Zukunft des mobilen Reisens

  • Immer mehr Wohn-/Reisemobile stehen immer weniger Möglichkeiten des freien Stehens - zumindest an beliebten Urlaubsorten gegenüber. Eine Branche die um immer neue Verkaufsrekorde aufzustellen den Traum von feien Stehen - wo immer es schön ist und gefällt - befeuert.

    Der Wegfall von ehemaligen Geheimtipps führt zu immer größeren Ballungen an den verbliebenen Plätzen. Dicht an dicht steht man, gerade mal Platz für ein paar ( oft verbotenerweise rausgestellter ) Stühlchen und einen keinen Beitisch und nennt das Freiheit!

    Eine Philosophie grundsätzlich keine Bezahlplätze anzufahren tut ihr Übriges.

    Selbst wo Stellplätze für überschaubare Gebühren neu entstehen erlebt man immer wieder Mobilisten, die trotzdem daneben auf Parkplätzen übernachten.

    Behörden und Kommunen in Portugal, Spanien, Italien Frankreich und auch in Deutschland reagieren immer schroffer.


    Wohin steuert die Gilde?

    Kann uns das alles egal sein?

    Müssen wir nicht - um zu retten was noch zu retten ist - mit gutem Beispiel voran gehen?


    Eine sicher sehr kontrovers zu diskuteirende Thematik.


    Nur mit Wegducken, sturem "Weiter so" oder verdrängen und verleugnen wird die Entwicklung eher noch beschleunigt


    Also doch eher nach uns die Sinflut oder doch umdenken?


    Feuer frei: ?(

    Grüße

    Manfred


    P.S. Der Weg ist das Ziel,

    allerdings sitzt man auch insgesamt viel zu selten am Meer.

    Einmal editiert, zuletzt von Discovery ()

  • Servus,


    Frei stehen ist ja gut und schön, aber wenn ich die Möglichkeit habe direkt da auf einen SP zu gehen, dann machen wir das auch. Brauchen dann wenigstens keine Angst zu haben, dass uns jemand Nachts hochscheuchen tut und uns wegschicken will.

    Mit CP s sind wir nicht so begeistert, da wir in der Regel Maximal ein bis 2 Nächte dort bleiben und viele CPs eng reglementiert sind. Wir brauchen normal nur den Platz für uns und Strom im Ausnahmezustand.

    Zum Ver/Entsorgen ist meistens ein SP einfacher anzufahren, als irgendwo in einer Ecke mit vielen Bäumen auf dem CP hin zu rangieren.

    Durch unser Beiboot sind wir sowieso relativ unabhängig.

    Grüße Hartmut und Ingrid


    Auch Alt kommt an und es dauert noch nicht mal länger :D

  • Hallo zusammen,

    die hier gezeigte Internetseite über das Freistehen ist sehr aufschlussreich ;)


    Freistehen mit dem Wohnmobil » Regelungen in Deutschland & Ausland

    Freistehen mit dem Wohnmobil - Verhaltensregeln für Freisteher in Deutschland und im europäischen Ausland


    eins ist mit Sicherheit anzunehmen, es wird mit Sicherheit immer schwieriger werden, hier kann man sich auch bei den immer wieder zu findenen

    nicht anpassenden Mobilisten bedanken, die Ihren Unrat an Ort und Stelle hinterlassen oder ohne Rücksicht auf andere sich benehmen wie die Axt im Walde <X

    Auch die nun in allen Städten Parkenden Wohnmobile, welche es nicht für Nötig halten, sich einen Abstellplatz z.B bei einem Bauer o.ä. zu suchen :rolleyes:


    LG Hermann


  • Wir sind ja bekanntlich Kurzzeit-Steher, d.h. an einem Platz verweilen wir i.d.R. nur 1-2 und manchmal 3 Tage und dann geht es weiter. Dabei sind CP´s nur selten unsere Wahl, sondern meistens versuchen wir für Reisemobile ausgewiesene Plätze aufzusuchen. Dies auch deshalb, weil dort in aller Regel geeignete Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten vorhanden sind.


