Fahrtauglichkeitsprüfung für Ältere

    • Offizieller Beitrag

    Bedenkt bitte bei allen Diskussionspunkten das es nicht um nur alt oder jung geht, sondern um auch um den Unterschied was ich

    fahre. Es ist ein grosser Unterschied ob ich einen PKW oder einen LKW fahre. Vollkommen andere Fahreigenschaften, so ein LKW

    kann eine „Waffe“ sein. Daher denke ich das Fahrpraxis bzw Erfahrung auch mitzählt.

    Nicht jeder der in späten Jahren, zb über 60 den C oder C1 macht, ein super Autofahrer ist, könnte im Rückschluss auch super ein grosses

    Wohnmobil fahren.

    Ich selbst habe gesehen das es auch schon dort grosse Unterschiede im Fahrverhalten oder der Fahrpraxis gibt.

    Wo ich mit einem 15t , 10m Liner einfach gefahren bin, hatte ich mit dem V , 12m und 19t, doch eine lange Eingewöhnungsphase nötig.

    Nicht die 2 m Länge waren der Knackpunkt, die kommen doch hinterher, vielmehr die Lenkeigenschaften und Bremseigenschaften

    mussten zum Umdenken zwingen. Also selbst LKW und LKW ist nicht das gleiche, auch nicht wenn man wie ich schon 40 Jahre

    unfallfrei durchs Leben fährt.


    LG Luna

  • Ich wage die These, dass die wenigsten begnadete Kraftfahrer sind. Die meisten haben vor 20, 30 oder noch mehr Jahren ihren Führerschein gemacht und seither nie mehr ein Fahrtraining absolviert.


    Fragt doch mal im Bekanntenkreis, ob man aus einer untergeordneten Straße, die von einem durchgehenden Bürgersteig durchquert wird blinken muss, wenn man einmünden will. Die wenigsten wissen es - und noch weniger können es begründen.


    Ebenso die Vorfahrtsregel bei einer Ampelanlage im Gegenverkehr. Wer muss trotzt grün warten?


    Etwas anderes sind natürlich die gesundheitsbezogenen Mängel. Hier muss man grundsätzlich eigenverantwortlich handeln. Da hilft auch kein Zwang. Letztlich geht es um das eigene Leben und deren Erhalt. Egoismus? Ja, wenn man so will, aber damit schütze ich automatisch auch die anderen.


    VG Bobil

  • Servus Bobil,


    ich halte mich zwar nicht für einen begnadeten Kraftfahrer, aber letztes Sicherheitstraining mit meinem Kleinen 18 Tonner letztes Jahr im Rahmen des Linertreffs gemacht. Davor beruflich bedingt 20 Sicherheitstrainings mit PKW. Führerschein alleine 3 mal gemacht:

    Privat, Polizei und dann denn CE vor ein paar Jahren. Theorie immer mit 0 Fehlern!


    Also theoretisch bin ich bestimmt fit!


    Gestern erst wieder 2.000 Km in einem Rutsch mit dem PKW gemacht, also Training bestimmt gut. Desweiteren sind noch ca 60.000 Km dienstlich........

    Grüße Hartmut und Ingrid


    Auch Alt kommt an und es dauert noch nicht mal länger :D

  • Bei uns muss man - nach 50 - für den Fahrausweis über 3.5t alle 3 Jahre zum Gesundheitstest. Dies dann aber bei ausgewählten Ärzten, so dass das Risiko einer "Gefälligkeit“ durch den Hausarzt minimiert wird.

    Das System scheint sich zu bewähren, auch wenn es mir persönlich natürlich auch lästig ist ;)


    Ich habe da immer noch eine Statistik von ungefähr 2014 abgespeichert:


    Die 18-24 jährigen bewegen 7,4 % des Fahrzeugbestandes.

    Die 18-24 jährigen stellen 28,4% der Unfallverursacher mit Todesfolge

    Das bedeutet dass sie 4 mal so häufig Schuld an tödlichen Unfällen sind, wie der Durchschnitt.

    So gefährlich werden Autofahrer erst wieder mit 65.

    Die über 65 jährigen bewegen 20% des Fahrzeugbestandes.

    Sie fahren aber 50% aller getöteten Fussgänger und 52% aller getöteten Fahrradfahrer über den Haufen. Das ist 2,5 mal mehr als der Durchschnitt.

  • Die in #10 aufgeführten Statistiken beziehen die jährlichen Fahrleistungen nicht mit ein und sind deswegen nicht sehr aussagekräftig. Sicher bin ich für diese Statistik nicht repräsentativ, aber im Alter zwischen 25 und 65 war ich zwischen 40.000 und 60.000 km pro Jahr unterwegs. Heute fahre ich noch zwischen 20.000 und 25.000 km mit Wohnmobil und PKW. Damit habe ich nur noch etwa das halbe Riskio in einen Unfall verwickelt zu werden. Berücksichtigt man also die Fahrleistungen in der Statistik so kommt man für Verkehrsteilnehmer in unserem Alter (60 plus) schon wieder auf ein ganz ähnliches Risiko wie das der jüngeren Generationen.

    Eine regelmäßige Fahrtauglichkeitsprüfung für alle Klassen und Altersgruppen halte ich daher für sehr sinnvoll. Es geht doch nur darum, die Fahrer aus dem Verkehr zu ziehen, die nicht mehr fahrtauglich sind, es aber nicht wahrnehmen oder wahrnehmen wollen (diejenigen die es merken, geben ihren Schein freiwillig ab). Und das schützt zum einen die nicht mehr fahrtüchtig sind und zum anderen auch alle anderen Verkehrsteilnehmer. In vielen Bereichen (Taxifahrer, Busfahrer, auch als Inhaber einer Privat-Pilotenlizenz muss man ab 60 jährlich zum Fliegerarzt) ist so ein Check auch schon lange Bedingung.

    Grüße

    Gerhard

    Gott hat zwar die Zeit erschaffen, von Eile hat er aber nichts gesagt...

  • Eine regelmäßige Fahrtauglichkeitsprüfung für alle Klassen und Altersgruppen halte ich daher für sehr sinnvoll.

    Grüße

    Gerhard

    Ist sie auch - aber bitte freiwillig und nicht erzwungen. Warum?


    Weil man beim Doc freiwillig auch ehrliche Angaben macht und der Hausarzt die Probleme kennt. Ein Amtsarzt kennt dich nicht, beurteilt nur die Tageswerte - und die kann man manipulieren, z. B. in dem man vorher Medikamente nimmt.


    Objektiv ist eigentlich nur die Seh- und Hörleistung und vielleicht noch die Reaktionsfähigkeit messbar - denn alle anderen Werte sind relativ tagesformabhängig.


    VG Bobil

  • Ich denke, die Gesundheitskontrolle ist wichtig, denn keiner gibt zu, das er dadurch Probleme bei Fahren hat.

    Aber die Unfallhäufigkeit steigt im Alter mit der zurückgehenden Routine. Früher hatte ich Jahresleistungen bis 100.000 km, und konnte 3 Sachen noch dabei zusätzlich machen, heute fahre ich vielleicht noch 15 - 20.000 km / a, und muss mich voll aufs Fahren konzentriert, telefonieren, oder Navi einstellen, lenkt mich ab.