Selbststarthilfe relativ einfach installieren und erste Nutzungserfahrungen

  • Selbststarthilfe, d.h. bei schwächelnder Starterbatterie sich selbst von den Aufbaubatterien Starthilfe für die Starterbatterie zu geben.


    Bei größeren Wohnmobilen durch den großen Abstand zwischen der Starterbatterie im Motorraum und den Aufbaubatterien im hinteren Teil des Doppelbodens oder im Heckstauraum nicht ganz einfach zu realisieren.


    Durch den Selbsteinbau(Okt.21) eines zweiten Votronic-Ladeboosters mit gesonderter Verkabelung mit je 35 mm² für Plus und Minus von der Starterbatterie(vorn) zum Booster(hinten) kam mir die Idee die jetzt vorhandenen gut dimensionierten Kabel nach Möglichkeit auch als Starthilfekabel

    zu nutzen.


    Austausch und Umrüstung von 2x 160 Ah AGM-Exide zu 2x 300 Ah Skanbatt-LiFePO4 plus 2x 100 Ah ESY-LiFeYPO4 mit zweitem Ladebooster und

    Batteriecomputer BlueBattery X 2000

    Votr.-Booster spannungsgesteuert manuell abschaltbar mit Batteriehauptschalter


    Nach diesem Schaltplan funktioniert die installierte "Selbststarthilfe"



    Die gelb markierte Leitung ist die Starthilfe zwischen den Aufbau- und der Starterbatterie



    Mit folgende Schritt wird die Starthilfe aktiviert :


    1. Ein/Aus - Schalter vom Votronic-Ladebooster auf "Aus"

    2. Ein/Aus - Schalter in der gelben Leitung auf "Ein"


    Dann kann man sich auf den Fahresitz setzen und über die Bluetooth-App vom BlueBattery X 2000 beobachten


    was passiert.


    3. Zündung einschalten, die Vorglühanlage glüht und auf der BB-App sieht man wie ca. 10 A Strom von der Aufbau-

    zur Starterbatterie fließt,

    das mache ich 2x hintereinander

    4. Wenn die Glühfadenkontrolllampe im Amaturenbrett erlischt Zündschlüssel drehen und Starten und auf der

    BB-App sieht man wie schnell der Stromfluß bis auf ca. 100 A von den Aufbau- zu der Starterbatterie fließt

    für die paar Sekunden bis der Motor kraftvoll startet, mit nur einem Startversuch bei -15°C !

    5. Wenn der Motor läuft bringt die Lima gleich Strom auf die Starterbatterie und über den zweiten Ctek-Ladebooster

    dreht sich sofort die Richtung des Stromflusses von der Starter- zu den Aufbaubatterien mit ca. 30 A

    6. Ein/Aus - Schalter in der gelben Leitung wieder auf "Aus"

    7. Ein/Aus - Schalter vom Votronic-Ladebooster wieder auf "Ein"

    und wenn man wieder auf dem Fahrersitz sitzt zeigt die BB-App einen Stromfluß zwischen 60 - 80 A an,

    je nachdem ob der Absorber-Kühli D+gesteuert in den 12 V-Betriebsmodus wechselt bei aktivem AES oder

    nicht, und ohne aktivem AES weiterhin im Gas-Betriebsmodus verbleibt.


    Lange habe ich warten müssen um das im realen Notfall mal testen zu können, d.h. mit platter Starterbatterie.

    Probehalber hatte ich nach der fertigen Installation mal die Hauptschalter wie unter Punkt 1 und 2 geschaltet und auf der BB-App

    bei der Direktverbindung einen Strom von ca. 10 - 12 A beobachten können.


    Am letzen Wochenende trat dann unerwartet dieser Notfall ein.

    Erstmalig hat bei -15°C unsere alte Starterbatterie nicht geschafft den Motor zu starten.

    Nach drei vergeblichen Startversuchen kam dann erstmalig die "Selbststarthilfe" zum Einsatz.





    Hurra, es hat funktioniert ! [Blockierte Grafik: https://www.reisemobiltreff.de/images/smilies/Hurra2.gif]



    Eventuelle Nachbauten bitte auf eigene Verantwortung und Gefahr !!!


    Ich hoffe es einigermaßen verständlich erklärt zu haben.




    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Ist bei uns bereits vom Hersteller vorgesehen.

    Über einen Taster können die Fahrzeugbatterien mit den Aufbaubatterien gebrückt werden.

    Hast du es als Selbststarthilfe schon mal ausprobiert ?



