Wenns mal brennt, ist's eigentlich fast vorbei...

  • @HomelmLiner


    Hallo Jörn,


    tatsächlich ist beim Vollintegrierten mit nur einer einzigen Tür das Teil dort am besten untergebracht.

    Aber es gibt natürlich auch Fälle, wo die Tür nicht mehr aufgeht und die Besatzung durch ein Fenster aussteigt.

    Ich meine, ausdrucken und laminieren und griffbereit „am Mann/Frau haben und zusätzlich an der Tür wäre schon mal eine Option.

  • Hallo Siddl, welche Größe von CO2 Löscher macht im Liner Sinn?


    VG

    fetzig

    Hallo Fetzig,


    ich bin nicht Siddl, antworte aber gerne darauf:


    2kg!


    Es wird Sauerstoff verdrängt, damit die Flamme erstickt und insofern ist bei der Auswahl der Größe des CO2 Löschers immer die Größe des Raumes zu beachten.


    Pro kg CO2 muß eine bestimmte Größe des Raumes, will heißen: eine freie Grundfläche, also ohne Möbel vorhanden sein.


    Bei einem 2 kg CO2 Löscher muß der Raum (wohlgemerkt: freie Fläche) mindestens 11 qm groß sein, bei einem 5 kg CO2 Löscher schon 27,5 qm,



    Liebe Grüße


    Rolf

    VANLIFE - Der Reiseblog für XXL-Wohnmobile und campingbegeisterte Menschen

    Einmal editiert, zuletzt von Zoppel () aus folgendem Grund: Ergänzungen

  • Vielen Dank an Siddl für die wichtigen, im Fall der Fälle vielleicht sogar lebensrettenden Infos. Ich selbst habe einen 6-kg-Pulverlöscher an Bord. Würde ebenfalls gern wissen, welche Größe ein CO2-Löscher mindestens haben sollte.
    Roland

    Moin Roland,


    Siehe Post 23 … .



    Liebe Grüße


    Rolf

  • Ich halte CO2-Löscher für unsere Zwecke nicht als die erste Wahl, da die Wirkung lediglich auf verdrängen des Sauerstoffes abziehlt.

    Die Gefahr einer Rückzündung nach einem erfolgreichen Löschversuch ist sehr groß, da die Hitze nicht abgekühlt wird.

    Des weiteren ist der Einsatz nur im Innenraum sinnvoll, da das CO2 im Außenbereich einfach vom Wind weggeblasen wird.


    Pulverlöscher sind auch nicht optimal, wie es in einem vorherigen Post schon einmal dargestellt wurde.


    Ich sehe für mich als am besten geeignet einen Schaumlöscher.


    Die Wirkung auf das Feuer ist ebenfalls das abschirmen gegen Sauerstoff, hat aber zeitgleich auch noch einen kühlenden Effekt und die Gefahr einer Rückzündung ist erheblich niedriger. Zudem sieht man auch, wo man bereits gelöscht hat.

    Man kann ihn also im Innen- sowie auch im Außenbereich für Entstehungsbrände verwenden.


    Bei mir im Bus habe ich so einen Schaumlöscher griffbereit, zudem ist im Motorraum eine Brandmeldeanlage installiert.


    Ich spreche aus Erfahrung aus 32 Jahren Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr, davon 10 Jahre in der obersten Führungsebene

    (stellv. Leiter der Gesamtwehr, bestehend aus 160 Feuerwehrleuten)

  • Wie ist es egentlich mit einem Nothammer wie im Bus,bekomme ich damit die beiden Seitenscheiben schnell kaput das man rausspringen kann.

    Es ist doch leicht möglich das beim Brand der Strom weg ist und die Aufbautür auch nicht mehr so einfach zu öffnen ist.

  • Einen guten Morgen lieber Jürgen,


    vielen Dank für Deinen Beitrag.


    Wir haben an Bord einen CO2 Löscher, ergänzt um einen Fettbrandlöscher.


    Ganz bewußt haben wir auf einen Schaumlöscher verzichtet.


    Der Schaumlöscher ist mit den Brandklassen zum Fettbrandlöscher identisch, soweit ich das verstanden habe.


    Der Schaumlöscher enthält aber Wasser, so kannst Du diesen nicht wirklich zur Bekämpfung von Fettbränden einsetzen.


    Was ist denn Deine Meinung zu einem Fettbrandlöscher?



    Liebe Grüße


    Rolf

  • Wenn man es genau nimmt ist ein Fettbrand auf dem Herd am besten mit einer Löschdecke zu bändigen. Wenn es aber bereits auf darüberliegendes Möbel übergegriffen hat bleibt nur die Flucht und zwar schnell. Den der restliche Verbrennungsvorgang verläuft in sekundenschnelle.


    v.G. Schorsch

  • Hallo Juergen,

    eine Frage - wo hast du die Brandmeldeanlage im Motorraum angebracht?

