Martins Bastelstunde - PLANUNG: Bau einer LiFePo Batterie

    • Offizieller Beitrag

    Moin,

    ich hab mal ne ernstgemeinte Frage an die ganzen Bastler/Techniker ?

    Übernimmt hier jeder selbst die Verantwortung für den Einbau bzw das einwandfreie funktionieren ?

    Ich hab ja keine Gewährleistung auf die ich zurückfallen könnte. Das ist ja schliesslich etwas anderes als ein

    Regal einzubauen oder ein Hubbett auszubauen.

    Was ist wenn so ein Womo mit Strom-Selbstbau mal abfackelt, was sagt die Versicherung ?


    LG Luna

  • Hi,

    ich Glaube das der Martin und auch die Anderen die nötige Sorgfalt walten lassen.

    Bei einigen ist auch eine Berufliche Vorbelastung vorhanden.

    Ansonsten schliese ich mit dem Vorredner an. Richtig abgesichert passiert nichts.

    Geniest das Leben " Ihr habt nur das Eine, allso macht was draus ";)

  • Übernimmt hier jeder selbst die Verantwortung für den Einbau bzw das einwandfreie funktionieren ?

    richtig


    Versicherungen unterscheiden zwischen fahrlässig und grob fahrlässig. Der Unterschied besteht u.a. in der Beachtung/Nichtbeachtung der anerkannten Regeln & Vorschriften, sowie im Umgang mit dem Handwerkszeug (eine richtig dimensionierte Sicherung hilft wenig wenn die Crimpverbindung lausig ist)


    ein Workshop gibt eine gewisse Sicherheit daß alles richtig gemacht wird und ein kompetenter Mensch draufschaut, aber auch der wird keine Gewährleistung dafür übernehmen können.


    grüße klaus

    • Offizieller Beitrag

    Ich frage das ja als Laie von Strom und Gas. Das sind für mich/uns Komponenten an denen ich/wir selbst wenig mache, wegen mangelnder Erfahrung.

    Muss oder sollte so eine Installation denn von einem Gutachter abgenommen werden ? Zur eigenen Sicherheit ?

    Ich kann nicht vor ständiger Ladung der Fahrradbatterien in der Garage warnen, wie es oft gemacht wird und mich auf der anderen Seite selbst an

    die Stromversorgung geben, ist für mich wiedersprüchlich.

    Ich möchte hier keinen beleidigen, das sind nur Fragen die ich mir stelle und freue mich auf Antworten. Man muss auch kritisch hinterfragen dürfen.


    LG Luna

  • Liebe Luna,


    deine Bedenken sind einerseits nicht ganz unerheblich. Andererseits dürfte man dann überhaupt keine Ein- und Umbauten an seinem eigenen Fzg. vornehmen. Ich nehme nur einen Umbau eines Radio-Navis als Beispiel. Als ich mein Armaturenbrett angehoben hatte, musste ich feststellen dass ein derartiger Kabel-Wirrwarr des Herstellers vorzufinden war, dass ein Kabelbrand nicht ganz auszuschließen wäre. Ähnlicher Murks ist mir übrigens schon bei unserem vorherigen WoMo aufgefallen. In anderen Stauräumen, wo sich elektrische Kabel "pressen" sieht das leider nicht viel besser aus. Frag Martin, was wir beim Öffnen der Wände vorgefunden haben. Nach dem Motto außen hui, innen pfui. Seitdem bezeichne ich unsere WoMo's als "Bastelkisten", und zwar herstellerseitig. Wie Klaus bereits erwähnt, ist das Risiko im Rahmen eines Workshops und entsprechender Aufsicht weitaus geringer. Schließlich bearbeitet jeder sein eigenes "Baby" mit mehr Sorgfalt. ;)

  • ich komme ja aus dem Explorations Bereich im Tauchsport. Energiedichte in Bezug auf Lampen oder Fortbewegung Unterwasser (Scooter) ist dabei essentiell. Dazu kommt der Bedarf der Heizung als Kälteschutz bei langen Tauchgängen. BMS ist dabei state of the art. Die Energiedichte ist deutlich kleiner, denn alles muss ja transportiert werden. Im April ist einem der führenden Französischen Höhlentauchern beim Laden ein Akku durchgegangen. Im Anhang das Ergebnis.


