Als doch schon langjähriger Mitleser in diesem interessanten Forum mit seinen gepflegten Umgangsformen und den vielen lehrreichen sowie konstruktiven Beiträgen wurde ich durch die neue Regelung nun sanft dazu angeregt, mich zukünftig aktiver zu beteiligen, sofern ich mir auch weiterhin den Zugang zu den bisherigen Bereichen erhalten möchte.
Also folge auch ich dem Aufruf und werde versuchen, mich zukünftig mit hoffentlich sinnvollen Beiträgen zu beteiligen.
Wir leben in der Westschweiz, genauer im Seeland, jener Landesteil am Jurasüdfuss, der mit seiner herrlichen Landschaft und wie es der Name andeutet, seinen großartigen Seen besticht.
Warum wir trotzdem noch ein Wohnmobil zum Reisen haben – tia, es gibt wohl Dinge, die werden einem mitgegeben und man wird sie nie mehr los. Camping und Reisen begleitet mich seit der Geburt und gehört wohl zu meiner DNA.
Aufgewachsen und geprägt in der Zeit der ersten grossen Nachkriegs-Reisewellen, als es in elterlicher Begleitung im Auto und mit Wohnwagen über den Gotthardpass nach Italien ging. Später folgten dann die ersten eigenen Entdeckungstouren mit Mofa und Zelt, zum Teil ebenfalls über die Pässe bis nach Italien. Danach kam mit dem ersten Auto auch die Möglichkeit, immer grössere Zelte und umfangreicherer Ausrüstung mitzunehmen - der gefühlte Komfortgewinn war gewaltig.
Irgendwann konnte man sich auch den ersten, zweiten, dritten und…. Wohnwagen leisten - immer ein bisschen grösser, moderner und komfortabler. Die Unterschiede zu den Wohnwagen der Eltern waren überwältigend. Als Höhepunkt der Autarkie galten in den 60igern die beiden Gaslaternen hinten und vorne bei den umbaubaren Betten sowie der eingebaute Gaskocher. Dass ein Toilettenraum oder gar eine Toilette fehlten war kein Thema, es wäre niemandem in den Sinn gekommen, so etwas im Zusammenhang mit einem Wohnwagen zu vermissen. Was man aber in der de-Lux Variante im heissen Süden zu schätzen wusste, war die eingebaute Kühlkiste. So konnte man für die Kühlung der Lebensmittel oft auf italienischen Campingplätzen Eisklötze beim Eisverkäufer besorgen. Ja, ja, den Eisverkäufer mit seinem Dreirad-Piaggio gibt’s auch heute noch, aber mit attraktiverem Angebot als nur einem banalen Eisblock.
Spätere Modelle hatten dann bereits 12V-Lichtanlage und Wasserversorgung aus einem Plastikkanister, zuerst noch mit Fusspumpe später dann mit kleiner elektrischer Saugpumpe. Unglaublich dieser Komfort in der Wohnung auf 2 Rädern - elektrische Stromversorgung und fliessendes Wasser - fast schon wie zuhause. Argumente für einen Wechsel gabe es somit schon immer zur genüge und natürlich bereits auch damals schon die Frage: Hat diese Art von Reisen überhaupt noch etwas mit Camping zu tun?
Irgendwann konnte man dann auch den lange gehegten Wunsch nach einem Wohnmobil angehen. Für mich damals die finale Erfüllung jeglichen Camper-Glücks – sozusagen die Metamorphose vom Homo sapiens zum Womo sapiens. Aber wie immer, auch hier stellt man fest, dass das Spiel wieder von vorne beginnt, das bessere ist der Feind des Guten. So sind wir nun auch schon wieder beim 5 Wohnmobil angelangt - wohl überflüssig zu erwähnen, dass jedes etwas länger, breiter, höher und noch komfortabler als das Vorangegangene war. Auch in Anbetracht des jetzigen Models bleibt die Frage aktuell: Hat diese Art von Reisen überhaupt noch etwas mit Camping zu tun?.
Darüber könnte man lange diskutieren, aber eigentlich ist es uns ja auch völlig egal. Wir geniessen es unterwegs zu sein, so wie es ist, jeden Tag, jede Stunde, jede Minute und freuen uns bei jeder Rückkehr bereits wieder auf die nächste Tour. Insbesondere freuen wir uns auch heute schon auf die neuen Reisemöglichkeiten, die uns hoffentlich unsere Pensionierung in wenigen Jahren bieten wird.
Das eine oder andere Mitglied sowie unsere Moderatorin konnte ich bereits persönlich kennenlernen und freue mich auch bei allen anderen auf weitere Kontakte.
In diesem Sinne möchte ich alle im Forum begrüssen und wünsche einen guten Start in die WoMo-Saison 2023.
Liebe Grüsse
Jürg