Umbau auf Lifepo

  • Also eigentlich geht es hier um ein 12V-System eines Dailys, aber egal, ob 12V oder 24V, verhält sich ja alles gleich.

    Ich brauche dennoch keine Rechnereien oder eine Betrachtung von techn. Daten, man muss einfach auf seinen Batteriecomputer schauen, um festzustellen, dass es auch ohne Booster geht. Sogar bei einem LiFePO. Ich habe bewusst mal den Booster überbrückt und dann die Ladeströme anzeigen lassen. Das waren zwischen 70 und 90A was da während des Motorbetriebs zur Bordbatterie (LiFePO) geflossen sind. Das zeigt mir einfach, dass es geht. Und solange die Lima mit einer Spannung von 14,4V lädt, wird auch ein LiFePO mit einer Ruhespannung von ca. 13,4V geladen. Egal ob der Starterakku noch was aufnimmt oder nicht, denn die Lima erkennt nicht den Unterschied zwischen der Starter- und der Bordbatterie. Die merkt nur, dass noch Ströme fließen und somit liefert sie diese auch.

    OK, was willst du uns damit sagen? Das diese gesamte Diskussion falsch ist und die Hersteller von Ladeboostern uns mit falschen Angaben füttern?


    Ich habe es ja beschrieben. Das, was du darstellst war bei mir genauso aber eben nur für kurze Zeit bis die Starterbatterie wieder "nachgefüllt" war. Das ist doch der Dreh- und Angelpunkt. Was nutzen mit 70-90A für ein paar Minuten. Da nehme ich lieber 30A für den gesamten Zeitraum bis Aufbaubatterie voll oder Motor abgestellt wird.


    Nach deiner Darstellung ist doch der Einbau eines Ladeboosters völlig überflüssig, wenn man mal ein Abfangen von potentiellen Spannungsspitzen ignoriert. Dann würden also diese ganzen Probleme, die man aus früheren Zeiten ohne Ladebooster kennt, irgendwie alle Nonsens sein?


    Ich will damit niemanden anpieken, würde es nur gerne verstehen. Egal ob es sich um 24V oder 12V handelt, dann muss man meine Werte einfach halbieren. Der Effekt ist aber der gleiche ... "Aufbaubatterie wird nur solange von der LiMa geladen, bis Starterbatterie voll, dann lediglich noch Laderhaltung." Daran hat sich zumindest bisher noch nichts geändert - oder?


    vG

    Martin

  • Ja, du bringst es auf den Punkt. Ladebooster sind Nonsens.

    Du hast es zwar beschrieben, aber es ist eben immer noch nicht klar, ob nicht eine doch smarte Lichtmaschine in deinem Auto verbaut ist. Bei 5kw Leistung wäre das auch nicht unwahrscheinlich.

    Das Ladeverhalten, dass du beschreibst entspricht eben dem einer smarten LiMa.

    Gruß Matthias

  • Also ihr zwei sehr versierten Elektro-Fachleute,


    das mag für Euch inhaltlich ja alles recht spannend. sein aber das geneigte Publikum hier in der Arena versteht nur noch „Nee, ich habe recht … nee ist nicht so, ich habe recht … aber nein das ist anders, ich habe recht … magst du ja so sehen aber ich habe recht … usw. usw.


    Für die Chips- und Cola-Anhänger ist es wohl nur noch eine Frage, ab wann der Kampf in den Infight geht. Aber mal so ganz ehrlich gesagt, möchten wir das alle nicht wirklich sehen und es wird nun auch langsam etwas langweilig immer wieder die gleichen Stellungnahmen zu lesen.


    Wäre es daher vielleicht möglich, dass ihr das in einer PN weiter diskutiert und wenn ihr dann einen gemeinsamen Konsens gefunden habt, könnt ihr uns damit ja gerne beglücken. Aber bitte erst dann wieder.


    Herzlichen Dank für die Rücksichtnahme.


    VG, Thomas

  • Veto Thomas:


    Es geht darum, ob man einen Ladebooster benötigt oder eben nicht. Und so wie ich das einschätze, dürfte das eine enorme Menge an LinerEignern interessieren.


    In der Diskussion, wie sich die LiMa gegenüber den Aufbaubatterien verhält, sind eben die Leistungs- und Messwerte relevant. Allerdings ist da auch genauigkeit relevant. Die Höhe eines Ladestroms ist eben dann auch im Verhältnis zur Dauer zu betrachten.




