Holzofen im Liner

  • Dann will ich mal anfangen hier meinen kleinen Umbau vorzustellen, da ich hier nichts in diese Richtung gefunden habe ,


    Ich habe mich schon recht früh mit dem Thema Holzofen im Wohnmobil auseinandergesetz,


    weil ich mir den Luxus der trockenen Wärme eines echten Feuers gönnen wollte, gerade da ich beruflich den ganzen Tag bei Wind und Wetter im Freien bin und durchaus auch nass geregnet oder geschwitzt heimkomme .

    Nasse Klamotten im Auto + Duschkondensat +Kochen im Fahrzeug im Winter und das täglich war ja im Vorfeld abzusehen .

    Also habe ich mich durch diverse Foren gekämpft , die sich aber hauptsächlich mit selbstausgebauten Stahlwandcampern beschäftigt haben .

    Das ist alles nicht wirklich vergleichbar mit unseren "Styrodor Papkartons" , da ist das Brandrisiko doch schon erheblich höher .


    Nach einigen Startschwierigkeiten ( ich wollte es vernünftig und vor allem sicher machen ) habe ich das Projekt dann angegangen . Natürlich nicht ohne mich vorher mit Tüv, Schornsteinfegermeistern,Versicherungen und Installateuren auseinander zu setzen , welche aber am Ende des Tages alle keine Zuständigkeit aufweisen, oder gar irgend eine Art der Abnahme oder Genehmigung erteilen konnten.

    Will heissen : Dieser Einbau ist nicht abnahmepflichtig , nicht genehmigungs- , oder eintragungspflichtig sowie selbstverständlich während der Fahrt nicht zu betreiben . Dennoch von der Kasko gedeckt weil es als Ladung deklariert ist .


    Dies soll keine allgemeine Anleitung darstellen , sondern lediglich meinen persönlichen Ausbau zeigen .

    Diskusionen über generelle Zulassungsfähigkeit oder generelle Sicherheitsbedenken bitte ich im Rahmen zu halten , da am Ende des Tages doch jeder für sich selbst verantwortlich bleibt , wenn er von der Stangenware abweicht.



    So los gehts ..

    Angefangen hat alles mit dem Versuch eines Eigenbaus ,bzw Umbaus eines kleinen Feldheitzgerätes der Bundeswehr .


    Erster Versuch sah folgendermaßen aus : Gerät im Freien aufgestellt , eine Holz- Styrodor- Alu Wand im Abstand von 30 cm hinter dem Gerät aufgestellt und auf volle Leistung gefeuert.

    Wie das ausgegangen ist kann sich jeder vorstellen ... die Wand fing nach ca 20 min an zu qualmen und fing dann schlagartig feuer .

    Die gesamtleistung von 6,2 Kw war offensichtlich völlig überdimensioniert und auch nicht wirklich gut kontrollierbar.

    Nun Gut , jetzt hat der Opa hier in der Nachbarschaft eine schöne Werkstattheizung .


    Auf der Suche nach professionell gefertigten Öfen mit wesentlich geringeren Heizwerten , gab es eigentlich nur 2 Geräte die in Frage kamen . Ein Hersteller aus den USA und eine Manufraktur aus der Schweiz.

    Der US Ofen fiel wegen quallitativer Toleranzen aus . Also blieb nur noch der Schweizer Hersteller , der mir zudem noch optisch besser gefiel .


    gesagt , bestellt ... und nur 4 Monate später war das gute Stück da . Der Ofenbauer ist seit dem VanLive Boom sowas von ausgelastet, dass es Wartelisten gibt . Dafür bietet er aber auch schöne Lösungen für Wand und Deckendurchbrüche an .


    Hier ein Photo vom Einbrennen des Ofens im Gartenhäuschen ..


    Nach einigen Messungen bzgl Abstrahlwärme unter Vollast bei Verwendung von Steinkohle ( dafür ist das kleine Ding eigentlich gar nicht ausgelegt )


    habe ich dann das ermittelte Isolationsmaterial einfach verdoppelt und ein Wärmeprellblech vorangesetzt , sowie den Abstand vom Ofen zur nächsten Wand verdoppelt und das Gerät eingebaut,


    zunächst einfach mal auf dem Tisch neben dem Eingang .


