Beim Bremsen ins leere Pedal treten...

Einfach gefragt, wann war der letzte Bremsflüssigkeitswechsel. Ich hatte das mal beim Motorrad, weil ich auf den dort vorgeschriebenen Wechsel, von 1 Jahr verzichtet hatte. Bei Motorrad ist wenig Bremsflüssigkeit vorhanden, deshalb muss man da öfters wechseln. Aber es war ein tolles Gefühl, vollbeladen, bergab hinten ins nichts zutreten. Vorne konnte ich zum Glück noch Druck aufbauen.

Lieber Flashmot,

da gäb's für mich definitiv kein Vertun:

ab in die Werkstatt.

Gruß, Andreas

Ist ein Retarder Verbaut?

Es ist eine Konfiguration möglich wobei die erste par cm vom Pedalweg für den Retarder benutzt werden. Wenn du ein bisschen Geschwindigkeit hast, hat der Retarder seine Wirkung und fühlt sich das an als normales abbremsen. Bei sehr niedrige Geschwindigkeiten (wie im Stau) ist das Retarder-Effekt aber auch sehr gering. Das kann sich dann anfühlen als passiert nichts. Die tatsächliche Betätigung der Bremsanlage erfolgt dann ein bisschen später.

Wenn kein Retarder verbaut ist, besser in der Werkstatt vorbei.

Gruß,

Roel

Ich kann da nur raten, direkt in die Iveco Werkstatt. Die finden den Fehler, oder können dir es erklären.

Wir hatten das Problem bisher bei unserem Flair zum Glück noch nicht.

Ich würde umgehend in eine Werkstatt fahren.

Ja, ich gebe Dir Recht, es ist immer blöd den Mitarbeitern in der Werkstatt etwas zu erklären was nur sporadisch auftritt.

Ich kenne das von dem Ausfall unseres Abstandstempomaten bei dem dann alle Fehlermeldungen nacheinander angezeigt werden die IVECO im Display zu bieten hat.

Leider kommt dann nur die Antwort „Es steht nichts im Fehlerspeicher“…………

Bevor man einen "Fehler" sucht, ist es naheliegend erst mal zu schauen ob es sich überhaupt um einen "Fehler" handelt.

Beim Bremsen wird durch den Hauptbremszylinder der Pedaldruck hydraulisch über 2 Hydraulikkreise der Druck auf die Bremskolben übertragen. Die Bremskolben fahren aus und pressen die Bremsbeläge an die Bremsscheibe. Soweit, so gut. Lässt man das Pedal wieder los, so verursacht der "Scheibenschlag", dass die Bremsbeläge zurückgedrückt werden, sprich: die Bremskolben werden wieder eingedrückt und die Bremsflüssigkeit fließt zurück in den Ausgleichsbehälter. Der dabei zurückgelegte "Hub" der Bremskolben bestimmt die Menge an Bremsflüssigkeit, die beim nächsten Bremsvorgang wieder in die Kolben gedrückt werden müssen um die Beläge wieder an die Bremsscheiben zu drücken. Je größer dieser "Hub" um so länger der Pedalweg. Das sin die grundsätzlichen Regelmäßigkeiten.

Ist die Bremsflüssigkeit nun überaltert, so nimmt die Bremsflüssigkeit Wasser auf. Beim Bremsen entsteht Wärme und das kann dazu führen, dass das Wasser in der Bremsflüssigkeit "verdampft" und so das Volumen der Bremsflüssigkeit erhöht. Das bedeutet, es wird mehr Bremsflüssigkeit in den Vorratsbehälter zurückgedrückt, als gewünscht und erforderlich. Nun kühlt der Wasserdampf wieder ab und damit schrumpft das Volumen der Bremsflüssigkeit. Damit muss beim nächsten Bremsvorgang mehr Flüssigkeit in die Bremskolben gedrückt werden als zuvor und der Pedalweg verlängert sich. Diese Erscheindung entsteht bei überalteter Bremsflüssigkeit zunehmend. Das wird hier aber bei einer 2-Jährigen Bremsflüssigkeit eher nicht der Fall sein.

Befindet sich in der Bremsleitung Luft, so tritt ein ähnliches Problem auf. Die Bremse wird "weich" und lässt sich auch nicht mehr gut dosieren, da das Luftpolster einen Puffer bildet, der unliebsam federt. Dazu kommt, das die Luft kompremmierbar ist und damit erheblich Bremswirkung verloren geht. Dieses Problem wir durch "entlüften" beseitigt.

Im Weiteren gibt es viele Ursachen, die ein solches Symptom hervorrufen. Um den Bremskolben herum befindet sich eine Dichtmanschette. Diese Manschette ist im Ruhezustand entlastet und "dehnt" sich beim Bremsen (ausgefahrener Bremskolben). Lässt man die Brems wieder los, so hilft diese Manschettenspannung ebenfalls dabe die Bremskolben mit den Bremsbelägen von der Scheibe zurückzuziehen. Es kommt vor., dass diese Manschette verrutscht oder verkantet. Auch dann wird der Kolben ggf. weiter zurückgezogen als erforderlich und beim nächsten Bremsen verlängert sich der Pedalweg erheblich.

Egal welche Ursache, ist auf jeden Fall eine Untersuchung dieser Erscheinung zielführend. Wird die Bremse betätigt, müssen sich alle Bremsbeläge über die Bremskolben an die Bremsscheibe drücken. Lässt man die Bremse los, so wird dieser Anpressdruck entlastet, sollte aber nicht soweit gehen, dass die Beläge sichtbar zurückgezogen werden. Betätigt man das Bremspedal schneller, wiederholt hintereinander (so dass praktisch das Zurückziehen der Bremskolben kaum noch stattfinden kann), so wird der Pedaldruck "hart" und man hat kaum noch einen Pedalweg. Das wäre normal! Wartet man einen Moment nach der Betätigung, dann sollte der Pedalweg spürbar länger werden aber nicht so, dass man einen erheblichen Pedalweg vorfindet. Das wäre auch normal. Ausprobieren kann man das am Besten ohne laufenden Motor, da dann der Bremskraftverstärker nicht das Bild verfälscht.

Ergo: Auf jeden Fall Werktstatt um festzustellen wo die Ursache liegt. Dann kann man auch von einem Fehler oder einem "normalen Verhalten" sprechen.

vG

Martin

Bei unserem Flair ist das auch noch nicht aufgetreten. Das sollte aber auch kein typisches Flair Problem sein, sondern ein Iveco Daily Problem. Also sollte es alle Dailys betreffen.

Wir fahren unseren Flair seid 6 Monaten. Dieses Phänomen ist bei uns bis jetzt noch nicht aufgetreten.

Ein Besuch in der Werkstatt würde ich nicht auf die lange Bank schieben.