Trinkwasser in neuem Liner - wie nutzt ihr das ?

  • Biofilm bildet sich an der sog. D.ampfphase, also oberhalb des Wasserspiegels. Daher ist es am besten , den Tank bei längerem Abstellen randvoll zu füllen und auch bei Verwendung von Wasserkonservierern die Leitungen damit zu spülen und gefüllt zu halten

  • Hast Du dafür eine Quelle, um mich etwas schlauer zu machen? Bislang war ich der Meinung, dass sich der Biofilm überall bildet, auch in Trinkwasserrohren.

    Biofilme in Wassersystemen: Entstehung, Probleme und Lösungen
    Biofilme sind Mikroorganismen an Oberflächen. Sie sind in einer Schleimschicht eingebettet, die sich wie ein Belag auf den Oberflächen ansiedelt.
    www.aqua-free.com


    vG

    Martin

  • Der Handel bietet mittlerweile eine Vielzahl von Filtern, Aufbereitungsanlagen und chemischen Zusätzen an, die bestimmt bei Expeditionen und Weltreisen richtig sind.


    In Europa verlassen wir uns auf die Trinkwasserverordnungen, weil hier jedwede zusätzliche Filterung und Aufbereitung durch eigene Filter eher mehr Keime und Bakterien in die Tanks bringen. Es sei denn, man wechselt akribisch jede noch so kleine Komponente der Anlage sofort nach Nutzung wieder aus, desinfiziert mit hohem Aufwand alle in Berührung gekommenen Teile und sorgt für deren keimfreie Lagerung bis zur nächsten Befüllung - was in der Praxis unmöglich ist.


    Fest eingebaute Anlagen funktionieren natürlich anders, arbeiten z. T. mit UV-Licht, zusätzlich mit Aktivkohle oder bei einer Osmoseanlage mittels einer Membran, die Schwermetalle, Kalk und Mineralien zurückhält. Meist sitzen diese Anlagen in den Leitungen und arbeiten erst kurz vor der Verwendung.


    Wer das Wasser zum Tee oder Kaffee kocht, eliminiert 99,9% aller Keime und Bakterien. Theoretisch hilft also abkochen, bevor man es trinkt - aber natürlich leidet dadurch der Geschmack. Deshalb benutzen wir seit 45 Jahren das Tankwasser nur zum Duschen, Zähneputzen und Waschen und trinken nur gekauftes Trinkwasser in Flaschen oder Behältern. Ggf. auch Quellwasser, wenn wir deren Reinheit kennen und daran nicht den geringsten Zweifel haben.


    Zur Vermeidung von Biofilmen in der Wasseranlage der Wohnmobile hilft regelmäßiges Ablassen bei längeren Standzeiten, spülen der Tanks und Leitungen mit Trinkwasser und anschließendem Druckluftdurchblasen und möglichst lange Trockenphasen.


    Der ganze Hype um die Wassertechnik hilft doch nur dem Handel und der Industrie - aber Glaube versetzt Berge und wer für die Filterung, Reinigung und Konservierung unseres Trinkwassers eben gerne zusätzliches Geld investieren möchte, der soll es tun.


    Wir sehen das also ziemlich pragmatisch, denn wir filtern das Badewassers eines Sees oder Flusses ja auch nicht, bevor wir darin schwimmen. Und hierbei ist es fast immer unvermeidlich, dass man mal einen Schluck Wasser in den Mund bekommt und herunterschluckt. Da sind dann mehr Keime drin als ihr zählen könnt.....


    VG Bobil

  • Hallo Bobil..


    Da bin ich ganz deiner Meinung, der ganze Hype um die Wassertechnik hilft doch nur dem Handel und der Industrie - aber Glaube versetzt Berge und wer für die Filterung, Reinigung und Konservierung unseres Trinkwassers eben gerne zusätzliches Geld investieren möchte, der soll es tun.


    Wir nutzen das Wasser in den Tanks auch nicht als Lebensmittel, wir führen 3 Behälter a 3 Liter mit , für Kaffee / Tee oder Sonstiges und meistes auch noch 5 Liter Stilles Wasser. . Die 3 Liter Behälter füllen wir nur da auf , wo es Vertrauenswürdig aussieht. Sobald wir merken , es ist zu viel Chemie dem Trinkwasser beigefügt belassen wir es bei Stillem Wasser.