    In Bezug auf Luftfahrt ist es mittlerweile unmöglich einen Akku größer als typischerweise Laptop Batterie mit zu nehmen. Selbst im Cargoflieger nur mit 1.000 notwendigen Zertifikaten. Die einzelne Zelle mag möglicherweise alle Anforderungen erfüllen und mit allen notwendigen Papieren kommen. Wer mehrere Zellen zu einer Einheit zusammenfügt und eine Elektronik davor schaltet wird aber zum Hersteller einer neuen Einheit und muss den Nachweis erbringen dass alle Anforderungen eingehalten werden. Juristisch ist fahrlässig "die im Verkehr nötige Sorgfalt außer Acht zu lassen" und grob fahrlässig mit der Ergänzung. "leichtfertig" Die Diskussion mit dem Versicherer des Hauses in Frankreich, möglicherweise dem Versicherer eines Wohnmobils, oder der Haftpflicht wenn eine Fähre Feuer fängt und die Ursache ein selbst gebauter Akku in einem Wohnmobil war, möchte ich nicht führen. Wobei im letzten Fall selbst bei bestehendem Haftpflichtschutz die Versicherungssumme eng werden könnte.


    Das muss aber jeder für sich beurteilen. Der Preis ist verlockend. Ich persönlich würde aber auf fertige Einheiten wie Mastervolt, Transwatt oder Köster zurück greifen. Genauso wie bei E-Bike auch ein Original Akku und kein deutlich günstiger Nachbau für mich in Frage kommt.


    Viele Grüße


    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    Dieses Thema beobachte ich schon einige Zeit und gebe mal meinen Senf dazu.


    Das ganze in Form einen Workshop abzuhalten ist grundsätzlich eine gute Idee, birgt aber auch Risiken denen sich jeder bewusst sein muss. Das wichtigste, letztendlich haftet jeder für sein eigenes Mobil, sollte was schief gehen. Einen Garantieanspruch gegenüber dem Lieferanten durchzusetzen halte ich für äußerst schwierig wenn man sich die Garantiebedingungen der verschiedenen Hersteller bzw. Verkäufer dieser Komponenten anschaut. Die Gefahr liegt für mich darin, dass der Instructor nicht jeden Handgriff der Teilnehmer überwachen kann. Wenn man sich die Themen rund um LI nur bei uns im Forum anschaut welche Problematiken schon aufgetaucht sind, hätte ich persönlich ein ungutes Gefühl mir die Dinger selber einzubauen. LI Zellen sind keine AGM oder GEL Batterien, das sollte man sich einfach bewusst sein.


    v.G. Schorsch

  • Hi Thomas

    Das kann Dir auch schon beim Handy laden passieren.

    Man sollte ja eigendlich immer beim Laden von Akku´s dabei sein

    um im Ernstfall eingreifen zu können.

    Aber wer ist das schon?

    Wenn man es ganz genau nimmt müsste man die Solaranlage bei Abwesenheit ausschalten,

    die Läd ja ständig unbeaufsichtigt. Das Risiko nimmt aber jeder in kauf.

    Ist nichts ohne Risiko.

    Geniest das Leben " Ihr habt nur das Eine, allso macht was draus ";)

  • Sehe ich anders, Klaus :)



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  • ich hab mir mal einige Gedanken zum "Workshop EVE-Li" gemacht:


    bislang habe ich 7 Interessenten mit geschätzt 120 Zellen gezählt...wobei nur 3 mit einer "12V-Standard-Konfiguration" zufrieden wären


    brücksichtigt man noch unterschiedliche Wünsche bzgl. des BMS wirds etwas komplex


    das Daly hat den unschlagbaren Vorteil daß nur ein Gerät minimal verkabelt werden muß, und eine Kopplung ans Handy integriert ist

    der Ventilator gefällt mir weniger


    dazu kommt noch wie die Box im Womo eingebaut & angeschlossen werden soll, dazu sind noch Kabel & Klemmen nötig


    ich werde mal meinen Schwiegersohn bitten den Holz-Preis für eine Standard-Box zu kalkulieren, fertig CNC gefräst & gebohrt


    grüße klaus

  • Mein Senf dazu ;)


