Retarder- Nice to have oder geht es wirklich nicht ohne?

  • Das hatte ich so gemeint.

    Übrigens machen die Hersteller der Retarder auch Werbung damit dass sich der Bremsweg verkürzt.

    Aber ich denke es ist auch gerade ne blöde Diskussion.

    Der Nutzen ist schon Immens und man muss eben entscheiden wieviel einem das Wert ist.

    Michael

  • Hallo liebe Linerfreunde,

    Mit Interesse lese ich ja seit geraumer Zeit meist nur viel mit , da ich noch kein Womo habe.

    Jetzt gibt es in einem anderem Thema die Diskussion über den Retarder. Das würde ich gerne hier vertiefen, weil ich noch einen zu unserer Bestellung hinzufügen könnte, wenn ich denn wollte. Bisher sehe ich es nicht als absolut notwendig an. Ich kann mir natürlich gut vorstellen das es nett ist die Vorteile zu haben. Seit mehr als 2 Jahren fahre ich u.a. auch ein Elektroauto und die Bremse dort nutze ich auch so gut wie nie. Man gewöhnt sich da schnell dran. Einen klassischen Verbrenner nutze ich aber ebenfalls und dort muss ich die Bremse nutzen. Um es auf den Punkt zu bringen: es geht beides.

    Natürlich kann ich Berge fahre ohne Retarder, ich kann sie auch mit fahren. Beides wird nur eine andere Art fahren sein.

    Gibt es irgendwo Fakten zu dem Sicherheitsaspekt.? Wieviel ist der Bremsweg kürzer, wenn er das denn wirklich ist. Um wieviel ist die Bremskraft höher? Wie groß ist der Unterschied beim Verschleiß der Bremse wenn ich 2, 3 mal im Jahr einen Pass fahre? Kann ich mit dem Retarder schneller den Pass fahren weil ich nicht auf meine Bremsen achten muss?

    Ich freue mich auf viele Diskussionsbeiträge. Vielleicht gibt es ja irgendwo auch sowas wie eine Statistik darüber wieviele 7,49t Womos einen Retarder haben oder nicht .

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    Es ist nicht deine Schuld das die Welt so ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld wenn sie so bleibt….

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    No Racism


    Gegen falsche Alternativen

  • Klaus, deine Aussage ist in dem sinne schon richtig aber mit Retader ist die Notbremsung kürzer da die Hinterbremse auch bei einer Vollbremsung kaum Bremskraft aufbaut und durch den Retarder extrem unterstützt wird.

    Sollte sie aber und wenn nicht dann überprüfen und einstellen.

    Ein Retarder ist wie Klaus schon geschrieben hat, eine verschleissfreie Dauerbremse um die Betriebsbremse zu schonen, damit Bremsfading vermieden wird.

    Und so ganz ungefährlich ist der Retarder auch nicht, denn bei rutschigen Fahrbahnverhältnissen sollte er mit Bedacht eingesetzt werden.

    Ich habe schon einen Sattelzug verloren weil der Fahrer in einer Kurve bei Nässe den Retarder voll gezogen hat und der Zug deshalb eingeknickt ist.


    LG Michael

  • Danke für den Hinweis, gerade nochmal gelesen. Dort steht auch wirklich schon viel dazu. Auch wieder viel ideologisches. Wer es hat will es nicht missen, wer es nicht hat denkt drüber nach oder weiß um die vermeintlichen Nachteile.

    Eine Zahl aber z.b. um was mein Bremsweg kürzer sein soll mit Retarder finde ich eigentlich erstmal nicht. Das ist ja ein Argument der Pro Retarder Seite. Auch lese ich von einigen die keinen haben das Sie keine Probleme haben mit Pässen. Bis beißt sich ja irgendwie mit den Aussagen der Pro Fraktion. Dort liest man ja eigentlich überwiegend das es ohne gar nicht wirklich geht, Stichwort stinkende Bremse, keine Bremsleistung etc.

    Ich vermute aber auch inzwischen das es keine abschließende Antwort geben wird😊

    Vielleicht einfach wieder löschen das Thema hier, weil zum Retarder dann doch schon viel geschrieben wurde und es damit dann vielleicht auch gut ist. 😊

    Danke😊

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  • Der Retarder wird nicht benutzt um den Bremsweg zu verkürzen, sondern um ein langanhaltendes Bremsen und damit ein Überhitzen der Bremsen bei langer Bergabfahrt zu verhindern.

