Schaknat Motoroptimierung für Daily mit Euro 6E

  • Warum soll man sowas nicht versichern können? Es gibt ja genug Tuner, die eine Versicherung anbieten. Warum also nicht Schaknat? Und Prüfstand zusätzlich 500,-? Warum so viel? Zur Abschreckung, dass es keiner macht? Macht auf mich alles keinen seriösen Eindruck. Habe letztens auch bei einem getunten aber sonst mit meinem identischen Wohnmobil mitfahren dürfen, von einem großen Leistungszuwachs konnte ich nicht viel spüren, nur die 110km/h-Begrenzung war weg. Dafür soviel Geld und keine Garantie mehr? Das wäre es mir nicht wert. Aber das muss natürlich jeder selber für sich entscheiden. Mir reicht die Serienleistung völlig aus, selbst mit dem 3,5t-Boot hinten dran lief es den Brenner hoch besser wie ich vorher befürchtet hatte.


    Gruß Axel

  • Grundsätzlich verliert man durch das sogenannte Chiptuning nicht die gesamte Garantie, sondern nur die Garantie auf Schäden, die durch das Tuning verursacht wurden. Ich gebe zu, die Beweisführung ist nicht primitiv! Die Rechtsprechung besagt aber solches. Es ist auch ein Unterschied, ob es sich um die ergänzende Steuerbox oder um eine Software handelt, die werkseitig "eingespielt" werden kann. Da gibt es dann aber auch ordnungsgemäß eine Freigabe.


    Eine zusätzliche Garantie von dem Tuner benötigt man eigentlich nicht. Stellt sich heraus, dass ein Schaden durch die Leistungssteigerung entstanden ist, so greift die Betriebshaftpflicht. Auch hier ist natürlich das Problem die Beweisführung.


    Wir haben ja ebenfalls eine gehörige Leistungssteigerung von 240 auf 320PS bei dem MAN aber mit Werksfreigabe! Ich kann bestätigen, dass die Mehrleistung nicht wirklich spürbar ist. Ich muss den Angaben von MAN da vertrauen. Einen Unterschied spüre ich nennenswert im Drehmomentverlauf, wo das hohe Drehmoment deutlich spürbar bereits bei 1000U/min ansetzt. Sobald der Turbo einsetzt, geht die Kiste mächtig nach vorne. Früher war das bei etwa 1.200U/min der Fall, nun bei ca. 1.00U/min. Das macht sich gerade in den höheren Gängen sehr bemerkbar. Das Schaltprogramm hat sich ebenfalls gravierend verändert. Die sogenannten "halben" Gänge (ungerade Gänge) werden auch bei normalen Schaltvorgängen mitbenutzt und führen dazu, dass die Abstimmung der Gänge deutlich feinfühliger stattfindet. Vor der Softwareanpassung wurden beim Fahren die halben Gänge so gut wie nie benutzt. Ich habe auch das Gefühl, dass das Getrieb schneller schaltet. Aktuell werden die Gänge so geschaltet, wie ich das auch manuell tun würde - besser geht nicht! Vorher habe ich gerade bei Serpentinen/Bergfahrten oft in den manuellen Modus geschaltet, weil mit der Getriebe nicht zeitig genug heruntergeschaltet hat um aus einer scharfen Kurve wieder beschleunigen zu können. Das macht das aktuelle Schaltprogramm genauso, wie ich es früher manuell auch getan habe. Es gibt entsprechend kaum noch Situationen, wo ich manuell eingreife.


    Ebenfalls positiv bemerkbar gemacht hat sich der Verbrauch der im Durchschnitt bei gleicher Fahrweise um ca. 1l reduziert ist (Das war bereits bei der Softwareanpassung von 240 auf 280PS der Fall). Negativ bemerkbar macht sich der unruhigere Lauf im Standgas. Er läuft etwas ruppig und schüttelt sich mehr, als das früher der Fall war. Das ist nicht unangenehm aber eben spürbar. Ebenfalls auffällig ist das Türbogeräusch. Früher habe ich den Turbo akkustisch kaum wahrgenommen. Seit der Leistungssteigerung hört man den Turbo sehr deutlich pfeifen. Der Schubeffekt, wenn der Turbo einsetzt ist auch deutlich massiver. Trotzdem ist durch die Leistungssteigerung aus dem Elefanten kein Rennwagen geworden. In den Fahrwerten spüre ich relativ wenig.

