Batteriecomputer vs. Batteriemanagementsystem (BMS) des Herstellers

  • Moin zusammen!


    Ich habe mal eine Laien-Frage an die Batterie-Spezies hier im Forum.


    Im Rahmen des Austauschs meiner 3 Bleigel Akkus im März habe ich auf drei Liontron 100 AH umrüsten lassen. Daneben Solarregler, Ladebooster und Ladegerät erneuert (alles von Votronic). Damit ich innen auch auf einem Display sehen kann, was mit den Batterien los ist (bin, obwohl oder gerade weil IT-ler, jemand, der gern auch mal auf Anzeigen schaut), kam noch ein Büttner IQ-5000 Batteriecomputer in den Eingangsbereich.


    Nun zur eigentlichen Frage. Die Anzeigen mit der verfügbaren Restkapazität zwischen dem Büttner und der Liontron App auf dem Handy differieren immer; je leerer die Batterien werden, desto größer wird die Differenz. Beispiel nach einer Woche autarkem Stehen im Oktober:

    Anzeige Büttner: noch 39% Restkapazität

    Anzeige Handy-App: 49% Restkapazität.


    Wem traue ich bzw. Wer hat Recht? Mein Bauchgefühl sagt, die Handy-App per Bluetooth direkt mit den Batterien verbunden muss Recht haben. Irgendwo habe ich aber mal gelesen, das minimale Dauerströme nicht erfasst werden vom BMS und daher ein Batteriecomputer sinnvoller wäre…


    Man muss den Computer natürlich einmal konfigurieren bei der Ersteinrichtung, das habe ich gem. Anleitung gemacht. Vielleicht habe ich da was falsch eingegeben?


    Hierzu hätte ich gern mal Eure Meinungen/Erfahrungen.

  • Hallo Peter,


    kannst du die drei 100 x Liontron 100 Ah mit der Liontron-App auch zusammengefaßt anzeigen lassen, oder nur jede einzeln ?


    Ich habe zwei verschiedene LiFePo4-Batterietypen zusammengeschaltet :


    2 x 100 Ah ESY-Batterien und

    2 x 300 Ah Skanbat-Batterien.


    Die zwei ESY`s kann ich einzeln und zusammengefaßt über eine Bluetooth-App überwachen.

    Die zwei Skanbat´s kann ich nur einzeln über eine andere Bluetooth-App überwachen.

    Zusammengefaßt kann ich alle vier Batterien mit dem Bluetooth-Batteriecomputer "BlueBattery" überwachen.

    Für den Gesamt-SOC der Batterien vertraue ich dem Batteriecomputer.



    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Ja, in der LIONTRON App sieht man die zusammengefasst und kann auch jede einzeln ansehen.

  • Wie ist denn die Anzeige im vollgeladenen Zustand ?


    Wer zeigt zuerst beim Laden die 100% an, Büttner oder Liontron-App ?


    Beim Entladen würde ich es mal darauf ankommen lassen die Liontron entladen bis der Büttner 0% anzeigt.



    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Hallo Peter,


    ich habe auch drei 150 AH Liontron im WoMo.


    Die kleinen Ströme, bei mir ca, 1,2 A wenn alles ausgeschalten ist werden nicht über das BMS von Liontron angezeigt. Laut Liontron selbst, sollte das BMS aber ca. 1,1 A registrieren, aber z.B. 0,5 Ampere nicht.


    Möglicherweise sind die 1,2 Ampere eben 0,4 A pro Batterie (bin kein Stromexperte).


    Über den extra montierten Shunt wird der Verbrauch aber korrekt angezeigt und ermittelt und über die Viktron GX Anzeige richtig dargestellt.


    Somit ist die direkte Verbindung über die App bei Liontron falsch und zeigt einen zu hohen Ladezustand an wenn das WoMo nicht benutzt wird.


    Das ganze ist nach vollständiger Ladung der Batterien wieder gleich und wenn das Wohnmobil in Gebrauch ist und nicht nur rumsteht, habe ich das Problem auch nicht mehr, da wesentlich mehr Strom verbraucht wird.

