Automatische Kabeltrommel mit CEE Steckern

  • Hmm. Ich sitze hier an der Lahn. Links plätschert das Wasser, rechts ein Glas alkfreies Weizen und über mir die Sonne. Während ich so auf die Enten schaue, frage ich mich, was denn dieser Hinweis bedeutet ...


    Die VDE ist eine Norm und gesetzliche Bindung gibt es faktisch einmal NICHT. Was es gibt, ist eine "Rechtsvermutung" im Sinne von "anerkannter Technik" und werden von der DKE (Deutsche Elektrotechnische Kommission) als Regelwerk angewendet.


    Abgesehen davon bezieht sich die VDE 0100–721 auf eine Einspeisung von 16A (Bemessungsstrom), der hier nicht grundsätzlich vorliegt. Es gibt kaum noch Stellplätze, wo mehr als 4-10A zur Verfügung stehen. Wer es nachlesen möchte: Klick mich


    Bei einer Stromversorgung von 10A erfordert die VDE grundsätzlich bei 25m/230V Wechselstrom einen Aderquerschnitt von 1,12mm², welches dann als 1,5mm² umgesetzt wird.


    Die Frage der Praktikabilität stellt sich sehr wohl als das diese Anforderungen der praktischen Konfiguration der Stromversorgung geschuldet ist. Bei einer Versorgung mit 230V/4A kann ich bedenkenlos 1,5mm² auf 25m verwenden, während das bei 16A Versorgung und Last nicht zulässig ist.

    Stellt man seinen Netzmangelausgleich (sofern vorhanden) auf 4A, so ist man grundsätzlich auf der sicheren Seite. Bei Netzmangelausgleich von 10A ist man noch im zulässigen Bereich und wenn man keinen Netzmangelausgleich hat, dann verwendet man 2,5mm² bei 25m oder sorgt manuell dafür die Last auf unter 10A zu beschränken indem man das Ladegerät drosselt oder eben auch keine Verbrauchter aktiviert die die Lastgrenzen überschreiten (Klimaanlage, Schweißgerät, Elektroheizung, etc).


    ... es sind 13 Enten.


    vG

    Martin

  • Danke für all die Info´s. Ich habe ein 2.5mm auf der normalen Trommel. Nur fürs Tagesgeschäft hätte ich gerne die version die automatisch aufrollt. Ich werde das lose Kabel nehmen bei viel Strom und Klima, und das automatische mit Stromstärken Begrenzung durch Wechselrichter den Rest des Jahres.

    Streitet Euch nicht-war nicht geplant das hier eine Mega Diskussion vom Zaun bricht. Asche auf mein Haupt.

    Gunther

  • Streitet Euch nicht-war nicht geplant das hier eine Mega Diskussion vom Zaun bricht. Asche auf mein Haupt.

    Kein Problem, Gunther!


    Jede Diskussion hilft auch weiter. Auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sieht ...


    Was haben wir gelernt? -> Zum Einen, dass es eine grundlegende Vorschrift für die Verwendung von Verlängerungskabel für mobile, bewohnte Einheiten (Mobilheime, Wohnwagen, Wohnmobile, etc) gibt. Wir haben erfahren, dass die orangen oder blauen Kabel sinnvoll sind und nicht zufällig diese Farben haben. Wir haben die Kriterien kennengelernt, wann man ein Kabel mit bestimmter Spezifikation (Aderquerschnitt/Länge) verwenden kann und wir haben ein paar Argumente pro/kontra einer Selbstaufroller-Lösung bekommen.


    Im Ergebnis kann man sagen: Die Diskussion hat uns weiter gebracht. Das es dabei Zwischenrufe gibt, die wenig zielführend sind, ohne welche die Teilnehmer der Diskussion gut hätten weiterleben können und die eher aus der Abteilung "Herr Lehrer, ich weiß was" stammen, ist eben so. Dafür haben wir ein Forum, welches jedem Teilnehmer grundsätzlich die Möglichkeit gibt, sich zu Wort zu melden. Solange die Worte konform der Netiquette sind, wird das auch toleriert aber eben nicht kommentarlos hingenommen. Leider haben wir immer wieder Teilnehmer, die eben nicht mit Klasse, sondern eher mit Masse glänzen. Auch das ist eine Sache, mit welchem ein Forum solange klarkommen muss, bis es den Teilnehmern und damit auch den Mod´s "über die Hutschnur geht".

