Unfall A7 mit Wohnmobil

  • Wie ein Polizeisprecher bestätigte, musste ein Lkw verkehrsbedingt abbremsen. Das erkannte der Fahrer eines Wohnmobils offenbar zu spät und fuhr auf den Lastwagen auf. In der Folge fuhr dann ein weiterer Lastwagen auf das Wohnmobil auf und schob das so Wohnmobil noch weiter auf den Lastwagen. Der Fahrer und die Beifahrerin im Wohnmobil wurden nach ersten Erkenntnissen der Polizei schwer verletzt.

  • Das ist alles so traurig und bedrückt mich jedes mal, wenn ich so was sehe. Aber ich denke, das Hauptproblem bei allem ist, dass ausreichende Sicherheitsabstände generell nicht eingehalten werden. Ich versuche das auf allen Fahrten, aber in der Regel meint stets ein LKW hinter mir, er müsste mich überholen und vor mir in den Sicherheitsabstand zum vorherigen LKW einscheren. Lasse ich mich zurückfallen, um wieder hinreichenden Abstand zu erreichen kommt der nächste. Solcherart Vergehen sollte konsequent geahndet werden, jedenfalls mehr, als 5 km/h zu viel, Druck hin oder her. Denn das, was man an Zeitgewinn am Ende hat, ist marginal. Ich habe schon des Öfteren mal nach so manchem Harakiri-Manöver auf die Uhr geschaut. Dann waren es oftmals nur Sekunden, also weniger als eine Minute, die der Fahrer "herausgeholt" hat, bevor er nach zig Kilometern zur Tankstelle/Raststätte abgebogen ist. Was für ein Wahnsinn.


    VG Dieter

  • Solange die Speditionen, die den Fahrern verordneten Vergehen vorschreiben und „nur“ bezahlen müssen, wird sich das Meinung nach nicht ändern.

    Ich stehe auf dem Standpunkt: LKW für einen bestimmten Zeitraum (je nach Vergehen 1 Tag bis viele Tage) beschlagnahmen, sonst ändert sich nichts. Nur wenn die Fracht steht, kalkulieren die Speditionen besser.

  • Bei allem Leid, das derlei Unfälle auslösen, hier hat wohl schon auch der Wohnmobilfahrer zu geringen Abstand gehalten oder war nicht konzentriert bei der Sache.


    Ich denke, dass der Prozentsatz derer, die im Strassenverkehr zuweilen nicht angemessen, den Verkehrs- und Witterungsverhältnissen und der Vernunft entsprechend fahren, dürfte über alle Fahrzeugklassen gleich sein.


    Das Einscheren in meine Sicherheitsabstände gehört bei mir, als Oldtimer-Vielfahrer (Baujahr 1967) zur Tagesordnung. Nicht nur, dass ich deswegen oft massiv bremsen muss, um wieder meinen Abstand zu bekommen, ich kassiere regelmässig unschöne Steinschläge, weil sich die Überholenden so knapp vor meiner Kühlerhaube reinquetschen, das mir gar nichts anderes bleibt. Und nein, es ist kein altes Schnauferl, mit drei Liter Hubraum und 170 PS kann ich problemlos und aktiv bis 200 km/h (seltenst) im Verkehr mithalten. Egal ob in der Stadt, auf Landstrassen oder auf der Autobahn, es gibt immer einen, den mein Sicherheitsabstand dazu verleitet, mich zu überholen. Mit dem Wohnmobil ergeht es mir nicht anders.


    Was ich damit sagen möchte, es sind nicht nur LKW Fahrer, PKW Fahrer, Wohnmobilfahrer oder was auch immer. Wir alle sind es zuweilen.


    Mich veranlassen derlei traurige Geschehnisse dazu, in mich zu gehen und mein eigenes Fahrverhalten noch besser den Gegebenheiten anzupassen und mich an meine eigenen Fehlverhalten zu erinnern.