    Aber auch wenn die für Reisemobile gekennzeichneten Plätze unsere erste Wahl sind, so ergibt es sich auf jeder längeren Tour, dass wir ab und an auch frei stehen. Dies machen wir aber immer so, dass wir vorhandene Freiflächen nutzen, die sich auch wirklich für das Parken (!) mit einem Reisemobil eignen. Dazu gehören Groß-Parkplätze, Parkflächen an Restaurants (wenn der Betreiber zugestimmt hat) und an Gemeindehallen/Sportstätten, Parkplätze an Skiliften aber auch Strandparkplätze oder ähnliches. Dabei vermeiden wir immer "Camping-Verhalten". D.h. die Markise und der Grill bleiben drin und bestenfalls werden am Abend für den Absacker die Klapp-Stühle rausgeholt, um vor dem WoMo den Tagesausklang zu genießen.


    Wenn wir spüren, dass wir an einem solchen "freien" Platz nicht gewollt sind (z.B. wenn Anwohner sich beschweren oder Ordnungskräfte uns darauf hinweisen), verziehen wir uns und suchen einen anderen Übernachtungsplatz, was aber sehr selten vorkommt. Außerdem nutzen wir solche Optionen immer nur für maximal eine Nacht und wenn es zu einer Reisemobil-Rudelbildung kommt sind wir auch geneigt, weiterzufahren..


    Alles in allem scheint es uns so verträglich zu sein und wir werden damit nicht zum Ärgernis für die jeweilige Gemeinde.


    Es ist aber unverkennbar, dass die Zahl der Mobile, die unterwegs sind, immer mehr werden und leider nimmt auch die Zahl der Mobilisten zu, die der Überzeugung sind, dass die in der Werbung der Hersteller versprochene "unendliche Freiheit" natürlich auch für sie gilt. Die Diskussionen hier im LinerTreff zu den Ereignissen am Tomatenstrand sind da ein gutes Beispiel für solch falsches Freiheitsverständnis. Für jeden Mobilisten, der sich wie wir darüber Gedanken macht und der versucht, die ungeschriebenen Regeln einzuhalten, wird es dadurch auch immer schwerer, das Hobby sorglos zu praktizieren.


    Was kann man da machen? Nun zum ersten sollte man sich selber zurück haltend mit dem Mobil präsentieren, wenn man freie Plätze nutzt oder wenn die Stellplätze das so explizit oder implizit vorgeben. Darüber hinaus kann es in dem einen oder anderen Fall sinnvoll sein, diejenigen, die sich "falsch" verhalten, mit freundlichen Worten darauf hinzuweisen. Man merkt dann immer sofort, ob man es mit Egoisten zu tun hat ("Was geht Sie das denn an, wie ich hier stehe?") oder mit jemandem, der verständig ist aber dem einfach nur das Bewusstsein für das Fehlverhalten abgeht ("Oh danke für den Hinweis, das war mir gar nicht klar").


    Mehr wird man individuell kaum machen können. Man kann nur hoffen, dass es für die Unwilligen irgendwann so unbequem wird, dass sie diese Form des Reisens aufgeben. Nur leider wird das erst dann der Fall sein, wenn reichlich Verbote gelten und die auch durchgesetzt werden. Dann bleibt uns tatsächlich nur noch die Option der offiziellen Stell- und Campingplätze.


    VG, Thomas

  • Individuell wohl nicht, Es würde sicher helfen, wenn die Branche, die Interessenverbände oder auch Foren stärker über die Medien auf den Bedarf hinweisen und so auch Kommunen oder Investoren motivieren mehr und moderne Plätze aufzubauen.

    ...


    Mehr wird man individuell kaum machen können. Man kann nur hoffen, dass es für die Unwilligen irgendwann so unbequem wird, dass sie diese Form des Reisens aufgeben. Nur leider wird das erst dann der Fall sein, wenn reichlich Verbote gelten und die auch durchgesetzt werden. Dann bleibt uns tatsächlich nur noch die Option der offiziellen Stell- und Campingplätze.


    VG, Thomas

    Individuell wohl nicht, Es würde sicher helfen, wenn die Branche, die Interessenverbände oder auch Foren stärker über die Medien auf den Bedarf hinweisen und so auch Kommunen oder Investoren motivieren mehr und moderne Plätze aufzubauen.

