E&P Hubstütze sackt ab

Zitat von Honma

Wir sind gerade auf der Rückfahrt vom Gardasee und machen Halt in Neumarkt Auer.

Lese gerade fleißig zum Thema Hubstützen.

Bin gerade mal um das Wohnmobil gegangen und habe mir alle 4 E & P Hubstützen

angeschaut. Da alle 4 gleich aussehen, habe ich nur eine fotografiert und kopiere sie gleich in den Text.

2018 wurden die Stützen angebracht. Seit dem keine Probleme.

Auf dem Foto ist zu erkennen, dass die Stützen nie weit ausgefahren werden.

Bis das Wohnmobil gerade und fest steht reicht die Länge.

Vielleicht liegt es auch manchmal am Umgang mit den Hubstützen, wie lange diese halten und

nicht immer oder oft am Material. Zum Thema in der Luft hängende Reifen schreibe ich mal lieber nichts

Ich weiß es nicht - mache mir aber Gedanken darüber.

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Hallo Rainer

Wieso sind an deinem Iveco Teleskopzylinder montiert? Diese Zylinder werden doch nur an Fahrzeugen bis 5 to montiert, wie es bei E&P gelesen habe.

Zitat von Deserteagle

Hallo Zusammen!

Ihr alle habt mein ehrliches Mitgefühl! Es tut mir wirklich leid, das hier so viele selbsternannte Spezialisten unterwegs sind und ihr für so eine mindere Qualität soviel Geld bezahlen musstet.

Hier mal ein paar Fakten aus dem Zylinderbau. Der gerissen Kopf ist ein typischer Fehler, wenn das System den auftretenden Seitenkräften nicht gewachsen ist. Der Fachmann spricht hier vom Lochleibungsdruck. Ein angeschweißten Zylinderkopf ist die "dümmste" Lösung aller möglichen, aber sie ist billig. Nachhaltigkeit ist bei dem Produkt nicht vorgesehen, hier handelt es sich um typische Mobilzylinder der Marke "billig". Defekte können nicht sinnvoll repariert werden, sondern das System ist von vorn herein auf "Wegschmeißen" ausgelegt. Wenn man den Kopf unbedingt mit einem Feingewinde einsetzen will, dann muß sichergestellt sein, das dieser sich über eine entsprechende Führung im Rohr abstützen kann, um Kräfte sauber zu übertragen. Hier ist der Schadenshergang folgender: Es traten Seitenkräfte auf, die vom Zylinderkopf nicht aufgenommen werden konnten, denn dieser wurde in der Rotationsachse nur durch die Schweißnaht gehalten. Hier wirkt also die Kolbenstange wie ein langer Hebel, der nun mit roher Gewalt die Schweißnaht extrem belastet, woraufhin diese zu reisen beginnt. Ist das erst einmal passiert gibt das System weiter nach, wodurch nun die Kräfte schräg in den Zylinderkopf eingeleitet werden, denen er dann auch nicht mehr stand halten kann, weshalb er aufreißt. Auf gut Deutsch: billiger Mist, der für den Einsatz nicht geeignet ist. Solche Zylinder gibt's in Ungarn für 90€ und in China für 30-40€. Abnahme mindestens 100 Stück, ab 1000 gibt's noch einmal Rabatt. Ausschuß bei Anlieferung ca. 10 %. Bei dem Preis kein Problem. Das Aggregat habe ich in China gefunden, kostet ab 100 Stück 290€, mit Tank, Ventilen und Steuerblock. Wahlweise mit 12 oder 24 Volt Motor. Wird angeboten als Aggregat für LKW Hubbühnen. Das ist der Mist, der Heute bei den ganzen Kleinlastern eingebaut wird. Das es anders geht, bewiesen die Mobilkräne und Feuerwehrdrehleitern. Hier bekomme ich als Hersteller Werte genannt, wieviel Seitenlast so ein Abstützzylinder in der Ausgefahrenen Position halten können muß. Wir haben gerade wieder 28 Zylinder geliefert, für einen Spezialeinsatz, die ausgefahren ( 550mm) 81 Tonnen Seitenlast aufnehmen können müssen. Technisch sind die Ansprüche an so eine Hubanlage wirklich kein Hexenwerk. Ich habe hier den Verdacht, das eine sehr ergiebige Gewinnoptimierung zu Lasten der Qualität betrieben wird. Die Bilder zeigen eindeutig die billig Schiene des Zylinderbaus. Spannend finde ich das Bild vom Zylinderkolben. Ich kann es so nur schätzen, aber die Kolbenstange sieht nach ungefähr 30mm aus und der Kolben hat vielleicht 40-50mm Durchmesser. Erschreckend ist dann die Länge des Kolben und wie wenig Führung er tatsächlich bietet. Das kann so nicht funktionieren.

