Am vergangenen Wochenende war ich bei einem größeren Treffen der ClouFreunde. Einige der ClouFreunde sind ja auch hier im LinerTreff vertreten. "Vom Höcksken auf´s Stöcks´chen" im Gespräch kam auch das Theme "Selbsthilfe" welches ja bei den ClouFreunden unabdingbar ist um die meist älteren Schätzchen auf der Straße zu halten. So manche Ersatzteile sind nicht mehr verfügbar und um teilweise moderne Einrichungen kompatibel ins Wohnmobil zu verbauen ist auch teilweise enorme Kreativität erforderlich. Dass sich die ClouFreunde da untereinander unterstützen, da der eine mehr Kenntnisse im einen Gewerk und der anderer eher in anderen Gewerken hat, ist obligatorisch. So wurden im Laufe der Jahre viele Tricks und Hilfsmittel, sowie die erforderlichen Kenntnisse dazu gesammelt. Es gibt eine Dokumentensammlung und so weiter ...
Bei einem ungeplanten, interdisziplären Treffen von ClouFreunden und LinerTreff´lern konnten die Teilnehmer auch voneinander profitieren. Die Einen haben nun neue Stühle und beim Anderen funktioniert der Kühlschrank wieder.
Bei den Gesprächen am vergangenen Wochenende im Rahmen der ClouFreunde wurde ich auch gefragt, wie es denn bei den LinerTrefflern sei ... "Machen die auch etwas selber an ihren Fahrzeugen oder bringen sie die immer in die Werkstatt?". Auf Anhieb fiel mir keine wirklich repräsentative Antwort ein und ich habe die Vermutung, es ist "durchwachsen". Manche haben das technische Geschick und die Möglichkeiten selber Hand anzulegen, andere schauen auf die Hände und stellen fest, dass bei beiden Händen der Daumen links ist. Andere schauen auf ihren Stundenlohn und auf die Stundensätze der Werkstatt um dann das Fahrzeug in die Werkstatt zu bringen und die Zeit lieber in den lukrativen Job zu investieren.
Wie schaut es denn nun wirklich aus?
Bis auf wenige Arbeiten erledige ich an unserem Wohnmobil fast alles selber. Das kommt vielleicht auch noch aus der Zeit des ClouLiners, wo es fast nicht anders machbar war, weil auch für das Fahrgestell kaum noch kompetente Werkstätten verfügbar waren und das LT Fahrgestell aus einer Zeit stammte, in der ich meine Ausbildung als "Kfz Mechaniker bei VAG" praktizierte. Bei dem aktuellen Wohnmobil ist es eher Neugier. Ich will einfach die Technik unter dem Aufbau beherrschen und versuche möglichst viel selber zu erledigen. Da wo Spezialkenntnisse und/oder spezielle Werkzeuge erforderlich sind, hole ich mir meinem MAN Kollegen zu Hilfe und wenn das Fahrzeug von den Rädern muss, dann kommt er in die Werkstatt. Aufbocken ist für mich oberhalb der Grenze des Leistbaren, vielleicht auch weil ich Respekt vor dem Gewicht habe.
Wir haben in der Kapelle eine voll ausgestattete Oldtimerwerkstatt, die Oldtimerschmiede. Die Werkstatt ist im Hangar untergebracht und wurde vor kurzem an die nächste Generation übergeben, da mir inzwischen die Zeit und teilweise auch die Motivation fehlt um mich dort auszulassen. Da steigen wir lieber ins Wohnmobil und "hauen ab". Aber die Finger so ganz aus der Materie herauslassen will ich dann auch nicht. Der Junior nimmt mich bei speziellen Sachen in der Oldtimerrestauration mit ins Boot und ich konzentriere mich mit dem Schraubenzieher dann eher auf unsere Dickschiff. Ich bin nicht unbedingt der Umbaufreak und wenn ich etwas bastele, dann nur wenn es definitiv zielführend ist. Schmankerl können mal sein aber wenn ich irgendwo Licht brauche, dann wird eine Leuchte installiert - sonst eben nicht. Ich habe da eher den pragmatischen Ansatz. Das was im Wohnmobil verbaut ist, muss funktionieren. Wenn ich etwas brauche, dann wird es nachgerüstet und was sein muss, muss sein. Aber was nicht unbedingt sein muss oder durch andere Lösungen erzielt werden kann, das lasse ich bleiben. Ausnahmen, wie in etwa das Funkgerät, bestätigen die Regel.
vG
Martin