  • Der Retarder wird nicht benutzt um den Bremsweg zu verkürzen, sondern um ein langanhaltendes Bremsen und damit ein Überhitzen der Bremsen bei langer Bergabfahrt zu verhindern.

    ... 😀und darüber hinaus kann ich Dir empfehlen mal einen Daily der quasi keine Motorbremse hat einen Pass runterzufahren und dann mal einen mit Retarder. Du wirst den Fahrkomfort, hiermit meine ich das Gejaule und immer wieder das runterbremsen Schnell für dich feststellen was das bedeutet. Darüber hinaus bleibt die Fahrzeugbremse kalt. Mein Fazit ist auf jeden Fall wenn jemand Pässe fährt ist es eines der besten Investments.


    Grüße


    Dirk

  • Und genau das Bremsfading soll an steileren Bergabfahrten mit dem Retarder vermieden werden. Und wenn ich an viele, für uns hier in Deutschland unnormale Pässe in Norwegen denke, wie oft ich dort mit unserem sowieso schon ausgereizten Bremsen am Daily ins Fading kam, würde ich mir einen Retarder nachträglich einbauen lassen, wenn wir das Fahrzeug noch länger fahren würden....


    Die Bremsen sind für solch eine Belastung eigentlich unterdimensioniert.......

  • Ich bin gerade über den Brenner gefahren, habe nix davon gemerkt, das ich hätte sowas hätte haben müssen. War dann später von der Autobahn runter zur nächsten Tankstelle. 10 Kilometer Serpentinen, habe ich vorher nicht gewusst. Das ging richtig rauf, und natürlich nachher auch wieder runter. Keine Probleme, wenn man die Geschwindigkeit anpasst und dann manuell schalten, Da läuft keine Bremse heiss, bei mir jedenfalls nicht.

    Wie ich mein Wohnmobil abgeholt habe mit dem Audi Q3 hinten dran (siehe Bild), das waren nochmal 2 Tonnen Anhängelast und dann durch die Kasseler Berge.

    Da merkt man schon, das man ordentlich Gewicht hat.

    Ich würde dazu sagen, wer sein Fahrzeug beherrscht, der kann mit oder ohne Retarder fahren.

    Ich habe meine Geschwindigkeit und den Abstand immer so eingestellt, das ich auf der sicheren Seite bin. Wer vorausschauend fährt und sein Fahrzeug kennt und beherrscht wird keinen Retarder brauchen. Wer da unsicher ist, der sollte sich den mitbestellen.

    Ich würde auch sagen, Probefahren und dann entscheiden ob es ihm das Wert ist. Vielleicht bietet sich jemand an, der einen hat. Würde ich auch gerne mal testen.


    Gruss Karl-Heinz

  • ... 😀und darüber hinaus kann ich Dir empfehlen mal einen Daily der quasi keine Motorbremse hat einen Pass runterzufahren und dann mal einen mit Retarder. Du wirst den Fahrkomfort, hiermit meine ich das Gejaule und immer wieder das runterbremsen Schnell für dich feststellen was das bedeutet.

    Oh ja, wie recht er hat. Die 128kg Mehrgewicht tun bei uns echt weh, da wir schnell leicht überladen sind (300er Vespa, volle Hütte, E-Bikes, Kiteausrüstung, Porzellangeschirr, Werkzeugkasten, Wasservorrat), aber beim Fahren: Mega, entspannt, sicher und tatsächlich Freude am Bremsen.

    Bei unter 50km kann man den Retarder kurzzeitig mal abschalten: ich bin immer wieder fast schockiert, wie lausig das Bremsgefühl ist.


    Bin vorher aber auch 4 Jahre in ähnlicher Konfiguration ohne Retarder mit dem Daily gefahren und war auch glücklich. Bei Passstraßen oder langen Abfahrten war mir etwas mulmig zumute. Wahrscheinlich aber auch nur ein Gefühl, unsicher war es wohl auch nie wirklich. Traue da unseren Ingenieuren und TÜV genügend Sicherheitspuffer zu.


    Wenn euch das Geld und Mehrgewicht nicht schmerzt, sollte es keine Frage sein: Komfort und safety first.


    Mich haben übrigens hier die Liner-Experten überzeugt, auf der Zielgeraden doch noch einen Telma-Retarder rechtzeitig nachträglich reinzukonfigurieren. Direkt vom Hersteller IVECO eingebaut, greift der automatisch beim Drücken der Bremse ein. Den manuellen Hebel kann man bei Passabfahrten nutzen, braucht man aber nicht.


