Hipp Hipp, Hurra ... der LinerTreff ist auf 2.000 Teilnehmer gewachsen.

Ja, Ja ... schon wieder so einer langer Monolog:

Den Worten von Scho(r)sch ist wenig hinzuzufügen. Manchmal vergisst man, dass man neben der Moderatorenrolle ja auch normaler Benutzer im LinerTreff ist und nicht nur auf Netiquette, Umgangsformen, Formulierungen und Themenzugehörigkeiten fokussiert ist. Eigentlich ist es meist klar zuzuordnen, wann man die Mod-Mütze aufhat und wann eben nicht. Es ist schon so, dass der LinerTreff in den vergangenen Jahren sehr zum alltäglichen Lebensbestandteil geworden ist. Das geht vielen so. Ich habe es an anderer Stelle schonmal beschrieben. Morgens aufwachen, Zähne putzen und ab ins Büro. Wer unterwegs nicht schon mal auf dem Handy nach neuen Beiträgen geschaut hat, macht das häufig als erstes im Büro, wenn der Rechner hochgefahren und die erste Tass Kaff auf dem Tisch dampft. Erst danach geht es in die alltäglichen Abläufe. Bis zur Mittagspause wird dann oft während eines Telefonates nochmal schnell auf die Seit geklickt "Gibt es etwas Neues?" bevor dann in der Mittagszeit konzentrierter reingeschaut wird. Beim Nachmittagskaffe eine neue Aktualisierung und bevor der Rechner zum Feierabend wieder auf StandBy geschaltet wird, nochmal schnell reinschauen. Zu Hause dann während Madame in die Flimmerkiste schaut, schnelle nochmal in den LinerTreff und kommentieren, wenn es etwas zu kommentieren gibt. So mancher ist schon im Schlafanzug und bevor das Handy dann beiseite gelegt wird, schnell noch mal zum Tagesabschluss in den LinerTreff schauen ... Alles gut, dann heija machen ...

So mancher wird sich in dieser Beschreibung wiederfinden und vermutlich innerlich grinsen. So selten sind diese Abläufe nicht und in der User-Online-Liste sehe ich ja auch, wer wann online ist und grinse dann auch so manches mal vor mich hin.

Ich erinnere mich noch gut an die Anfangszeit ... Mal abgesehen davon, dass es "natürlich kein weiters Forum braucht und warum Herstellerunabhängig ... braucht niemand!" Dann waren es innerhalb von Monaten mit einmal über 300 User. Die ersten Töne kamen auf, dass wir nun mal vorsichtig sein müssen. Sonst landen wir irgendwann bei über 500 Benutzern "Wer soll das noch im Griff behalten?".