    Der Grund für die Leistungssteigerung war auch nicht die Leistungssteigerung an sich, sondern die Auswahl der Fahrprogramme (Anhängerfahrt, Bergfahrt, Überlandfahrt) wärend des Motorlaufs. Soweit ich das mitbekommen habe, gibt es bei den moderneren Fahrzeugen die Möglichkeit da einzugreifen nicht mehr. Bei den älteren Motorvarianten konnte man über das Fahrermenü noch Einfluß nehmen. Allerdings nur bei eingeschalteter Zündung ohne Motorstart. Das ist nun anders. Ich kann eben auch bei laufendem Motor das Programm wechseln, was bei unserer Geografie an der Kapelle sehr hilfreich ist. Wenn ich mit kaltem Motor von der Kapelle den Berg runter und dann mit noch kaltem Motor in den Berg zur Autobahn fahre, dann drehte der Motor immer sehr hoch (bis 2.400 U/min =O ) bevor er in den nächsten Gang schaltete. Einem ehemaligen KFZ-Mechaniker graust es dann immer wieder ... Heute fahre ich immer in der Überlandschaltung von der Kapelle und da schaltet er an der gleichen Stelle bereits bei 1.600U/min in den nächsten (auch halben) Gang, was deutlich entspannter wirkt. Die Situation hatte ich seinerzeit meinem Lieblingsmechaniker geschildert und darauf hin kam die Empfehlung zur geänderten Software.

    Die geänderten Leistungswerte habe ich bei der Zulassung angegeben, wurden aber nicht berücksichtigt :/ (Habe ich aber schriftlich, und hat ja auch keinen Einfluß auf Versicherung oder Steuer).


    vG

    Martin

  • Natürlich gibt es Versicherungen die ein solches Tuning versichern und somit die Garantie/Gewährleistung übernehmen.


    Zum Beispiel: Protect Car 12|24|36 ist eine Gewährleistungsversicherung der Helvetia Versicherungs- Aktiengesellschaft

  • Hallo in die Runde,


    Martin hat ja die Situation bei seinem "etwas älterem" MAN genauer beschrieben. Das lief, wenn ich´s richtig verstanden habe, auch etwas anders, über MAN mit, und vorrangig hinsichtlich einer zeitigeren Turbozuschaltung sowie einem anderen Schaltprogramm. Gibt es denn unter uns auch jemanden, der etwas genauer weiß, was bei dem Chiptuning von Schaknat und Co. wirklich genau im Motor-Kennlinienfeld geändert wird und vor allem auf welcher Basis dies gemacht wird? Also auf Basis der spezifischen Messwerte des einzelnen Motors, wozu es aber entsprechender Prüfstandsvoraussetzungen bedarf, oder eher auf ein allgemein aus Sicht des Tuners vermeintlich besseres Kennlinienfeld gegenüber dem, das der Hersteller für die Motorenserie gewählt hat?


    Ersteres kann ich mir bei den einschlägigen Anbietern eher nicht vorstellen, bleibt also Letzteres. Und da habe ich ein gewisses grundlegendes Problem. Ich selbst bin ja kein Motorkennlinien-Spezialist, komme eher aus dem kalten Maschinenbau, besitze aber als gelernter Kfz-Mechaniker sowie durch das Studium ein gewisses Grundverständnis, und weiß, dass die Steuerung eines modernen Dieselmotors ein relativ komplexer Vorgang ist. Dabei muss man als Motorenentwickler eine Vielzahl von Parametern beachten und "unter einen Hut bringen", die sich gegenseitig stark beeinflussen. Man wird also unter Beachtung physikalisch-technischer Grenzwerte unter Nutzung von geeigneten Optimierungskriterien eine möglichst optimale Lösung für dieses nichtlineare Problem finden müssen. Vom Hersteller wird nun, in der Regel unter Nutzung aufwendiger Prüfstandsversuche eine Optimierungslösung durch werksseitige Programmierung des Steuergerätes vorgegeben. Ich nehme mal an, dass die Entwicklungsingenieure keine per se schlechte Lösung umsetzen, das wäre ja entweder Unvermögen oder Sabotage ;).


