Das System hat eine effektive Aufwärmzeit lt. Hersteller von 30 Sekunden bis 3 Minuten nach Auslösung. Was soll sowas bringen???? Bei solchen Einbrüchen handelt es sich i. d. R. um Blitzeinbrüche. Effektive Zeit im Auto ist oftmals unter 2 Minuten, eher 1Minute.......Wie man ja bereits an meiner Reaktion merkt halte ich von solchen Systemen für Fahrzeuge nichts. Aber jedem das seine.......
https://www.protectglobal.de/w…oads/2017/11/Foqus_DE.pdf
Das ist das stationäre Gerät. Die mobile Lösung ist auf der Internetseite noch nicht dargestellt. Die Mobilvariante hat keine Aufwärmzeit und kann bis zu 3x20sekunden Auslösen bis die Kartusche leer ist. Das Nebelvolumen reicht für eine blickdichte Vernebelung von bis zu 25m³ innerhalb von 10-15 Sekunden. Ich gehe davon aus, dass protectglobal das System ab etwa Mai2018 publiziert. Es sind noch ein paar Genehmigungen einzuholen und das Fraunhover Institut befasst sich gerade mit der gesundheitlichen Beeinflussung auf Menschen um auch hier belastbare Testate zu haben. In Skandinavien ist das System bereits im Einsatz und die Erfahrungswerte sind sehr gut. Ich habe bei mir einen Prototyp seit Nov. 2017 im Einsatz und hatte noch keine "echte" Auslösung, brauche aber ständig neue Kartuschen weil meine Kunden im Sicherheitssektor das Teil in Aktionen sehen wollen. Ich verkaufe die Dinger nicht und bin am Erfolg auch nicht wirtschaftlich beteiligt. Ich habe nur in Verbindung mit einem anderen Großprojekt mit dem Hersteller einige Konzepte umgesetzt und die Idee, das Teil in Fahrzeugen mobil einzusetzen mit geboren. Der Gedanke kam eher aus dem Bereich mobile Bankfilialen und Werttransporte.
Ursache ist ein Stück weit die Anforderung einen Überfall bereits in der Entstehung zu behindern als mit Farbpulver Werte und Diebe zu markieren. "Was man nicht sieht kann man nicht klauen" war die Devise und daraus ist in anderen Konzepten ein "Was ist nicht sehe, kann ich nicht angreifen" geworden. Gerade auch in z.Bsp. Tankstellen leisten solche Systeme hervorragende Dienste. Da sich in den Tankstellenräumlichkeiten Kunden, Lebensmittel und Personal befinden, musste eine Lösung her die weder Gesundheitliche Einflüsse hat noch Lebensmittelbedenklich ist, da sonst ja ein Großteil der Waren vernichtet würde wenn die Abwehrmaßnahme startet.
Die Frage ist nicht, ob man von einem solchen System etwas hält oder nicht, sondern eher, welche probate Mittel gibt es um einen Angreifer im Ernstfall abzuwehren. Krach und Licht hilft heute nicht mehr ausreichend. Erschießen ist eher in Texas angebracht und Verhauen ist eine Frage des Kräftegleichgewichtes. Wenn bei dir jemand ins Wohnmobil eindringt, dann musst du mit probaten Mitteln und entsprechender Übermacht auf ihn losgehen und gleichzeitig "nach hinten" Frau und Kinder zurückhalten. Meist wird man überrascht und hat nicht mehr die Gelegenheit sich eine Taktik zur Abwehr zurechtzulegen. Auch eine bereits vordefinierte Taktik fällt einem im rechten Augenblick nicht unbedingt ein, es handelt sich ja um eine echte Streßsituation. Die hölzerne Hausordnung in Form eines Baseballschlägers lagert grundsätzlich immer am anderen Ende des Wohnmobils.
