Welche Batterien? Gel , Nass oder AGM im Volkner 1060 HG

  • Hallo in die Runde,

    nach 20 Jahren Laufzeit und einem massiven Kurzschluss,

    mit deutlichem Schaden, warum weiß keiner so recht,

    will ich unsere Camper Batterien tauschen.


    Aktuell haben wir 6 Blöcke 2 Zellen Nassbatterien in unserem kleinen Kompakten Verbaut ,

    Gesamt 1360 AH auf 12 V.


    Was würdet Ihr machen, oder wozu würdet Ihr mir Raten.

    Fa. Volkner meint die Nassbatterien raus und den gleichen Typ wieder rein.

    Aber auf gar keinen Fall AGM oder GEL Batterien wegen des Memory Effektes etc.


    Was für mich von vorne rein ausscheidet sind Lithium ..... Batterien , da stehen kosten und nutzen für mich in keiner Relation.


    Gewicht und Platz spielen ebenfalls keine Rolle.



    P.S.

    zum Schaden folgender Bericht.

    Ich habe ca 12 Wochen im Camper an unserem Haus gewohnt ,

    Wir haben einen neuen Dachstuhl am Haus bekommen, so das wir raus mussten.

    In der Zeit war alles super was den Camper und auch den Strom betrifft.


    Dann sind wir in den Urlaub gestartet ,

    Nach 1,5 Tagen in Hamburg, merkte ich das der Brainpilot abstürzte sofort wieder aber hochfuhr.

    Das spiel hatte ich 2 mal.

    Darauf hin checkte ich die Hauptebene am Brainpilot, hier war alles ok.

    Bordbatterie 25 V und Fahrzeugbatterie 25,2 V .

    Nur in den hinterlegten Fehlermeldungen stand , Hilfsspannung kleiner 11,2 V und Spannung Fahrzeugbatterie kleiner 22,4 V

    Darauf hin startete ich den Fischer Panda um "gegen zu arbeiten "

    Dieser startet mit ca. 104 Ah

    Kurze Zeit später roch es komisch , sofort schaltete ich den Generator ab , ab diesem Zeitpunkt war der Brainpilot dauerhaft tot.


    Final musste die Platine am Brainpiloten getauscht werden sowie einige Sicherungen .

    Fa. Volkner hat das super wieder alles reparieren können.


    Meine Verdacht ist die Batterien waren nicht mehr ganz "frisch" waren tiefenentladen und durch den Generator haben die nicht so schnell den Strom aufnehmen können

    und in direkt ins Bordnetz gespeist. Ich bin weder Elektriker noch habe ich von der Elektronik Materie auch nur Ansatz weise einen Plan.


    Würde mich hier riesig über eine Erklärung wenn den jemand eine hat freuen!


    Gruß Stefan

  • Also bei den Werten war zumindest die Grundspannung 25/2V = 12,5V Einzelbatterie nicht im Tiefentladungsbereich. Angenommen einzelne Batterien waren bei 13,x und nur eine Batterie ist zusammen gebrochen, dann wäre der Wert im Brainpilot ebenfalls schlüssig.


    Angenommen, die Batterien nehmen den Ladestrom an, aber durch eine defekte Batterie wird die Steuerspannung (Akku Voll bei 13,x V) nicht detektiert dann knallen die 104A Ladestrom dauerhaft in den 12V-Kreis. Ist die Platine dann die "schwächste Stelle" im Stromkreis, vielleicht schon etwas vorbelastet, dann wird es dort warm, sehr warm, und eine Leiterbahn kann abtrauchen.


    Ich kenne die Volkner-Schaltung nicht gut genug um da konkret etwas dazu zu sagen aber ich würde zunächst einmal die Batterien vom Stromkreis nehmen und einzeln durchmessen. Das Bauchgefühl sagt, da ist mindestens eine Batterie faul ...


    Die Frage ist auch, wie alt die Batterien sind. Bleiakkus haben ja eine begrenzte Lebendauer und nach 7-8 Jahren sind sie auch bei guter Pflege oft EOL.


    Meines Wissens werden bei Volkner diese Batterietypen wegen den enormen Stromanforderungen, etwa der Hydraulikaggregate, verwendet. LiFePo4 wäre tatsächlich eine Alternative, erfordert aber gerade beim Brainpilot einige Anpassungen. Deswegen "Never touch a running System" würde ich ebenfalls keinen Wechsel auf LiFePo4 durchführen, wenn es da keine anderen, gravierende Gründe gibt.