    Da es von Motor zu Motor innerhalb einer Serie stets gewisse Abweichungen gibt, die man mit einer auf diesen speziellen Motor abgestimmten nochmaligen Feinoptimierung berücksichtigen kann, könnte ich mir vorstellen, dass so auch im Nachhinein nochmal eine wirkliche allgemeine Verbesserung erreicht werden kann. Aber dazu braucht es, wie gesagt, detaillierte Messergebnisse des jeweiligen Motors, auch vom Verbrennungsprozess selbst. Und das kann ja mutmaßlich bei den Tuning-Firmen eher nicht geleistet werden. Es wird wohl, ich lasse mich aber jederzeit berichtigen, auf eine Änderung im Kennlinienfeld durch Veränderung der Optimierungskriterien hinaus laufen. Eine allgemeine Verbesserung in allen Parametern dürfte somit wohl eher nicht möglich sein, vielmehr auf eine Verschiebung des vom Hersteller gewählten Optimums. Das bedeutet, dass sicherlich einige Parameter, bevorzugt die beim Kunden besonders geschätzten, wie Leistung oder auch Spritverbrauch, ins Positive verschoben werden, dafür leiden andere jedoch, beispielsweise Motorverschleiß und Fahrverhalten.


    Jeder kann nun natürlich sinnvollerweise selbst entscheiden, da es auf dem Markt ja entsprechende Anbieter gibt, wie er das Optimum für seinen Motorbetrieb wählt, ob er das vom Hersteller vorgegebene beibehält oder nicht und worauf er besonderen Wert legt. Ich persönlich tendiere bislang eher dazu, die werksseitige Optimierungslösung beizubehalten. Und als sicherheitsaffiner Mensch (ich habe für unser Fahrzeug sogar eine dreijährige Garantieverlängerung für Maschine und Aufbau über NiBi abgeschlossen) käme für mich innerhalb der Garantie sowas gar nicht in Frage. Aber wie gesagt, das kann man selbstverständlich anders sehen und anders entscheiden. Für mich wären eben erst einmal wirkliche Detailinformationen über das, was bzgl. der Motorsteuerung genau geändert wird, interessant.


    VG Dieter

  • Also eine echte Kennfeldoptimierung geht eigentlich nur über die Änderung im Steuergerät, da über die sogenannte "Tuningbox" nur Parameter aus Sensoren geändert oder angepasst werden können.


    Beispiel: Temperaturbereiche können eingeschränkt werden. Kalte Luft nimmt mehr Feuchtigkeit auf und reduziert den Zündwinkel. Die Zündung muss also früher stattfinden als bei warmer Luft, da die Brenngeschwindigkeit eben einen anderen Winkel hat. Ergo wird für das Einsatzgebiet (Mitteleuropa) die Reaktion auf die Luftfeuchtigkeit eingeschränkt. (Herstellerseitig muss das Fahrzeug ja in Norwegen genauso laufen wie in Afrika und die unterschiedlichen Bedingungen ertragen. Hier wird die Temperatur/Luftmasse aber für den Europäischen Raum optimiert. Ebenso ist es mit Luftdruck (auch wieder Luftmasse) und Zündwinkel.

    Feste Parameter lassen sich mit der Tuningbox eher schlecht beeinflußen. Etwa die Einspritzdauer. Einspritzzeitpunkt und Dauer werden indirekt durch diverse Sensorwerte (Klopfsensor, Temperatur, Luftmasse) manipuliert während bei dem eigentlichen Chiptuning (Kennfeldveränderung im Steuergerät) diese Werte direkt angepasst werden können. Entsprechen wird eine echte und direkte Kennfeldoptimierung nur effektiv im Steuergerät stattfinden können.


    Eine Tuninbbox geht eher den Weg dem Steuergerät beispielsweise zu erklären, dass der Motor an der oberen Temperaturgrenze ist um den Einspritzzeitpunkt und Winkel zu beeinflußen. Das wäre eine indirekte Steuerung.


