LKW E-Antrieb geht in Serie

  • Hallo,

    ich finde es interessant, dass unsere Generation die Wirtschaftlichkeit und die Bezahlbarkeit immer noch in den Vordergrund stellt.

    Für unsere Kinder und Kindeskinder geht es in den kommenden Jahrzehnten um das nackte Überleben auf unserem schönen Planeten.

    Es kommt eine Zeit wo die Frage nach der Bezahlbarkeit von niemandem mehr gestellt wird.

    Es gibt so viele Lösungen für unsere Mobilität und unsere Umweltprobleme.

    Hierzu ist vieles in dem Buch Machste dreckig - machste sauber beschrieben. Schade, dass derzeit gefühlt alle Entscheider nur auf Elektroantriebe setzen.

    Gruß

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    das Eine schließt das Andere nicht immer aus. Es gibt umweltfreundliche und trotzdem kostengünstige Lösungen die seit Jahren hätten umgesetzt werden können aber von der Automobilindustrie nicht gewollt sind und boykottiert werden. Es sei denn, es wird massiv gefördert.


    Alles setzt auf Strom. Woher soll er kommen? Wo sind die Ladesäulen? Was passiert, wenn die Förderung der E-Fahrzeuge eingestellt oder massiv zurückgefahren wird? Zudem setzen wir uns als Verbraucher wieder den Monopolisten der Energiebranche aus während wir bei „klassischen“ Treibstoffen zumindest noch selbst einen gewissen Entscheidungsspielraum haben.


    Jetzt ist Berlins liebstes Kind auf einmal Wasserstoff geworden und - schwupps werden da mal eben 19 mio € an Hersteller ausgekehrt.


    In Deutschland verkauft außer Dacia kein Hersteller mehr Fahrzeuge mit Autogas ab Werk. Seltsam nur, daß 2 deutsche Fahrzeughersteller in den Ländern wo Autogas „in“ ist doch Modelle mit Autogas ab Werk verkaufen.


    Und das Leben ist schon teuer genug, sowohl für den Verbraucher als auch für den Spediteur. Da gäbe es eine Möglichkeit, massiv an den Treibstoffkosten zu sparen und es wird schlichtweg ignoriert.


    Gruß


    Elbert

  • Servus Elbert,

    ja, ich bin ganz bei Dir.

    Vielleicht wurde die E-Mobilität auch einfach nur falsch aufgesetzt.

    Stellen wir uns mal vor, dass die Autohersteller sich auf einen einheitlichen Wechselakku geeinigt hätten.

    Vielleicht würden wir dann alle schon seit Jahren mit unseren E-Wohnmobilen und E-Autos zur Tankstelle fahren. Nur würden wir an der Tankstelle kein Benzin oder Diesel tanken sondern automatisiert würde der leere Standard Akku gegen einen vollen Akku getauscht der zuvor von der Sonne mittels PV Anlage geladen wurde.


    In einer halben Stunde schickt die Sonne mehr Energie zur Erde als Menschen im Jahr verbrauchen


    In der Tanke bezahlen wir die Ladung für den Akku wie früher den Treibstoff. Dann holen wir uns noch einen Kaffee und eine Tüte Gummibärchen und fahren weiter.

    Auch alle Tankstellenbesitzer können ihr Business weiter betreiben. Halt nur mit Wechselakkus und nicht mit Treibstoff.

    Die Reichweitendiskussion wäre beendet denn es gibt Dank des dichten Tankstellennetz für Wechselakkus ja gar kein Reichweitenproblem.

    Auf jeden Fall braucht es eine Lösung für die Entsorgung der alten Akkus ohne dieses Problem auf die nächsten Generationen zu verschieben.

    Schöner Traum, oder?😉

    Gruß

    Jürgen

  • In Deutschland verkauft außer Dacia kein Hersteller mehr Fahrzeuge mit Autogas ab Werk. Seltsam nur, daß 2 deutsche Fahrzeughersteller in den Ländern wo Autogas „in“ ist doch Modelle mit Autogas ab Werk verkaufen

    Die Antwort ist erschreckend einfach: Schon als Neuwagen gab es nur einen ganz kleinen Kundenkreis für diese Fahrzeuge. Gebraucht ist es dann ganz schlimm. Viele Fahrzeuge mit Autogas standen/stehen wie Blei bei den Händlern. Standzeiten von 500 Tagen und mehr (!!!) waren leider keine Seltenheit für Gebrauchte. Warum auch immer aber Autogas hat sich beim Verbraucher nicht durchsetzen können. Und ja, es war auch nie das Lieblingskind der Hersteller.