    Du hast es zwar beschrieben, aber es ist eben immer noch nicht klar, ob nicht eine doch smarte Lichtmaschine in deinem Auto verbaut ist. Bei 5kw Leistung wäre das auch nicht unwahrscheinlich.

    Ich hatte es doch klar und deutlich geschrieben. Nein ... definitiv keine Smartsteuerung. (Siehe Beitrag #38) Das Fahrgestell ist ursprünglich für einen Kühltransporter produziert worden und da wurde eben diese wassergekühlte Lichtmaschine mit 250A/12V verbaut. Da ist defintiv nichts mit Euro 6 üblichen Steuerungen vorhanden. Die LiMa liefert volle Pulle, eben bis Fahrgestellbatterien voll sind und regelt dann runter. Das sollte an dieser Stelle einfach mal so geglaubt und hingenomen werden.


    Diese Erscheinung ist so alt wie das Thema Aufbaubatterien mit Verbindung (via Trennrelais) zu der/den Starterbatterie(n). Damit werden die Aufbaubatterien eben nur "mitgeladen". Um einen LiFePo4 Akku zu laden, ist eben die Empfehlung Viel und Kräftig, das dieses Konzept aber erfahrungsgemäß nicht hergibt.


    Ja, du bringst es auf den Punkt. Ladebooster sind Nonsens.

    Und an der Stelle habe ich eben Zweifel. Die Konstellationen mit Ladebooster, die ich kenne, besagen etwas ganz anderes.



    Ich will die Diskussion ja nicht überstrapazieren aber mich würde tatsächlich interessieren, ob jemand die gleichen Erfahrungen wie Matthias gemacht hat. Deswegen finde ich nicht, dass diese Diskussion via PN zielführend wäre.


    vG

    Martin


    Kleine Lektüre zu dem Thema, wie ich finde, recht gut und anschaulich ausgearbeitet:


    Stromversorgungen im Wohnmobil

  • Ich kann dazu nur sagen, anfangs haben wir keine Booster gehabt, ich habe sie später eingebaut, um eine geregelte Ladung meiner Lithiumbänke zu haben. Heute sage ich, nie mehr ohne. Übrigens, eine 150 A Ladung zu meiner Starterbatterie( Lithium), habe ich noch nie feststellen können, selbst, wenn sie nur 40% hat. Wir haben eine 210 A Lima, und smart ist rausprogmiert, bzw. das Steuerkabel ist zusätzlich abgezogen, weil ich nicht glauben wollte, das so wenig Ladung zu den Lithiumbämken gehen können. Ich habe 2x 50mm2 Querschnitt Plus u. Masse, Lima zur den Aufbaubänken. Mit Ladebooster erreiche ich abgeregelt 100 A Ladung.

  • Ich kann dazu nur sagen, anfangs haben wir keine Booster gehabt, ich habe sie später eingebaut, um eine geregelte Ladung meiner Lithiumbänke zu haben. Heute sage ich, nie mehr ohne. Übrigens, eine 150 A Ladung zu meiner Starterbatterie( Lithium), habe ich noch nie feststellen können, selbst, wenn sie nur 40% hat. Wir haben eine 210 A Lima, und smart ist rausprogmiert, bzw. das Steuerkabel ist zusätzlich abgezogen, weil ich nicht glauben wollte, das so wenig Ladung zu den Lithiumbämken gehen können. Ich habe 2x 50mm2 Querschnitt Plus u. Masse, Lima zur den Aufbaubänken. Mit Ladebooster erreiche ich abgeregelt 100 A Ladung.