    Ähnlich verhält es sich bei Ladedruck (Turbo), Schaltpunkte -die durch Lastinformationen im Getriebesteuergerät initiert werden. Einspritzzeitpunkt (Zündwinkel) und Einspritzmenge/Einspritzdauer.



    Soweit ich das überschaue gibt es bei Schaknat beide Varianten. Es wird ein neues Kennfeld aufgespielt, welches auf die Anwendung jeweils abgestimmt ist und damit das IVECO Kennfeld überschrieben. Hat den Nachteil, dass bei Softwareupdate das originale Kennfeld wieder aktiviert wird. Alternative die sogenannte TuningBox, die aber eben nicht den direkten Einfluß auf die Kennfeldparameter und -Steuerung hat.


    500€ für den Leistungsprüfstand hätte ich vermutlich geopfert. Bis das Fahrzeug auf dem Prüfstand steht und verzurrt ist, vergeht locker eine halbe bis ganze Stunde. Dann muss das Fahrzeug auf dem Prüfstand auf die Werte als Messvoraussetzung "gefahren" werden (Motortemperatur, abgleich Parameter). Da ist locker die nächste halbe Stunde weg. Dann kommen die eigentlichen Prüfläufe. Ein Prüflauf dauert etwa 10 Minuten bis die Daten zur Verfügung stehen. Für einen weiteren Prüflauf muss die Technik erst wieder auf die Startbedinungen runtergefahren werden (Temperatur wieder auf den Ursprungswert, etc). Falls Werte nicht stimmen, wird dann nachgeregelt. Auch dafür geht extra Prüfstandszeit drauf. Ein geringer Anteil ist sicherlich in den 500€ schon einkalkuliert aber wenn umfangreich abgestimmt werden muss, dann wird es zeitraubend. Dann muss das Fahrzeug vom Prüfstand wieder "abgeschnallt" werden und die Prüfergebnisse kontrolliert und dokumentiert werden. Der gesamte Prüfstandslauf dauert also etwa 1.5-2h wenn ordnungsgemäß durchgeführt (Ordnungsgemäß heißt, der Wagen wird auch wirklich nach Vorschrift verspannt und gegurtet). Dann muss sich natürlich der Prüfstand auch amortisieren und da reden wir von enormen Kosten und einem nicht unerheblichen Verschleiß sowie Wartung.

    Ein Vorteil ist, dass man danach einen Nachweis über die tatsächliche Leistung hat. Sollte man später Leistung reklamieren wollen, so ist dieses Prüfstandsprotokoll extrem wertvoll. Und man hat eine Kontrolle, ob Schaknat die Leistungssteigerung, wie zugesichert, denn auch wirklich liefert.


    vG

    Martin

  • Na da habe ich ja eine schöne Diskussion losgetreten ;) (ich finde das gut!!!)


    Wer sich ein Video dazu anschauen möchte:

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    Das Video handelt allerdings von einem 6D nicht wie bei mir von einem 6E. Wie geschrieben, für 6E gibt es nur die Boxlösung.


    Ich bin kein Techniker (außer mal gelernter Zahntechniker :P ), sondern nur Fahrer.

    Fundierte Erkenntnisse traue ich mich noch nicht zu schreiben, allerdings sind wir jetzt 750 km gefahren (über die Kasseler Berge an die Ostsee) und ich traue mich zu sagen, dass er am Berg etwas besser zieht und ca. 2 Liter Diesel weniger benötigt hat. Genaueres weiß ich erst nach dem Tanken. Deswegen hatte ich am Anfang geschrieben, ich werde berichten….

    Die mehr PS sind aus meiner Sicht eher zu vernachlässigen. Das Drehmoment merkt man meiner Meinung nach.


    Heute kam die Rechnung wie vereinbart per Email. Was mir hier nicht gefällt, und das werde ich auch reklamieren, ist, das die Rechnungsposition auf „Motorelektronik überprüft und repariert“ lautet.

    Hier wünsche ich schon klar die Ausführung der Arbeit. Da bin ich jetzt mal gespannt.


    Ich habe gerade die Idee, Peter Schaknat zu bitte mal eine technische „Abhandlung“ für uns als LT zu schreiben. Schließlich sitzen hier etliche potentielle Kunden für ihn.