  • Ich stehe auf dem Standpunkt: LKW für einen bestimmten Zeitraum (je nach Vergehen 1 Tag bis viele Tage) beschlagnahmen, sonst ändert sich nichts. Nur wenn die Fracht steht, kalkulieren die Speditionen besser.

    Na das könnte man doch gleich auf alle Fahrzeugklassen ausdehnen?

  • Mein Schwiegervater war LKW Fahrer im Fernverkehr. Die fahren alle mit Tempomat und legen die Toleranzen oben dauf. Deswegen sind sie gefühlt immer etwas schneller, sie fahren an der Grenze. Ein Womo mit 1 km/h weniger bremst ihren Fluss und sie sind dann schlichtweg genervt. Auf Grund ihrer Persönlichkeitsstruktur sind sie selten bereit in den Tempomat einzugreifen und lassen die Kisten halt einfach weiter fahren, ohne Sinn und Verstand. Respekt vor unseren Fahrzeugen haben sie nicht, ihre LKWs sind Arbeitsgeräte, die halten auch einfach drauf. Dazu fahren sie meist jahrelang und haben eine andere Schmerzgernze als wir. Oft hat man das Gefühl, dass sie ihren gesunden Menschenverstand im Laufe ihres Truckerlebens irgendwo verloren haben. Aber es gibt auch positive Ausnahmen..


    Vg Leini

  • Sind gestern vom twistesee nach Graach gefahren. Ca 370 km

    Ich habe den besten Abstand Halter der Welt

    (Meine Frau als Beifahrerin)

    Es ist uns gestern bestimmt 4-5mal passiert dass ein LKW zuerst überholt hat und minimal vor uns eingeschert hat.

    In dem Moment war nix mit Abstand halten meinerseits

  • Was mir auch extrem auffällt ist dass sich immer weniger LKW an das Überholverbot halten.

    Unter dem Motto was geht mich das an das gilt nur für die anderen

    Das stimmt leider, aber welcher Wohnmobilfahrer > 3,5 to hält sich da immer dran?

    Selbst die Rennleitung fährt an einem LKW vorbei der im Überholverbot überholt hat.

    Schon mehrfach selbst gesehen.


    VG, Michael

  • Das mit dem Überholverbot bei den LKWs ist sehr einfach. Die Osteuropäer sind sehr gut über CB-Funk vernetzt. Die wissen, wenn es eine Kontrolle gibt oder Zivilfahrzeuge unterwegs sind. Das ist bei den deutschen leider nicht so. Wenn dann genug Osteuropäer überholen, überholt dann der ein oder andere deutsche LKW-Fahrer auch.


    Diese Info habe ich von einem LKW-Fahrer.

  • Das mit dem Überholverbot bei den LKWs ist sehr einfach. Die Osteuropäer sind sehr gut über CB-Funk vernetzt. Die wissen, wenn es eine Kontrolle gibt oder Zivilfahrzeuge unterwegs sind. Das ist bei den deutschen leider nicht so. Wenn dann genug Osteuropäer überholen, überholt dann der ein oder andere deutsche LKW-Fahrer auch.

    Aber ist das nicht schlimm, diese Mentalität, nur an die Regeln halten, wenn sie in dem Moment auch kontrolliert werden. Das Gefahrenpotential ist egal, gefährdete Menschenleben ebenso. Und das auch noch die Deutschen das bedauern, dass es bei Ihnen mit dem CB-Funk-Austausch wohl nicht so gut klappt. Sicher betrifft dies Verhalten nicht nur LKW-Fahrer, es werden generell (wie ich schon schrieb) Sicherheitsabstände nicht eingehalten. Nur bei den Massen ist es halt nochmal schwerwiegender, wenn LKWs beteiligt sind. Es ist für mich erschreckend, wie gleichgültig mittlerweile wir Zweibeiner in bestimmten Lebensbereichen geworden sind. Hatten wir nicht alle mal mehr oder weniger Physik und sollten eigentlich wissen, was kinetische Energie mv²/2 bedeutet?