    Grüße

    Manfred


    P.S. Der Weg ist das Ziel,

    allerdings sitzt man auch insgesamt viel zu selten am Meer.

  • Welch Wunder ! Wenn "Geheimtips" hier an diesem Ort mit mehreren 1000 Usern veröffentlicht werden.... :dolllol:

    was heisst hier 1.000?

    Auf fb hat die Seite Kostet nix Stellplätze, "Kostenlos auch Freisteher und Wildcamper" fast 175.ooo Mitglieder. Apps wie park4night gehen durch die Decke...

    Grüße

    Manfred


    P.S. Der Weg ist das Ziel,

    allerdings sitzt man auch insgesamt viel zu selten am Meer.

  • Auch wir sind sogenannte Kurzzeitsteher! Wir planen unsere Touren so, dass wir möglichst immer übernachten auf einem SP oder an einem Restaurant, Bauernhof, Weingut o.ä. (nach Anfrage), sollten diese nicht verfügbar sein, dann auf einem CP. Meine Co-Pilotin fühlt sich so besser und sicherer aufgehoben.

    Im Ausland benehmen wir uns immer wie ein Gast in diesem Land und halten uns selbstverständlich an die Regeln dort.

    So sind wir erzogen worden!

    Leider entwickelt sich unsere Gesellschaft immer mehr zu einer Spassgesellschaft und damit einhergehend zu immer mehr Egoismus, nicht zuletzt angefeuert durch massive Werbung der Freizeitindustrie.

    Die einstiegen Werte gehen verloren.

    Was können wir tun? Aus meiner Sicht können wir nur mit gutem Beispiel vorangehen und uns an die Regeln halten. Sicherlich ist ein freundlicher Hinweis an die, die diese Regeln nicht einhalten, nützlich, ändern werden diese Hinweise kaum etwas und den Verlust der Werte werden sie auch nicht aufhalten

    VG Franz-Hugo

  • Wir haben bisher noch keine unangenehmen Vorfälle gehabt. Sind aber versucht immer ein ausgewiesenen Stellplatz aufzusuchen.

    Bisher ist es uns erst einmal passiert das wir auf einem großen Parkplatz stehen mußten. Ist nix passiert und wir sind dann auch am nächsten Morgen direkt weitergefahren, ohne Müll zu hinterlassen. Das sollte für jeden doch mittlerweile selbstverständlich sein.

    VG Volker + Chris

  • Ein wesentliches Problem ist m.E. die Branche, die mit Handel, oder Vermietung ihr Geld verdient und Menschen diese Träume in den Kopf setzt. Ungezählte Reiseberichte über Webseiten oder youtube befeuern das ebenfalls. App's die nur verkaufen wollen und damit werben ebenso.. Und natülich auch HArdcore-Freihsteher.

    Im Grunde wissen es alle, dass es über kurz oder lang kaum mehr möglich sein wird - aber alle machen weiter als gebe es kein morgen...

    Grüße

    Manfred


    P.S. Der Weg ist das Ziel,

    allerdings sitzt man auch insgesamt viel zu selten am Meer.

  • Mit entsprechend körperlicher Statur und/oder passendem Haustier darf man die 'Sünder' auch vorsichtig auf ihr Fehlverhalten hinweisen. Das erfordert zwar Courage, kann aber auch geflissentlich zur Aufklärung beitragen.

  • Feuer frei?

    Hallo Manfred, ich glaube, diejenigen, die sich auf Dein Thema melden werden, haben einen hohen Konsens in der Sache und ich teile die Ansicht und das Verhalten derer, die bereits auf Dich geantwortet haben zu 100 %. Wir werden die Entwicklung nicht aufhalten, und wenn sich das ganze Forum zusammenschließt, wir können nur mit gutem Beispiel vorangehen und mit der Courage, bei Auffälligkeiten in angemessenem Ton und stets freundlich "Delinquenten" anzusprechen und nicht wegzuschauen.


