavier in der Ecke und ich habe mich spontan mal drangesetzt ... war nicht so gut. Richtig aktiv habe ich das letzte Mal auf dem 30.Geburtstag meiner Gattin in 1998 so richtig in die Tasten gehauen ...


    Wer Blockflöte spielen kann, der kann auch automatisch Klarinette, Saxophon und die meisten anderen Flöten. Da ist es lediglich eine Sache der Übung. Beim Saxophon habe ich genau dieses Problem. Ich weiß wie es geht, ich kann die Melodien und Loops rausholen aber es fehlt das Atemtraining. Ich habe das Saxophon (Alt-Saxophon) mal eine Zeit mit im Womo gehabt, aber festgestellt, dass das Spielen recht gut ankommt, hingegen das Üben für die Nachbarn extrem nervig ist. Für mich alleine gibt das Saxophon wenig her, da dann wieder der Gesang fehlt. Genauso geht es mir mit der Posaune. Bei Kapellenweihnachtsmarkt hole ich das Dingen manchmal aus der Ecke, wenn wir genug Musiker dahaben und tröte dann in die Weihnachtslieder mit ein. Ich habe dabei auch schon mal eine Trompete in die Hand bekommen, scheitere da aber an den Ventilen, während ich dieses Problem bei der Tuba nicht habe.


    Geige ist eine hervorragende Grundlage für nahezu alle Streichinstrumente. Geige habe ich mir selber beigebracht um bei bestimmten Songs (irish Folk) die Backingtracks aufzuzeichnen. Da habe ich eine ganze Zeit dran gearbeitet um dann festzustellen, dass die Backingtracks für Studioaufnahmen gut aber für die Session auf dem Stellplatz kontraproduktiv sind. Da mag ich lieber die handgemachten Sachen bei denen man von Backingtracks unabhängig ist. Ausserdem müsste ich dann jedesmal die Box rausholen und alles zusammenbauen.


    Schlagzeug und Cajon sind eher Abfallprodukte von der Ausbildung beim Junior. Tim ist da sehr pedantisch und macht Schlagzeug sowie Cajon sehr stringent nach Schulbuch. Bei den Übungsstunden habe ich mir die Grundlagen abgeschaut und bin in der Lage mit dem Cajon zu unterstützen ... aber "Meins" ist das nicht.


    Dudelsack war eine Notgeburt. Beim 50igsten hatte ich die Mädels (Steeltown Two und Girls Business) auf der Bühne. Die Weibsen hatten sich was ausgedacht und mich an den Dudelsack genötigt. Nach ein paar Ansätzen hat das dann auch gerade so funktioniert. Das die Sache nicht rundlief, hat mich so geärgert, dass ich mir anschließend einen Dudelsack zugelegt und geübt habe bis ich klarkam. Dabei ist es aber dann auch geblieben. Ab und An nehme ich das Teil nochmal von der Wand und probiere mich dran. Klappt leidlich aber auch hier fehlt das Atemtraining.


    Die Mundharmonika war irgendwie von Anfang an dabei. Gerade auch um mal schnell eine Melodie aus unbekannten Noten rauszuspielen, benutzer ich die Mundharmonika immer mal wieder. Auch um eine Basismelodie in einen Backingtrack einzuspielen oder in einen Song die Instrumentalphase einzuspielen.


    Also ... alles relativ. Ich gehe mal davon aus, dass jeder, der eine musikalische Ader hat und ein Instrument bedienen kann, recht schnell auch auf andere Instrumente einer Gattung umsteigen kann. Das ist meist keine Sache des "Könnens" sondern dann eher eine Sache der Übung. Als Beispiel Geige und Cello: Wie gesagt, Geige habe ich mir selber beigebracht, die Nachbarin als ausgebildete Geigerin hat mir da ein wenig auf die Sprünge geholfen. Das Cello ist brutal gesagt nichts anderes als eine Geige in einer tieferen Oktave und steht zwischen den Beinen anstatt auf der Schulter zu liegen. Von der Bedienung und Spiellogik sehr ähnlich. Als vor vielen Jahren die Serie "Airwolf" im Fernsehen lief, spielte der Airwolf-Pilot Hawke in seinem Haus in der Wildniss an einem großen See auf dem Steg Cello (Hawk Cello). Das hat mich dann so angefixt, dass ich das auch unbedingt spielen können wollte. Damit kam dann das Cello mit ins Reportior und heute spiele ich hin und wieder, beim Denken und Brüten alleine im Tonstudio ...


    Wie ihr lest, alles relativ. Zwischen dem Beherrschen eines Instrumentes und da lediglich die gewünschten Töne rausbekommen liegt ein weites Feld. Bei einzelnen Instrumenten kann ich davon sprechen "ich kann sie spielen" aber bei den meisten lediglich "ich bekomme da die gewünschten Töne raus", weit von der Perfektion entfernt!


    vG
    Martin