    Auch die Kosten sind da ein wesentliches Argument. Umrüstung auf LiFePo birgt gerade bei den Volkner-Fahrzeugen so manche Hürde und wenn man mit der Blei-Lösung klarkommt dann gibt es wenig Motivation für einen Wechsel auf LiFePo4.


    vG

    Martin

  • Super danke ,

    für die erste schnelle Rückmeldung!

    Batterien sind gut 20 Jahre alt!


    Gruß Stefan

    Nach 20 Jahren braucht man nicht groß überlegen ... Da ist das Risiko eines ungeplanten Ausfalls größer als der Spareffekt und Weiterbetrieb der Akkus.

  • nichts verändern wollen und 1:1 ersetzen.

    Ob es noch genau diesen Typ gibt?

    Da hier der Name der Blei-Säure-Naßbatterie nicht genannt wurde, kann man nicht dazu sagen.



    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Aktuell haben wir 6 Blöcke 2 Zellen Nassbatterien in unserem kleinen Kompakten Verbaut ,

    Gesamt 1360 AH auf 12 V.

    Dann stimmt aber deine obige Gesamt-Ah-Angabe nicht.



    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Hallo in die Runde,

    ich wollte mal ein kleines Update posten.


    Nachdem ich bei Volkner nachgehackt habe, bekam ich die Info das diese 6 Stück Nassbatterien


    vom Typ Trimaxx F08 12-180 PzS Heavy / 12 Volt 180 AH/C5


    in 2019 samt Befüllungs anlage getauscht worden sind.


    Somit sind die Batterien ca. 4 Jahre alt und nicht wie angenommen und erst angedeutet 20 Jahre! .


    Ich habe mir jetzt die Arbeit gemacht die Batterien frei gelegt

    und festgestellt das an einer reichlich Flüssigkeit ausgelaufen ist,

    Wahrscheinlich hat diese gekocht!

    Diese Flüssigkeit ist dann kristallisiert.


    Heute habe ich Angebot bekommen diese 1-1 gegen neue zu Tauschen , für Richtung 8-10 Tsd Euro.


    Meine Frage und auch Sorge tausche ich jetzt für einen Mondpreis die Batterien

    und habe dann diese Überspannungsproblematik gelöst

    oder habe ich nur die Auswirkungen bekämpft und die Ursache besteht nach wie vor.


    Ich suche jemanden der Bock hat auf Ursachenforschung zu gehen und falls nötig neue Batterien einbaut!!

    Wer kann mir Helfen !!

    Solange der Fehler nicht gefunden ist habe ich keine Lust mit dem Camper zu starten,

    da ich keine Lust auf den nächsten Schaden habe.



    Danke, Gruß Stefan

  • Habe viele Jahre sehr intensiv beruflich mit Batterien zu tun gehabt.

    Wenn die Batterien wegen undichtem Gehäuse auslaufen, kann man - mit etwas Risiko - den einzelnen Block austauschen. Auch noch nach 4 Jahren.

    Eigentlich wird das nicht empfohlen, aber da spricht mehr der Verkäufer als der Techniker.


    Bei einer nassen Batterie - die Typ. 15 … 20 Jahre hält - dürfte das funktionieren.

    Bei einer Wartungfreien Batterie ( ohne die Möglichkeit Wasser nachzufüllen ) eher Max. Nach 1…2 Jahren.


    Sicher wäre der komplette Tausch, aber dann würde ich eher auf LiFePo4 wechseln.


    Grüße Dietmar

  • STOP !!!!


    Bevor man hier Tipps und Ratschläge gibt ... Es handelt sich um ein Volkner Fahrzeug. Da gibt es ein paar Punkte zu beachten und die Panzerplattenbatterien sitzen da nicht grundlos drin.


    Der Volkner benötigt teilweise enorme Ströme (Hubstützen, Hydraulikaggregate). Da kann man nicht mal eben auf irgendwelche Batterien wechseln. Ich vermute der Schorsch (BenD) kann da ein Lied davon singen. Auch Michael (Micha65) dürfte dazu etwas konkretes sagen können.