    Ich mache mal einen Sprung in die triviale Verkehrswelt. Ich habe meinen Führerschein mit 17 gemacht (1973) und ihn zum 18. Geburtstag dann ausgereicht bekommen. Auf dem Land, 3 Fahrstunden und in der 4. mit Prüfer. Heute unvorstellbar, Gott sei Dank. Was wir in den letzten 50 Jahren erleben mussten, konnten wir uns anfangs nicht vorstellen. Wieviel Menschen sich tagtäglich in Staus zum Arbeitsplatz quälen und abends wieder zurück. Wieviel bemitleidenswerte Trucker sich über die Autobahnen quälen, mit unwürdigen, überfüllten und verranzten Rast- und Parkplätzen, an die sie wegen ihrer Ruhezeiten gebunden sind. Und? Fahren wir nicht dennoch gerne Auto/Womo? Haben wir uns nicht auch hier angepasst? Ich bin wirklich kein Moralapostel, zu oft habe ich in jungen Jahren die Lichthupe genutzt und bin auch schon rechts überholend an für mich vermeintlich zu langsam fahrende aber notorische Linksfahrer vorbeigeschossen. Die Einsicht ließ auf sich warten, aber sie kam. So glaube ich, wird es mit vielen Neumobilisten gehen, dass sie mit der Zeit merken, dass eine Koexistenz nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme und verbindlichen Regeln geht.


    Und wenn wir mit unseren autarken Mobilen, dazu antizyklisch und außerhalb der Schulferien, reisen können, zählen wir sowieso zu den Begünstigten. Wir können nicht in die Glaskugel schauen und ich teile die Sorge mit Euch. Wenn ich aber bedenke, wir groß unser Bewegungsradius ist, die Freiheit unserer Zeit-Optionen und das mit Luxus-Wohnmobilen, wage ich zu behaupten, dass uns der Spaß daran noch nicht so schnell vergehen muss. Ein bisschen Optimismus und Flexibilität bewahre ich mir.


    Viele Grüße. Axel

  • Hallo Axel,

    das "Feuer frei war" auf eine mögliche Diskussion gerichtet um auch kontroverse Poster anzuregen sich zu äußern.

    Auch ich habe meinen Führerschein schon ziemlich lange und sollte so an die 2 Millionen Straßenkilometer auf meiner Uhr haben. Auch ich war kein Heiliger, aber finde schon es war dennoch eine andere Zeit und auch mit deutlich mehr gegenseitiger Rücksichtnahme!

    Bin eigentlich sehr froh nicht mehr wochentags im Verkehrschaos zu stecken. Mir reichen die parr Überführungsfahrten zu den Urlaubszielen.


    Eine Gesellschaft lebt und entwickelt sich durch die Auseinadersetzung mit dem was sie bewegt und wohin ein Weg offensichtlich führt.


    Ob die Menschen immer dazu bereit sind sich zu verändern und Notwendigkeiten anzupassen erleben wir u.a. gerade in der Diskussion zum Klimaschutz.

    Da bin ich auch nicht sooo optimistisch wohin wir uns entwicklen. Sprich doch heute mal einen WoMo-Fahrer auf sein Fehlverhalten an - was ich schon öfter pund in aller Sachlickeit versucht habe. Die Reaktion geht bis zum Prügel androhen oder - wegen des Luxusmobils - wütenden Klassenkampfparolen.

    Zudem bin ich auch nicht ganz so zuversichtlich dass wir uns mit unseren Luxusmobilen anders gesehen werden als in der Gesamtheit mit sehr viel mehr Campingbussen, Vans oder etwas kleineren Mobilen. Im Auge des genervten Betrachters werden wir nicht alleine wahrgenommen sondern als Gesamtheit.


    Auch das Antizyklische reisen klappt ja nicht mehr wirklich. Aktuell in Spanien scheint richtig etwas los. Jahrelang genutzte und bekannte Plätze werden zwangsgeräumt. Portugal hat schon länger reagiert und hat sogar das nächtliche Parken von Mobilen auf sonst zugänglichen Parkplätzen reglemeniert und Verstöße mit sehr teuren Strafen belegt. Ich kenne Sardinen recht gut, Im Frührjahr und Herbst ist da ist mittlerweile der Teufel los. Ein illegaler Platz wird geräumt - wenige Zeit später ist er wieder voll, trotz eindeutiger Schilder. Wir waren Ende September an der Cote D'Azur und Riveria unterwegs und sind nach mehreren Versuchen wirklich geflüchtet nicht mal offizielle Stellplätze im Hinterland zu kriegen erst recht kein Campingplatz. Natürlich kann man den Radius erweitern. Aber wohin?