    Das deckt sich mit dem, was auch in dem verlinkten Artikel beschrieben ist. Unser MAN nimmt sich je nach Temperatur ca. 120-145A Anlasserstrom. Nach dem Starten ohne nennenswerte Verbraucher werden ca. 6-8min bis zu 65A (Spitzenwert kurzzeitig bei 80A) von der Lichtmaschine an Ladestrom geliefert. Danach sinkt der Ladestrom recht schnell ab auf ca. 35-40A und nach ca. 15min auf ca 25A. Mit den Boostern werden nahezu konstant weiter 65-80A von der Lichtmaschine geliefert. An den Aufbaubatterien kommen über die Booster bis zu 58A an. Schalte ich im Betrieb die Booster aus, so dauert es ca 1 min bis der Ladestrom sich dann wieder bei ca. 25A einpegelt. Kurzzeitig, schätze ca 15 Sek, bricht der Ladestrom komplett auf unter 10A ein bevor er dann recht stabil bei 25A bleibt. Schalte ich die heizbaren Spiegel, Sitzheizung etc ein, so geht er hoch auf bis zu 45A. Alles gemessen mittels Amperezange auf der Leitung LiMa -> Starterbatterie und 70mm² Verbindungsleitung zu den Ladeboostern/LiFePo4 Verteilerschiene. Das passt auch zusammen mit den Werten, die die Booster und Shunt (Victron) auswerfen. Der Shunt der CBE weicht um 2-5A ab.

  • Ich weiß bei meinem ehemaligen Charisma war es so das nachdem der Motor gestartet wurde ein hoher Strom in die Aufbaubatterie geladen wurde. Nach einer gewissen Zeit sind nur noch ein paar Ampere hinein geflossen. Oft war die Aufbaubatterie nach längerer Fahrt nicht voll. Ob ich eine Smarte Lichtmaschine hatte glaube ich bei Bauj. 2006 eher nicht. Ich hatte dann mal nachgefragt da wurde es mir genauso wie Martin es erklärt hat gesagt. Fahrzeugbatterie voll Lichtmaschine regelt runter. Booster liefert Strom aus Fahrzeugbatterie zur Aufbaubatterie Lichtmaschine lädt wieder.

  • Ich will gar nicht rumstreiten, ich kann nur eines sagen: Bei mir ist es so, dass ich keinen Ladebooster brauchen würde. Ich habe diesen lediglich zur Strombegrenzung eingebaut, um die Lima zu schützen.

    Auch im Forum der "normalen" Wohnmobile, fahren viele User mit LiFePO ohne Booster rum und haben immer volle Bordakkus.

    Alle diese User haben keine intelligente Lima. Es funktioniert also und ist keine Erfindung von mir. Warum es funktioniert, habe ich weiter oben versucht zu erklären.


    Gruß Axel

  • Ich denke es haben beide ein wenig recht

    Ohne Ladebooster werden beide Batterien parallel geschaltet und daher auch von der Lichtmaschine so weit wie möglich geladen

    Das hat aber nichts mit der vollen Fahrzeugbatterie zu tun

    Problem ist die Verkabelung und damit der Widerstand zur Aufbaubatterie

    Es wird daher auf Grund der längeren Kabelwege die Aufbaubatterie nie voll geladen

    Weiteres Problem ist dann bei vollen Aufbaubatterien durch Landstrom

    Hier kann dann zu viel Ladung nach dem starten zu den Aufbaubatterien kommen

    Das regeln Lithiumbatterien aber ja weg

    Es kann also vorkommen, das die Fahrzeugbatterie voll ist und die Aufbaubatterie auf Grund des Spannungsverlustes noch nicht, aber auch nicht mehr geladen wird

    Jetzt kommt der Spannungsbooster ins Spiel

    Dieser ist nichts anderes als ein Ladegerät , dass die Ausgangsleistung regelt nach einer Kueve egal wie hoch die Eingangsspannung ist

    Also auch bei 13,2 Volt Eingang gibt das Gerät beim Laden 24,4 Volt heraus

    Das ist vor allem bei geregelten Limas wichtig, da diese ja in der Spannung bis auf 13Volt runterregeln

    Man muss sich den Booster wie ein 230 Volt Ladegerät vorstellen, nur die Eingangsspannung ist niedriger

    Ich hoffe ich habs einigermaßen verständlich erklärt

    Meine Autoelektrikerausbildung ist auch schon 40 Jahre her und ich bin seit 30 Jahren Kugelschreiberhalter

    Michael

  • das mag für Euch inhaltlich ja alles recht spannend. sein aber das geneigte Publikum hier in der Arena versteht nur noch „Nee, ich habe recht … nee ist nicht so, ich habe recht … aber nein das ist anders, ich habe recht … magst du ja so sehen aber ich habe recht … usw. usw.


    Für die Chips- und Cola-Anhänger ist es wohl nur noch eine Frage, ab wann der Kampf in den Infight geht. Aber mal so ganz ehrlich gesagt, möchten wir das alle nicht wirklich sehen und es wird nun auch langsam etwas langweilig immer wieder die gleichen Stellungnahmen zu lesen.