    Das Bordmanagementsystem (Brainpilot) hat ebenfalls noch ein paar Anforderungen und Parameterbedarf, so dass man da nicht mal eben, wie man es bei Mastervolt, Victron und ähnlichen Systemen gewohnt ist und kennt, herumschraubt,


    Die Panzerplattenbatterien sind in Bezug auf Flüssigkeitsstände extrem sensibel. Da muss noch nicht mal unbedingt eine Schadensursache vorliegen, sondern kann auch einfach auf fehlende Wartung zurückzuführen sein. Fehlt das Flüssigkeit, so erhitzt sich die Batterie und die Sulfanisierung kann entsprechend einfach bereits dadurch entstanden sein.


    Natürlich ist es Klasse, wenn man seine Erfahrungen zur Ursachenforschung und Problemlösung beitragen möchte, nur in diesem Fall handelt es sich um ein sehr spezielles System, wo teilweise etwas andere Maßstäbe gelten. Volkner verwendet diese Panzerplattenbatterien bereits seit langer Zeit und hat viel an den Fahrzeugen speziell hierfür konfiguriert. Ein Umbau auf LiFePo4 ist da nicht trivial und hat einige Umstände, die man nicht "mal eben" löst. Der Jürgen Steitz ist da sicherlich auch eine gute Adresse, der hat meines Wissens bereits Erfahrungen am Volkner gewonnen.


    Ich würde mich nicht trauen hier Empfehlungen zu geben, da ich mich erinnere, dass da schon der ein- oder andere an den Rand der Verzweiflung geraten ist. Das Volknersystem ist gut, aber eben auch speziell.


    vG

    Martin

  • für diese Panzerplattenbatterien gibt es einen Schlauch mit denen man regelmäßig destilliertes Wasser nachfüllen muss. Das muss tatsächlich immer zuverlässig gemacht werden. Ein Freund von mir hat diese Batterien bereits seit 2009 drin und die bringen nach wie vor volle Leistung, werden wie oben erwähnt aber sehr gepflegt.

    Der Umbau auf LI Batterien geht nicht einfach so, die Firma Steitz hat da inzwischen Erfahrung. Ob sich der Umbau lohnt muss jeder für sich entscheiden, da ist man schon ein paar Flocken los.


    v.G. Schorsch

  • Ich würde mich mich von den nassen Batterien trennen, weil sie sie halt sehr pflegebedürftig sind.


    Warum ein Umstieg auf Lifepo4 nicht gehen soll, erschließt sich mir aus der Ferne nicht, kenne mich mit Volkners Elektrosystem nicht aus, wobei die physikalischen Gesetze von Volt, Ampere und Widerstand genauso für Volkner gelten.


    Zumindest aber würde ich auf AGM/Gel-Technik wechseln, da diese nicht mehr nachgefüllt werden müssen .

    Der Volkner benötigt teilweise enorme Ströme (Hubstützen, Hydraulikaggregate).

    Das können andere Batterien auch, zB diese hier.

  • Warum ein Umstieg auf Lifepo4 nicht gehen soll, erschließt sich mir aus der Ferne nicht, kenne mich mit Volkners Elektrosystem nicht aus, wobei die physikalischen Gesetze von Volt, Ampere und Widerstand genauso für Volkner gelten.

    Das das nicht geht, habe ich nicht gesagt (geschrieben). Aber es ist eben nicht so, wie bei Mastervolt/Victron und vergleichbaren Ladesystemen. LiFePo4 will "brachiale Ladung" entgegen Bleibatterien, die nur im unteren Ladebereich mit hohem Strom geladen werden möchten (Ladekurve). Den Brainpilot und die zugehörige Ladetechnik auf LiFePo4 anzupassen ist nicht trivial. Die erforderlichen Kenntnisse, wie das vonstatten geht, weiß eben nicht jede Servicefirma für Wohnmobile oder kann man in Foren nachlesen. Volt und Ampere sind nicht die Faktoren aber die Charakteristik der Panzerplattenbatterien versus LiFePo4 ist dann doch schon anders. Bin nicht sicher aber Anlaufströme von >400A im Volkner meine ich aufgeschnappt zu haben. Da ist dann schon ein BMS erforderlich, welches das zuverlässig kann und sich in das Boardsystem des Volkners implantieren lässt.


    Natürlich sind Panzerplsttenbatterien pflegebedürftiger als andere, wartungsfreie Batterien. Andererseits ist das auch kein Hexenwerk regelmäßig mal destilliertes Wasser drauf zu kippen und zu kontrollieren. Genauso, wie Scheibenwaschanlage und Motorölstand ...


    vG

    Martin

  • Danke !

