Multiorganversagen beim Zebra

  • Guten Tag,

    mein Zebra zeigt grade rund 20 Fehler im Display in mäßig lustiger Reihenfolge:

    u.a.

    Handbremse defekt

    (Hi-Matic) Getriebe schwerer Fehler

    Getriebe Öltemp. zu hoch

    Motor kontrollieren lassen

    ASR ausgefalllen

    AEBS ausgefallen

    Stauassistent nicht verfügbar

    Tempomat ausgefallen

    Motor läuft im Notlauf


    Heute mittag sprang er dann nicht mehr an.

    Erst nachdem ich die Batterie für 20 min getrennt hatte, sprang er sofort wieder an.

    Nach 10 Min Fahrt ging die Schleife wie oben wieder los.


    Offenbar liegen diese Defekte nicht wirklich vor, weil es nach einem Motorstopp und sofortigem Neustart mehrere Minuten bis eine Stunde wieder "normal" weitergeht, bis dann die Fehlermeldungen wieder losgehen.


    Ich habe mit der Software AutoAID alle Fehler ausgelesen und gelöscht, allerdings lässt sich ODB2 nicht auslesen.


    Es gibt hier im Umkreis von 4000 km keine Iveco-Werkstatt.


    Ich habe leider keine Idee, wo die Steuergeräte verbaut sind, um dort jeweils die Kontakte zu prüfen und mit WD 40 zu behandeln.

    Kann dazu jemand helfen?


    Gruß Matthias

  • Batterie und 2. Batterie sind über Trennrelais verbunden. Mindestens 13 V

    Ich habe alles im Motorraum auf Marderbiss (hier: Wiesel, weil es keine Marder gibt) untersucht, aber nichts gefunden.

  • Das leidige Thema Anhängerkupplung habe ich nach der 5. Anhängersteckdose auf Garantie so gelöst, dass ich das Licht an den Sitemarkerleuchten abgenommen und die anderen Leuchten auf LED umgestellt und vom den Rücklichtern abgenommen habe.

    Das funktioniert seit einem Jahr problemlos.


    Ich werde jetzt mal ein zweites Masseband vom Motor zur Karosserie einbauen lassen und dann schauen.


    Vielen Dank schonmal für die vielen Tipps.

    Matthias

  • Relativ Ähnliches Fehlerbild hatte ich auch gleich am Anfang … auf der 1. Fahrt. Sporadisch …

    War ein defekter Can Bus.

    Kabel war beim Einbau beschädigt. Iveco hat da ca 3 volle Arbeitstage gebraucht. Aber war ja Gewährleistung.


    Grüße Dietmar

  • Hallo, eine Möglichkeit wäre zu niedrige Spannung für das Motorsteuergerät. Kann z.B. durch ein defektes Relais (verbrannte Kontakte) verursacht werden. In der Bedienungsanleitung von Iveco mal die Sicherungsbelegung raussuchen und die Spannung messen. Geht auch mit einer Prüflampe (für Kfz 12V), die leuchtet dann merklich dunkler. Falls dem so ist, das entsprechende Relais einfach mit einem anderem, gleichartigen tauschen.

  • Ich werde gerade bei dem Satz "Batterie 1 und Batterie 2 sind durch Trennrelais verbunden" etwas hellhörig. Ausserdem durch die Aussage, dass die LiFePo4 erst 150 Zyklen haben obwohl die Frage der Fahrgestellbatterie galt . :/


    Was ist das denn für eine Architektur? Die Lichtmaschine lädt die Fahrgestellbatterie. Es gibt einen 500Ah LiFePo4-Akku. Der LiFePo4-Akku ist via Trennrelais an WAS? gekoppelt? An die Fahrgestellbatterie? Also ohne Ladebooster? Das würde bedeuten, das Steuergerät bekommt die Ladespannung der LiFePo4 mit 14,2-14,6V geliefert. Das könnte für das Steuergerät eine latente Überspannung sein, da Fahrzeugseitig sonst max 13,7V geliefert werden. Solar arbeitet ja auch während der Fahrt ... was liefern die denn wohl für eine Spannung?


    Auch ich gehe davon aus, dass es einen Spannungsfehler in der Versorgung des Hauptsteuergerätes, damit eine Störung des CAN-Busses gibt. Unterspannung wäre eine Erklärung, wenn das Problem direkt nach dem Start auftritt. Ich würde auf jeden Fall mal schauen, wie die Spannungsverhältnisse bei laufendem Motor sind.


    Hat sich vor dem Auftreten des Problems irgendetwas am Fahrzeug verändert? Radio eingebaut, irgendwo rumgeschraubt, ein anderes Gerät zugefügt oder so etwas?


    vG

    Martin

  • Ich habe das Alter des Fahrgestells angegeben (Dez. 2020) und bin davon ausgegangen, dass das auch das Alter der Starterbatterie darstellt.

    Die Lichtmaschine liefert, wenn sie läuft, 14,4, Volt ans Bordnetz, Keine 13,7 V.

    Da Sie von Iveco "ausgedummt" wurde, lädt sie ununterbrochen mit voller Leistung, wenn die gebraucht wird. Sie lädt die Lithium während der Fahrt mit 120 A und das dauerhaft.

    Der Victron 150/70 liefert eine Ladeschlussspannung von max. 14.4 Volt, entspricht also ebenfalls dem Bordnetz.

    Ich hatte kurz zuvor nur eine Einstellung an der elektr. Handbremse verändert, das aber wieder zurückgestellt, ohne dass die gemeldeten Fehler zurückgingen.

  • Die Lichtmaschine liefert, wenn sie läuft, 14,4, Volt ans Bordnetz, Keine 13,7 V.

    Das ist ungewöhnlich bei Iveco Daily Fahrgestell 2020 ... Da sind üblicherweise Regler mit einem Spannungsbereich 13,4-13,8V verbaut :/


    Die LiFePo4 "saugen" alles, was sie bekommen können. Dafür spricht auch die Anforderung von 120A Ladestrom. Während des Motorlauf's ist da auch weniger ein Problem, abgesehen von einhergehenden Spannungsspitzen, die die BMS so garnicht mögen. Deswegen rät man eigentlich dazu einen Booster zwischen zu schalten.


    Das Thema müssen wir hier aber auch nicht vertiefen. Es geht ja darum, ob das Bordsystem des Fahrgestells gesichert mit einer ausreichenden Spannung versorgt wird oder bei abweichenden Werten das Steuergerät beaufschlagt. Wenn das ausgeschlossen werden kann, dann muss die Ursache ja woanders gesucht werden.


    vG

    Martin

  • Ich habe leider keine Idee, wo die Steuergeräte verbaut sind, um dort jeweils die Kontakte zu prüfen und mit WD 40 zu behandeln.

    Kann dazu jemand helfen?


    Gruß Matthias

    Links unter dem Armaturenbrett gibt es ein oder 2 Steuergeräte. Da kannst mal schauen.


    Gruß Axel

  • Es gibt ein Update.

    Wenn man bei IVECO in Turin lange genug nervt, dann schalten die die E-SIM offenbar weltweit frei und Iveco kann dann over the air die Fehler auslesen und löschen.

    Das haben sie heute getan und festgestellt, dass ein Radsensor vom ABS defekt ist.

    Der ist hoffentlich Montag da und dann geht's endlich weiter.