    Der Wanddurchbruch wurde auch mit massig Platz und Isolation vorgenommen .








    Nach kurzer Zeit war klar, dass die Stauwärme bei solch begrenztem Platz (wie vom Schornsteinfegermeister vorausgesagt) ein Problem darstellt . Der Ofen ist nicht wirklich effektiv und wird insgesamt viel zu warm .


    Also , das ganze wieder raus und den Schrank ausgebaut, noch mehr Isolation und Prellbleche . Und siehe da ; es funktioniert . Jetzt noch die Teppiche raus und gegen nicht brennbare Industrieware getauscht .



    Der Plan war die Abgaswärme mittels Abgaswärmetauscher in den Alde Kreislauf einzupflegen,. Da hapert es allerdings noch am Kondenswasser im Abgasrohr sowie viel zu viel Rußbildung im Rohr. Alle 2 Tage den Kamin Putzen hatte ich nicht vor . Damit ist das vorerst auf Eis gelegt und ich kümmere mich vorrangig um eine bessere Isolierung des Bootes mit besseren Fenstern und dichterem Motorraum ,



    Nach dem ersten Winter Dauereinsatz kann ich jetzt ein wenig über die Praktikabilität sagen .


    Das ist definitiv nix für die Sonderausstattung Hochflor Teppich mit weisser Lederausstattung . Es ist und bleibt ein Holzofen im Wohnraum und sowas macht zwangsläufig Dreck, egal wie gut man aufpasst.


    In meinem Fall ist mir die Wärme einer Flamme im Rücken allerdings wichtiger. ( seit dem sind meine Rückenprobleme im Winter defakto verschwunden )

  • Oha! =O


    Also Chris, das ist mal ein sehr ungewöhnliches Thema. Mir wäre nicht bekannt, dass so etwas schon mal ein User hier im Forum geschildert hat. Sich an so ein Projekt heran zu wagen erfordert wohl eine gewisse Kenntnis der Grundmaterie und der Wirkungskräfte, hier vor allem die Wirkung der Hitzeabstrahlung.


    Massenfähig dürfte das wohl nicht sein aber es zeigt einmal mehr, was in einem größeren Reisemobil so alles geht. Auf jeden Fall ein interessantes Heizsystem, dass es so nicht von der Stange gibt. ;)


    VG, Thomas

  • Ja Thomas, da gebe ich dir vollkommen recht .

    an sowas sollte man sich nicht einfach so ran wagen .

    Ich habe auch lange daran herumgetüftelt mit viel Hilfe von ausgewiesenen Fachleuten und gleichgesinnten aus einem Telegram Van Life Kanal.

    Dort haben wir mit ca 6 oder 7 Leuten mehr oder minder gleichzeitig unsere Einbauten gemacht und unsere Fortschritte und Erfahrungen geteilt.

    Die Meisten aber eher mit Blechwänden, was Die Sache deutlich erleichtert .


    Die Wärme , die soetwas abstrahlt ist einfach mit nichts zu vergleichen :)

    Das Luftfeuchte und Kondenswasserproblem ist damit auch komplett verschwunden .

    Nasse Klamotten sind im Handumdrehen trocken .

    sobald ich mit den letzten Zierleisten fertig bin mache ich mal Bilder vom fertigen Einbau .

    Kann aber noch ein paar Tage dauern , weil mir jetzt eingefallen ist , das ich noch einen Lüfter zur Absaugung eines Teils der wärme verbauen will um den Unterboden aufzuheizen ... warme Füße wären ja auch noch der Hit . Dann brauche ich die Alde tatsächlich nur noch fürs warm Wasser und als Frostwächter.


    lg

  • Holzofen ist mir nicht unbekannt. Ein User (anderes Forum) hatte das in seinem Selbstausbau Anghänger viele Jahre.

    Ist bestimmt dem einen oder anderen hier bekannt. Ist nun seit ein paar Jahren mit einem Concorde Liner unterwegs und überwintert immer frei in Spanien. Ich kenne ihn unter dem Namen Jonson (Instagram: JonsonGlobetrotter) Lebt seit 1982 on the road, kommt aus Franken.