Anbei mal eine Zeichnung für einen wirklich günstigen Zylinder wie wir ihn bauen, zwar mit Gelenklager Befestigung, aber sonst durchaus vergleichbar. Der hat auch die Merkmale mit angeschweißtem Zylinderboden und angeschweißten Druckanschlüssen, aber eben auch vernünftige Führungen am Kolben und an der Stange, sowie einen geschraubten Kopf aber mit einer sauberen Führung im Zylinderrohr.

Ich glaube, ich baue mal eine Einheit für meinen Clou Liner.

Viele Grüße aus OWL,

Karlheinz

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Waren wir nicht mal weltbekannt und begehrt zu den Themen Maschinenbau, Stahlbau, Ingenieurswesen usw? Wo ist das geblieben, musste es der preismaximierung weichen? Ich finde es erschreckend, hier im Forum von fast neuen Linern mit mannigfaltigen Fehlern und Defekten zu lesen und das bei Preisen jehnseits der 300.000 Euro. Das wir bei unserem Gebrauchten kräftig über den Tisch gezogen worden sind, erklärt sich mit unserer Unerfahrenheit. Da haben wir halt kräftig Lehrgeld gezahlt und sind jetzt bis auf die Fussbodenheizung und Warmwasser kurz vorm Ziel.

Zitat von DerDickeBert

Waren wir nicht mal weltbekannt und begehrt zu den Themen Maschinenbau, Stahlbau, Ingenieurswesen usw? Wo ist das geblieben, musste es der preismaximierung weichen? Ich finde es erschreckend, hier im Forum von fast neuen Linern mit mannigfaltigen Fehlern und Defekten zu lesen und das bei Preisen jehnseits der 300.000 Euro. Das wir bei unserem Gebrauchten kräftig über den Tisch gezogen worden sind, erklärt sich mit unserer Unerfahrenheit. Da haben wir halt kräftig Lehrgeld gezahlt und sind jetzt bis auf die Fussbodenheizung und Warmwasser kurz vorm Ziel.

Hallo Andreas,

das ist eigentlich die Eröffnung einer neuerlichen Grundsatzdiskussion. Wie weit kann ein Hersteller den Spagat zwischen Preis und Leistung treiben, bis die Sehnen reißen? Das ist übrigens keine typische Erscheinung für Wohnmobile/Liner, sondern zieht sich eigentlich quer durch die Produktwelt.

Es gibt die Hersteller, die Wert auf Qualität und Materialgüte legen und entsprechende Preise durchsetzen können, es gibt aber auch die Hersteller, die sich in den Preiskampf bewegen mit dem Fokus auf die "Geiz ist Geil"-Clientel. Da wird der Preis im Vergleich gehalten aber der Profit durch immer günstigeren Materialeinkauf zu Lasten der Materialqualität erzielt.

Die Übergang ist fließend. Ein Hersteller für Premiummobile legt Wert auf Güte und Qualität und bewegt sich in einem Preissegment, wo er meint seinen Markt damit erobern zu können. Das funktioniert lange Zeit bis ein Konkurrent ein vergleichbares Mobil auf den Markt gibt. Konzept sehr ähnlich aber preislich günstiger. Einem Preisanstieg begegnet der Hersteller dann durch günstigeres Material, reduzierung der Qualitätssicherung und Inkaufnahme vermehrter Reklamationen. Damit beginnt eine Spirale, die sich kaum noch aufhalten lässt, es sei denn durch Umsatzeinbuße oder geringerer Marge. In einer Zeit, wo die Produkte aber förmlich aus den Händen gerissen werden, steht der Ertrag im Vordergrung "Get what you can".

Philosophisch betrachet geht der Krug so lange zum Brunnen, bis er bricht. Irgendwann kommt der Punkt wo immer mehr Kunden sagen "Kannst' e nich mehr kaufen". Da werden dann mit einmal die Hersteller wieder stark, die sich nicht in den Preiskampf begeben haben, sondern einfach versuchen die Qualität zu halten.

Um mal das Kind beim Namen zu nennen. Concorde und Morelo haben sich in den Clinch begeben. Vario profitiert. Ähnliches gilt für viele weiter Hersteller, nur in unserem Dunstkreis kann man mit diesen konkreten Beispielen vermutlich mehr anfangen als mit Sunlight, Weinsberg, Hymer, etc.

Phoenix ist da irgendwie ausserhalb der Konkurrenz. Die sind zwar auch teurer geworden aber scheinbar nicht so sehr in diese Konkurrenzprozedere eingeflochten, wie Concorde und Morelo. Vario ist eher nicht dafür bekannt am Materialwert zu sparen, sondern hat an der Preiskurve gedreht. Langfristig ist das vielleicht besser, weil damit der Geschäftsverlauf kontinuierlicher ist. Speziell bei Concorde und Morelo meine ich einen sinusartigen Verlauf bezüglich der Qualität/Preis auf der Zeitschiene zu erkennen. Erst gute Qualität, dann wird am Preis gefeilt bis die Qualität runtergeht und ein Breakpoint in der Kundenzufriedenheit erreicht wird, dann wird mit einem neuen Modell eine Art von Reset eingeläutet und das Spiel geht von vorne los.