    Egal, ob man nun eine Haftungspolice in der Tasche hat oder nicht. Die Zellen an sich sind immer die gleichen. der Zusammenbau ist eine handwerkliche Aufgabe und weniger hohes geistiges Gut. Immerhin handelt es sich ja um einen Bausatz. Ein Kurzschluß durch Polbrückung bei einem Bleiakku geht genauso in die Hose, wie auch bei einem Lithiumakku. Einzig die Montagearbeit, das zusammenstellen und verschalten der Zellen, als auch der Anschluß des BMS/Balancers ist so bei einem Bleiakku nicht vonnöten aber das Risiko ist vergleichbar. Schraubt man 3 Bleiakkus in sein Wohnmobil, dann kann man auch 3 Lithiumzellen zusammenschalten.

    Die Arbeiten an der Elektrik eines Wohnmobils werden tagtäglich in Eigenleistung erledigt (nicht von allen, aber viele Treffler machen das so. Einbau Solarregler, Shunts, Batteriecomputer ... etc pp) und bergen vergleichbare Risiken.

    Ich will das Risiko nicht herunterreden und auch nicht aus der Welt diskutieren, aber das Risiko ist kalkulierbar.


    Meine Absicht ist derzeit die Zellen direkt aus China vom Hersteller Eve Energy in Shenzhen abzufragen um sicher zu stellen, dass es sich um die originalen Zellen handelt. Die Balancer, je nach Bedarf als 4s/8s würde ich in Deutschland suchen (da gibt es mannigfaltige Hersteller). Als BMS würde ich das BMS von MESA (Wird auch in dem Video von G8N verwendet). Den 4s/8s Balancer ohne BMS würde ich ebenfalls von MESA nehmen.


    Mit diesen Komponenten ist der Zusammenbau relativ unkritisch. Als Ergebnis kommt eine "Kiste" mit 4/8/16/32 Zellen heraus, die dann mit isoliertem Werkzeug (um Kurzschlüsse/Überbrückungen durch leitfähiges Werkzeug zu vermeiden) zusammengesetzt wird. Die initialisierung der Zellen würde ich schon vor dem Workshop erledigen. Da braucht ja auch nicht jeder Konstellation initialisiert werden, sondern alle Zellen gleichermaßen (Wird sicherlich eine Augenweide, wenn zum Zellabgleich da 100Zellen parallel geschaltet werden ^^ ). Die Arbeitsschritte sind also kein Hexenwerk sondern entsprechen im Prinzip exakt der Anleitung von G8N.


    Der große Vorteil ist, dass man nicht in seinem Kellerräumchen sitzt und alleine die Kiste zusammenbastelt, sondern nach einem Mehraugenprinzip die Arbeitsschritte immer wieder gegenseitig verifiziert werden können. Einen entsprechender Fachmann, der sich mit Lithiumakkus auskennt, werde ich hinzuziehen, so dass auch höchtsfachlich bei den Arbeiten unterstützt wird.


    Das bedeutet unter dem Strich, dass wir versuchen werden dass Risiko so minimal zu halten wie möglich.


    Erinnert ihr euch noch an die früheren Elektrospielzeuge, wo man 6-8 fette Batterien reinstecken musste, damit das per Kabel ferngesteuerte Polizeiauto rollte und hupte? Hier sind die Batterien leistungsstärker und genauso wie bei dem Spielzeug geht das in die Buxe, wenn man eine Zelle verkehrtherum reinsteckt. Hat man die Fähigkeiten nach einer Bedienungsanleitung die Batterien in ein Spielzeugauto zu stecken, dann hat man auch ausreichendes Geschick um nach Anleitung Akkuzellen in eine Box zu stellen. :saint:


    Arbeitsfolge:

    Voraussetzung:

    Keine Ringe/Uhren/lange Kettchen oder änliches. Isoliertes Werkzeug stelle ich parat. Für jeden Teilnehmer im Workshop wird ein Bauplan angefertigt (Machen wir im Workshop zusammen nach Vorlagen und Ansprüchen).