    Wäre es daher vielleicht möglich, dass ihr das in einer PN weiter diskutiert und wenn ihr dann einen gemeinsamen Konsens gefunden habt, könnt ihr uns damit ja gerne beglücken. Aber bitte erst dann wieder.


    Herzlichen Dank für die Rücksichtnahme.


    VG, Thomas

    Ich bin aber auch wirklich ein Dummerchen und naiv obendrein.

    Da habe ich doch tatsächlich gedacht, als Nutzer muss man hier nur lesen, was einen interessiert und den Rest lässt man einfach links liegen.

    Ich verspreche ich werde es nachholen: Alle Forumsbeiträge lesen, egal ob sie interessant sind.

    Wäre ja noch schöner, wenn ich nochmal anecke, schließlich gibt es ja auch noch eine schweigende Mehrheit.

    Gruß Matthias

  • Ich habe AGM als Starter und Lifepo4 im Aufbau parallel.


    Geladen wird bei mir über die beiden serienmäßigen Limas ohne Booster. Das funktioniert ohne Probleme.

    Die Limas sind nicht smart und einfach nur Spannungsgeregelt.


    Die Lifepos ziehen 180A (bei 24V) bis sie ein SOC von 80% erreichen. Dann reduziert sich die Ladeleistung von allein bis o A, wenn das

    BMS den Ladeeingang abschaltet.. Das habe ich, um die Lifepos zu schonen, auf 28,0 V eingestellt, die Limas liefern aber 28,4V.


    Entscheidend für solch hohe Ladeleistungen sind aber ausrechende Kabelquerschnitte und möglichst kurze Ladeleitungen, da sonst der Spannungsabfall zu hoch, gerade bei hohen Ladeströmen, wird und sich negativ auf die Leistung auswirkt.


    Ein Booster erhöht eigentlich nur wieder die Spannungsverluste, die auf dem Weg von der Lima zur Batterie auftreten, um somit die Ladeleistung zur Batterie wieder zu erhöhen.


    Kann man machen, muß aber nicht, wenn die Verkabelung der Aufbaubatterien vernünftig ausgeführt ist.

  • Hallo Jürgen,

    wenn ich das richtig verstehe, hast du eine Lima für die Aufbau, und eine für die Starter, das fungiert, bei entsprechenden Kabelquerschnitten.

    Bei uns Kabelquerschnitt 100mm2 für die Plusleitung, und 100mm2 für Masse, eine Lima für Starter und Aufbau zusammen, es fungiert nicht.

    Habe extra Kabel für die Masse verlegt, weil ich dem Rahmen nicht richtig traue, bei diesen hohen Strömen.

    Mittlerweile habe ein Lithium als Starter, damit habe ich es ohne Booster nicht probiert.

  • Interessante Diskussion :thumbup:


    Ich hatte im Charisma die Eurocargo Basis mit 24 V und eine zusätzliche 12 Volt 80 A Lima mit Keilriemenantrieb verbaut, Original riesige Bleibatterien, die ich nach Kauf dann auf LifePo umgerüstet habe. Die 80A Lima habe ich auf eine 120 A gewechselt und diese ging direkt auf die Aufbaubatterien.


    Ergebnis für mich unzufriedenstellend, denn nach Motorstart, wenn die Aufbaubatterien auf z.B. 40 % unten waren und das Wetter kalt und feucht war, hat der kleine verbaute Keilriemen (ja, Keilriemen, kein moderner Flachriemen!) immer zum Quietschen begonnen, weil die Batterie gesaugt hat, bis zu 80 A. Später ging dann die Ladeleistung bis zu 30 A runter. Gerade auf Kurzfahrten, also täglich nur von einer Sehenwürdigkeit zum nächsten Stellplatz, so 30 bis 50 km, kam so kaum Ladung rein.


    Nun habe ich auf die 12 Volt Lima zwei Booster zu je 30 A verbaut, und von der 24 v Lima einen Booster mit 30 A. Und nun habe ich endlich 90 A Ladung, die ordentlich mit Ladekennlinie geregelt werden und mit Temperaturüberwachung kontrolliert werden. Leitung 100 mm2 auf der 12 V Seite, Leitung 30 mm2 auf der 24V Seite.