    Daher, nix für Ungut - ich tue mich schwer die Zukunft der Wohnmobile optimistisch zu sehen - wenn sich das Verhalten nicht ändert.

    Grüße

    Manfred


    P.S. Der Weg ist das Ziel,

    allerdings sitzt man auch insgesamt viel zu selten am Meer.

  • Hallo Manfred,

    ich kann Deinen Ausführungen in keinem Punkt widersprechen. Der freundliche Hinweise bei offensichtlichem Fehlverhalten, löst alle denkbaren Reaktionen aus. Gleichwohl werde ich da nicht in die Knie gehen, zumal es in der Mehrheit der Fälle im Ansatz Früchte trägt. Jedes mal fresse ich vorher Kreide, in der Hoffnung auf eine verständnisvolle Reaktion. Schon seit vielen Jahren sind die französischen Küsten mit Höhenbeschränkungen an allen denkbaren Stellen gepflastert. Das verdanken wir eben auch den vielen Dritten, die auf dem z.B. Supermarkt-Parkplatz nicht nur übernachtet haben, sondern sich auch von ihrem Müll entledigten. Ich habe da bestimmt keine rosarote Brille auf und weiß, es wird zunächst nicht besser, sondern eher schlimmer. Was ist die Alternative? Mit Offroad-Fahrzeugen die Wüsten und Steppen erforschen? Meins wäre es nicht, also muss ich mich durch das sichtbare Problem durchschlängeln. Bei Stau auf der Autobahn feixen wir und machen erstmal Kaffee :-)) . Wir fahren nächsten Winter nach Marokko, und auch da sind wir nicht unrealistisch und wissen um die Brennpunkte, aber auch um die Rückzugsgebiete. Ein wunderbares Land als Reiseoption ist die Türkei, die wir schon per Flieger bereist und per Leihwagen und Roller durchstreift haben. Derzeit ist es für uns tabu durch den Despoten, aber wir hoffen auf bessere Zeit und steuern dann den Ararat an (4,2' km), nur wenig mehr als nach Agadir. So what ;) . Lass mir ein bisschen von meinem Optimismus.


    Viele Grüße. Axel

  • Antizyklisch ist man im Winter in Spanien oder Portugal mit Sicherheit nicht unterwegs, das ist die Hauptreisezeit von November bis März.


    Unter Antizyklisch verstehe ich, zum Beispiel in Süditalien (Apulien, Gargano) in der Zeit von April bis Mai und von September bis Oktober unterwegs zu sein. Dort ist es sehr schwer am Meer auf Campingplätze zu fahren um diese Zeit. Warum, ganz einfach, weil diese geschlossen haben. Und offizielle Stellplätze am Meer gibt es nur sehr wenige. Mann muss es halt mögen, es ist vieles geschlossen ohne Touristen.


    In Deutschland Frei stehen, geht auch, nur nicht an touristischen Hotspots. Dort wo niemand ist, kann ich auch niemanden stören. Zudem kostet Fragen nichts und schafft gleichzeitig Kontakt zu den dort lebenden Menschen.


    Was mir in den letzten 2 Jahren aufgefallen ist, dass sind die teilweise unverschämten und fordernden Google Bewertungen für kostenfreie oder sehr günstige Stellplätze 5-10 € in Deutschland. Ich kann verstehen, dass Gemeinden und kleinere Städte/Orte keine Investitionen in neue einfache Stellplätze tätigen wenn diese überwiegend kritisiert werden. Denn nur Ver- und Entsorgung und vielleicht ein paar Stromsäulen reichen sehr vielen nicht mehr aus.