    Viele Grüße

    Michael

  • Danke Martin, das bestätigt meine Vermutung, dass es sich quasi um eine serienbezogene (nicht einzelbezogene) Veränderung der vornehmlich relevanten Hauptparameter Einspritzzeitpunkt, -menge und -dauer, sowie Ladeluftdruck und -menge handelt, entweder indirekt hardwaremäßig über die Manipulation der äußeren Parameter/Werte der Sensoren, wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit oder Klopfen, mittels einer zusätzlichen Tuningbox oder direkt softwaremäßig durch Überschreibung des Herstellerkennlinienfeldes im Steuergerät. Damit kann ich natürlich die Leistung beeinflussen, aber, und das ist für mich etwas problematisch, ohne Rückmeldung zur Veränderung des eigentlichen Brennprozesses, denn ich habe keine Messwerte aus dem Zylinderinneren. Ich kann also auch keinerlei Aussagen machen, wie sich das beispielsweise auf die Bauteilbelastungen und damit die Gestaltfestigkeit der Bauteile auswirkt. Da gehe ich davon aus, dass sich die Entwicklungsingenieure des Motorenherstellers doch einiges an Gedanken gemacht und ihre Kennlinien entsprechend festgelegt haben. Sicher kann man diese im Sinne einer gewollten Änderung einzelner Motordaten, wie beispielsweise der Leistung, danach wieder ändern. Ich bin mir aber halt nicht sicher, ob diese Änderung einzelner Daten eben nicht durch, ggf. sogar größere, Nachteile der anderen Motoreigenschaften erkauft wird. Die anschließende Prüfung auf dem Leistungsprüfstand liefert dann ja auch "nur" die Aussage über die erfolgte Leistungssteigerung in Abhängigkeit vom Motorbetriebszustand und keinerlei detaillierte Verbrennungsprozeßdaten. Und allgemein tendenziell gilt ja immer: Höhere Leistung bedeutet höhere Belastung und damit auch höheren Verschleiß und geringere Gestaltfestigkeit der beteiligten Bauteile, so sie nicht konstruktiv oder materialmäßig verbessert werden.


    Nochmals beste Grüße

    Dieter

  • TEC Power


    Diese Firma wird von Morelo selbst direkt auf deren Internetseite empfohlen.

    Übernimmt dann Morelo auch die Kosten, wenn's zum Schaden kommt, oder warum bietet es Morelo nicht gleich als Extra an? ;)


    Ich sehe Motortuning/-optimierung mittlerweile kritisch. Ich hatte mir mal beim Alhambra auch mal ein Tuning verpassen lassen. Das war eine Firma mit eigentlich gutem Ruf, ansäßig in einem Autohaus mit Stern. Auch hier wurde direkt der Chip überschrieben. Das Auto lief super, der Spritverbrauch nicht höher. Aber die Kupplung hat das Mehrdrehmoment nicht dauerhaft mitgemacht. Die Kupplung hatte dann irgendwann beim Beschleunigen die Kraft nicht mehr übertragen können und hatte Schlupf. Ich habe dann das Tuning rückgängig machen lassen und bin erschrocken, als ich danach Probleme hatte inkl. Notlaufprogramm. Warum? Ich hatte einen defekten Luftmassenmesser. Das Tuningprogramm hat diesen Defekt einfach ausgeblendet und nicht berücksichtigt. D.h. wichtige Sensoren wurden nicht mehr überwacht, vielleicht hätte ich irgendwann einen Motorschaden gehabt.


    Seitdem lasse ich die Finger vom Motortuning. Wenn es so einfach ginge und die Motoren dafür gebaut wären, dann würden es doch die Hersteller schon anbieten. Es wäre doch ein Leichtes, 1500,- und mehr zu verdienen, ein Käufer würde doch die Option "Leistungserhöhung" sofort dazu buchen. Beim Daily hat das sicherlich auch jeder gemacht und die 210PS anstatt 180 PS bestellt. Wären so einfach 240PS drin, würde es Iveco sicherlich auch anbieten. Warum es Iveco aber nicht macht, das kann sich jeder denken.