Ebenso verhält es sich bei Zubehör, besonders bei den viel verbreiteten Gewerken. Truma, Alde, Dometic ... irgendwann ist beim Preis versus Qualität "der Bogen überspannt". Dann kommen neue Hersteller in den Markt und der Verlauf schwenkt. Ramponierte Mitwettbewerber gehen unter oder werden übernommen. Neue Hersteller versuchen die Cliquenwirtschaft dieser Hersteller zu durchbrechen und steigen mittelfristig ins gleiche Spiel ein oder gehen in die Straegie "Qualität und Hochpreisig" (Scheer, WCS, etc) ....

Schreibe schon wieder zu viel ...

Martin

Zitat von Amboss

Hallo Rainer

Wieso sind an deinem Iveco Teleskopzylinder montiert? Diese Zylinder werden doch nur an Fahrzeugen bis 5 to montiert, wie es bei E&P gelesen habe.

Hallo Walter,

Unser Flair 880 hat auch die gleichen Stützen wie Rainer.

Zitat von Amboss

Hallo Rainer

Wieso sind an deinem Iveco Teleskopzylinder montiert? Diese Zylinder werden doch nur an Fahrzeugen bis 5 to montiert, wie es bei E&P gelesen habe.

Guten Morgen Walter,

kann ich Dir nicht sagen.

Kläre ich, wenn ich wieder zu Hause bin.

Hallo, vielleicht handelt es sich um 50C Fahrgestelle. Die (obligatorische) Auflastung hat man wohl übersehen oder ignoriert.

Ein Flair 880 hat den Daily 70C21, wie man beim Christoph sehen kann. Vielleicht gibt es eine Sonderausführung der Teleskopzylinder von E&P. Aber in der PDF-Anlage auf Seite 10 steht, das die Zylinder nur bis 5 to verwendet werden.

https://www.ep-hydraulics.nl/uploads/documents/e0ee0640db2632f5fa2cc939aa01049c.pdf

Hallo Jürgen,

ich habe lange gezögert, ob ich etwas zu den Verbindungsrohren sagen soll oder nicht. Nach dem Motto, hinterher wissen es alle immer besser. Die Konstruktion ist jetzt so wie sie ist, Ich denke es wäre gut, wenn du die jeweils drei Schrauben kontern würdest, jetzt halten diese ja nur, weil sie auf die Ecke des inneren Quadratrohres drücken. Das innere Quadratrohr wird sich mir der Zeit verformen, einen Millimeter Luft hat es ja. Damit haben die Schrauben dann keinen Gegendruck mehr und können sich lösen.

Die alten Stützen könnten auch am 18.10.22 gefertigt worden sein, wenn es sich bei dem Datumsaufdruck um das internationale Format handelt.

Grüße

Detlef

Zitat von Michaela&Juergen

[…]

Zitat von ralle1967

Hallo Juergen,

Nun würde mich interessieren, wie lang die neuen Stützen sind, um mal mit denen an unserem Flair zu vergleichen.

Grüße,

Ralf

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Servus Ralf,

die Stützen sind 470 mm lang. Gemessen von Anfang bis Ende des Zylinderrohres. Einen Aufkleber habe ich nicht gefunden. Ich hoffe, dass Diese Angaben ausreichen.

Gruß

Jürgen

Hallo Juergen,

vielen lieben Dank für Deine Mühe. Das hilft. .Ich werde mich mal unter unseren legen und messen.

Die Streben habt ihr ja nachträglich bekommen, oder? Wir haben die nicht verbaut, Weder vorne, noch hinten.

Grüße,

Ralf

Zitat von ralle1967

Hallo Juergen,

vielen lieben Dank für Deine Mühe. Das hilft. .Ich werde mich mal unter unseren legen und messen.

Die Streben habt ihr ja nachträglich bekommen, oder? Wir haben die nicht verbaut, Weder vorne, noch hinten.

Grüße,

Ralf

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Servus Ralf,

ja, die Streben wurden nachträglich in Polch eingebaut.

Gruß

Jürgen

Kleines Update ...

Auf der defekten Hubstütze war das Produktionsdatum 04-11-2021 vermerkt. Der Wagen ist aber Baujahr 2020. Bei einer Aktion in 2022 wurde die betroffene Hubstütze reklamiert und nach Rückfrage bei Concorde tatsächlich ersetzt, so daß es sich schlußendlich um eine Stütze aus 11/2021 handelt und somit noch voll in der gesetzlichen Gewährleistung ist.

Aufgrund der Nachfrage mit Schadensbeschreibung an Concorde wurde sofort, ohne TamTam zurückgemeldet, dass die Stütze ausgetauscht werden soll und die Kosten durch Concorde getragen werden ... Damit hätte ich nicht gerechnet. Ich bin eher davon ausgegangen, dass wir uns nun mit E&P rumschlagen müssen. So ist das natürlich wesentlich angenehmer und an der Stelle muss man Concorde dann auch mal loben. Ende gut - alles gut!

vG

Martin