  • Ich habe 3x 300Ah LiFePO drin und einen Votronic Batteriecomputer. Die Anzeigen waren jetzt beim 5-tägigen Urlaub identisch, allerdings waren natürlich die Verbräuche entsprechend hoch, so dass auch die drei BMS richtig gemessen haben. Wenn das Womo aber nur rumsteht, dann zeigen die 3 BMS andere Wert an wie der BC, dem ich immer mehr vertraue. Die Standbyströme werden von den BMS nicht erfasst, der BC erfasst diese aber. Aus diesem Grund schaue ich nur noch auf den BC. Zur Kontrolle, ob mit den LiFePOs alles ok ist, schaue ich aber hin und wieder auf die App.


    Gruß Axel

  • Wenn das BMS der Li0ntron tatsächlich <=1,2A nicht erfassen kann, ist das schon eine ganze Menge und würde die Feststellung von Peter erklären.

    Das wären am Tag 28,8Ah und somit bereits an nur einem Tag 10% der Gesamtkapazität.

    Wobei ich mir das eigentlich nicht vorstellen kann, da mir das deutlich zu "grob" vorkommt für ein BMS.

  • Moin,

    Wenn das BMS der Li0ntron tatsächlich <=1,2A nicht erfassen kann, ist das schon eine ganze Menge und würde die Feststellung von Peter erklären.

    Das wären am Tag 28,8Ah und somit bereits an nur einem Tag 10% der Gesamtkapazität.

    Wobei ich mir das eigentlich nicht vorstellen kann, da mir das deutlich zu "grob" vorkommt für ein BMS.

    das Daly meines vorherigen Selbstbaus erfasst sogar nur > 2 A - und ja, das ist zu grob - aber eben Tatsache.

    Ein korrekt kalibrierter BC ist da allemal die bessere und genauere Anzeige.


    Hinzu kommt ja noch, das sich bei 3 Akkus parallel die Meßfehler je BMS aufsummieren und die Fehlerfassung 3 mal so groß ist.

  • Ich denke dass es primär auf die Kalibrierung ankommt. Im BC muss man so genau wie möglich die Gesamtkapazität der Akkus konfigurieren. Danach sollte überprüft werden, ob der angezeigte Strom mit dem tatsächlichen (gemessen mit einem Ampéremeter) übereinstimmt.

    Ein so kalibrierter BC würde jederzeit eine korrekte Akkukapazität anzeigen.


    Zu bemerken ist schliesslich, dass die korrekte Akkukapazität nicht einfach feststellbar ist. Es gibt eine Abhängigkeit von Lade/Entladeströmen, Zellenalter und Temperatur. Ausserdem haben LiFePo4 Akkus oft mehr nutzbare Kapazität als angegeben ist. (Bis zu 10% ist möglich)


    Die Aufgabe eines BMS ist es primär die korrekte Betriebsbedingungen zu überwachen und bei nicht Einhaltung abzuschalten oder zu warnen. Es ist der Schutz vor Tiefentladung und Überladung. Zusätzlich wird die Spannung jeder Zelle gemessen und bei Abweichung gewarnt oder abgeschaltet. Die Kapazitätsmessung ist nebensächlich…


    Gruss

    Felix

  • Wie ist denn die Anzeige im vollgeladenen Zustand ?


    Wer zeigt zuerst beim Laden die 100% an, Büttner oder Liontron-App ?


    Beim Entladen würde ich es mal darauf ankommen lassen die Liontron entladen bis der Büttner 0% anzeigt.

    Das weiß sich derzeit gar nicht, muss ich mal bei Gelegenheit am Landstrom beobachten.

  • Dann muss ich mich noch mal an die Kalibrierung machen, jetzt, wo Du es sagst: die Liontron zeigen zusammengefasst 330 AH in der Liontron App an, also 10% mehr.


    Ich glaube, ich bin im März beim Einrichten aber nur von 300 AH ausgegangen…werde mir daher noch mal den IQ-5000 vornehmen.