    Im Prinzip wollen wir sachlich bleiben, mal einen Flapsus ist ok und lockert die Stimmung aber wir wollen auch keine Beiträge, die einfach nur den Beitragszähler erhöhen und die Gemeinschaft einfach nicht weiter bringen. Klar kann einem da mal etwas aus der Tastatur rutschen aber es sollte halt nicht zum Regelfall werden, dass da Chatmäßig ein Abbild der momentanen Gedanken abgefeuert wird. Und wenn es dann doch sein muss, dann sollte der Inhalt wenigstens korrekt sein.


    vG

    Martin

  • Noch einen kleinen Nachschlag:


    Kabelaufroller 3x2,5mm² - 20m


    Diesen Aufroller verwende ich für die Werkstatt. Habe ihn zwei mal. Einmal original bestückt mit 3x2,5mm²- 20m und einmal mit 5x1,5mm² - 18m für Starkstromgeräte bis 10A (Schweißgerät, Hydraulkpumpe Presswerkzeug). Das Teil ist recht hochpreisig aber enorm stabil und erträgt auch einen robusten Umgang. Vorher hatte ich ein Billigteil von eBay, welches exakt eine Woche länger als die Garantiezeit überstanden hat. Dieser Aufroller ist nun seit über einem Jahr im Einsatz und funktioniert zuverlässig. Auch keine "Ausleierung".

    Für die verlinkte Version würde ich die Stecker gegen CEE ersetzen, dann ist alles gut!


    vG

    Martin

  • Hallo Martin,


    das der Netzmangelausgleich die Regelung außer Kraft setzt bezweifle ich sehr stark. Zudem sehr viele Reisemobilisten den Zweck dieser Einrichtung entweder gar nicht kennen oder falsch anwenden. Dazu gibt es in einem FB NB Forum dutzendfach Einträge.

    Und wer mit offenen Augen über SP und CP geht, dem sträuben sich teilweise die Nackenhaare über den verantwortungslosen Umgang mit Stromleitungen.


    In der Norm, deren Erläuterung ich angehängt habe geht es erst ab 16 A los.


    Gruß


    Elbert

  • Eben deswegen hatte ich die Norm bereits in #22 verlinkt und verwiesen ...


    vG

    Martin

  • Bei Martin:



    bei Ludo;


    Man muss es nicht nur "mit Gesetzen, Vorschriften und dererlei Gedöns haben, sondern die Texte auch lesen und nicht interpretieren ;) .Man kann sich natürlich die Texte auch so hinlegen, wie man sie gerne hätte.


    'abe feddich mit dem Thema bevor es peinlich wird.

    Martin

  • Hallo ,

    ich bin grundsätzlich gegen eine Kabeltrommel . Ich habe ein 3 x 2,5mm² 20 m langes Kabel und noch eins mit 10 m , auf beiden Seiten mit CE Steckern /Dosen , die Kabel sind flexibel verstaubar , nehmen dadurch weniger Platz weg . Wenn ich mein zugematschtes Kabel beim zusammenlegen mit einem Lappen in der Hand reinige , bin ich auf jeden Fall schneller wie bei einer manuellen Kabeltrommel , die man ja auch komplett abrollen sollte.

    Allerdings ging es ja hier um eine automatisches Aufrollen und da würe ich auf jeden Fall so ein Teil wie Martin vorgeschlagen hat nehmen , nur dass man beim Steckertausch darauf achten sollte an das kurze Ende die "Frau" zu verbauen und an das lange Ende den "Mann" ! Bitte verzichtet hier unbedingt auf billig Angebote, denn es kann sehr schnell gehen , dass bei den heutzutage abgeforderten Leistungen ( Kühlschrank, Klima ,Heizung, event.Geschirrspühler usw.) , es an Verbindungen zu Verschmorungen kommt, die auch schnell mal zu einem Brand führen.

    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    Danke für deinen Beitrag, bei mir sind die ersten 10 Meter Kabel schon am mobil befestigt, mit den restlichen 25 halte ich es wie du, zum aufhängen des Kabels gibt's in der Garage einen stabilen Haken.


    In der Diskussion geht's eigentlich nur noch um die (un) Zulässigkeit von dünneren Kabel als 3*2,5.


    Tschüss


    Ludo

  • sondern die Texte auch lesen

    Hallo Martin,


    ich weiß nicht, wer das rote „ max“ da hineingekritzelt hat.