    1. Emitteln der jeweiligen Batterieabmessungen

    2. Zuschneiden und Verschrauben der "Box" aus Siebdruckplatte

    3. Isolieren der Zellen, Aufstellen der bereits initialisierten Zellen im Muster, wie sie auch in die Box gestellt werden. Die "Trennplatten" bereite ich in den Abmessungen der Zellen vor und so kann man diese Trennplatten auch beim Aufstellen bereits zwischenlegen.

    4. Verifizieren, dass die Zellen in passender Polstellung (Plus/Minus) aufgestellt sind. Da ist eine 4-Augenprinzip sinnvoll

    5. Zellen in die Box stellen und verpressen (Als Pressmittel würde ich Styropor verwenden (Das ist eine Styroporplatte, die dafür sorgt, dass die Zellen innerhalb der Box formschlüssig unter Druck zusammengedrückt werden).

    6. Verifizierung nach dem 4-Augenprinzip (Sind alle Zellen ordnungsgemäß angeordnet und ausgerichtet.

    7. Auflegen und Anschließen der Zellbrücken nach Vorlage (Bauplan).

    8. Anschließend der Balancerkabel und ggf. BMS Leistungskabel

    9. Messen/Test

    10. Optische Nacharbeiten: Kabelbaum wickeln (Textilband habe ich hier), Saubere Verlegung des Kabelbaums, ordnungsgemäße Befestigung BMS/Balancer, "Sauberen" Polanschluß herstellen

    11. Abnahme durch einen Fachmann

    12. Einbau ins Fahrzeug


    13. Plöpp .... Bierchen



    vG

    Martin

  • Nehmen wir doch gerade mal das Beispiel mit dem Batterien.

    Ich kaufe mir 5 Stück und verbinde diese weil ich dies hier gesehen habe.

    Ich kaufe beim Hersteller A und verbinde die Batterien. Dann bin rechtlich der Hersteller B / besser gesagt der Quasihersteller. Pasiert etwas, hafte ich. Immer! Weil von mir aus / oder durch mich ist es passiert. Verursacherprinzip.

    Da ich ein KFZ habe, hafte ich auch ohne dass es meine Schuld ist. Das ist die Gefährdungshaftung. Ob ich nun Version A oder B habe, ich hafte. Ich müsste Anderen Fehler nachweisen können (Batterien kocht etc.) um möglicherweise was zurück zu bekommen.

    Jede Art der Fahrlässigkeit ist gedeckt durch die Haftpflicht. Selbst der Vorsatz (hier wird der Regress versucht seitens des VR) ist zunächst versichert , sonst wäre ja das Pflichtversicherungsgesetz ausgehebelt.

    Das ist der Schaden an Dritten.

    ‐-------------

    Mein Schaden übernimmt, sofern abgeschlossen, die Kaskoversicherung (hier TK). Wäre es dilletantisch zusammen gebaut und die Versicherung weist das nach, könnte sie quoteln (entsprechend dem Verschulden des VN kürzen) oder gar verneinen.

    Hier habe ich mal versucht, einen relativ komplexen Sachverhalt in 2 Sätzen dar zu stellen.

  • Nachtrag. Ich hatte den Text geschrieben bevor Klaus seinen Beitrag #68 postete. Mein Arbeitsplan ist nicht in Stein gemeißelt und wenn es da Änderungsvorschläge gibt oder ggf. anders vorgegangen werden soll. Ich bin da völlig frei ...


    Es sollte auch völlig klar sein, wo mein Vorteil liegt, bevor da irgendwelche Kritiker aus der Ecke kommen. Ich habe einen wirtschaftlichen Vorteil!!!! -> Wenn ich mehr Zellen abfrage, dann bekomme auch ich einen günstigeren Preis. Ich habe einen mentalen Vorteil: Ich habe Spass an so einem Workshop. Ich habe sicherlich noch einige andere Vorteile ... ich sehe den ein- oder anderen mal wieder und ich nutze das Schwarmwissen für den Ausbau des eigenen Wohnmobils. Ganz deutlich: Geld verdiene ich damit nicht und stelle auch keine Miete/Abnutzungsgebüren oder so einen Krams in die Kalkulation :rolleyes: ... Ich will mir eine Batterie bauen und dabei lasse ich im Workshop andere mitmachen um für sich selber ebenfalls eine Batterie zu bauen. That´s it.


    vG

    Martin