Held des Tages

  • Jaja, das erlebt man immer wieder. Letztes Jahr am Edersee bin ich auch an einem WoMo (3,5to-Klasse) vorbei gekommen, dass immerhin 3 Räder in der Luft hatte. Auch da war der Eigner offensichtlich sehr stolz darauf, dass er so eine super Hebe-Anlage verbaut hat. Meine Frage, wie er damit denn bei Wind umgeht, was an so einem See ja schon mal vorkommen kann, erntete nur Kopfschütteln, schließlich sei das so ja "von Goldschmitt freigegeben" ... aha ...


    Ebenso war es bei einem Besitzer eines 4x4 Sprinter-Fahrgestells auf dem Stellplatz Triolago, der vorne recht frei in der Luft hing. Meine Frage, ob er sich denn mit Scherkräften auskennt, die auch schon bei Bewegung von Personen im Fahrzeug entstehen und dass ein Reisemobil mit abgeknickten oder undichten Hubstützen irgendwie doof aussieht, quittierte er nur damit dass das "5to-Stützen" seien und er sich da keine Sorgen mache. Mein danach erfolgter Hinweis, dass die 5 to (wenn das denn überhaupt stimmt) sich nur auf die Hubkraft aber nicht auf die Querkräfte beziehen, brachte dann auch nur ein unverständliches Kopfschütteln hervor.


    Sicher hat jeder schon solche Stunts im Umgang mit der Reisemobil-Technik gesehen und die Erfahrung zeigt, dass nur die Allerwenigsten bereit sind, sich mit den Argumenten auseinander zu setzen.


    Mittlerweile halte ich es, wie Frank es auch schon sagte:

    Muss ja jeder selbst wissen was er tut, oder seinem Fahrzeug antut.....

    VG, Thomas

  • Hallo,


    na ja, man weiß ja nicht, was der Besitzer so vorhat ;). Im Falle der Benutzung der Automatik zum Waagerechtstellen beim Campen (lässt sich hier sicher vermuten) hätte ich ihm schon geraten, per Hand das ganze Fahrzeug tiefer waagerecht zu positionieren. Es sind ja, aus dem Bild interpretierbar, sicher gut 10 cm Luft unter allen Rädern. Aber, vorausgesetzt die Stützen sind kein Pfusch und für das Wohnmobilgewicht ausgelegt, und solange kein großer Wind weht oder schwergewichtige Personen im Mobil herum toben, und die Fläche unter den Stützentellern halbwegs horizontal ist, bzw. ein hinreichend großer Haftbeiwert vorliegt, kann theoretisch auch so nichts Schlimmes passieren. Allerdings, wie schon viele hier berichtet haben, sind wohl die bei unseren Mobilen verbauten Stützen nicht die qualitativ hochwertigsten und verschleißen schnell :-)). Deshalb würde ich auch auf die zusätzlichen Radstützkräfte, wenn es geht, nicht verzichten. Und ich würde mich ohne zusätzliche Absicherung durch entsprechende Stützböcke auch nicht unbedingt darunter legen, wie übrigens auch nicht unter einem nur mit einem Wagenheber hochgehobenem PKW.


    Wir hatten ja vor nicht allzu langer Zeit mal hier einen sehr ausführlichen Thread zum Thema Stützen, deren Qualität und freihängenden Rädern.


    Beste Grüße

    Dieter

  • Goldschmitt wirbt sogar damit .

    Auf dem Foto auf deren Webseite hängen die Räder frei.

    Hydraulische Hubstützen für alle Sprinter-Modelle verfügbar
    Auf dem Caravan Salon 2019 präsentiert Goldschmitt auf dem Messestand C53 in Halle 13 hydraulische Hubstützen für den neuen Mercedes Sprinter VS30.
    www.goldschmitt.de

  • Ich habe gerade eher zufällig gesehen, dass das Kennzeichen trotz Schwärzung (Transparenz zu hoch) noch erkennbar ist, wenn man genauer hinsieht, zu mindestens auf meinem heimischen größeren Bildschirm. Das sollte man, denke ich, noch ändern. Vielleicht kann es Ulf selber noch machen, ansonsten ein Mod. :-)).


    Nochmals Grüße

    Dieter

  • Vielleicht steht ein großer Liner vor ihm und er kann nur so drüber schauen .