  • Ich kann diesen hier überwiegend vorgetragenen Pessimismus nicht teilen. Vielleicht liegt es daran, dass wir antizyklisch mit dem Wohnmobil unterwegs sind. Die große Reisezeit während der Schulferien ist für uns tabu. Wir sind nun das 10. Jahr zur Überwinterung für 5-7 Monate in Spanien/Portugal. Immer ohne Planung von Übernachtungsplätzen. Das wird life entschieden. Es gab da noch nie unlösbare Situationen. Auch mal in einer zu dieser Zeit fast menschenleeren Urbanisation am Strand zu stehen, ist dann eine tolle Option. Es ist allerdings schon so, dass von Jahr zu Jahr hier mehr Wohnmobile unterwegs sind. Es tut sich mittlerweile aber auch was in Spanien und Portugal mit SP. Wir stehen momentan auf einem sehr großzügigen SP, der gerade mit einer Erweiterung begonnen hat, da er ganzjährig fast ausgebucht ist.

    Gruß Hajo

  • Leider wird das Thema immer aktueller mit der Menge an Wohnmobil Fahrern.


    Eine Patentlösung gibt es halt auch nicht.


    Freistehen (wenn es erlaubt ist) wo es keine Alternativen gibt ist denke ich immer kein Problem.


    Bisschen Kontrovers: Gar nicht hinfahren! wenn man freistehen will aber nicht darf.


    Problematisch wird es, wenn es obwohl es Alternativen (SP/CP) gibt man sich trotzdem in die "freie" Natur begibt. Kann ja verschiedene Gründe haben: SP/CP voll, SP/CP zu teuer, Frei stehen hat bessere Aussicht, es ist ruhiger, man stört ja keinen, auf CP/SP ist kein Hund erlaubt, CP/SP ist zu klein etc.

    Nur wird so ein Verhalten halt irgendwann dazu führen, dass dann in den Gemeinden/Gebieten/Ländern das Frei stehen allgemein verboten wird (dann halt auch wenn es keine Alternativen gibt). Ab und zu sieht man doch auch leider solche negativen Beispiele: Gemeinden mit SP (der aber zur Übernachtung kostet) - wenn man in der Gemeinde unterwegs ist, sieht man plötzlich Wohnmobil A auf einem Parkplatz stehen (obwohl SP noch Platz hat) und am nächsten Morgen taucht Wohnmobil A noch dreist dazu auf um kostenlos auf SP zu ver/entsorgen. Und fährt dann wieder. (Klar kann es gewesen sein, als das Wohnmobil gekommen ist, der SP voll gewesen ist). Trotzdem hinterlässt sowas ein "Geschmäckle". Nicht nur bei uns sondern auch bei den Anwohnern etc.


    Daher liegt es auch an uns, wenn es einen CP/SP gibt, auf den zu fahren, damit zum Einen auch gezeigt wird: "Wir lassen Geld in Gebiet A/B", Wir "schmarotzen" nicht nur, Vielleicht macht es auch Sinn den CP/SP zu erweitern, wenn er so gut genutzt wird etc.

    Wenn wir aber den CP/SP nicht anfahren aber trotzdem in der gleichen Stadt/Gebiet übernachten, dann wird es zu Diskussionen kommen: Jetzt haben wir schon einen CP/SP aber die stehen trotzdem "schwarz". Dann denkt die Gemeinde: Vielleicht sollten wir das frei stehen komplett verbieten, dann sind sie gezwungen auf einen CP/SP zu fahren (Siehe Italien/Kroatien etc.) Klar ist es angenehmer in Italien frei zu stehen (und deutlich günstiger) und nur 1x die Woche einen CP anzufahren um Ver/Entsorgen. Aber genau dieses Denken hat auch doch dazu geführt, dass es in den Gebieten eine Campingplatzpflicht gibt. Frei stehen (okay in der Vergangenheit was es eher "frei zelten") ist halt nicht immer erlaubt.

    Und dann noch auf "Rebell" tun und sagen - okay ist zwar nicht erlaubt, aber erwischt worden bin ich halt auch noch nicht daher alles OK. Und wenn ich erwischt werde, dann fahre ich halt weiter. Dann ist das korrekte vorgehen: Gar nicht hinfahren!, wenn man frei stehen will aber nicht frei stehen darf. Man weiß das ja vorher.


    Ist vielleicht nicht die "angenehmste" Lösung, aber manchmal muss man halt in den sauren Apfel beißen. Besonders wir mit unseren großen Linern fallen halt deutlich mehr auf als "kleinere" Teilintegrierte oder Kastenwägen. Weil wir wollen doch nicht das Gleiche verursachen wie z. B. in England mit den ganzen 2-2,3m Balken auf Parkplätzen um "Wohnnomaden" aufzuhalten. Dies macht es uns nun auch so gut wie unmöglich diese Plätze zu nutzen.