Früher war die Präsenz von Interventionskräften, gemein auch als Rennleitung bezeichnet, deutlich engmaschiger als das heute der Fall ist. Wie häufig sieht man die blausilbernen Flitzer mit der HalloJetztKommeIchLeuchte auf dem Dach?`Abgesehen von den Mannlosen Fahrzeugen an der Fahrtroute an neuralgischen Stellen findet man die Ordnungswächter heute nur noch selten in freier Wildbahn. War es früher im Gesetz verankert, dass auch die Polizei in einer Hilfsfrist von 10min an jedem Ort erscheinen musste, so gilt heute eher die unwahrscheinliche Möglichkeit des Erscheinens innerhalb von 10Minuten nach teoritischen Wahrscheindlichkeiten
Wirst du also in deinem Wohnmobil bedrängt und die uneingeladenen Freunde lösen eine Alarmanlage aus, so beginnt die Meldekette mit einer modernen Verzögerung. Mitansehende Personen überlegen erst einmal ob das Getöse der Alarmanlage denn nun mal wieder eine übliche Fehlauslösung ist, ob sich die Sache nicht durch Abwarten erledigen lässt und nur wenn diese 10-15Minuten Gedanken absolviert wurden dann wird zaghaft die Tastenkombination 110 gedrückt. Der annehmende Feuerwehrmann, da im Mobilfunknetz nicht gesichert ist, dass man mit der 110 auch bei einer Polizeileitstelle rauskommt, fragt erst mal nach dem Grund des Anrufes um dann mitzuteilen, dass er den Anrufer an die zuständige Polizeidienststelle weiter durchstellt oder die Meldung nach Beendigung des Notrufes weiterreicht. Der Polizeileitstellenmitarbeiter entnimmt nun den Notruf aus einer Warteschleife und benachtichtigt die Streife, die etwa 40-50km entfernt gerade auf dem Parkplatz von MCDonalds einen jugendlich optimierten 3er überprüft um danach auf den beschwerlichen Weg zu deinem Wohnmobil aufzubrechen. Nach etwa 45-60Minuten, gefühlten 2 Stunden kommt dann das Pärchen mit den weißen Mützen um die Reste zusammen zu fegen und einen Bericht über den Vorgang aufzunehmen von dem du letztmalig im Zuge der Abschiedformel und dann vielleicht irgendwann von deiner Versicherung wieder hörst. Deine Wertsachen sind inzwischen schon einmal durch Kurdistan verkauft oder dienen einem rentennahen Osteuropäer als potentielles Mittel gegen die Altersarmut.
Anders hingegen die Situation wenn deine Gattin dich aus dem Schlaf reißt um dir mitzuteilen "Du, da ist jemand" ... Während du noch nach Orientierung suchend aus dem Bett krabbelst, siehst du bereits die Aufbautür unberechtigt aufgehen und haust mit relativ geringer Reaktionszeit auf den Notfallbutton des Nebengenerators. Die Hemmschwelle ist niedrig, da ja nix kaputtgehen kann. Im Zweifelsfall musst du anschließend die Fenster aufreißen um den Nebel loszuwerden, die Frau und Kinder beruhigen und die Ersatzkartusche aus der Schublade holen um den Nebelgenerator wieder aufzuladen. Der Nebel lockt allenfalls Neugierige an und viele Gaffer lassen den potentiellen Angreifer schnell das Weite suchen um sich dem nächsten Objekt zu widmen.
Selbst wenn man weiß, dass beim Eindringen in das Wohnmobil gleich ein Nebelgenerator ausgelöst wird, ist der Effekt bei der Auslösung der gleiche. Flucht nach hinten ... Der Angreifer steht als erster im Nebel während du immer noch im Fahrzeug stehst und den abtrabenden Schritten des flüchtigen Attackers lauschen kannst. Die hört man allerdings erst, wenn das fauchen der Nebelmaschine nachlässt.
Obwohl ich durchaus "im Training" bin, lasse auch ich im Ernstfall die Walther P99 im Schließfach. Der Kolateralschaden wäre beim Auslösen der Waffe unverhältnismäßig höher als eine Fehlauslösung des Nebelgenerators. Wenn ich mit anderen Mobilisten spreche, dann offenbart sich dass von 7 Mobilisten bereits 9 Situationen hatten, in denen sie sich unsicher und gefährdet fühlten und teilweise auch waren. Da hilft es auch nicht, wenn man auf einem Stellplatz steht auf dem noch 10 andere Wohnmobile parken. Den Schneid im Ernstfall raus aus seiner vermeintlich sicherern Höhle zu springen um in einer zweifelhaften Situation beizustehen, hat nichtmal jeder 10te ...
Das Risiko in eine entsprechende Situation zu gelangen ist leider heutzutage nicht mehr so gering wie in der "guten alten Zeit".
Welche Alternative könnte man sich denn sonst noch vorstellen?
vG
Martin