    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Ich habe gerade eher zufällig gesehen, dass das Kennzeichen trotz Schwärzung (Transparenz zu hoch) noch erkennbar ist, wenn man genauer hinsieht, zu mindestens auf meinem heimischen größeren Bildschirm. Das sollte man, denke ich, noch ändern. Vielleicht kann es Ulf selber noch machen, ansonsten ein Mod. :-)).


    Nochmals Grüße

    Dieter

    Moin Dieter,


    danke für den Hinweis, das hatte ich übersehen. Da war ich jetzt mal so frei und hab´s noch nachgeschwärzt.


    VG, Thomas

  • ... Meine Frage, wie er damit denn bei Wind umgeht, was an so einem See ja schon mal vorkommen kann ...

    Hallo nochmal in die Runde mit einer kleinen Ergänzung noch:


    Bei auftretenden signifikanten Querkräften, wie durch starken Wind oder wenn Kinder wirklich sehr doll im Mobil rumtoben und waagerechte Beschleunigungskräfte durch starkes Abbremsen erzeugen (normales Gehen erzeugt ja neben dem senkrechten Gewicht mit veränderlichem Angriffspunkt kaum waagerechte Kräfte auf das Fahrzeug) würde ich zur Schonung der Stützen diese sogar einfahren und das Fahrzeug auf den Rädern (natürlich mit Bremse) abstellen, um danach über die Luftfederung eine möglichst gute Ausrichtung zu erreichen. Das probiere ich übrigens stets zuerst beim Abstellen unseres Mobils und verwende die Hubstützenanlage nur, wenn es damit nicht ausreicht. Denn nur ein mehr oder weniger leichtes Berühren der Räder bei ansonsten auf Stützen stehendem Fahrzeug bringt nicht viel, da das Gewicht dann ja immer noch hauptsächlich über die steifen Stützen und nicht über die weichen Radaufhängungen auf den Boden übertragen wird (Parallelschaltung von quasi starrem Träger mit einer Feder). Das bedeutet, dass die Stützenteller mit ordentlich Normalkraft versorgt werden, die Radflächenberührung mit dem Boden nicht. Nach Coulomb (maximale Haftkraft ergibt sich aus dem Produkt von Haftkoeffizienten und Normalkraft) bedeutet dies wiederum, dass die Räder kaum Haftung haben und somit die Querkräfte auch nicht, oder nur mit einem unwesentlichen Anteil, über diese auf den Boden übertragen werden können. Es bleibt also im Wesentlichen bei der Querbelastung der Hubstützen. Wie in dem bereits angesprochenem Thread damals vom Hydraulikspezialisten bei uns im LT dargelegt, ist das alles für qualitativ hochwertige Stützen, wie mannigfaltig in der Baubranche, um nur ein Anwendungsgebiet zu nennen, eingesetzt, kein Problem, bei unseren wohl aber doch, wie Erfahrungswerte, auch von Thomas, zeigen.


    In diesem Sinne allen eine stets gut funktionierende Hubstützenanlage :-)),


    beste Grüße Dieter

  • Hallo, gibt es denn schon dokumentierte Fälle, wo hydraulische Hubstützen

    wegen übergroßer seitlicher Kräfte abgeknickt sind ?



    Einmal selbst sehen, erleben und ausprobieren, ist mehr als 100 Neuigkeiten hören oder lesen.

    Grüße von Walter aus Selbu/Norwegen
    Reisen mit C-Carver771L, mit Vollausstattung, 800 Ah LiFePO4-Batt.-Kap. 1040 Wp Solar usw.

  • Hallo, gibt es denn schon dokumentierte Fälle, wo hydraulische Hubstützen

    wegen übergroßer seitlicher Kräfte abgeknickt sind ?

    Moin Walter,


    ja, es gibt vereinzelte Berichte über abgeknickte Stützen. Diese Fälle sind aber recht selten. Ab und an kommt es auch schon mal vor, dass sich die Halterung verbiegt (hatte ich selber auch schon mal) und der häufigste Schaden ist vor allem die Undichtigkeiten der Stützen, wenn im Hubbereich der Stütze zu viel Spiel entsteht. Alles-in-allem sind das unschöne Erlebnisse, die man vielleicht nicht völlig ausschließen kann aber man kann durch einen bewußten Umgang mit den Stützen die Schadensrisiken zumindest minimieren.


    VG, Thomas