Fahrzeug dauerhaft am Landstrom?

  • Also ich habe seit über 2 Jahren den LI-Akku von Köster. Alfred sagte mir von Anfang an, den Akku am Landstrom angeschlossen zu belassen, da ich ein intelligentes Managment habe. Ich bin Alfreds Rat gefolgt und beobachte wie der Akku gehalten wird. Der MassCombi hält dabei den Akku nie dauerthaft auf 100% sondern schaltet erst nach einigen Wochen kurz wieder mit einer kleinen Erhaltungsladung. Im Moment befindet sich die Ladung bei 86%. Sobald ich wieder losfahre lädt die Lima den Rest bis auf 100%

  • Hallo Uwe,

    das geistert seit Jahren durchs Netz und wird ständig als Copy and Paste weiterverbreitet.

    Wirklich Hieb und stichfestes gibt es darüber aber nicht.


    Richtig und belastbar ist, dass Lifepo4 gerne viel rauf und runter arbeiten möchten - und dafür sind sie ja da.


    Deshalb war ich happy, auch übers Internet aus der Ferne, das Ladegerät im Multi am Landstrom aus -oder anstellen zu können und somit stets alles steuern konnte.

    Die Alde konnte dann trotzdem über Strom weiter heizen


    Holger

  • Hallo zusammen,


    eigentlich sollten die Zellen zur optimalen Lagerung nur auf 50% der Kapazität geladen werden. So ist die Verteilung der Elektroden optimal und chemische Prozesse, die den Elektroden schaden werden minimiert.

    Wichtig ist aber immer, eine Unterspannung zu vermeiden. Das schädigt die Zelle sofort. Deshalb wird wohl häufig 70-80% SOC als Kompromiss vorgeschlagen.


    Ich habe gerade noch ein Diagramm gefunden, welches aufzeigt, dass zwischen einer Lagerung von 50% und 100% nach 12 Monaten die Kapazität ca. 3% abnimmt. Das klingt zunächst nicht dramatisch, aber in 10 Jahren kommt da schon etwas zusammen...


    Hier die Quelle: https://endless-sphere.com/forums/viewtopic.php?t=83479


    LG Uwe

  • Man stelle sich einen Schwamm vor, der 98% mit Wasser gefüllt ist, und man immer wieder versucht, die restlichen 2% reinzupressen. Dem Schwamm gefällt das bestimmt nicht. Beim Lithium sind das die Elektronen, die gezwungen werden, sich noch irgendwo ein Plätzen zu suchen, obwohl eigentlich kein Platz mehr vorhanden ist.

  • Beim Lithium sind das die Elektronen, die gezwungen werden, sich noch irgendwo ein Plätzen zu suchen, obwohl eigentlich kein Platz mehr vorhanden ist.

    Eine Lifepo4 die mit einem guten Ladegerät nach den Spezifikationen der jeweiligen Zellen geladen wird und danach auf Ladeerhaltung bei ~13,5 V (je nach Zellenangaben) gehalten wird - geht dadurch sicher nicht den Bach runter noch wird da dann irgendetwas reingepresst.


    Was sicherlich nicht förderlich ist für die Lebensdauer, ist die Behauptung 1:1 Tausch ohne Anpassung der Ladekurven - leider wird das zu oft suggeriert.

    Aber wer kann das über Jahre überprüfen (außer der Mastervolt Shunt) was der Akku geliefert hat und wie er ge-/mißbraucht bzw. betrieben wurde.


    Ich bleibe dabei, dass es einer Lifepo4 nichts ausmacht über die doch relativ kurze Zeit wo ein Mobil steht am Landstrom verbleiben kann und darf, wenn das
    das Ladegerät auf seine Spezifikationen eingestellt ist.