    Insgesamt sind wir da auch ziemlich pragmatisch und machen uns keinen Kopf darüber. Im letzten Jahr haben haben wir mal eine Wasserprobe nach längerer Standzeit des Wohnmobil eingeschickt um zu wissen wie es wirklich aussieht, war alles in Ordnung.


    Vor jeder Tour wird das Wasser so oder so abgelassen und frisches Wasser aufgefüllt, bevor es losgeht.


    Aber es soll doch jeder so machen wie es ihm gefällt , ich kann da keine Empfehlung abgeben und weiß nicht was richtig ist, weiß nur wie wir es handhaben.



    Gruß Kalle

  • Hallo,


    ist ja doch wieder ein längerer Thread geworden, obwohl wir vor kurzem ja schon mal was zum Trinkwasser aus dem Tank hatten. Dann auch von mir nochmal, wie wir das handhaben. Ich bin da voll bei Horst:

    Nach Rücksprache mit unseren Chemikern aus der Wasseraufbereitung machen wir nichts, nur einen Kärcher Filter beim Wassertanken und gut ist.

    Sofern man nicht in südlichen Gefilden rumkurvt, ist ein regelmässiges entleeren/nachfüllen in unseren Breitengraden vollkommen ausreichend. Das Wasser hat durch seinen Chloranteil eine ausreichenden Depotwirkung, da sind da schon eher die Filtersysteme der Schwachpunkt, Diese neigen bei nicht korrekter Handhabung schnell zum Verkeimen und rückgespült werden diese auch eher selten. Von der Nutzungsdauer mancher Perlatoren will gar nicht erst anfangen.

    Also, wir verwenden unser Frischwasser aus dem Tank für alles, vom Pur-Trinken über Kaffeekochen, Zähneputzen, Waschen bis zur WC-Spülung. Der Tank ist ständig gefüllt, wenn das Mobil längere Zeit unbenutzt steht, achte ich darauf, dass der Tank maximal gefüllt ist, wegen der damit minimalen freien Oberfläche. Irgendwelche Mittel kommen dabei nicht rein, weder Silber noch irgend etwas anderes. Bei Wiederbenutzung des Mobils wird natürlich alles Wasser abgelassen, mit Chlor desinfiziert und richtig gespült (2 mal). Betankt wird stets über den eigenen Schlauch mit eigenem Adapter (wenn mal nicht anschließbar, dann fahren wir weiter), nachdem erst einmal eine hinreichende Menge an gestandenem Leitungswasser abgelassen wurde (außer jemand hat gerade vor uns Frischwasser gebunkert). Bislang hatten wir noch keinerlei Grund zur Klage, weder geschmacklich noch hinsichtlich eines gesundheitlichen Problems. Allerdings waren wir bislang auch nur in Europa unterwegs und noch nicht in dessen äußersten Süden. Das einzige, was bei uns neben dem ohnehin vor der Wasserpumpe zu deren Schutz angebrachten Grobpartikelfilter vor der Entnahme zusätzlich eingebaut ist, ist eine UV-Einheit, da wissenschaftlich nachgewiesen ist, dass UVC Keime inaktiv macht, über den Prozentsatz kann man sicher streiten. Auf zusätzliche Filter, gleich welcher Art, verzichten wir bewusst. Denn das mit den Filtern ist ja, wie schon Horst schrieb, so eine Sache. Ich bin da kein Spezialist, aber aus dem, was mir schon zu Hause mein Installateur zu Wasserfiltern gesagt hat und dem, was ich mit den Jahren an angelesenem Wissen gesammelt habe, verbunden mit vernünftigem Menschenverstand, brauchen alle Filter hinreichend Pflege mit regelmäßigem Wechsel der Patronen. Wenn das, aus welchem Grund auch immer mal nicht passiert, schadet er durch vermehrte Keimangabe mehr, als er nützt. Das einzige, über was ich ggf. nachdenken würde, wenn wir dereinst mal im "richtigen Süden" sind, wäre ein Sediment-Befüllfilter, z.B. der angesprochene Kärcher-Filter, sowie nur zeitlich begrenzt maximal noch ein Aktivkohlefilter wegen des Geschmacks, falls überhaupt nötig. Dessen Wirkung ist wenigstens auch wissenschaftlich belegt ;).