    Gruß Axel

  • Diese Firma wird von Morelo selbst direkt auf deren Internetseite empfohlen.

    Ja, das Angebot kenne ich, denn Du bekommst sogar bei der Übergabe einen 100,00 € Rabattgutschein.

    Die Überschreiben allerdings sie Software und wenn Du dann ein Update bei Iveco bekommst, gegen das Du Dich ja nicht „wehren“ kannst, wenn Dein Auto dort etwas gemacht bekommt, dann ist Deine Optimierung weg und Du musst wieder zu TecPower oder das Steuergerät hinschicken.

  • Sehr guter Kommentar. So sehe ich das auch. Bei unseren Dailys ist es doch so, dass die Motoren für den robusten Einsatz im gewerblichen Arbeitsleben ausgelegt sind. D.h. dort sind die Fahrzeuge vor allem auch mit wechselnden Lasten unterwegs, während wir die Fahrzeuge fast ständig mit Maximalgewicht durch die Gegend fahren. Also sind unsere Motoren, Getriebe etc. auch immer maximal gefordert. Nun lässt das vielleicht nachvollziehbar den Wunsch nach mehr Leistung aufkommen aber gleichzeitig muss man ja erkennen, dass die diversen mechanischen Teile eben nicht für so eine Dauerbelastung konstruiert wurden, denn der Reisemobil-Sektor und ähnliche Anwendungen sind doch nur ein kleiner Anteil der Gesamtproduktion dieser Fahrgestelle und der Hersteller wird alleine schon aus Kostengründen immer einen gesunden Kompromiss für die Dimensionierung der Motorteile und anderer Aggregate suchen. Ergo ist die Technik nicht auf maximale Dauerbelastung ausgelegt, sondern nutzt dafür die vorhandenen Reserven. Wenn man nun mehr Leistung auf das System gibt, wird es an irgendeiner Stelle kribbelig. Das schwächste Glied der Kette reißt ja immer als erstes. Dumm nur, dass man vorher nicht weiß, welches Teil das ist aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es irgendwann passiert. Schäden an getunten Fahrzeugen treten ja auch nicht sofort auf, sondern meist erst nach ein paar Jahren.


    Das ist wohl auch der Grund, warum die Hersteller das nicht anbieten. Sie wissen eben, dass dann das System auf längere Sicht überfordert ist. Wenn das jemand unter Verzicht auf die Garantie nachrüstet, ist ihnen das nur recht und für eine gute Empfehlung eines Tuners wird dann schon mal ein kleiner Obolus kassiert. Das tut dann ja nicht weh, denn wenn es doch zu Problemen kommen sollte, ist man selber ja nicht beteiligt, bzw, kann ggfs. sogar noch am Reparaturgeschäft verdienen.


    Also verlockend finde ich so ein Motor-Tuning ja auch, nur der Verstand sagt mir, dass ich die Finger davon lassen sollte. Dies zumindest bei einem Daily, der für 7,0 to konstruiert wurde und nun mit 7,3-7,5 to durch die Gegend fährt. Bei einem abgelasteten MAN, der zudem eine robuste 6Liter-Maschine hat, mag das vertretbar sein aber ob der das dann noch braucht ...


    VG, Thomas

  • Moin,

    Natürlich gibt es Versicherungen die ein solches Tuning versichern und somit die Garantie/Gewährleistung übernehmen.


    Zum Beispiel: Protect Car 12|24|36 ist eine Gewährleistungsversicherung der Helvetia Versicherungs- Aktiengesellschaft

    ich habe darüber nichts gefunden. Hat da mal jemand einen Link für mich? Vielen Dank.

  • Ich lass da auch lieber die Finger von. Bei meinem Sharan hat es mal den Motor zerlegt (Loch im Kolben). Jetzt beweis mal, dass der Schaden vom Tuning kommt! War eine teure Erfahrung für mich.

  • So sehe ich das auch.Wer Leistung möchte kauft sich ein Mobil mit einem LKW Fahrgestell.Und nicht einen Daily wo Fahrzeugbau Meyer dIe Vorderache und was sonst noch umbaut damit das Mobil mit der last klar kommt.