    Gruß Tom

    Hallo Tom,


    im wesentlichen besteht die Brandmeldeanlage aus einer unter Druck (24bar) mit Stickstoff gefüllten Kunststoffleitung, die einmal rundherum im gesamten Motorraum angebracht ist.


    Kommt es zu einem Feuer, schmilzt die Kunstoffleitung und der Stickstoff, welcher in einem 15ltr. Druckgasbehälter vorgehalten wird, strömt aus und löscht im Idealfall das entstehende Feuer.


    Gleichzeitig erscheint im Cockpit eine entsprechende Warnmeldung zusammen mit einem sehr lauten akustischen Warnton.


    Der Druck wird über einen Druckschalter überwacht, so daß eine Störung (Druckverlust durch eine Undichtigkeit) ebenfalls angezeigt würde.

  • Der Schaumlöscher enthält aber Wasser, so kannst Du diesen nicht wirklich zur Bekämpfung von Fettbränden einsetzen.


    Was ist denn Deine Meinung zu einem Fettbrandlöscher?

    Da hast du vollkommen Recht.


    Einen Fettbrand darf man niemals mit Wasser oder wasserenthaltenden Löschmitteln versuchen, abzulöschen.

    Dies hätte eine Fettexplosion zur Folge in Verbindung mit einem riesigen Feuerball und extremer Brandausbreitung.


    Da ist die beste Lösung, so wie Schorsch es bereits erwähnt hat, das Feuer zu ersticken, am einfachsten, in dem man einfach den Deckel auf den Topf oder Pfanne draufmacht, alternativ mit einer (Feuerlösch)decke.


    Grundsätzlich ist aber ein Fettbrandlöscher auch eine gute alternative zu Pulver oder CO2 .


    Zu Beachten ist jedoch bei allem, daß wir maximal mit unseren Löschern Entstehungsbrände bekämpfen können.


    Bei allem weiteren gilt es vorrangig, seine eigenes Leben und event. das von anderen zügig in Sicherheit zu bringen.

  • Hallo Brandexperten,

    ich hab' noch mal 'ne Frage zu Gasflaschen und -tanks:

    Wenn ich das richtig verstanden habe, dann können die Gasbehälter im Brandfall nur dann explodieren, wenn das Ventil zugedreht ist. Bei aufgedrehtem Ventil wird ein durch starke Erwärmung entstandener überhoher Druck abgelassen. Das austretende Gas kann sich natürlich entzünden, aber wenigstens besteht keine Explosionsgefahr. Ist das soweit richtig?

    Falls das eben Gesagte richtig ist, dann wäre es doch im Brandfall sinnvoll, bei allen Gasbehältern noch schnell die Ventile zu öffnen, d. h. sie aufzudrehen, sofern noch gefahrlos möglich, um wenigstens ein Zerbersten der Behälter zu vermeiden. Oder erzähle ich hier Blödsinn?

    Klärt mich und die anderen User doch bitte auf.

    Danke!

    Roland

  • Hab ich mir schon gedacht. Ganz viele Frage. Und ist auch richtig so.

    CO2 Feuerlöscher: Ich habe einen 2 Kg CO2 Löscher im Innenraum verbaut. Masse: 60cm hoch, Durchmesser 10 cm. Dieser erstickt die Flamme hat aber auch eine kühlende Wirkung. Wichtig ist den Feuerlöscher nur Stossweise zu benutzen. Flamme aus. Wiederaufflammen wieder ein kurzer Stoss. Das gilt für den Gebrauch aller Feuerlöscher, egal welches Löschmittel.Natürlich kann das Feuer wieder aufflammen. Wenn ich mit diesem Feuerlöscher das Feuer nicht ausbekomme ist bei mir sofortiger Rückzug angesagt. Zwar ist der CO2 Löscher nur fur brennbare Flüssigkeiten und elektrische Brände zugelassen, aber die Praxis bei mir hat gezeigt das jegliches Material im Entstehungsbrand gelöscht werden kann.

    Die nächste Größe bei CO2 ist 5Kg und so groß das eine Unterbringung im Innenraum sich von selbst ausschließt. Die Aussage das CO2 in Innenräumen wegen Sauerstoffverdrängung bzw. Eigengefährdung nur ab einer bestimmten Raumgröße zu empfehlen ist kann man vernachlässigen.