    Einen schönen Sonntag noch und beste Grüße aus dem "Norden"

    Dieter

  • Etwas machen wir aber doch anders . . .

    Nach jeder Tour, sei es auch nur eine Unterbrechung von lediglich 3 Tagen, wird das Fahrzeug wasserseitig komplett entleert.

    Hierbei werden alle Armaturen, Abläufe und Verschlussdeckel geöffnet, außer der Verschlussdeckel von Grauwassertank.

    Ist die mitgebrachte Frischwassermenge entsprechend groß, findet das Wasser seine letzte Verwendung im Garten zum Blumen gießen 🌷


    Gruß Horst

    Die meisten haben vermutlich genau wie wir, mehr Zeit hinter als vor sich.

    Also mach was draus . . . .

    Einmal editiert, zuletzt von 79R ()

  • Hallo Horst,


    das mit dem Entleeren hatte ich anfangs auch überlegt. Ist ggf. noch besser, wenn nichts drin ist, kann auch nichts gammeln. Dann müsste man aber auch alle "Wasserlachen", an denen sich Biofilm bilden kann, wegbekommen, evtl. durch ausblasen. Das schien mir dann doch etwas unsicher und erfordert auch entsprechenden Aufwand. Deshalb dann lieber den Tank total voll, so dass auch keine freien Oberflächen dort auftreten. Außerdem hat das für mich den Charme, dass ich die Sanitäreinrichtung (Toilette, Händewaschen) benutzen kann, wenn ich in der Pause am Mobil (steht einige Kilometer von zu Hause in einer Garage) was machen will. ;).


    Aber ich denke, es gibt da jede Menge an Möglichkeiten und wie Kalle es schrieb: "... es soll jeder so machen, wie es ihm gefällt". Oder man kann auch sagen, ... entsprechend seiner gemachten Erfahrungen. Ich habe aber (bin allerdings wie gesagt kein Fachmann) ebenso wie Du, kein allzu großes Vertrauen in irgendwelche Filter, sei denn, man würde sie wirklich ständig wechseln, was aber dann mit der Zeit doch aufwändig wird.


    Nochmals beste Grüße

    Dieter

  • Was mich immer wieder erstaunt ist, dass sich niemand um die Wasserqualität im Haus sorgt. Wasser kommt durch Rohre, die seit Jahrzehnten in Gebrauch sind und niemals mit Chlor oder Zitronensäure oder ähnlichem gespült werden. Es gibt auch Wasserleitungen im Haus, die wochen-, manchmal monatelang nicht benutzt werden, wie z.B. die Leitungen nach draußen oder zum Bad für Gäste. Der Wasserhahn, mit dem ich den Camper zu Hause befülle, kommt mit Wasser, das manchmal wochenlang im Rohr steht. Und trotzdem sind wir niemals krank von Wasser.

  • Was mich immer wieder erstaunt ist, dass sich niemand um die Wasserqualität im Haus sorgt. Wasser kommt durch Rohre, die seit Jahrzehnten in Gebrauch sind und niemals mit Chlor oder Zitronensäure oder ähnlichem gespült werden. Es gibt auch Wasserleitungen im Haus, die wochen-, manchmal monatelang nicht benutzt werden, wie z.B. die Leitungen nach draußen oder zum Bad für Gäste. Der Wasserhahn, mit dem ich den Camper zu Hause befülle, kommt mit Wasser, das manchmal wochenlang im Rohr steht. Und trotzdem sind wir niemals krank von Wasser.

    Es liegt ggf. daran, dass die Faktoren für die anders sind ...


    -Verunreinigungen durch ein quasi "offenes System"

    - Risiken durch verschiedene Quellen (Frischwasseraufnahme)

    - Auswirkungen durch wechselnde Temperaturen und fragwürdige Regenerierung

    - keine Qualitätsüberprüfung außer Geschmack und Geruch


    Das Trinkwasser Zuhause kommt aus einer fortwährend geprüften und strikt reglementierten Quelle.. Das Wasserversorgungssystem ist "geschlossen" und die Vorratshaltung (Wasserreseren) unterliegen klaren Überwachungsalgorithmen.