Aus der Anfangs recht übersichtlichen Zahl der aktiven Benutzer, die naturgemäß "ihr Forum" als Kommunikationsplattform betrachteten, drohte dann ein Wildwuchs zu entstehen. Manche Beiträge fingen mit einer technischen Frage zur Heizung an und mündeten dann in einer Diskussion über Biersorten, bunt gemischt mit Einwürfen zu Waschmitteln und Reifengrößen . Das drohte immer weiter zu einem eingefleischten Chat unter einer kleinen, aber emsigen Benutzergruppe zu werden. Neue Benutzer hatten es schwer in diese Community hinein zu finden, da es wenige und dominante Benutzer waren, die sich "ihr" Forum zurechtlegten. In dieser Phase haben Sepp und ich uns gefunden und waren uns sofort einig, dass wir hier eine excellente Ausgangsbasis haben um ein gut stukturiertes Forum mit einer guten, langfristigen Perspektive aufzubauen. Ich hatte zu der Zeit auch andere Foren in der Administration und Moderation. Durch Wegfall eines BMW E30 Forums hatte ich die Kapazität und ein paar Erfahrungswerte um den Job der Moderation beim LinerTreff dann zu übernehmen. Mein Wunsch war es, bestimmte Umgangsformen und Geflogenheiten einzubringen, die mir in anderen Foren einfach auch zu wenig beachtet wurden. So gab es in vielen Foren immer wieder, wie eine Sinuskurve, Höhen und Tiefen in zyklischer und leider kurzfristigen Abfolge. Ich hatte mir ein Limit gesetzt um in einer bestimmten Zeit diese Umgangsformen und Geflogenheiten durchzusetzen. Sepp war damit einverstanden uns so haben wir dann gemacht. Wir haben Wert darauf gelegt, dass die Benutzer höflich und nett miteinander umgehen. Wir haben darauf geachtet, dass Thread nicht zu sehr aus dem Thema laufen. Die starken Benutzer wurden etwas gebremst und die vermeintlich schwachen Benutzer motiviert. Stets haben wir neue Themen eingebracht, wenn gerade von den Benutzern nichts neues/aktuelles kam. Zwistigkeiten zwischen Benutzern wurden moderiert und meist herrschte dann auch schnell wieder Frieden. Als absehbar war, dass der LinerTreff immer mehr Benutzer gewinnt, war klar, dass das ein Moderator nicht schaffen kann und es war auch klar, dass wir eine joviale und vielfältige Lebensform etablieren müssen um dem Forum Vielseitigkeit zu geben. Da ist ein monotoner Charakter eines alleinigen Moderators nicht gut. Die Rollenverteilung zwischen Administration und Moderation hat sich als gut erwiesen und Sepp und ich haben viele Gespräche gehabt um Entscheidungen nicht zu einseitig werden zu lassen. Trotzdem erkannten wir die Notwendigkeit Themenorientiert und auch von der Arbeitslast her eine Verstärkung der Moderation zu generieren. Dabei war auch der Zeitverlauf wichtig. Die Benutzerzahlen stiegen weiter und die Ansprüche an die Moderation wurde größer. Wir haben dann ein Bild eines Moderatorenteams geformt und überlegt, welche Charaktäre, welche Typen mit welchen Eigenschaften wir benötigen. Mir war zu dem Zeitpunkt völlig klar, dass ich absehbar an meine Leistungsgrenze gelange und auch der mentale Druck wurde stärker. Es war ja auch eine Art von Umbruch, wenn man einer kleinen aber starken Benutzergruppe "sein Forum" offensichtlich wegnimmt und da viele neue Benutzerinteressen versucht zu etablieren. Das war zeitweise sehr anstrengend aber die Sache wert. Viele Benutzer haben diesen Weg mitgemacht und ein paar Benutzer sind "auf der Strecke geblieben", auch weil sie sich mit der Entwicklung des LinerTreffs nicht arrangieren konnten. Gerade in dieser "Streßphase" war unser Moderatorenteam gerade entstanden und hatte sogleich den ersten Kraftakt vor der Brust. Das war fast wie eine Belastungsprobe, die wir aber dann gut überstanden haben und woraus das Team viel gelernt hat. Ein ganz wichtiger Punkt war, dass wir versuchen seriös und angemessen zu bleiben. Auch wenn manches Mal versucht wurde viel "Mist" über uns auszukübeln, haben wir (Thomas seine Worte) auch oft "am Ufer gesessen und Unrat vorbeischwimmen lassen". Dadurch haben wir es regelmäßig geschafft Situationen nicht mehr eskalieren zu lassen, als den Umständen angemessen.