    Holger

  • Hallo Holger,


    richtig ist, dass der voll geladene Akku bei einer Lagerung nicht kaputt geht. Achtung: hier geht es nicht um Spannungen, sondern um den Ladezustand! Wenn du dein Ladegerät also mit Ladeerhaltung anschließt, bedeutet das dauerhaft einen SOC von 100%. Wenn du in das Diagramm schaust, so siehst du, dass zwischen einem Akku der bei ca. 50% SOC gelagert wurde und einem der 100% hatte nach einem Jahr ein Kapazitätsunterschied von ca. 3% entsteht. Nutzt man das Wohnmobil 33% im Jahr und lagert ihn während der restlichen Zeit bei 100% SOC, so ergeben sich 2% Kapazitätsverlust pro Jahr. Nach 10 Jahren also 20%. Handelt es sich z.B. um einen 400Ah Akku, so verliert man 80 Ah Kapazität zusätzlich zu dem "normalen" Kapazitätsverlust, der durch Alterung und eventuelle sehr tiefe Entladungen entstehen.

    Jetzt ist doch schon mal die Größenordnung bekannt, über die wir reden und nun kann jeder für sich selbst abschätzen, wie er verfährt.

    Eine Tiefentladung schädigt die Zelle(n) übrigens stärker, da hierbei tatsächlich Material von der Katode abgetragen wird. Beim Laden wird das Material zwar wieder aufgetragen, jedoch nicht so gleichmäßig wie zuvor. Im schlimmsten Fall wird durch dieses Material sogar die Isolierschicht partiell zerstört und die Zelle ist dann unwiderbringlich zerstört.


    Sorry, aber komplett falsch ist deine Aussage, dass eine LiFePo-Zelle durch das Laden mit z.B. einer für Bleigel optimierten Ladekurve leidet. Das ist definitiv nicht der Fall. Das Laden eines LiFePo-Akkus ist viel einfacher und nur Randbedingungen sind einzuhalten: der maximale Ladestrom und die maximale Spannung. (Nicht laden bei Minusgraden). Der maximale Ladestrom wird beim Tausch gegen einen ähnlich großen oder größeren LiFePo im Normalfall überhaupt kein Problem sein und falls die maximale Spannung überschritten würde, greift das BMS ein. Ganz im Gegenteil, die LiFePos werden so sogar noch länger halten! Aber man nutzt dabei die Leistungsfähigkeiten des LiFePos bei weitem nicht aus. Es ist, als ob man einen Porsche mit Goggoreifen fährt. Vorteile wären z.B. das schnelle Aufladen des Akkus mit konstant hohem Strom und die effiziente Ausnutzung von Solarstrom... Aber dieses Thema gehört eigentlich nicht in diesen Thread. Es ging ja um den Unterschied zwischen dauerhafter Lagerung bei 100% SOC und einer Lagerung mit deutlich geringerem SOC.


    LG

    Uwe

  • Sorry, aber wer stellt denn sein Wohnmobil 1 Jahr an den Landstrom zwecks Lagerung?

    Erschließt sich mir nicht wirklich :/


    ist auch eigentlich egal, denn selbst die Hersteller sind sich bei gleichen Zellen im Gehäuse nicht einig was die Parameter angeht.


    Für mich sind 12-16 Std Absorption bei Ladeendspannung ~ 14,4 V Gelkurve zu viel. Das macht keine Lifepo Einstellung an Ladegeräten. Zumindest kenne ich kein Ladegerät, welches das macht.


    ich habe die Frage so verstanden, ob es ein Problem ist wenn das Reisemobil bei Nichtnutzungszeiten am Landstrom verbleiben kann und da bleibe ich bei

    ja, ist kein Problem. Wenn mein Reisemobil über Winter 3 Monate oder mehr stehen würde, dann würde ich alles ausschalten inkl. den Akku. Das wäre für mich der Lagermodus.