    Für mich die beste Lösung, aber es hat auch vorher ungeregelt halbwegs funktioniert.

  • hier wurde der Punkt "Spannungsabfall" schon mal thematisiert


    deshalb hier mal beispielhaft für die Strecke Lima -> Bordbatterie für 50 und 100A in Abhängigkeit vom Querschnitt mm² dargestellt

    als Entfernung Lima -> Bordbatterie habe ich 7,5 m angesetzt


    die Daten sind für unterschiedliche Querschnitte & Ströme linear umrechenbar



    Booster als DC/DC Wandler können Spannungen anheben oder absenken

    - anheben um den Spannungsabfall auszugleichen

    - absenken um den Strom von der Lima zu begrenzen



    Anno 2008 wollte ich bei AGTAR einen Sterling Booster einbauen lassen, aber das Ding hat im Fahrzeug auch bei 3. Booster nicht funktioniert

    Um fahrzeugspezifische Störungen auszuschließen haben wir einen neutralen Versuchsaufbau erstellt und damit Sterling einen Firmwarefehler nachgewiesen


    grüße klaus

  • So. Und weil ich es wissen wollte, habe ich heute auf der Fahrt von Lagos nach Ayamonte (170km) getestet. Für die Solaranlage habe ich alle 3 Sicherungen gezogen, so dass ausschließlich Ladung von der LiMa vorhanden ist.


    Konfiguration:

    - LiMa 250A/24V

    - Starterbatterie(n) 2 x Varta 140Ah (Dachte immer es wären 90Ah)

    - Aufbaubatterie 2 x 560Ah/24V LiFePo4 mit 300A BMS Daily


    Starterbatterie jeweils 12,8V (einzeln gemessen), lt CBE bei 25.8V (Lt. Tabelle also bei ca 60% SOC) Ich hatte heute früh lange Zeit beide Sitzheizungen und Beleuchtung an, bis die Spannung von 26,9V auf 25,8V runter war.

    Aufbauakku war bei 74% SOC gem. Victron Shunt und Daly bei 76% SOC

    Amperezange auf dem Kabel von LiMa zur Starterbatterie


    Beide Booster deaktiv, die Bypassleitung von der Hauptsicherung Starterbatterie zur E-Verteilung im Heck aktiviert und Motor gestartet.


    An der Starterbatterie gemessen: 28,4V und an der Hauptsicherung in der Heckgarage (Kabel zur Starterbatterie mit 70mm²) 27,8V bis 28.1V (Messabstand 1-2 Minuten)

    An der Aufbaubatterie gemessen 27,6V

    Auf dem Verbindungskabel LiMa zur Starterbatterie gemessen 94A


    Dann losgefahren und nach ca. 100km auf den Parkplatz und Motor laufen lassen:

    An der Starterbatterie gemessen 27,4V

    An der Hauptsicherung gemessen: 26,8V

    An der Aufbaubatterie gemessen 26,6V

    Auf dem Verbindungskabel LiMa-Starterbatterie gemessen: 26A, Dann zur Sicherheit einmal die Amperezange auf das 70mm² zur Aufbaubatterie in der Heckgarage gemessen: 19,5A



    Motor aus und Bypassschalter abgeschaltet:

    An der Starterbatterie gemessen: 27V

    An der Hauptsicherung gemessen 26,2V

    An der Aufbaubatterie gemessen: 26,5V


    Nun habe ich die Amperezange wieder auf das LiMa-Kabel gesteckt und beide Booster aktiviert und Motor gestartet:

    An der Starterbatterie gemessen: 28,1V

    An der Hauptsicherung gemessen: 27,4V

    An der Aufbaubatterie gemessen 28,6V

    Auf dem Verbindungskabel zwischen LiMa und Starterbatterie gemessen: 72,5A

    Auf dem Ladekabel zwischen Booster und Sammelschiene gemessen: 27,5A und 2.Booster 24,2A, auf dem Shunt 52,8A, auf den Daily´s 22,8A und 21,4 A (Passt, da Truhe und Bordelektrikverbrauch ja abgehen).