Das Moderatorenteam ist das Beste, was ich mir vorstellen konnte und so manches mal sogar besser als ich es mir hätte vorstellen können. Man muss sich auch vor Augen halten, dass unsere Benutzer aus sehr vielen Alphatieren, Führungspersonen, eben gestandene Personen bestehen. Da ist es nicht immer einfach diese Mächte im Zaume zu behalten. Die Abstimmung, Beratung, Diskussion der einzelnen Moderatoren untereinander ist da extrem wertvoll. Wir haben Regeln nach denen wir arbeiten und deren Einhaltung wir uns immer selber gegenseitig kontrollieren. Nur so ist es möglich mit einer gleichbleibenden und möglichst hohen Qualität zu arbeiten. Viele Foren werden durch motivierte Leute geführt, die das aber in ihrere Freizeit nach Gutdünken machen. Da ist der Forenbetrieb dann von einzelnen Personen abhängig. Eben diese Abhängigkeit wollten wir vermeiden und ich glaube fest daran, dass uns das auch gelungen ist. Jeder einzelene Moderator hat seine Vorstellungen, wie ein Forum zu führen ist aber in unserem Fall gilt am Ende des Tages immer, was das Team für gut befindet und nicht ein Einzelner. Oft sind Foren von der Qualität und der Unterstützung eines Providers abhängig, wo der Forenbetreiber nur einer von vielen Kunden ist. Da wird Speicherplatz gemietet ohne, dass man weiß wo der Server steht und mit welchen Sicherungsmaßnahmen dieser betrieben wird. So geht der Forenbetreiber ein gewisses Risiko, wenn ein Server abgeschaltet, eine Forensoftware abgekündigt oder ein Service nicht mehr geleistet wird. All diesen Risiken gehen wir aus dem Weg da Comworks uns einen äusserst leistungsfähigen Server, eine Entwicklungsmanschaft, die die Softwarepflege eben nicht nur als Hobby und eine Software, die auf Basis eines Standardproduktes an unsere Bedürfnisse angepasst in einer eigenen Umgebung betrieben wird. Wir sind dann eben nicht vom wirtschaftlichen Interesse eines Internetserviceproviders oder eines "Hostingdienstes" abhängig. Nur so kann die hohe Verfügbarkeit gewährleistet werden und nur so, haben wir Betriebszeiten und Änderungen in der Applikation im Griff. Immerhin sammeln wir im LinerTreff inzwischen Wissen über fast 5 Jahre an und dieses "geistige Gut" ist sehr wertvoll. Wie viele Stunden unserer Benutzer stecken alleine in Reiseberichten, technischen Beschreibungen und Erfahrungswerten. Das Bespiel "Promobil-Forum" zeigt, wie abrupt so ein Wissensbestand verloren gehen kann (Das Promobil-Forum wurde nach langjährigem Betrieb und innerhalb von wenigen Wochen nach einer Ankündigung, gelöscht.)

Besonders freut mich, dass die anstrengenden Zeiten der vergangenen Jahre uns einen LinerTreff bescheeren, der gute Dienste leistet, dessen Teilnehmer sich hier regelmäßig wohlfühlen und der über die virtuelle Welt eines Internetforums auch viel zwischen den Personen bewirkt. Ja, es haben sich viele Bekanntschaften ergeben und Ja, es haben sich einige Freundschaften über diese Plattform entwickelt. Die Momente, wo man auf einem Stellplatz einem Mobilisten etwas vom LinerTreff erzählt und der mit einem "Jupp, Kenne ich" reagiert, sind nicht so selten. Im Durchschnitt gewinnen wir jeden Tag 3-5 neue Benutzer hinzu. Wir haben tatsächlich weniger als 10 Benutzer in den vergangenen Jahren verloren. Dabei wesentlich Benutzer, die dann auch schlußendlich nicht in unsere Community passten. Wir haben auch Benutzer, die zwar registriert aber weniger aktiv am Geschehen teilnehmen. Aus dieser Gruppe sind aber extrem viele dabei, die regelmäßig lesen und sich im LinerTreff informieren und entsprechend "up to date" sind. Der Anteil aktiver Benutzer ist sehr hoch. Bei einer Anzahl von über 2.000 Benutzern und nahezu 150.000 Beiträgen, ist die Schlagzahl im LinerTreff sehr hoch. Unser Ziel war es und ist es immer noch, bei der Quantität auch eine hohe Qualität zu erhalten. Auch in diesem Punkt bin ich mit uns sehr zufrieden. Das "Schwarmwissen" und die Bereitschaft dieses Wissen auch anzuwenden ist phänomenal. Wer mit einem Problem hereinkommt, der geht regelmäßig auch mit einer Lösung wieder hinaus. Obwohl die Anzahl der Benutzer, die nicht einfach nur eine Lösung abholen und dann im Nirwana verschwinden, ebenfalls sehr gering ist. Öfter werden diese Benutzer dann förmlich in die LinerTreffWelt hineingesogen und bleiben als wertvolle Teilnehmer in unserer Runde.

Fazit: Vieles von dem, was wir in den vergangenen Jahren aufgebaut haben, haben wir richtig gemacht. Es wurden auch Fehler gemacht aber aus denen wurde gelernt und damit haben diese Fehler uns auch wieder weiter gebracht. Nun hoffen wir auf eine baldige Beendung der Pandemie und der wiederzugewinnenden Reisefreiheit. Hoffentlich vor unserem geplanten Jahrestreffen, so dass wir unsere 5 Jahre Bestand dann auch entsprechend feiern und genießen dürfen.

vG

Martin