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  • Beim vorherigen der das auch so hatte, habe ich das schon gebraucht und das hat mich an der Stelle auch schon gerettet.

    Da hatte sich schlagartig eine Starterbatterie verabschiedet.


    LG Michael

    Das ist bei vielen Fahrzeugen der Feuerwehr / Rettungsdienst gang und gebe, hatten wir in allen Fahrzeugen ab Hersteller verbaut oder es wurde nachgerüstet.

    Man muss allerdings daran denken das die Spannungen passen und dort ziemlich hohe Ströme fließen können wenn ein Batteriesatz leer ist.

    Bei unterschiedlichen Spannungen ist das so nicht zu realisieren.



    vG Dieter

  • Danke Michael und Dieter,

    bei meine Online-Recherchen zur Selbststarthilfe und Erfahrungen damit, hab ich leider nichts dazu gefunden.


    Ist ja cool, wenn Luxuswohnmobibauer wie Volkner und Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge sowas serienmäßig installiert haben.

    Bietet sich ja bei der Kombination von Starter- und Aufbaubatterien in einem Fahrzeug auch an.

    Könnte eigentlich auch in jedem Womo relativ einfach nachgerüstet werden.



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  • Hatte ich bei meinem 🐔Alkoven auch und hat mich auch gerettet , nachdem sich eine Starterbatterie verabschiedet hatte . Lasse ich grad am Concorde bei 🐔kopf nachrüsten . Starterbatterien verabschieden sich immer dann , wenn man es am wenigsten brauchen kann .

  • Hatte ich bei meinem 🐔Alkoven auch und hat mich auch gerettet , nachdem sich eine Starterbatterie verabschiedet hatte . Lasse ich grad am Concorde bei 🐔kopf nachrüsten . Starterbatterien verabschieden sich immer dann , wenn man es am wenigsten brauchen kann .

    Moin Roland,


    Hast Du dazu eine grobe Preisindikation?


    Danke und viele Grüße

    Mario

  • Die Verbindung ist bei mir verbaut.




    Benutzt habe ich es noch nicht, kann also keinen Erfahrungsbericht geben. Aber ist sicherlich nice to have.

    Wobei, für den Fall der Fälle habe ich auch so ein kleines handliches "Powerpack" dabei, welches angeblich Diesel-Motoren bis 7 Liter oder so starten kann.

  • Eine "Starthilfe" via Brückung von Aufbaubatterie zur Starterbatterie haben die Clou's von NiBi immer schon ab Werk gehabt. Interessant, wie NiBi das via Schütz gelöst hat bei 12V Aufbau und 24V Fahrgestell.


    Diese "Notstarteinrichtung" funktioniert tatsächlich ausschließlich via mehrpoliger Schütze. Beim Betätigen eines Knopfes im Armaturenbrett werden die 12V Aufbauakkus vom Aufbau getrennt und zu 24V geschaltet zu den Starterbatterien überbrückt. Andersherum konnte man bei Motorlauf die Notstarteinrichtung betätigen und so "notfallmäßig" die Aufbaubatterien "mal kurz" mit richtig "Fuffu" zum Leben erwecken, wenn man in die Tiefentladung gelaufen war.


    vG

    Martin

  • Wobei, für den Fall der Fälle habe ich auch so ein kleines handliches "Powerpack" dabei, welches angeblich Diesel-Motoren bis 7 Liter oder so starten kann.

    Hast du das Starten mit so einem Powerpack schon mal probiert ?



    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
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  • Hast du das Starten mit so einem Powerpack schon mal probiert ?

    Nein, bisher auch da "nice to have" aber bin immer durchgekommen.

    Hatte ich mir vor Jahren zugelegt, als mein Bulli oft über Wochen ohne Bewegung auf einem Parkplatz stand. Und das Dingens passte problemlos in einen Rucksack.

  • Nein, bisher auch da "nice to have" aber bin immer durchgekommen.

    Hatte ich mir vor Jahren zugelegt, als mein Bulli oft über Wochen ohne Bewegung auf einem Parkplatz stand. Und das Dingens passte problemlos in einen Rucksack.