  • Bin am Freitag mit dem Pkw von Köln

    Richtung nach Hause gefahren und fuhr in Frechen kurz an der Raststätte raus weil ich auf dem Handy was nachsehen wollte.


    Keine 2 Minuten später parkte neben mir ein Wohnmobil mit einem Kennzeichen (nenne es absichtlich nicht ) der hätte noch maximal 40 Km zu fahren gehabt .

    Die Madame guckte zuerst nur aus dem Fenster .

    Ich Raucher hatte meine Türe etwas offen und das Fenster ganz auf .


    Dann sah ich was der Grund für seine Pause war .

    3 volle Mülltüten entsorgte der feine Herr im Abfalleimer der Raststätte,kann man die nicht auch zu Hause entsorgen ????

    Dann ging es weiter

    Ich hörte ein Plätschern unter dem Wohnmobil und sah was ich nicht sehen wollte aber war so .

    Dieses Ferkel entsorgte tatsächlich seinen Grauwasser Tank .

    Darauf hab ich Ihn angesprochen dass das ne Sauerei ist aber das juckte Ihn nicht einmal das Wasser lief schön raus .


    Rotzfrech meinte er nur das ist kein Schmutzwasser das kommt nur mal eben vom Händewaschen .


    Ich sagte dann auch rotzfrech :wenn sie das nicht sofort stoppen rufe ich die Polizei und lass eine Gewässerprobe entnehmen .


    Es dauerte keine Minute das Wasser war abgedreht und er verließ laut fluchend den Parkplatz


    Muß das sein ,???????

  • Wir hatten auf unserer Anreise nach Spanien 🇪🇸 auf einem Autobahnparkplatz in Frankreich 🇫🇷ebenfalls ein „Erlebnis der besonderen Art“.


    Als wir an einem kleinen deutschen Wohnmobil vorbeifuhren sahen wir das dieses „Flüssigkeit“ abließ.


    Ich gab mit einem langen Hupen meinen Unmut über das aus meiner Sicht ungebührliche Verhalten Ausdruck, hielt kurz vor diesem Fahrzeug an und wollte gerade aussteigen um dem vermeintlichen …………….. meine Meinung zu sagen…………


    Als es an unserer Tür klopfte und das Ehepaar uns freundlich begrüßte und uns um Hilfe bat.


    Sie waren mit dem nagelneuen Mobil auf erster Urlaubsfahrt unterwegs, hatten auf dem letzten Stellplatz entsorgt und den Wassertank gefüllt. Nunmehr hat sich dieser während der Fahrt gelöst und drohte abzureißen, da die Schrauben nicht richtig angezogen waren.


    Daraufhin waren sie auf den Parkplatz gefahren um das „Frischwasser“ abzulassen.


    Erwin half dem Mann mit Werkzeug und „mannpower“ die noch vorhandenen Schrauben zu befestigen damit das Ehepaar weiterfahren konnte um zur nächsten Werkstatt oder da es an einem Sonntag passiert war, auf den nächsten Stellplatz fahren zu können..


    Das Ehepaar bedankte sich ganz herzlich und sagte zum Abschied dass sie sehr glücklich waren, dass wir auf dem Parkplatz gefahren waren da sie sonst nicht gewusst hätten wie sie aus dieser misslichen Situation raus gekommen wären.


    FAZIT:

    Manchmal entspricht der erste Anschein nicht immer dem um was es sich in Wirklichkeit handelt.


    Daher am besten immer nachfragen und Hilfe anbieten.

    Grüße von der Elbe ⚓️

    Tschüss Sabine 🐝

    (mit Erwin ☃️ und Millie 🐾)


    „Das Leben hat keine Reset Taste„ wir sind mit dem was wir haben glücklich“

  • Umso besser, wenn man sich nicht nur ärgert, sondern auf Tuchfühlung geht. Ein schönes Erlebnis. Die Beiden werden sich sicherlich in Zukunft bei dem Punkt korrekt verhalten und Eure Handreichung weitererzählen. :thumbup: