Umbau Panzerplattenbatterie auf LiFePO4

  • Hallo zusammen, wir haben in unserem Wohnmobil ein so genanntes Agtar System(AGTAR & Elsenheimer Fahrzeugtechnik GbR Köln) verbaut. Die Panzerplattenbatterien(Traktionsbatterien) haben eine Gesamtkapazität von 750 AH,. Die Batterien sind von 2017 und funktionieren derzeit noch ganz gut. Einen richtigen Test konnten wir bisher nicht durchführen, 1-2 Tage Autark gingen. Zur eigentlichen Frage hat jemand ein solches System schon einmal umgebaut auf LiFePO4? Preis, technisch ist es Jacke wie Hose 5 Neue 150 AH PzS liegen bei 2100 Euro. Zum gleichen Kurs bekomme ich ja 300-400 AH LiFePO4 . Mir macht halt nur die Lichtmaschine Sorgen, welche ja umgebaut wurde. Ggf kann ich diese ja zurückbauen und dann auf einen Booster setzten. Falls jemand ein solches Projekt bereits realisiert hat, würde ich mich über Infos freuen. Eventuell ist das ganze auch gar nicht sinnvoll.


    Grüße, Marco

  • Ja, das ist bei den Bus-Genossen (wohnbusse.eu) meines Wissens bereits erfolgt. Allerdings war vielfache Meinung, das der Umbau keinen wesentlichen Vorteil erbracht hat. Einzig übrig gebliebenes Argument war Gewicht.


    Bei einem Alter von 5 Jahren bei den Panzerplattenbatterien, sollten die Akkus eigentlich noch "voll im Saft" sein. Die zu erwartende Lebensdauer liegt eigentlich deutlich höher.


    Der Umbau auf LiFePo4 sollte kein großes Problem sein. Die Lima könnte ggf. (da müsste man die Werte wissen) auch bleiben und via Ladebooster die LiFePo4-spezifischen Werte generieren. Das wäre auch zum Schutz des LiFePo4-Akkus gut, da die üblichen Lima´s auch gerne in den Spannungen mit Spitzen streuen.



    Die Sinnhaftigkeit hängt meines Erachtens tatsächlich am Zustand der Panzerplattenbatterien. Sind die in Ordnung, so würde ich da nichts dran ändern. (Never touch a running System)


    vG

    Martin

  • Danke für deine Ausführung. Werde das System erst einmal weiternutzen und ausgiebig testen. :thumbup:

  • Wir haben auch Panzerplattenbatterien die mittlerweile 10 Jahre alt sind.

    Die Batterien funktionieren noch einwandfrei.

    Über Lithiumbatterien habe ich auch schon nachgedacht aber ich habe die Sorge dass das zu Problemen führen könnte.


    LG Michael

  • Wir haben auch Panzerplattenbatterien die mittlerweile 10 Jahre alt sind.

    Die Batterien funktionieren noch einwandfrei.

    Über Lithiumbatterien habe ich auch schon nachgedacht aber ich habe die Sorge dass das zu Problemen führen könnte.


    LG Michael

    Das dürfte bei den Volkner-Mobilen tatsächlich nicht ganz profan sein. Die Anlaufströme, gerade bei der Hydraulik, sind ganz schöne Kaliber und um das zu kompensieren brauchts enorme Kapazitäten unter LiFePo4 und entsprechende BMS. Das Problem, welches ich persönlich dabei sehe, ist recht trivial: die Polanschlüsse. Mal gerade 400A Anlaufströme dürften an der Stelle schon etwas anspruchsvoll sein. Da müsste man mal mit einem versierten Hersteller sprechen, ob die Polanschlüsse der prismatischen Zellen da ausreichende Dimensionen bieten. Ansonsten wären halt massive Parallelschaltungen zur Lastverteilung erforderlich. Da würde aber nach aktueller Erfahrung ein anderes Problem entstehen. Scheinbar haben die BMS ein Problem in der Abstimmung zwischen mehreren Zelblöcken/Akkus. Dieses Problem ist relativ neu, da scheinbar nur wenig Erfahrung bei der Parallelschaltung von Akkus (Egal ob Fertigakkus oder Selbstbau) bestehen. Der "erste" Akku wird dabei oftmals mehr belastet als die weiteren Akkus. Das gleicht sich zwar im Betrieb aus aber für die Anlaufphase könnte es hier ein Problem werden. Fragt mich nicht warum, es gibt m.W. noch keine wirklich plausible Erklärung ...


    vG

    Martin

  • die Anlaufströme sind kein Problem mehr, auch die Balancierung funktioniert gut. Meine Frau hat nicht dran gedacht das wir nicht am Landstrom hängen und hat Spülmaschine, Waschmaschine und Klimaanlage an. Aber die beiden Blöcke a 350 AH auf 24 V haben das locker über die beiden 5000 er Victrons verkraftet. Die Hydraulik zieht nicht soviel. Also falls die Panzerplatten mal den Geist aufgegeben sehe ich keinen Grund (ausser der relativ hohen Investition) auf gute LI umzusteigen.

    V. G. Schorsch

  • Mir macht halt nur die Lichtmaschine Sorgen, welche ja umgebaut wurde. Ggf kann ich diese ja zurückbauen und dann auf einen Booster setzten.

    H. Elsenheimer, Eigentümer von Agtar, (übrigends ein ausgewiesener Philantrop) hatte Anfang der 2000er Jahre die idee eines gasfreien Wohnmobils. Die klassische Trennung Starterbatterie - Bordbatterie wurde durch eine einzige Pb-Batterie mit Panzerplatten ersetzt..


    Die Ladung erfolgte klassisch durch eine Lichtmaschine, allerdings wurde der Standard-Regler duch einen modifizierten Regler vom Hella ersetzt (HPR-Regler, der in der Lage war impulsgesteuert höhere Ströme bei höherer Spannung zuliefern). Der Regler sitzt auf der Lima und läßt sich austauschen


    Agtar war auch Pionier beim Einsatz von Boostern, damals kannte man die nur in der Marine-Technik. Ich war so von der Idee angefixt, daß ich mir dort einen Sterling-Regler einbauen ließ, dazu wurden die Leitungen von der Lima auf 40 mm² verstärkt, die Lima mit Temperaturfühler bestückt etc


    Beim ersten Test voch auf dem Firmengelände fumktionierte der Sterling nicht wie er sollte, der Aufbau war fehlerfrei. Um der Sache auf die Spur zu kommen und Fehler in der bestehenden Womo-Elektrik auszuschließen, wurde ein externer Prüfstand aufgebaut und der Sterling unter Laborbedingungen getestet, gleiches Fehlerbild. Auch 2 weitere im Lager vorhandene Sterlings waren fehlerhaft. im Zuge der Kommumikation mit Sterling in England kam heraus daß es sich bei dieser Serie um einen Firmwarefehler im Mikroprozessor handelte.


    Ende vom Lied: der Sterling flog raus, die Verkabelung blieb drin und dank der relativ hohen Lima-Spannung funktionierte die Ladung jetzt wesentlich besser


    grüße klaus


       

  • Danke für deine Ausführliche Beschreibung. Leider weiß ich nicht viel über das System. Ich habe eine Kurzanleitung vom Voreigner bekommen. Er hat mich eindringlich darauf hingewiesen, das ich ständig den Füllstand des Wasser im Auge haben muss. Die Voltronicanzeige spinnt ein wenig. Wenn ich ihr die Vorgabe 750 AH als maximale Kapazität gebe, hält Sie diese einige Tage. Irgendwann steht sie dann wieder bei 49 AH als Maximum und muss neu programmiert werden. Ich denke aber, mit der Zeit werde ich die Vorteile und Tücken noch herausarbeiten. Von November bis jetzt sind ca 1,5 Liter destilliertes Wasser nachgefüllt worden. Ob dies normal ist, weiß ich leider nicht. Ich versuche, die Tage mal Bilder der Anlage zu machen.
  • Hallo, bei dem Wasserverbrauch würde ich auf den Gedanken kommen, das die Batterieen zu lange mit zu hohem Ladestrom beschickt werden.


    Wie warm werden denn die Batterien bei der Nachfüllmenge?

    Werde ich bei nächster Gelegenheit mal messen. Auffällig warm war da bisher nichts. Handwarm würde ich sagen. Keine spürbare Strahlungswärme.

  • Hatte schon den einen oder anderen Stapler mit nem zentralen Wassersystem für die PzS Batterien, ich bediene die Teile nicht beruflich aber soll beim (täglich genutzten) Stapler nicht wöchentlich das Wasser kontrolliert werden ? "Diese" Sorte Batterie "arbeitet aktiv" mit dem Wasser, da scheint ein gewisser Bedarf (je nach Nutzung) nicht ungewöhnlich.

  • Ein Großteil unserer Maschinen und Stapler mit PzS Batterien sind mit einem automatischen Befüllsystem ausgestattet . Das kostet nicht viel und erspart einem die Kontrolle einzelner Zellen bzw. verlängert den Kontrollzyklus . Einmal befüllen und dann ist für längere Zeit Ruhe . Einfach mal beim Batteriehersteller anfragen .

  • Ein Großteil unserer Maschinen und Stapler mit PzS Batterien sind mit einem automatischen Befüllsystem ausgestattet . Das kostet nicht viel und erspart einem die Kontrolle einzelner Zellen bzw. verlängert den Kontrollzyklus . Einmal befüllen und dann ist für längere Zeit Ruhe . Einfach mal beim Batteriehersteller anfragen .

    Ist verbaut .