  • Aber dieses Thema gehört eigentlich nicht in diesen Thread. Es ging ja um den Unterschied zwischen dauerhafter Lagerung bei 100% SOC und einer Lagerung mit deutlich geringerem SOC.

    das war eigentlich nicht das Thema, es ging vielmehr darum:

    prinzipiell gibt es 2 Arten batterien zu betreiben:


    - zyklischer Betrieb, d.h ständiges Laden und Entladen. Das ist für Womos der Normalfall


    - Bereitschaftsbetrieb, d.h. immer Vollgeladen am Netz und warten daß man gebraucht wird (unterbrechungsfreie Notstromversorgung)


    abgesehen davon daß es für diese jeweiligen Einsatzgebiete spezielle Batterietypen gibt, ist wichtig daß die jeweiligen Spannungen der Erhaltungsladung eingehalten werden, besonders bei Li wo wegen der flachen Spannungskurve 50mV Unterschied bereits 20% des Ladezustands (SoC) ausmachen


    Fazit: in die Spezifikation schauen und die Spannung richtig einstellen, im Zweifel lieber niedriger als zu hoch


    grüße klaus

  • Ich kenne nur nennenswerten Kapazitätsverlust bei Lifepo4, wenn dieser über eine sehr lange Zeit bei voller Ladespannung von 3,65 Volt (je nach Zelltyp) gehalten wird.

    das sind dann 100 % SOC...........................100 % SOC sind es aber auch bei 13,5V. Dort ist der Kapazitätsverlust dann nicht mehr nennenswert.


    Die Ladespannung ist sehr wohl ausschlaggebend.


    Gibt es für deine These einen Link zum nachlesen?


    wäre ja mal Interessant......

  • Noch einen Nachtrag:


    Wenn ich einen Akku lagere, dann ist keine Ladequelle und auch keine Entladequelle anwesend.

    Ein Akku, welcher mit 100 % eingelagert wird verliert bei Lifepo4 3 % monatlich an SOC. Er ist also nach 10 Monaten auf 70 % SOC, bei 13,2 V.


    Ist es nicht eher so, dass die Kalendarische Lebenszeit unter einer dauerhaft hohen SOC Einlagerung leidet?

    Diese wird auf ca. 10 Jahre ausgelegt (je nach Hersteller).

  • Ich habe bei mir kaum Kapazitätsverlust bei der Lagerung festgestellt. Ich schalte den Hauptschalter aus, gerade wie der Ladepunkt gerade ist zwischen 50 - 90 %, und bei Gebrauch wieder an, und lade dann mit Landstrombegrenzer 2A eingestellt langsam voll. Ich denke eine voll geladene Batterie ist nicht so gut zum wegstellen, aber immer wieder vollladen, bei Dauerstrom schädlicher. Dies ist mein logisch technisches Verständnis, und wird in Bedienungsanleitungen auch öfters so zu verstehen gegeben. Das gleiche gilt für mein Elektroauto. Dort steht, nur bei Bedarf 100% laden, sonst max 80%.

  • aber immer wieder vollladen, bei Dauerstrom schädlicher.

    ........Victron bspw. hält den Akku bei 13,5 V Erhaltungsspannung .....Die Zellen sind dann bei 3,37 V.

    1 x die Woche bringt Victron dann den Akku gar für 1 Stunde auf 14,2 V. Victron sagt das wäre die optimale Charakteristik für eine Lifepo4.


    Mastervolt macht das gleiche, nur das der wöchentliche "refresh" fehlt.


    Bei keinem steht zu lesen, das wäre schädlich für die Akkus, da enorme Kapazitätsverlusste auftreten.


    Ein Mastervolt Lifepo4 kostet rund 5000 Euro, ein vergleichbar großer von Victron weit über 3000 Euro


    Ich habe noch nirgends etwas gefunden wo zu lesen war, das man einen Lifepo4 so nicht laden darf, bzw. ihn nicht auf Ladeerhaltungsspannung betreiben soll, oder das zeitlich begrenzen würde.