    Der Vollbremsweg dürfte sich meiner Einschätzung nach nicht verkürzen, denn bei Vollbremsung (ABS) kann ein Retarder ja auch nicht mehr Bodenhaftung den Reifen einzaubern. Nur wer haut schon rechtzeitig schnell in die Wumme?! Beim Retarder geht das deutlich einfacher und schneller, also praktisch doch kürzerer Bremsweg in Situationen, die man nicht sofort als Gefahrensituation erkennt und alle Kraft dem rechten Fuß spendet.

    Egal, wie Ihr Euch entscheidet, Ihr werdet sicher unterwegs sein.

  • Vor längerer Zeit hatte ich das Vergnügen 2x an einem Fahrsicherheitstraining teilzunehmen

    Zu Beginn der Veranstaltung wurde die Motivation der Teilnehmer abgefragt, weshalb Fahrsicherheitstraining?

    Eine Dame antwortete sie fahre gerne sportlich, hätte bereits mehrere Auffahrunfälle hinter sich und ihr Arbeitgeber hätte sie deshalb hinbeordert.....


    Beim praktischen Bremstest schaffte diese Dame in keinem Fall eine Vollbremsung....immer alle Kegel abgeräumt


    Soviel zum Umgang mit Bremsen, und ich kenne einige Leute die noch niemals ihr ABS in Aktion erlebt haben


    Grüße klaus

  • Ich tue mich selber damit auch immer schwer und habe es selten tatsächlich genutzt (denke stets viel zu viel an das eigene Material). Hat bisher aber immer gepasst. Ein Retarder bei Notbremse hilft natürlich nur, wenn er auch mit dem Bremspedal gekoppelt ist. Ein rein manueller Retarder hilft nur, vorher eine Überhitzung vorzubeugen, damit noch genügend Bremskraft bei Gefahr da ist. Ist aber eigentlich klar, nur der Vollständigkeit halber.

  • Was mir nach 35tkm mit Retarder aufgefallen ist,


    -Weniger Bremsverschleiß

    -Bremsscheiben haben ein sauberes Verschleißbild ohne Rost

    -Reifenverschleiß ist vorn etwas weniger da hinten mehr gebremst wird.

    - Das untersteuern ist bei der Retarder Benutzung im Kurveneingang auch merklich weniger. (Reifenverschleiß)

    -Bremswirkung des Retarder lässt mit zunehmender Temperatur nach. Großglockner Richtung Zell a. See hatte ich kaum noch Bremswirkung am Retarder. Nach Abkühlung war die Bremswirkung wieder voll da.

    -128kg mehr Gewicht merkt man nicht und bei meinem Empire ist sowieso alles zu Spät um die letzen Erbsen (kg) zu zählen 🙈.

    -ohne Retarder hatte ich 2 x verzogene Bremsscheiben und 1x ABS Sensor hinten verschmort.

    -Da ich durch eine Unaufmerksamkeit schon eine Vollbremsung hatte, kann ich zu 100% sagen das der Bremsweg kürzer ist. Die Kiste stand trotz 7,5t ++ mit ein mal was ich vom Daily nicht kannte.

  • Hallo....


    also ich fahre leidenschaftlich gerne Pässe. Die letzten 2 Jahre bin ich ohne Retarder Pässe gefahren, was dann leider zur Folge hatte dass die hinteren Bremsscheiben, Bremssättel und Beläge kpl. für 2T€ erneuert werden mussten, weil die Sensoren dem KI keine Warnmeldungen lieferte, dass die Verschleissgrenze überschritten war. Auch ärgerte mich ständig, dass der Daily keinerlei Motorbremsleitung liefert und dieser nur unnütz in hoher Drehzahl einem die Ohren vollheulte. Vor wenigen Monaten habe ich mir dann den Retarder von Kloft nachrüsten lassen und muss gestehen, dass die Passfahrten im September eine wahre Wohltat war. Ich möchte diese Einrichtung nicht mehr missen und sollte ich mir irgendwann mal einen "Neuen" kaufen, wird der Retarder definitiv auf der Einkaufsliste stehen.