  • Die Antwort ist erschreckend einfach: Schon als Neuwagen gab es nur einen ganz kleinen Kundenkreis für diese Fahrzeuge. Gebraucht ist es dann ganz schlimm. Viele Fahrzeuge mit Autogas standen/stehen wie Blei bei den Händlern. Standzeiten von 500 Tagen und mehr (!!!) waren leider keine Seltenheit für Gebrauchte. Warum auch immer aber Autogas hat sich beim Verbraucher nicht durchsetzen können. Und ja, es war auch nie das Lieblingskind der Hersteller.

    Aus jahrzehnterlanger Erfahrung könnte ich hier fast schon einen Roman schreiben. Aber dafür ist der LT nicht der richtige Ort.


    Nur soviel dazu:


    Es gab/gibt genug Kundschaft für Autogas. Nur der Handel/die Verkäufer - bis hin zu Dacia Verkäufer - schwatzten den Kunden dann doch einen Diesel auf.


    Wenn der Hersteller schon nicht voll dahinter steht kann der Handel es auch nicht besser machen. Und wenn ein Kfz Meisterbetrieb dem Kunden unverblümt ins Gesicht sagt „ wir dürfen an Gasautos nicht arbeiten“ da fehlen mir schlichtweg die Worte.


    Woher stammt Dein „Wissen“ um Standzeiten? Sie deckt sich in keinster Weise mit meinen Erfahrungen.


    Gruß


    Elbert

  • Es gab/gibt genug Kundschaft für Autogas. Nur der Handel/die Verkäufer - bis hin zu Dacia Verkäufer - schwatzten den Kunden dann doch einen Diesel auf.

    Kann ich leider nur bestätigen. Wir hatten vor gut 10 Jahren den festen Willen einen Golf Plus mit Gas-Antrieb zu erwerben. War für unsere Zwecke die beste Lösung. Leider war die Variante rund 10T€ teurer als ein vergleichbarer Diesel, den wir dann auch gekauft haben und haben seit Jahren nur Ärger mit dem EA189 Motor.

  • sondern automatisiert würde der leere Standard Akku gegen einen vollen Akku getauscht der zuvor von der Sonne mittels PV Anlage geladen wurde.

    eben mal überschlagen:


    für 1000 kWh pa braucht man rund 8 m² Steildach, d.h damit kann ich 12 x im Jahr einen Tesla-Akku laden (im Winter also praktisch nie)


    der Rest ist einfacher Dreisatz,


    auch auf die Gefahr hin daß ich als Solarskepiker verstanden werde, Solar kann vieles aber nicht alles. Wunschdenken schlägt halt Realität


    grüße klaus

  • Ich habe in mehreren Fahrzeugen LPG als Kraftstoff verwendet ( drei Doge RAM , einen Chevy Silverado und sogar einen SL 500 R 129 und einen CL 500 ) Selbst bei unseren Arbeitsbühnen kam zum Teil LPG zum Einsatz . Die Erfahrungen wahren immer gut und die Laufleistungen über jeden Zweifel erhaben . Selbst ein Iveco Händler in Mülheim an der Ruhr der nebenbei Transporte durchführt , fährt Erdgas LKW . Das Probelm ist lediglich die Verfügbarkeit der Tankstellen . LPG natürlich kein Problem .

  • Weit gefaßt. Bei wem, als was und wo wäre interessanter.

    Verstehe die Frage nicht . Auto Obermann in Mülheim an der Ruhr . Transportiert z.b. Baumaschienen . Ist nebenbei für alle Iveco Fahrer aus der Region 1. Wahl als Servicepartner . Profitiert von unsagbar großem Fachwissen auch im Fahrzeugbau . Gehört aber nicht zum Thema .

  • Ich habe bei verschiedenen Pkw- und Lkw-Marken als Verkäufer bzw. Großkundenbetreuer gearbeitet. Neu- und Gebrauchtwagen. Habe somit natürlich auch Gasfahrzeuge verkauft. Aber wie schon geschrieben war das ein sehr zähes Geschäft. Neuwagen immer wieder mal einen verkauft aber keine wirklich nennenswerte Nachfrage. Gebrauchtfahrzeuge waren, bis auf wenige Ausnahmen, Langsteher. Negativrekord waren über 700 Standtage!! Und das obwohl der Wagen seinerzeit unter den 5 günstigsten Fahrzeugen auf mobile war. Wir hatten uns deutlich mehr von den LPG-Fahrzeugen erwartet. Ich kann nicht wirklich sagen woran es lag. Ich war Deutschlandweit tätig allerdings mit deutlichem Schwerpunkt auf Norddeutschland. Führende deutsche Marken/Konzerne.