    Pulverlöscher 6Kg: Ich habe in meiner Heckgarage einen 6 Kg Pulverlöscher verbaut. Für mich ist dieser Feuerlöscher auch zum Eigenschutz und für evtl. Hilfe für andere. Bei den heutigen Platzgrößen auf den Stell- bzw. Campingplätzen möchte ich die die Möglichkeit haben meinem Wohnmobil und/oder ein anderes Fahrzeug auf dem Stellplatz oder der Straße zu helfen.

    Fettbrandlöscher: Dieser ist auschließlich für Fettbrände z.B. in der Bratpfanne einzusetzen. Es ist darau zu achten einen frostfesten Löscher zu kaufen da auch hier ein Wasseranteil vorhanden ist. Mein Co2 Löscher löscht auch diesen Brand. Wenn auch nur kurzzeitig. Ein kurzer Stoß Flamme aus und Deckel oder Löschdecke drauf.

    Wasserhaltige Feuerlöscher oder Schaumlöscher: Ich rate jeden dringenst davon ab diese Feuerlöscher an Bord zu haben bzw. zu benutzen.

    Bei brennenden Flüssigkeiten ( auch Fettbrand ) werden aus einem Liter Wasser werden binnen millisekunden 1000 Liter Wasserdampf.

    Wer das tut kann sich schon mal nach einem Schwerverbranntenbett umsehen, wenn er es denn überlebt.


    Frage Fluchthammer: Ja es funktioniert an den Seitenscheiben. Diese zerlegen sich in tausende kleine Stücke die man dann leicht heraus bekommt.Und zur Not auch an der Frontscheibe. Allerdings ist dieses weit aus aufwendiger da die Scheibe eigentlich nur reisst.Ich habe seitlich unten am Fahrersitz einen befestigt Zusätzlich habe dort auch noch einen Federkörner befestigt. Mit dem kann man die Seitenscheiben wenn sie denn aus Glas sind genauso zerstören. Habe hier gelesen das einige schon beschlagene Seitenscheiben gen Kunststofffenster getauscht haben. Ist für mich ein NOGO weil dann aus dem Wohnmobil,wenn die Tür nicht mehr aufgeht,

    keine Möglichkeit habe zu flüchten.

    Lithiumbatterien: Natürlich gibt es Unterschiede bei den Lithiumbatterien in Form und Aufbau. Ein E Mobil hat weit aus höhere Kappazitäten an Bord. Obwohl wenn hier im Forum lese was mancher so an Ah an Bord hat bin ich mir da nicht mehr so sicher. ;( :P Fakt ist, wie auch von mir im ersten Teil beschrieben, ein riesen Unterschied bei Bränden mit herkömmlichen Batterien. Ich stelle mir gerade vor ein Monsterliner mit Massen an Lithium in einen Cotainer mit Wasser zu verfrachten ;( :cursing: ( siehe 1 Teil meiner Ausführungen )


    Rettungskarten: Ich halte nicht viel davon. Die Frage ist wohin damit. Denkt man im Notfall diese mitzunehmen? Ich hätte anderes im Kopf. Wie auch im ersten Beitrag schon beschrieben ist es ganz wichtig die Feuerwehr / Polizei über den Einbauort von Gasflaschen/Gastanks und Lithium vor Ort und schnellstmöglich zu informieren.

    Auch Aufkleber mit jeweiligen Symbolen an den Aussenklappen würde gehen. Für mich überlege ich es mir mal.


    Wie sieht bei Euch denn so mit Rauchmeldern aus? Bei mir ist einer im Innenraum und einer in der Heckgarage.

    Auch ein Gasalarm ist bei mir vorhanden.


    Wie Ihr sehen könnt ist dieses Thema sehr umfangreich und man könnte sein Wohnmobil mit Sicherheitseinrichtungen vollstopfen, aber jeder muß für sich selber herausfinden wie weit er dieses tut.Aber sehr wichtig. Man kann sich nicht gegen alles schützen. Bei Feuer geht es darum die eigene Haut zu retten. Wir sind doch alle gut versichert. Deshalb kein Risiko eingehen. Wichtig ist unsere Gesundheit und Leben.


    Grüße aus Hamburg

  • Noch eine Antwort an Roland. Das ist genau Richtig.

    Wenn ich unterwegs bin habe ich alles geöffnet. Stehe ich in der Halle ist alles zu. Bin so oder so zum Zeitpunkt des Brande nicht dort. Bei einen Feuer sich noch die Zeit nehmen alles zu öffnen halte ich nicht für gut. Wenn es richtig brennt gehe mindestens 20 Meter vom Womo weg und lass es brennen. Info an Feuerwehr wo Gefahrenstellen sind nicht vergessen

    Gruß aus Hamburg