    Und wie gesagt unter einlagern verstehe ich etwas anderes, lagere ich einen Lifepo4 über eine lange Zeit ein bei Anfangs etwa 50 % SOC, dann ist er am Ende einer langen Lagerzeit komplett leer und die Zellen wohlmöglich/wahrscheinlich geschädigt.....


    Oder reden wir die ganze Zeit komplett aneinander vorbei? :/

  • Einlagern, beim Mobil, heisst bei mir Hauptschalter aus, mein Masscombi und alle (fast) Verbraucher werden abgeschaltet.

    Ich habe eine Lithium für meinen Mähroboter. Ende November stell ich ihn in die Garage und im März hole ich ihn wieder raus. Er ist 12 Jahre und immer noch die 1. Batterie. Sie hat während der Ruhezeit keine bedeutende Verluste. Im Mobil habe ich auch Mascombi und 2 Mastervolt Lithium. Diese Accus werden von Mastervolt nochmal besonders geschützt mit Parametern, die man nicht verändern kann, zb 20% Abschaltung.

    Es ist auch kein so grosses Problem bei der Benutzung der Accus, sondern, wenn mein Mobil 2 Monate nicht bewegt wird, muss ich meine Accus nicht stressen, durch Dauerladung.

  • Es ist auch kein so grosses Problem bei der Benutzung der Accus, sondern, wenn mein Mobil 2 Monate nicht bewegt wird, muss ich meine Accus nicht stressen, durch Dauerladung.

    das machst du ja auch nicht ........... Lässt du sie für 8 Wochen auf Float, dann werden die Zellen nicht gestresst. Lifepo4 Zellen werden durch Ladeendspannung gestresst, deshalb ja auch keine Absorptionszeiten ala Gelkurven von 12-16 Stunden......das ist Stress für Lifepo4.


    Winston empfiehlt bei Einlagerung bis 60 %SOC, aber monatliche Kontrolle der Zellspannung und halbjährliche Ladung.



    Aber wir beide denken über Einlagerung das gleiche bis auf die Zeitspanne: 8 Wochen zuhause oder in der Halle bei Nichtabschaltung des Systems mit Ladeerhaltung ist kein Stress für die Zellen noch ist es eine Einlagerung. Es wird verbraucht und mit kleinstem Strom wieder etwas zugeführt bei moderaten Zellspannungen.


    Ich habe hier eine komplette Anleitung von Winston mit allen erdenklichen Szenarien, von Laden/entladen - kapazitätstest usw, usw. ein großes PDF!


    Holger

  • Ich habe gesagt, darüber streiten die Gelehrten, ich denke, das eine dauernde Erhaltungsladung Stress für die Lithium sind. Beim Einbau meiner Lithium im Werk Morelo, wurde mit mir abgesprochen die Entladespannung so einzustellen, um Solar und Masscombi bei 97% zu begrenzen. Grundsätzlich ist die Entspannung bei Mastervoltaccus 14,2 Volt, also schon geringer wie bei vielen anderen Lithiumaccus. Die Aufzeichnungen bei Mastervolt über Ladeverhalten sind Selbstschutz von Mastervolt, es gab zu AGM Zeiten zahlloses Batteriesterben, wegen Fehlbedienungen.

    Ich hoffe, das wir alle lange von unseren Lithiumaccus haben denn zum Testen sind sie zu teuer.

  • Ich habe gesagt, darüber streiten die Gelehrten, ich denke, das eine dauernde Erhaltungsladung Stress für die Lithium sind

    hallo Heinz, hättest Du recht wären Li nicht für Notstromanlagen geeignet....


    die hängen nämlich dauernd am Strom, und bei Ausfall des Netzes übernehmen sie stoßfrei und sofort die Stromversorgung (Bereitschafts-Parallelbetrieb)


    Spannung = Erhaltungsladung (< Ladeentspannung!)


    grüße klaus