    Für die vielen Tipps und Infos,

    Für mich zum Verständnis.

    1. Batterie nicht ausreichend gefüllt., Leistung sinkt ab Brainpilot bricht zusammen.

    2. Generator angeworfen um die Leistung auszugleichen.

    3. Strom vom Generator geht nicht in die Batterie weil nicht ausreichend gefüllt sondern geht direkt ins Bordnetz und killt so einige Sicherungen samt Platine.

    4. Die Batterie welche nicht ordentlich gefüllt war kocht über da der Widerstand/ Flüssigkeit nicht ausreichend war.


    Wäre es so erklärbar ?


    Es geht mir nicht darum wer Fehler gemacht hat, sondern welcher Fehler gemacht wurde um für die Zukunft besser gewappnet zu sein,

    da es immer noch nicht klar ist wo der Fehler/die Ursache vorliegt.

    Die einen Sagen der Generator sei der Übertäter ,obwohl dieser kurz nach Übergabe an uns von Fischer Panda in Paderborn gewartet und gecheckt wurde.

    Die anderen meinen die Batterien seien schuld.


    Es ist zum Haare raufen!

    Aber danke für die Antworten/Ideen.


    Und nein, Lithium .... wie erwähnt ist keine Alternative!


    Gruß Stefan

  • Hallo Stefan,

    In der Füllleitung sitzt ein Rückschlagventil welches einiges an Druck benötigt damit es öffnet.

    Wenn man da nicht drauf achtet kann es sein das die Batterien kein bzw.zu wenig Wasser bekommen.

    Ich habe das bei mir rausgenommen.

    In der Regel (je nach Einsatz) geht alle 6 Wochen ca. 1 Liter Wasser drauf.

    Meine Batterien funktionieren tadellos.

    Entweder Du baust das teuer um auf Lithium, oder Du nimmst wieder die die drin waren.

    Ich glaube ich würde nur die kaputte tauschen, versuch macht klug.

    OK,ich mache das selber,wenn natürlich die Lohnkosten für den Tausch mit anfallen,dann bist Du mit alles neu auf der sicheren Seite.

    Aber lass die Finger von Gel oder AGM damit wirst Du nicht glücklich.

    Ausserdem müssten dafür auch neue Halterungen gebaut werden.


    LG Michael

  • Eigentlich ist ja die Verwendung von LiFePO desswegen so einfach, weil man in der Regel die Ladestrucktur im Fahrzeug nicht anpassen muss, weil LiFePO auch mit Blei-, Gel- und AGM-Einstellungen super zurecht kommen.

    Ströme von über 400A? Wo ist das Problem? Ich habe 3 Stück 300Ah-LiFePO drin, jedes hat sein eigenes BMS, welches bis 200A Dauerbelastung geht, somit könnte ich bedenkenlos 600A ziehen, kurzzeitig auch 900A.

    Bei LiFePO ist doch letztendlich nur wichtig, dass man diese über 0°C (besser 5°C) hat, wenn man sie laden möchte. Bei uns ist das so, darum habe ich irgendwann das Hybridsystem aus AGM und LiFePO rausgeschmissen und komplett LiFePO verbaut.


    Was die Kosten angeht: 1300,- für einen 12V 300Ah LiFePO mit 200A-BMS und aktivem Balancer ist top. Auch ohne Mwst zu haben ;) Im Prinzip eine fast einmalige Anschaffung für den Rest des Womo-Lebens. 4 x 300Ah und der Stefan hätte künftig die doppelte Kapazität zur Verfügung, der Preis läge bei der Hälfte. Und im Falle, dass eine einzelne Zelle kaputt geht, kann die relativ einfach ersetzt werden.

    Microcharge LiFePO 300Ah


    Gruß Axel

  • Axel, ein Volkner mit Brainpilot ist eine völlig andere Baustelle. Natürlich kannst Du LI Batterien einbauen, damit schaffst Du aber eine eigene Struktur die nicht mehr in das Verwaltungssystem des Brainpilot passt. Dazu kommt, dass die Fahrzeuge alle inividuell gebaut sind. Mein Bus war der erste Volkner der auf LI umgebaut wurde, glaub mir das ist bei jedem Fahrzeug Pionierarbeit aufs neue. Inzwischen komme ich mit meiner Lösung gut zurecht, der Weg dahin war aber nicht einfach.


    v.G. Schorsch