  • Hallo Chris,

    Wenn es bei deinem Wohnmobil kein Gewichtsproblem gibt, käme vielleicht ein Ofen aus

    Speckstein infrage. Wir haben seit 25 Jahren so ein Teil in unserem Haus verbaut. Der Ofen wird außen maximal 40 Grad warm und der Stein hat den Vorteil Wärme zu speichern. Nun ist unser Ofen sehr schwer, 2,5 to, aber der heizt bis -5 unser ganzes Haus und ist eine Maßanfertigung. Wir haben den Ofen bei der Firma Tulikivi in Finnland gekauft.

  • Hallo Chris,

    Wenn es bei deinem Wohnmobil kein Gewichtsproblem gibt, käme vielleicht ein Ofen aus

    Speckstein infrage.


    Hi, Istallesdabei,. Ich spiele tatsächlich gerade mit dem Gedanken mir hier an meinem Überwinterungs-Stellplatz ein Dutzend Speichersteine aus einem Nachtspeicherofen zu deponieren welche ich dann einfach ein und ausladen kann . Wenn ich glück habe bringt mir ein Freund nächste woche ein paar mit und ich kann berichten ob das funktioniert . Schwer müssen die Dinger ja sein , damit es speichert . Alleine eine Stahlplatte auflegen bringt schon spürbar längere Hitzespeicherung .

  • Sicherlich etwas ungewöhnlich.Ich wäre bei dem begrenzten Raumvolumen etwas vorsichtig und würde auf jeden Fall einen Kohlenmonoxid Wächter einbauen.

    Bei der wohligen Wärme schläft man gut und dann eventuell für immer.

    Habe bereits leider schon einiges gesehen.

    VG

    Peter

  • Hi Peter.


    Jap,. genau das sind die Dinge , auf die man bei sowas achten muss.

    seperate Luftzuführung , man will ja nicht seine Raumluft verbrennen ,..


    Melder gibt es natürlich auch . sogar 2 verschieden , einen oben unter der Decke und einen unten am Boden .

    wenn ich ein bischen qualmerei veranstalte bricht hier gleich die Hölle los ;) davon wird man definitiv wach .

    auch verschiedene kleine und größere Feuerlöscher stehen bereit .

  • Interessantes Konzept. Ohne den Thread zu okkupieren möchte ich aber mal den Blick auf Infrarotheizungen richten.

    Diese gibt es mittlerweile ja in div. Formaten/Leistungsstufen und sind auch im Reisemobil grundsätzlich gut integrierbar.

    Natürlich nicht zu vergleichen mit der Optik eines richtigen Feuers und der Einfachheit einen Holzscheit nachzulegen. Aber eben auch gut für den Rücken und insgesamt im Reisemobil Praxistauglicher.

  • Interessantes Konzept. Ohne den Thread zu okkupieren möchte ich aber mal den Blick auf Infrarotheizungen richten.

    Diese gibt es mittlerweile ja in div. Formaten/Leistungsstufen und sind auch im Reisemobil grundsätzlich gut integrierbar.

    Natürlich nicht zu vergleichen mit der Optik eines richtigen Feuers und der Einfachheit einen Holzscheit nachzulegen. Aber eben auch gut für den Rücken und insgesamt im Reisemobil Praxistauglicher.

    Und definitiv weniger Sauerei ;)

  • Ich habe da schon mal bei German Television einen Ofen gesehen. Ist aber extrem schwer.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • An der andalusischen Atlantikküste ("Atlanterra") wurden sogar Feriendomizile ohne jede Heizung angeboten - und verkauft! :wow:

    Dazu würde ein solches Bulleröfchen eher passen, wenn man nach dem Kauf im Sommer erstmals dort Weihnachten und Silvester verbringen möchte...und auch in

    Tinyhouses und umgebauten Bauwagen und Gartenhäuschen, aber im Wohnmobil? :dolllol:

  • Hallo Chris

    Eine meiner Töchter hat von der gleichen Firma eine solchen Offen im T4 eingebaut und mit Speckstein eingekleidet, sie meint die Wärme hält doch deutlich länger in der Nacht wenn es kalt wird. Vielleicht auch eine Idee für dich.

    Gruss Jürg