    VG Dieter

  • Das stimmt leider, aber welcher Wohnmobilfahrer > 3,5 to hält sich da immer dran?

    Jetzt schwenkt ein tragischer Unfall zwar in "whatabout" ab, aber ein Wohnmobil ist kein LKW und wird auch gemeinhin nicht zum gewerblichen Transport von Waren genutzt, auch wenn es über 3,5t haben sollte.


    Die Diskussion über die eventuelle Gültigkeit eines "LKW" Überholverbotes sollte als extern geführt werden und klar differenziert werden zwischen "LKW" und "Gewicht". Das wird es sogar auf den entsprechenden Schildern...


    Ich fühle mich nur bei Gewichtsbegrenzungen angesprochen. Denn in meinem KFZ Schein (alte Bezeichnung zur Klarstellung) steht nix von LKW...

  • Das mit dem Überholverbot bei den LKWs ist sehr einfach. Die Osteuropäer sind sehr gut über CB-Funk vernetzt. Die wissen, wenn es eine Kontrolle gibt oder Zivilfahrzeuge unterwegs sind. Das ist bei den deutschen leider nicht so. Wenn dann genug Osteuropäer überholen, überholt dann der ein oder andere deutsche LKW-Fahrer auch.


    Diese Info habe ich von einem LKW-Fahrer.

    Bei den LKW Überholverboten wird in den seltensten Fällen das Fahrzeug angehalten, dann muss man schon Pech haben das ein Kontrollfahrzeug hinter einem war.

    Nein das funktioniert anders,es werden Kennzeichen und Tatzeit notiert, dass geht an die Firma, diese hat die Daten herauszugeben und der Fahrer bekommt die Anzeige.

    Bei den Osteuropäischen Fahrzeugen läuft das meist ins Leere wie man sich vorstellen kann.

    Dieses findet oft zB. von Brücken statt.



    LG Michael

  • Für mich stellt sich jetzt mal folgende Frage.

    Klar es geht um Sicherheitsabstand und gefahrene Geschwindigkeit in Zusammenhang mit Gütertransport.

    LKW's sind das eine. Obwohl ich persönlich noch nicht wirklich viele negativen Erfahrungen mit jener Gruppe gemacht habe.

    Ich selbst fahre immer so in etwa 93Km/h. Wenn ich auflaufe überhol ich und drücke 1-2 mal meinen Tempomat

    und fahre somit recht zügig an dem LKW vorbei. Blinker rechts, idR blinken sie mir auf und ich schere rein. So weit so gut.

    Aber warum dürfen Busse weitaus schneller unterwegs sein? Und mit denen hatte ich schon sehr oft negative Erfahrungen machen dürfen.


    LG
    Rüdiger

    Getreu diesem Motto:

    "Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste". (Susan Sontag)

  • Bei den Bussen gilt in Deutschland i.d.R. 100km/h als Höchstgeschwindigkeit.

    Bei den LKW´s sind es ja 80km/h plus ein paar Km/H als Toleranz.


    LG

    Jörg

    aber warum dürfen Busse 100km/h fahren?

    Weil sie keine Güter sondern Personen transportieren?

    An der vorgegebenen / vorhandenen Technik kann's doch nicht liegen.

    Getreu diesem Motto:

    "Ich war noch nicht überall, aber es steht auf meiner Liste". (Susan Sontag)

  • Hallo Rüdiger,


    dafür gibt es keine vernünftige technische oder physikalische Erklärung, genauso, dass unsere Mobile anders als LKWs behandelt werden. Wahrscheinlich will der Gesetzgeber die Urlauber schneller ans Ziel bringen, sind ja schließlich eine große Wählergruppe :-)), oder die Reiselobby ist so stark, oder, oder...


    VG Dieter