Servus zusammen,
ich heiße Peter, komme aus der nördlichsten Stadt Italiens (unter Einheimischen auch München genannt) und besitze momentan noch kein Reisemobil. Ich bin von meiner Ausbildung Ingenieur und führe zusammen mit meiner Frau ein kleines Unternehmen. Hatte vor vielen Jahren (als die Kinder noch klein und im Haus waren) einen Concorde Alkoven (und war sehr glücklich damit) und beschäftige mich seit Einger Zeit wieder intensiv mit dem Thema Reisemobil.
Der Grund ist simpel: wir haben seit vier Jahren wieder Familienzuwachs, diesmal vierbeinig (und mittlerweile sind's schon zwei Fellnasen) und damit ist das Thema Fernreisen mit Flieger etc. durch. Auf Grund meiner sehr positiven Erfahrungen in der Vergangenheit mit WoMo Urlaub ist dies für uns genau die ideale Reiseform.
So habe ich vor drei Jahren das erste Mal ein Wohnmobil für unsere Weihnachtsferien gemietet (dies ist die einzige Zeit in der wir unsere Firma schließen können) und waren samt Motorrad auf dem Hänger für drei Wochen in Spanien. Der Urlaub war Klasse, nur das WoMo (Bürstner teilintegriert) war deutlich zu klein und die Qualität des Aufbau's gelinde gesagt grauenhaft.
Daher haben wir für unsere Weihnachtsferien 2017/18 einen Concorde Charisma angemietet. 8,5m mit allem Zubehör. Damit war das Thema Raumangebot schon mal sehr befriedigend gelöst und wir haben zwei sehr entspannte Wochen wiederum in Spanien (damit wir auch das Motorrad ausführen können) verbracht. Die Anmietung geschah auch unter dem Aspekt, dass ich in den nächsten zwei bis drei Jahren beruflich ein wenig kürzer treten möchte und sich dann ein eigenes Reisemobil lohnt. Soweit zur Geschichte.
Nun zum zweiten Teil meines Beitrags, und der ist vielleicht für den Einen oder Anderen "ketzerisch" oder unverständlich, ich versuch's dennoch:
Der Charisma war drei Jahre alt und in sehr gepflegten Zustand, da er auch vom Eigentümer genutzt wurde. Es geht mir also nicht um einen pflegeabhängigen Fahrzeugzustand oder um die Höhe der Miete, sondern um das Thema Preis/Leistungsverhältnis bei einem "exklusiven" Reisemobil.
Wenn ich davon ausgehe, dass der Charisma einen Neupreis von ca. 250.000 Euro hat, bekommt man dafür in manchen Teilen Deutschlands noch eine gepflegte Doppelhaushälfte oder zumindest eine ansehnliche Eigentumswohnung.
Was mir bei dem Concorde nach kurzer Zeit aufgefallen ist, dass im Detail viele Lösungen äußerst "preiswert" ausgeführt wurden und für mich mit dem Anspruch eines "exklusiven" Reisemobils nicht zusammenpassen.
Einige Beispiele:
- sichtbare Schraubenabdeckungen in Baumarktqualität an Fenstern und Möbeln
- klappernder und instabile Tischplatte (Barausführung)
- Besteckschublade nutzt weniger als 50% des zur Verfügung stehenden Raums der Schublade - Stichwort Raumökonomie
- Auflage der Zwischeböden in den Oberschränken ebenfalls Baumarktqualität
- keinerlei Möglichkeit, Geschirr so zu verstauen, dass ein Klappern ausgeschlossen ist (außer man behilft sich mit Kissen, Handtüchern etc., habe ich schon vor 20 Jahren so gemacht)
- keine Unterteilungsmöglichkeit in den Apothekerschränken, um Behältnisse zu separieren
- verwendete Schrauben an Möbelklappen sind so ausgeführt, dass diese, wenn sie sich lösen, nur noch eingeklebte werden können
- die für meinen Geschmack "billigen" Seitz-Fenster hatte ich schon vor 30 Jahren an meinem Wohnwagen, der hat aber nur 25 TDM gekostet
- viele "scharfe" Möbelkanten, die einer starken Abnutzung unterliegen (z.B.: liegt der Toilettendeckel zum Teil an einer Kante an, diese ist bereits nach dreijähriger Nutzung abgerundet bzw. deformiert. Solche "deformierten" Kanten habe ich an verschiedenen Stellen gefunden)
- die Glastüre des so dekorativen Gläserschrankes klapperte permanent, da sie ja nur an der unteren Kante verriegelt und gehalten wird. Bei minimalem Spiel (wie in unserem Fall) im oberen Bereich der Glastüre ist die Klapperei systemimmanent
- Heizung der Heckgarage lässt sich nicht komplett ausschalten, da ein ungedämmtes Heizungsrohr zum Absperrschieber führt
Wenn ich noch weiter nachdenke, würden mir sicherlich noch einige Dinge mehr einfallen, ich belasse es jetzt dabei. Mein ganz persönlicher Eindruck von dem Fahrzeug ist nun, dass für mich die Relation zwischen Qualität und Preis irgendwie nicht stimmig ist. Wenn man sich durch diverse Foren liest, wird dieser Eindruck nicht zwingend relativiert, dies scheint bei allen Herstellern in dieser Klasse wohl ebenso zu sein. Meine Frage an Euch, da Ihr nun auf deutlich mehr Erfahrung zurückgreifen könnt: bin ich jetzt übersensibel und sind meine persönlichen Ansprüche zu hoch oder ist das bei anderen Herstellern besser gelöst? Ich bin nach dieser zweiwöchigen Erfahrung irgendwie der Illusion beraubt, dass man für das viele Geld (zumindest bei Concorde) einen realen Gegenwert erhält. Muss man dazu erst zu Vario Mobil greifen oder ist's da auch nicht besser?
Bin auf Eure Kommentare gespannt
Liebe Grüße
Peter