    Zu dem Thema "Bremsleistung" eines Daily muss man allerdings unterscheiden, welches Retarder-System man verbaut hat. Die Nachrüstung von Kloft ist leider nicht in der Lage, mit dem CAN zu kommunizieren und damit wird das ABS-System und das ESP auf der Hinterachse nicht berücksichtigt. Das hat leider zur Folge, dass u.U. bei regennasser Fahrbahn bei gleichzeitigem Betätigen beider Bremssysteme das Heck ausbrechen könnte. Darauf wird auch hingewiesen. Wer aber z.B. einen Morelo ab Werk ein Retarder-System bestellt bekommt dieses von Telma, das völlig anders operiert. Es ist gekoppelt, kann automatisch mitbremsen, ohne dass man manuell eingreifen muss und verstärkt dadurch natürlich in der Summe die gesamte Bremsleistung des Fzg. Allerdings ist das Telma-System erheblich teurer als dieses von Kloft, vor allem wenn man dies bei Meier Fahrzeugbau nachrüsten lassen will.

    Wer also viele Pässe fahren möchte, vor allem eine Skandinavien-Reise anstrebt, dem würde ich bei der Neubestellung einen Retarder ab Werk dringend empfehlen.

  • Wir hatten im Eurocargo eine Motorbremse, die ja ähnlich wie ein Retarder wirkt und den Abstandsregelautomat. Ein entspannteres Fahren gibt es nicht.

    In dieser Preisregion würde ich niemals wieder ein Fahrzeug ohne Retarder kaufen.

    Der Eurocargo hat ja ein leistungsfähigeres Bremssystem als ein Daily und auch wenn ich nicht viel in den Bergen unterwegs bin gibt es nichts Besseres.

    Man fährt ja doch ab und an durch die Kasseler Berge oder mal nach/durch Bayern und es macht das Reisen so viel angenehmer als ohne diese Helferlein.

    Vom Verschleiß der Bremsanlage mal ganz abgesehen....

    Ein Vollintergrierter auf Daily Chassis wiegt beladen nahezu das Gleiche wie unser Eurocargo mit stärkeren Bremsen und Motorbremse. Ergo muss genauso viel Wärme abbauen. Ein Bekannter hier aus der Gegend fährt jedes Jahr mit seinem Concord ( Daily Basis) und einem kleinen Boot im Schlepptau nach Kroatien. Danach gibt es jedes Jahr neue Bremsen....

    Unser Vario hat auch einen Retarder und darüber sind wir wirklich froh.....Die Bremsen haben > 200.000km gehalten.

    Der Retarder wird fast immer genutzt, bis auf die letzten Meter vor dem Stillstand. Im Gegensatz zum Telma oder Kloft Retarder ist unser Retarder wassergekühlt.

    Das ist eher ein Nachteil zum Telma/ Kloft mit Wirbelstromsystem, da diese keine Wärme große Wärme abbauen müssen.


    Ergo .... ganz klar für mehr Sicherheit, mehr Komfort, weniger Verschleiß ...für den Retarder gerade beim Daily Chassis

  • Auch ärgerte mich ständig, dass der Daily keinerlei Motorbremsleitung liefert und dieser nur unnütz in hoher Drehzahl einem die Ohren vollheulte.

    die hohe Drehzahl ist die Bremsleistung.....


    ein mittels Turbolader hochgepuschtes Dieselchen mit 3 l Hubraum kann halt nicht mit einem klassischen 8 Zylinder Diesel mit 6 l Hubraum verglichen werden, das macht schon einen Unterschied in der Bremsleistung


    grüße klaus

  • Also der Telma Retarder nutzt ja im normalen Bremsbetrieb die Bremsen zu etwas 30 % mit. Was bedeutet, dass die mechanischen Bremsen - allerdings deutlich schonender - mitbenutzt werden u7nd deutlcih länger halten. Ein Verrotten der Bremse ist damit ausgeschlossen.

    Dennoch ist der Retarder bei abschüssigen Straßen ein echter Zugewinn. Man passt die Stufe der gewünschten Geschwindigkeit an und heiße Bremsen oder hochdrehende Motoren sind passe.


    Ich käme nicht auf den Gedanken die Bremse komplett durch den Retarder zu ersetzen. Es ist ja kein Wunder, dass dadurch die mechanischen Bremsen verrotten.

    .

    Verzichten wollte ich auf keinen Fall, da gibt es wesentlich Unwichtigteres


    Grüße


    Discovery

    Grüße

    Manfred


    P.S. Der Weg ist das Ziel,

    allerdings sitzt man auch insgesamt viel zu selten am Meer.

  • Hallo Karl-Heinz,

    also ich entnehme Deinem Beitrag, wer sein Fahrzeug beherrscht der braucht keinen Retarder und wer "unsicher" fährt der sollte sich einen bestellen? Echt jetzt? Das ist aber eine sehr spezielle Sichtweise auf das Thema. Und ich dachte ich hätte in den verschiedenen Threads schon alle Argumente pro / contra Retarder gelesen :P