    Dann das Standgas auf 1.500 U/min und nochmal gemessen:

    An der Starterbatterie 28,2V

    an der Hauptsicherung 27,6V

    An der Aufbaubatterie 28,7V

    Auf dem Verbindungskabel zwischen LiMa und Starterbatterie gemessen: 81,1A

    Auf dem Ladekabel zwischen Booster und Sammelschiene gemessen 27,9A und 26,8A und auf dem Shunt 54,8A, auf den Dailys 24,1A und 23,8A


    Dann habe ich die Solaranlage wieder aktiviert. Hat ein paar Minuten gedauert aber dann hatte ich auf dem Shunt 104A und auf den Daily´s 62,5A und 32,1A :/ (Das Spielchen kenne ich bereits, dass die 1.Akkubank mehr Ladung aufnimmt als die 2.Bank ...


    Eben beim Eintreffen in Ayamonte beide Akkus auf 100% SOC bei jeweils 560Ah.

    An der Starterbatterie 28,2V

    An der Hauptsicherung 27,8V

    An der Aufbaubatterie 26,4V

    Auf dem Verbindungskabel zwischen LiMa und Starterbatterie gemessen 13A

    Auf dem Ladekabel zwischen Booster und Sammelschiene gemessen 3A


    Ergebnis:

    Ohne Booster habe ich tatsächlich einen Ladestrom zu den LiFePo4 Batterien, solange die Fahrgestellbatterie nicht voll ist. Danach kann man es "knicken", da kommt nur noch ein geringer Strom von ca. 25A. (Starterakku auf SOC 100% und Aufbaubatterien bei SOC 88%). Mit Ladebooster habe ich ca. 54A bei gleichem SOC Stand der Akkus. Ohne Booster hätte ich bei der Fahrt über 170km die Aufbaubatterie nicht voll bekommen und mit Booster wurden die verbleibenden 12% SOC innerhalb von ca. 80km gefüllt. Das korreliert auch mit den Erfahrungen aus der Phase ohne Booster bei der Anreise nach Spanien.


    So, das war nun der Praxistest. Ich verstehe immer noch nicht die physikalische Begründung. Den Unterschied mit der Leitungslänge zu erklären, fällt mir extrem schwer.


    Die Lichtmaschine ist von der Firma Delstar mit den Leistungswerten 24V/250A mit einem Delstar Delco Remy Regler und war bereits ab Werk verbaut.


    Ich habe da keine Erklärung, vor allem nach den Berichten der, welche die LiFePo4 ohne Booster und nur über Trennrelais mitladen. Warum kommt bei mir ohne Booster kein vernünftiger Ladestrom, während andere anscheinend diesen Effekt nicht haben???


    vG

    Martin

  • Hallo Martin,


    Da gibt es sicherlich keine allgemein gültige Erklärung.

    Ohne eine ausführliche Messung mit gleichzeitig mehreren Messgeräten, um alle Spannungen und Ströme und in der Folge auch die Widerstände zu bestimmen kommst Du nicht weiter.

    Aber willst Du das überhaupt?

    Du bist doch von Deiner installierten Lösung so überzeugt (und wohl auch damit zufrieden) … dann passt es doch.

    Bei mir ( ist nur Iveco Daily ) funktioniert es perfekt ohne Ladebooster..

    Und bitte glaub mir, wenn ich da nicht zufrieden wäre, würde ich den Ladebooster installieren.

    Andererseits ist jedes weitere Gerät auch eine mögliche Fehlerquelle … deshalb lasse man doch weg was nicht zwingend nötig ist.

    Am Ende sind die alten Kirchhoffschen Gesetze … Maschen und Knoten … immer gültig und helfen auch zu verstehen, wie es funktioniert. Bei Verwendung elektronischer Komponenten (Ladebooster) wird es zwar schwieriger, weil Du meist keine Ersatzschaltbilder dafür bekommst - aber da kann man zur Not alles vorherige ausblenden und den Booster als neue, strombegrenzte Spannungsquelle betrachten.

  • Was mich stutzig macht, sind die Werte, die an der Starterbatterie geringer als an der 9m entfernten Aufbaubatterie sind.

    Und ich würde messen, ob die LiMa im Schubbetrieb (bergab, ohne Gas und ohne Retarder) mehr leistet.

    Gruß Matthias

  • Hallo Jürgen,

    wenn ich das richtig verstehe, hast du eine Lima für die Aufbau, und eine für die Starter,

    Nein, beide Lichtmaschinen sind parallel auf einem Sammelpunkt und versorgen AGM und Lifepo4 gleichzeitig.