  • Moin,

    ich habe darüber nichts gefunden. Hat da mal jemand einen Link für mich? Vielen Dank.

    Eine Garantie sollte der zur Verfügung stellen, der das Tuning macht. Als Beispiele, wie es normalerweise laufen sollte, wäre die Fa. ABT. Die bietet u.a. eine 5-Jahres-Garantie ab Erstzulassung und macht natürlich alles mit TÜV. Das nenne ich dann einen seriöser Tuner. Dass eine Versicherung irgendetwas versichert, wo sie nicht wissen, was und wie es gemacht wurde, möchte ich bezweifeln. Ich glaube, danach brauchst Du nicht suchen.

  • Wer Leistung möchte kauft sich ein Mobil mit einem LKW Fahrgestell.Und nicht einen Daily wo Fahrzeugbau Meyer dIe Vorderache und was sonst noch umbaut damit das Mobil mit der last klar kommt.

    Naja, ganz so würde ich das nun auch wieder nicht sehen. Unser Daily mit echten 7,3 to und 210 PS hängt die meisten MAN, Eurocargos und Ategos bei der Fahrdynamik deutlich ab. Leistung hat das Fahrzeug für meine Wahrnehmung genug und in dieser Hinsicht mehr als die meisten Lkw-Fahrgestelle. Dass es manchem gar nicht genug sein kann, ist dann wohl eher subjektives Empfinden.


    Die schwereren Lkw sind ja nur in Teilen robuster gebaut. So z.B. hat der 75E Eurocargo die gleiche Hinterachse und m.W. den gleichen Rahmen, wie der 70C Daily. Vor allem aber ist entscheidend, dass die Lkw-Fahrgestelle oft nicht voll ausgelastet gefahren werden. Damit ist die Belastung - anders als bei den Dailys - relativ gesehen, geringer, was der Langlebigkeit zugute kommt. Dafür darf man beim Erwerb aber zwischen 50 und 100 große Talerchen mehr dafür bezahlen und das ist oft schon der Aufpreis für ein neues Mobil auf Daily-Basis nach 6-8 Jahren. Wer da ab und zu ein Upgrade auf ein moderneres Mobil möchte und nicht über unbegrenzte Mittel verfügt, tut sich damit vielleicht leichter.


    Also alles hat seine Vor-und seine Nachteile, die es abzuwägen gilt. Am Ende zählt ja nur, dass jeder das für sich und sein Reiseverhalten optimale Mobil findet.


    VG, Thomas

  • Hallo zusammen!


    Ich würde - insbesondere im Zeitraum von Garantie-, aber auch bekannter (und ggf. unbekannter) Kulanzregelungen dringend abraten.

    Die Hersteller sind sofort “raus”. Zwar wie korrekt dargestellt nur für Ausfälle, die am Tuning hängen, aber das sind so ziemlich alle teuren Komponenten im gesamten Antriebsstrang vom Motor bis zum Rad. Ob durch Überschreiben der werkseitig verbauten Steuergeräte oder add-on Boxen - vermutlich denkt niemand im Pannenfall noch auf der Autobahn an Rückrüstung. Und wenn die Hütte dann in der Werkstatt ankommt, dann war‘s das.


    Ein Vorredner hat es geschrieben: Die Auslegung aller Komponenten beruht auf Lastkollektiven und folgt herstellerübergreifend dem Minimalansatz. Kann man beliebig aufbohren … nur wundern sollte man sich nicht. Schon gar nicht beim Diesel und noch viel weniger nach den Abgasdiskussionen der letzten Jahre.


    Am Ende ist die Fahrt doch Teil der Reise (sagt meine bessere Hälfte). Also kommt gut an und stellt die Leistung doch in anderer Form auf nen Trailer :)


    Beste Grüße

    Guido

  • Mit ABT habe ich schon persönlich Probleme gehabt. Bei Volllast ging der Diesel immer in den Notlauf. Nachher wurde Leistung wieder reduziert, damit er durchlief. Auf dem Prüfstand nach Reklamation bei Audi, war nur noch die Serienleistung.vorhanden. Mein Audi kam sofort vom Werk, weil damals ABT angeblich Werkstuner war.