    Wenn die Batterie noch ein bisschen Restpower hat, dann funktioniert das in der Regel. Allerdings eher nicht, wenn die Temperaturen so weit runter sind, dass der Motor komplett vorglühen muss. Da brechen die Powerpacks i.d.R. ein. Zum Vorglühen werden mal locker 50-60A auf (Kurzzeitig 30A pro Glühkerze = theoritisch bis 120A, gemessen ca. 55A). Dann kommt der Anlaßstrom hinzu. Kurzzeitig beim Diesel bis zu 450A/12V ... Zum "Drehen" immer noch ca. 150A. Das bedeutet, für den Startvorgang (Durchstarten ohne Glühen) werden dann auf einen Schlag bis 500A abfallend benötigt. Da sind die Powerpacks meist am Ende ... Jedes Ampere, was da noch aus der Starterbatterie dazukommt, hilft ein wenig. Bei "schwacher" Batterie also möglich, bei defekter Batterie (also eigentlich keine Leistung mehr aus der Starterbatterie) wird es knapp bis nicht möglich sein.


    vG

    Martin

  • Wir haben uns vor Kurzem einen WCS-Rapid bei dem Servicebetrieb 3CF Armin Dietz in Gerolzhofen einbauen lassen. Hiermit wird die Starterbatterie überwacht und von den Aufbaubatterien, wenn nötig, versorgt.

    Im Notfall kann man durch einen Knopfdruck auch die Aufbaubatterien zum Starten nutzen.

  • Wir haben uns vor Kurzem einen WCS-Rapid bei dem Servicebetrieb 3CF Armin Dietz in Gerolzhofen einbauen lassen.

    - https://www.wcs-mobiletechnik.…/ladebooster-rapid/rapid/


    Naja, 3 A Ladestrom ist mal gerade so Erhaltungsladung.

    Das macht jeder gute EBL, z.B. Schaudt, inclusiv aller anderen Funktionen preiswerter.

    Für den hier im Thema diskutierten Notfall-Selbststarthilfezweck wohl eher nicht geeignet.



    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Genau so isses !!

    Hat mich schon auf der Fähre, stand ganz vorne zum Ausfahren 😡, gerettet!😁

    Das Hupkonzert hinter mir könnt ihr euch vorstellen!

  • Leider nein , da der Umbau sehr umfangreich ist und unter anderem die komplette Elektrische Anlage erweitert wird . Einmal fast alles neu und professionell modifiziert .

  • Sollte mir das passieren, dass ich Starthilfe brauche, dann tausche ich einfach Ein- und Ausgang am Booster und lege auf den D+-Eingang des Boosters eine kleine Leitungsbrücke vom Eingang des Boosters, Und schon lädt der Booster mir die SB. Kostet nix und ist, wenn man an den Booster ran kommt in 10min gemacht.


    Gruß Axel

  • Ich würde mir die ganze Mimik für den Fall der Fälle sparen. Üblicherweise geht eine Starterbatterie nicht spontan "komplett in die Fritten" (Kommt vor, ist aber noch viel seltener als dass eine Batterie überhaupt in die Knie geht, wenn man drauf achtet!)


    Eine Ladefunktion durch ein einfaches Ladegerät (24V/20A liegt bei ca. 250-350€) und das via Wechselrichter versorgt (ist ja nur für den Fall der Fälle!) wird i.d.R. ausreichen. Geht also die Starterbatterie in die Knie, dann hängt man 2-4h das Ladegerät dran und feddich. Die Wartezeit auf den ADAC zum Überbrücken dauert etwa genauso lange. Und mit dem Taxi zum nächsten Batteriehändler um sich für eine ähnliche Investition neue Batterien zu holen, geht oftmals noch schneller, wenn man nicht gerade mitten in der Wüste steht.


    Will man ganz auf Nummer Sicher gehen, dann tauscht man die Starterbatterie spätestens nach 5 Jahren einfach aus. Ist ja auch keine Rieseninvestition!


    Geht die Batterie aus internen Gründen über die Wupper, dann ist der Austausch sowieso erforderlich und das ist ja kein Hexenwert und kann man mit 10er/13ener Maulschlüssel auf flott erledigen. Liegt die Ursache in einer Entladung (vergessen das Licht auszumachen oder sonstwas) dann rettet man sich mit dem Ladegerät. Es sollte ein echtes Ladegerät (nicht CTEC, welches eine Erregerspannung benötigt) sein. Das wird ja nur aktiv, wenn man es benötigt.


    Die Kosten für so ein Ladegerät (Ich würde es nicht fest verbauen) habe ich ja angeführt und wie mit dem Regenschirm, regnet es eher nicht, wenn man ihn dabei hat.


    Das wäre mein pragmatischer Ansatz. Eine Notstarteinrichtung nachzurüsten ist vermutlich eher wie Gürtel/Hosenträger beim Overall ...


    vG

    Martin