Hier mal ein Artikel von nordbayern.de zum Thema Wohnmobil/Camping-Boom:
Ich lese so einiges, welchem ich zustimmen kann. Auch was die Zulassungszahlen betrifft, gibt es eine deutliche Stagnation. Allerdings bezieht sich das auf die Zulassungszahlen 2020/2021 wo es irrsinnige Neuzulassungen gegeben hat. Vergleicht man die Zahlen mit 2019 oder früher, dann relativert sich die Sache wieder. Es sind immer noch hohe Zuwächse aber so langsam wird es weniger.
Für uns ergibt sich damit eine Rückkehr zu einem ausgewogenen Machtverhältnis mit den Herstellern. War in der jüngsten Vergangenheit die Verhandlungsposition mit Herstellern noch geschwächt, so kehr sie mit der aktuellen Entwicklung so langsam zur älteren Form zurück.
Bis vor 3 Jahren konnte man seine Position gegenüber Herstellern noch mit Nichtkauf oder bei Ärgernissen mit Wandlungsandrohungen untermauern. In der jüngeren Zeit war bereits die Andeutung mit Unzufriedenheit oftmals Anlass für ein Rückkaufangebot im Sinne einer Wandlung. Man hatte also kaum noch Druckmittel um Rechte durchzusetzen. Teilweise haben das die Hersteller brutal ausgenutzt. Kunden baumeln lassen und Reklamationen abgelehnt oder einfach hinausgezögert. "Wem es nicht passt, der kann sein Auto ja zurückgeben!". Neue Kunden um ein zurückgenommenes Fahrzeug zu kaufen, gab es satt und reichlich und so gab es für den ein- oder anderen Hersteller ein zusätzliches Business.
Nun kommen schleichend die Absatzschwierigkeiten zurück und die Hersteller müssen die "Hand auf den Popo" legen um sich durch Qualität und Service im Markt zu behaupten. Wenn die Nachfrage weiter sinkt, dann sinken die Preise und da es einen Überhang an gebrauchten Mobilen gibt, wird der Neuverkauf schneller zurückgehen als der Gebrauchthandel. Zumal auch relativ viele "Spekulationsobjekte" durch den Markt gereicht werden. Vorbei ist es dann mit den überzogenen Preisen für die Mangelware und die Hersteller müssen ein wenig mehr Entgegenkommen an den Tag legen, als das jüngst der Fall war.
Übel dürfte das für Hersteller werden, die die Zeichen anders gedeutet haben und von einem lang, sogar ewig anhaltenden Boom ausgehen und ihre Produktion teuer erweitert haben. Noch ist der Boom nicht vorbei aber die Zeichen verdichten sich, dass der Campingmarkt langsam und stetig wieder auf ein "normales Niveau" absteigt. Vielleicht finden wir dann auch wieder Stellplätze, wo man nicht schon vormittags sein "Handtuch" auf den Platz legen muss um Abends sein Fahrzeug abstellen zu können
vG
Martin
Kleiner Nachtrag: Wenn man mal mit offenen Augen Mobile und/oder Kleinanzeigen durchstöbert, findet man zunehmend Fahrzeuge mit weniger als 2 Jahren beim letzten Halter. Fahrzeuge, die seit Monatern für teilweise abstruse Preise feilgeboten werden, gehen so langsam, gaaaanz langsam im Preis runter. Ich habe auch das Gefühl, das die "merkwürdig teuren Fahrzeuge" aus privater Hand in der Stückzahl abnehmen. Auffällig sind dabei eher die Fahrzeuge der 2,3-5t-Klasse, bei den Linern scheint das noch nicht so angekommen zu sein.