    Die Lifepo4 nehmen dabei die Hauptleistung ab, die AGM deutlich weniger (wegen des höheren Innenwiderstandes und dem ca. 6mtr. längerem Kabelweg))


    Die Verkabelung von dem Lima Sammelpunkt bis zu der Lifepo4 Sammelschine ist in 120mm² ausgeführt.


    Ich sehe da in keinster Weise die Notwendigkeit eines Ladeboosters.

  • Und nun der Aha Moment ...


    Ich habe meine Messwerte und dir Sachstandsbeschreibung letztendlich gestern Abend an die Fachhochschule Südwestfalren, den zuständigen Prof für KFZ Technik gesendet. Heute früh kam die Reaktion mit der Erklärung, dass das so nicht sein kann. Im Zuge eines Telefonates zur Ursachenermittlung haben wir dann die Masseverbindung als Verursacher gefunden. Die Masseverbindung von den LiFePo-Aufbaubatterien gegen den Fahrzeugrahmen war unzureichend. Das geänderte Ladeverhalten lag also nicht an der Funktionalität der Booster, sondern einfach und primitiv daran, dass ich die Booster direkt an einen 2.Massepunkt zum Fahrzeugrahmen verkabelt habe (Geiz bei der Kabellänge).


    Wir haben dann im Telefonat (Verdacht des Prof´s) einfach ein Überbrückungskabel von der (gereinigten) Verschraubung der Anhängerkupplung zur Masseschiene gesteckt und prompt ging auch ohne Booster der Ladestrom von 22A auf 48A ohne Booster hoch.

    Nun ist mein Tageswerk den Concorde-seitigen Massepunkt erneut freizulegen und galvanisch so herzustellen, dass da eine brauchbare Verbindung besteht. Der Test mit dem Überbrückungskabel war auf jeden Fall beeindruckend.


    Die Empfehlung des Profs war auch eine separate Masseverbindung in 70mm² von der Starterbatterie zur Masseschiene zu ziehen (Habe ich aber hier in Spanien nicht zur Verfügung).


    Auf meine Frage, ob denn die Ladebooster damit überflüssig wären, kam ein klares "Nein". Wenn wir von unserer Reise zurück sind, habe ich eine Verabredung zum Kaffee und da wird er mir die Zusammenhänge nochmal ausführlich erklären. Das wäre am Telefon etwas aus dem Ruder gelaufen.


    Das Ganze hätte schon bei den Messungen auffallen können, wenn ich die Ladespannung der LiFePo´2 nicht vom Plus zu der Verteilerschiene, sondern gegen den Fahrzeugrahmen gemessen hätte. Ursache war also definitiv die schlechte Masseverbindung von der Verteilerschiene gegen den Fahrzeugrahmen, der die Masseverbindung zwischen Starterbatterie "nach hinten" führt.


    Die, welche mich kennen, wissen mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass ich immer wissen will, wie etwas funktioniert und ich da teilweise wie ein Wadenbeisser bin. Ich will es einfach wissen, sonst lässt mir die Sache keine Ruhe. Das ist auch hier der Fall. Da geht es nicht um "Rechthaben" oder eine These durchzudrücken. Wenn man das Thema mal versucht im Internet zu recherchieren, dann wird man nachvollziehen können, dass es Aussagen in alle möglichen Richtungen gibt.


    vG

    Martin


    Kleiner Nachtrag: Diesen Massepunkt unter der Heckgarage hatte ich bereits vor einigen Jahren, beim Umbau der 2.LiMa von 80 auf 120A als Problempunkt. Hatte den Lack vom Rahmen entfernt und die Masseverbindung sauber wieder hergestellt. Danach dummerweise mit Unterbodenschutz versiegelt. Nun muss ich die Pampe wieder abknibbeln und mal schauen, was mich darunter erwartet. Bis dahin schaffe ich mir zunächst einen neuen Massepunkt mit einem provisorischen Massekabel. So, ohne geeignetes Werkzeug, bekomme ich den originalen Massepunkt hier nicht in den Griff.

  • Aus dem Grund habe bei uns auch die Masse per Kabel verbunden. Den an sich, sehe ich schon als Problem an, es sind zuviele Verbindungen, von vorne nach hinten. Und bei 12 Volt, und dem hohen Elektronenfluss bei 100 A kann jede Verbindung zum Probem werden.