    Fakt ist aber, daß es in dem abgebildeten Teil um die „Steckdose“ geht, und nicht um das Kabel.


    Wir sollten schon beim Thema Kabelquerschnitt bleiben. Es gibt genug Reisemobilisten, auch hier im Forum die zum ersten Mal ein Reisemobil gekauft haben und keine Ahnung haben wie und was zu beachten ist. Warum die verunsichern, wenn es denn imho so eindeutig ist?




    Gruß


    Elbert

    • Offizieller Beitrag

    ist schon witzig, beim Auto oder Wohnmobilkauf klickt man an was das Zeug hält, bei der Kabeltrommel wirds dann eng. Normal sind wir alle auf Sicherheit bedacht, kaufen Warn- und Assistenzsysteme. Dass man hier nicht automatisch die belastbarere Variante wählt, versteh ich ehrlich gesagt nicht.


    v.G. Schorsch

  • Das ist ja alles richtig und auf der sicheren Seite, Elbert. Aber da die meisten Camping- und Stellplätze halt deutliche Limitierungen bei der Absicherung, auf 10A und häufig darunter haben, liegen die Voraussetzungen etwas anders. Ich finde leider den Artikel nicht mehr aber von der DKE gab es den Hinweis, dass die Verkabelung von Stellplätzen mit geringerer Absicherung, in dem Beispiel 4A, von der Norm abweicht und entsprechend die Richtlinie "ausgehebelt" wird. Dabei ging es nicht expliziet um die Verlängerungskabel, sondern um den Abstand von 20m zwischen Stellplatz und Stromanschlussverteiler. Nach der Norm dürfen Plätze mit Stromanschluss eine max Länge von 20m zwischen Anschluss und Stellplatz haben. Das wurde in dem Artikel ausgehebelt indem eine Strombegrenzung von 4A geschaltet wurde.


    Damit wurde die Anwendung der 708 teilweise aufgehoben und die Betriebsgenehmigung erteilt.


    Entsprechend die Ableitung, dass die Zuleitung (Verlängerungskabel) eben bei Unterschreiten der 16A auf 10A oder weniger dann doch die Verwendung von 3x1,5mm² gem VDE zulässig ist. Gleiches ergibt die Querschittsberechnung bei 10A Last und 25m Länge frei verlegte, flexibler Leitung.


    Das es besser ist ein 2,5mm² Kabel generell zu verwenden, statt erst auf die Leistungsangaben der Stellplatzversorgung zu schauen um dann das passende Kabel aus der Klappe zu holen, steht ausser Frage. Die aber, die ihren Netzmangelausgleich permanent auf 4A stehen haben (Wie ich), brauchen sich diesen Kopp nicht zu machen.


    vG

    Martin

  • ist schon witzig, beim Auto oder Wohnmobilkauf klickt man an was das Zeug hält, bei der Kabeltrommel wirds dann eng. Normal sind wir alle auf Sicherheit bedacht, kaufen Warn- und Assistenzsysteme. Dass man hier nicht automatisch die belastbarere Variante wählt, versteh ich ehrlich gesagt nicht.


    v.G. Schorsch

    Solange ein CEE-Stecker nicht durch ein 50iger HT Rohr passt, wird es zumindest für alle Concorde-Fahrer mit Fahrzeugen vor 2012 etwas schwierig mit der belastbareren Variante ;) ...

  • Neben den hier intensiv diskutierten Sicherheitsaspekten gibt es noch einen funktionalen: Versucht mal den Kühlschrank, das 60Ah-Ladegerät und die Alde auf 3kw per angeschlossenem 25m 1,5 -er Kabel zu betreiben. Der Kühlschrank wird sogleich eine Fehlermeldung geben, da er am empfindlichsten auf Unterspannung reagiert. Dann macht das mal mit einem 2,5-er Kabel. Erstaunliches werdet ihr merken: das funktioniert plötzlich. Das ist wie beim Wasserrohr: bei dickerem Rohr fliesst auch mehr Wasser durch, dito gilt auch für den Strom. Ich erinnere mich an viele Diskussionen um Leitungsquerschnitt bei der Ladebooster-Installation. Die Prinzipien gelten sowohl bei 12/25/48 Volt Gleichstrom als auch bei 230 Volt Wechselstrom. Nicht immer ist die Campingplatzabsicherung „an allem“ schuld 😉