Hallo Ralf,
Jetzt kommt mein Senf auch noch dazu:
Im Verlaufe einer Leitungsverbindung, die nicht durch eine zusätzliche (kleinere) Sicherung geschützt ist, darf keine Verringerung des Querschnitts erfolgen.
Und gerade die Leitungen von der Batterie zu einer Verteilung o.ä. sollten so dicht wie möglich an der Batterie eine Sicherung zum Leitungsschutz haben.
Die Dimensionierung des Querschnitts und der Sicherung hängt dabei von den Faktoren maximaler Strom, Spannung, Leitungslänge und nicht zu unterschätzen des zu erwartenden Kurzschlussstroms ab, denn dieser muss im Fall der Fälle die Sicherung killen.
Diese Faktoren sind natürlich von der individuellen Einbausituation bestimmt:
Spannung nehme ich mal mit 12 V als gegeben an.
Der Strom bei einer Leistungsaufnahme des WR von 3000 W dürfte bei ca. 280 A liegen (großzügig gerechnet).
Also sollte die Sicherung an der Batterie 300 A vertragen.
Dann sind 70mm² gemäß VDE schon knapp denn die Empfehlung dafür liegt eher bei 200 als bei 300 A.
Das heißt zwar nicht, dass die Leitung das nicht verträgt sondern dass vermieden werden muss, dass zu starke Verluste auf der Leitung entstehen.
Und da kommt die Länge ins Spiel.
Bei 1,5 m ( mal 2) wegen hin und zurück stellen sich bei 300 A ungefähr 0,25 V (auch wieder großzügig gerechnet) Spannungsabfall ein.
D.h., dass am Ende der Leitung eben nicht mehr die 12 V ankommen.
Dieser Spannungsverlust entspricht etwa 2,1 % der Nennspannung.
Das führt zu einer Verlustleistung auf der Leitung von 75 W (=Wärme). bezogen auf die angenommenen 3 m sind das dann 25 W/m.
Das steckt die Leitung locker weg.
Aber: weniger ist besser!
Bleibt der Kurzschlußstrom:
Wenn am Ende der Zuleitung ein Kurzschluß auftritt (ungünstigster Fall), fließen (bei Vernachlässigung des Innenwiderstandes der Batterie; die maximalen Kurzschlußströme sind bei den Batterien jeweils angegeben) theoretisch so gr0ße Ströme, dass die Sicherung innerhalb von wenigen Millisekunden verdampft.
Dennoch solltest du prüfen, welchen Kurzschlußstrom die Zellen liefern können. Der doppelte Nennstrom (600 A), sollte es mindestens sein (deshalb sind parallel geschaltete besser als eine, da die Ströme sich dann addieren)
Interessant finde ich, daß Victron hier jeweils 2x50mm² oder 2x70mm² für die Leitung angibt. Wenn die jeweils in eigene Kabelschuhe gepresst sind, haben wir doch wieder eine Kontaktstelle mehr, die einen Übergangswiederstand bilden kann.
Warum 2 Leitungen (hin und zurück 4) statt 1 (2)?
Das hat schlicht mit der Handhabbarkeit zu tun.
Je größer der Querschnitt, desto störrischer wird die Leitung.
Der zusätzliche Übergangswiderstand einer fachgerechten Pressung ist da vernachlässigbar.
Ich hoffe das war jetzt nicht zu lang.
Es hätte aber noch viel ausführlicher werden können
Viele Grüße
Michael
NS: ich habe alles 2 mal nachgerechnet. Falls ich mich doch vertan habe, schreibt es mir. Ist halt auch schon mehr als 30 Jahre her.