Noch so ein "Schei.. Thema" ...
Wer kennt es nicht. Der Rosendurft strömt durchs Fahrzeug und dann wird ein Fenster geöffnet oder der Dunstquirl soll während der Fahrt die warme Luft rauspusten und schon wabbert eine duftliche Erinnerung an den Inhalt von Schwarz- und Grauwassertank durch das Auto. Grundsätzlich merkt die meist geruchsempfindlichere Nase der holden Begleitung den Geruch zuerst. Häufig eingeleitet mit den Worten "Hast du Wasser auf dem Klo" bis hin zu entsetzten Würgegeräuschen und dem demonstrativen Kopf auf dem Fenster und nach Luft schnappen.
Das hat nun ein Ende!
Wie kommt es dazu, dass diese Gerüche durch das Mobil schwappen?
Zunächst handelt es sich bei dem Schwarzwasser und Grauwasser um "offene" Systeme. Sonst funktioniert das hydraulische Prinzip nicht. Da wo Flüssigkeit durch eine Leitung durchlaufen soll, muss Luft nachströmen und da wo der Tank Flüssigkeiten eingeleitet bekommt, muss auch die verdrängte Luft raus. Es gibt eine Entlüftung, die möglichst dahin führt, wo die Nase eher selten hingehalten wird ... in diesem Fall meist über dem Dach. Es gibt SOG Systeme, die den Durft an der Stelle abfangen und ableiten sollen, wo er teilweise entsteht. Der "Entstehende" Duft auf dem Thron ist aber tatsächlich eher weniger dramatisch, den kann man schnell weglüften. Aber das, was in den Tanks im Gährungsprozess entsteht, ist latenter und massiver. Ammovit ist sehr hilfreich aber den Kanalisationsduft ganz vermeiden kann es auch nicht.
Sobald die Druckverhältnisse im Fahrzeug ausgeglichen werden müssen (Aussendruck, Innendruck) sucht sich der Duft seinen Weg. Sei es, weil ein Fenster während der Fahrt geöffnet wird oder weil der Dunstquirl Luft aus dem Innenraum nach außen transportiert. Ein kleiner Überdruck im Fahrzeug schadet nicht.
Wasser in die Siphons ist hilfreich aber keine echte Lösung, da durch wechselnde Luftdrücke eben die Siphons leerge"saugt" werden. Stöpsel drauf hilft auch nur beschränkt, da die Stöpsel prinzipiell nur in Richtung Tank wie ein Ventil wirken. Wird Luft aus den Tanks zurückgezogen, so hilft das ab einem bestimmten Grenzwert auch nicht mehr wirklich.
Ähnlich ist es mit der Toilette. Lässt man Wasserdrauf und schaut während der Fahrt mal in die Toilette bei geöffnetem Seitenfenster, dann sieht man auch dort die Blasen aufsteigen. Das sogenannte Seewasserventil ist also doch nicht so überflüssig. Zumindestens minimiert es den Rückfluß von Gasen aus dem Tank unter den vorgenannten Bedingungen merklich.
So, und nun die Lösung:
Glücklicherweise haben wir ja ein Modell, bei welchem die Tanks durch eine Revisitonsöffnung noch zugänglich sind. Das vereinfacht das geplante Verfahren enorm. Zunächst wird der Schlauch von der Toilette vom Tank getrennt und ein elektrisches Ventil in Dimension 40mm eingetzt. Dieses Ventil soll den Durchlauf zum Tank ggf. verschließen. Da der Schwarzwassertank nur eben diesen einzen Zulauf hat, ist es relativ einfach zu realisieren. Beim Grauwassertank sind aktuelll 3 Zuläufe angeschlossen. Dusche, Waschbecken und Spüle (Spülmaschine nutzt die Leitung von der Spüle zum Tank). Hier werden alle 3 Anschlüsse abgenommen und an ein Sammelrohr (50iger PE-Rohr mit 40mm (T-Stücke) und 38mm Übergängen für die Adaption der Abfluss-Schläuche.) adaptiert. Von diesem Sammelrohr geht es dann zu einem weiteren E-Ventil, welches weiter in den Tank führt. Überflüssige Tankanschlüsse werden verschlossen.
Damit sind die Wasserwege schonmal gelöst. Nun geht es um die Steuerung der Ventile. Zunächst werden die Ventile bei Motorlauf grundsätzlich verschlossen. Sprich während der Fahrt sind sie zu. Das stellt natürlich Blagen, Beifahrer etc vor ein gewisses Problem, wenn sie denn (natürlich verbotener Weise) während des Motorlaufes auf die Toilette gehen oder sich die Pfoten waschen möchten Dazu wird ein Schalter vorgesehen, der die Ventile öffnet. Ein weiterer Gedanke ist, da man natürlich vergiss nach dem Toilettengang den Schalter wieder umzulegen, eine kleiner Automatik einzubauen. Dazu bin ich auf die Idee gekommen, dass die Schläuche zum Tank ja ein gewisses Fassungsvermögen haben und zunächst mal vollaufen können. Das Wasser (Abwasser) muss aber irgendwo herkommen und dem Abfließen geht eine Spülung, Wasserbenutzung voraus. Also wird kurzerhand bei Anlauf der Wasserpumpe mittels Druckschalter ein Zeitrelais angesteuert, welches für 2 MInuten Nachlaufzeit die E-Ventile öffnet und danach wieder verschließt (2 Minuten als Zeitraum in welchem der Schlauchinhalt auf jeden Fall in den Tank abgelaufen sein sollte). Das jemand während der Fahrt latent Wasser laufen lässt (Dusche) schließe ich mal aus.
Mit dieser Lösung besteht keinerlei durchlässige Verbindung zwischen Schwarzwasser/Grauwassertank zum Innenraum mehr. Somit sollte praktisch eine Geruchsleitung komplett verhindert werden. Ähnliches gibt es bei einigen Herstellern als sogenanntes "Fahrventil" (Volkner meine ich, hätte das - bei Vario bin ich nicht sicher).
Das Material habe ich bereits parat aber noch nicht die Zeit gefunden die Sachen zu installieren. Das wird dann nach unserer Reise stattfinden.
vG
Martin