  • Hatten wir ja alles schon vor zig Jahren. Es ist dem Dieselmotor egal was als zündfähiges Gemisch in die Zylinder eingespritzt wird. Ob Methan, Propan oder Wasserstoff - alles geht. Ist nur eine Frage der Hard- und Software.


    Aber nicht mit teuren Wasserstofftanks (ab € 5.000/Stück) sondern ganz einfach mit LPG Tanks ( ab € 250/Stück)


    Bei Scania hat man mal 2 fabrikneue R430 auf LPG umgerüstet. Ohne Optimierung der Kennfelder im Original Steuergerät hatten die Motoren auf dem Leistungsprüfstand dann anstatt 430,PS im Mischbetrieb Gas/Diesel ca. 540 PS.


    Der komplette Umrüstsatz DualFuel Diesel/LPG kostet je nach Tankgröße ( Stahl 230 l bis 430 l) ab ca. € 2.000 zuzüglich ca. 16 h Einbau.

    Auf CNG wird es dann schon deutlich teurer wegen den Verbundfasertanks.



    Gruß


    Elbert

  • Zurück zum Womo:

    Natürlich sind Entfernungen vom 300 -360 km für einen Womofahrer nicht viel, aber gerade der Womofahrer hat i.d.R. nach 4 Stunden mal Zeit für einen Kaffee, Spaziergang oder muss mit dem Dackel raus.

    Das sind meiner Meinung nach wieder ganz viele Themen die in der Runde diskutiert werden.


    Zu den Entfernungen - das sind auf 100% geladen. Man sollte eher mit 80% und Klimanlage rechnen. Da sieht das dann nicht mehr so interessant aus.


    Vielleicht kann ich ein paar Fakten dir mir bekannt sind beisteuern.

    Ein Angebot von Mercedes bzgl. eines eActros bekommt man nicht wirklich, die lachen dich aus. Aber eine Budgetzahl liefern sie dir gerne. 430KEuro netto. Für das Fahrgestell.

    Einschätzung vom Verkäufter bzgl. eines eWohnmobil: Totaler Schwachsinn bei der aktuellen Situation.

    1. zu teuer

    2. Laden wird ein Horror, da man versucht gerade die Lader auf den Werkshöfen zu bauen. Fast nicht möglich. Auf Raststätten wird das noch lange dauern. Gerade in Ländern wie Spanien, Portual, Italien, Koratien kann man da noch lange warten. Zum Hintergrund - aktuell stehen 50% aller Ladeorte in den Niederlande und Deutschland (für PKW). Für LKW wird das ähnlich aussehen.

    3. Fahren sie doch mal 800 km an Stück wenn es mal ein größere Stück in den Urlaub gehen soll. Das sind mindestens 3 Stops. Dann muss genau da eine Ladesäule sein welche frei ist und die entsprechende Ladeleistung hat. Das sind viele wenns.

    4. Ökologisch schwachsinnig. Wollen sie in eine so große Batterie investieren wenn sie nur 10k Kilometer im Jahr fahren? Da ist ein neuer Verbrenner viel besser in der Bilanz.

    5. Die Technologie ist noch am Anfang. In 10 Jahren sieht das anderst aus, aber jetzt macht ein Invest kein Sinn.


    Soweit die Fakten die ich zusammentragen konnte.

  • Ich bin von 2014 bis 2018 einen fetten Dodge Durango V8 mit LPG Umbau gefahren. Dann von 2019 bis 2021 einen Volvo XC90 Diesel. Und jetzt seit einem Jahr wieder einen Durango V8 mit LPG weil das Ding vom Preis/Leistung/Platzverhältnis einfach super ist. Bei ca. 15 Liter LPG mit 380 Pferdchen macht das jetzt noch viel mehr Spaß! Bisher hat mich nur das lange Tanken ca. 5 Minuten für die 80 Liter genervt. Aber wenn ich mir den E-Schmarrn anschaue bin ich mit 5 Minuten gut bedient :-))