Medikamente bei längeren Reisen <3 Monate

  • Hallo Gemeinde,

    Über die Suchfunktion habe ich nix gefunden zu diesem Thema, daher unsere Fragen:


    Wir müssen leider beide Blutdrucksenker nehmen ( Candesartan und Sevicar), beide sind verschreibungspflichtig. Für mich als Privatpatient wird es weniger ein Problem sein, stellt mir der Arzt eben mehrere Privatrezepte aus und gut iss. Kirsten ist aber Kassenpatientin und macht sich nun Gedanken, wie sie bei längeren Reisen an ihre Medies (Sevicar und Metoprolol) kommt. Hat da jemand hier Erfahrungen mit?


    Kirsten und Andreas

    "Das höchste Glück ist für mich, wenn mir keiner auf den Sack geht" Klaus Kinski

  • Hallo Andreas


    Auch für Kassenpatienten kann dein Arzt mehrere Packungen aufschreibe, wenn du ihm den Hintergrund erläuterst.


    Gruß Ulli

  • Bei uns keinerlei Probleme, es wird auf dem Rezept nur der längere Auslandsaufendhalt angezeigt.

    Wird dann selbst bei BTM´s ohne Nachfrage akzeptiert. Liegt an der Krankenkasse.

    VG Berthold

    Geniest das Leben " Ihr habt nur das Eine, allso macht was draus ";)

  • Hallo,

    zur Info:


    13. Juni 2022

    Arzneimittelverordnungen für längeren Auslandsaufenthalt


    Leistungsanspruch ruht, solange sich GKV-Versicherte im Ausland aufhalten (§ 16 SGB V)

    Regelmäßig zur Urlaubszeit oder vor den Wintermonaten werden Vertragsärztinnen und Vertragsärzte mit dem Wunsch konfrontiert, Arzneimittel für einen mehrmonatigen Auslandsaufenthalt zu verordnen, der nicht mehr den Charakter einer Reise oder eines Urlaubs hat.

    Unter Beachtung des Wirtschaftlichkeitsgebotes ist die Verordnung des üblichen Quartalsbedarfs im Praxisalltag möglich. Die Vertragsärztin bzw. der Vertragsarzt kann nicht überprüfen, ob sich eine Patientin bzw. ein Patient bis zur Abholung des Folgerezeptes im Ausland aufhält oder nicht.

    Verordnungen über den üblichen Quartalsbedarf hinaus, beispielsweise für ein halbes Jahr oder länger sind – auch mit Zusatz "Urlaubsbedarf" – nicht zulässig und können zu Regressforderungen der Krankenkassen führen.

    Sollten Versicherte auf eine Vorratsverordnung bestehen, ist gegebenenfalls ein Privatrezept auszustellen (siehe § 8 Absatz 2 und § 9 Absatz 3 Nummer 4 Arzneimittel-Richtlinie).


    Quelle KV RLP

    Gruß

    Bernd

  • Es ist wirklich eine Verhandlungssache Patient/Arzt evtl. auch Apotheker, Graubereich halt!

    Die Kassenärztlichen Vereinigungen haben immer eine eigene Sicht der Dinge, ebenso die Krankenkassen.

    Sinnig kann sein mit seiner Kasse zu sprechen, deren Einverständnis zu holen und dieses dann dem Arzt zur Dokumentation vorzulegen. So sind alle save!

  • Moin, super, danke für die vielen Tipps, jetzt sind wir schlauer und können entsprechend vorplanen. Es zeigt sich schon wieder, es ist einfach richtig, hier Mitglied im Forum zu sein.


    Aus gegebenem Anlass: EINCREMEN NICHT VERGESSEN :D

    "Das höchste Glück ist für mich, wenn mir keiner auf den Sack geht" Klaus Kinski

  • Hallo,

    es ist nach dem SGB klar geregelt. Da muss sich die Kasse, die KV, der Arzt usw. dran halten.

    Wenn es hier und da gelingt einen längeren Bedarf zu erhalten ist es eigentlich nicht rechtens.

    Eine Bescheinigung von der Krankenkasse, wenn diese überhaut eine ausstellt, halte ich nicht für rechtlich bindend. Regressanträge von Kassen werden oft zwei Jahre zurück gestellt. Da ist es dem Patienten, der Apotheke usw. natürlich egal, wenn der Arzt zahlt <X

    Höchstens der Versuch nach §8 sich ein Privatrezept ausstellen lassen und bei der Kasse um Erstattung bitten.

    Gruß

    Bernd

  • Ich sagte ja es ist ein Graubereich zum Wohle des Patienten!

    Regresse auf Arztseite und Retaxen auf Apothekenseite sind immer ein Risiko, deshalb ist es auch wichtig gegenseitig davon Kenntnis zu erlangen.

    Wir Sprechen solche Fälle in der Regel durch und versuchen gemeinsam Lösungen zu finden die vor Prüfstellen Bestand haben sollten.

    Wichtig ist das der Patient versorgt ist.

  • Wir Leben in der Schweiz und hatten gestern die Versicherungsberaterin bei uns. Welt weite Reise Versicherung Erweiterung. Etwa 15€ im Monat. pro Nase.

    Vorteile: Medikamente im Ausland beziehen, falls es das Medikamente nicht im Land gibt wir es zugeschickt, auch Pflege vor Ort und/oder Rücktransport.

    Ich muss noch das ganze kleingedruckte durch lesen =O

  • Hallo,

    die Prüfstellen heißen bei uns Gemeinsamer Prüfungsausschuss der KV und Krankenkassen. Da ist auch ein Apother:rin von der Krankenkasse anwesend. Die hauen meistens noch ;drauf'; ist nicht spaßig.

    Was mich und unsere heimischen Apotheker:innen betrifft wird oft eine Lösung gefunden. Wir betreuen einige Langszeitwohnmobilisten und Reisende Weltweit.

    Gruß

    Bernd

    PS: Das führt denke ich im Sinne der Fragestellung zu weit. Also allen eine Gesunde Langzeitreise!

  • "Wer spricht dem kann geholfen werden!"


    Nach dem Motto hat das bei mir immer funktioniert. Teilweise hat der Doc eben eine größere Portion aufgeschrieben. Teilweise haben wir "gesammelt" - Rezepte über einen Zeitraum vor Verbrauchsende der Medikamente ausgestellt und so einen Vorrat angespart. Bei meiner Apotheke des Vertrauens, habe ich auch schon Medikamente erhalten und das Rezept wurde dann "nachgereicht" um so Quartalszuordnungen beizubehalten. Wenn alle Stricke reißen gibt es noch den Dealer im persönlichen Zugriff :saint: ... da wird dann auch eine Lösung gefunden. Ansonsten gibt es das Privatrezept (vom Nachbarn) als Rettungsanker ...

  • Mein Schmerzmediziner verschreibt mir auch die BTM´s für bis zu einem halben Jahr.

    Habe einen Opiatausweis das ich diese Medikamente in der angegebenen Dosierung nehmen muss

    und auch in der dafür benötigten Menge mitführen darf.

    Habe noch nie Probleme gehabt.

    VG Berthold

  • Da ich mich etwas auskenne sind in unserer Reiseapotheke auch immer ein paar Präparate für alle Fälle.

    Antibiotika, Magen-Darm, verschiedene Schmerzmittel und Feibersenker, Wunddesinfektion und Salbe...


    Im optimalen Fall tausche ich die Sachen alle paar JAHRE - je nach Verfall - aus

    Grüße

    Manfred


    P.S. Der Weg ist das Ziel,

    allerdings sitzt man auch insgesamt viel zu selten am Meer.