    So soll es zumindest sein und das Vertrauen in Wasser aus nachvollziehbaren Quellen ist eben größer als das gefühlte Restrisiko, wenn unterwegs dann Wasser aus einem Hahn entnommen wird, von dem man zwar hofft aber nicht wirklich weiß, wo dieses Wasser ursprünglich und mit welcher Qualität herkommt.


    vG

    Martin

  • Es liegt ggf. daran, dass die Faktoren für die anders sind ...

    Danke, sehe ich (als Nichtexperte, aber logisch nachvollziehbar) ebenso. Das scheint mir auch das Problem beim Filtereinsatz zu sein, wenn wir das unprofessionell, ohne hinreichende Messungen vor und vor allem nach der Filterung praktizieren. Das ist ja bei den Profis anders - ständige Kontrolle und Überwachung!


    Beste Grüße

    Dieter

  • Was mich immer wieder erstaunt ist, dass sich niemand um die Wasserqualität im Haus sorgt. Wasser kommt durch Rohre, die seit Jahrzehnten in Gebrauch sind und niemals mit Chlor oder Zitronensäure oder ähnlichem gespült werden. Es gibt auch Wasserleitungen im Haus, die wochen-, manchmal monatelang nicht benutzt werden, wie z.B. die Leitungen nach draußen oder zum Bad für Gäste. Der Wasserhahn, mit dem ich den Camper zu Hause befülle, kommt mit Wasser, das manchmal wochenlang im Rohr steht. Und trotzdem sind wir niemals krank von Wasser.

    Obwohl wir zu Hause das Wasser aus dem Harz bekommen, entnehmen wir das Trinkwasser über einen Aktivkohlefilter. Besonders auch wegen Tee und Kaffee, da einfach der Geschmack deutlich besser ist. Den gleichen Filter setzten wir dann im Wohnmobil ein, wenn wir unterwegs sind. Der Vorteil ist, dass der Filter keine längeren Standzeiten hat und so halbjährig gewechselt werden kann. Wir fühlen uns dadurch einfach zusätzlich auf der sicheren Seite.

    Gruß Hajo


  • Naja, wenn das alles reibungslos funktionieren würde, gäbe es z.B. keine Salmonellen, gerade in Saisonbetrieben... oder Ferienwohnungen... oder ganz am Ende von einer Wasserleitung in der Strasse... oder, oder, oder.


    Ebenso gibt es Gegenden, wo das "Trinkwasser", welches aus dem Hahn im Haus fliesst, leicht gefärbt ist... Sedimente. Die sind zwar absolut nicht schädlich, aber optisch ist es erst mal da. Und im Tank dann eher suboptimal.


    Ich halte mich an das einfache Prinzip des wachsamen Holzauges und darüber hinaus daran, dass alles was uns nicht umbringt, uns nur stärker macht.


    Wenn man einem Amerikaner einen französischen Käse aus Rohmilch serviert, dann ist der Ami erst mal eine Woche auf der Intensivstation.

  • Hallo Hajo,

    Wenn das Wasser dann zeitnah verwendet wird, kann man so machen. Manche Filter ziehen auch Chlor aus dem Trinkwasser, mein Kalkfilter zb., den ich unterwegs verwende, dadurch nimmt man dem Trinkwasser etwas die Haltbarkeit. In Deutschland und auch in weiten Teilen Europas wird Chor zugesetzt, damit das Wasser ca 6 Monate in Leitungen, die nicht dem Licht ausgesetzt sind, haltbar bleibt. Wir fühlen unsere Tank, wenn wir nach Hause kommen immer randvoll mit frischen Wasser auf. Wenn das Mobil längere Zeit steht, lassen ich das Wasser vor unseren nächsten Tour ab, und fülle frisches ein. Minimale Reste werden durch den Chlorgehalt des Frischwassers mit desinfiziert. Außer Kalk im System haben wir keine Probleme. Deswegen nehmen wir seit einiger Zeit unterwegs den Kalkfilter zum Befüllen mit. Zuhause haben wir mittlerweile ein anderes System für die Wasserentkalkung.

  • Unter der Annahme, dass das Wasser aus einem Füllhahn das gleiche ist wie das, was aus den Häusern der Menschen fließt, dann finden Sie hier eine Tabelle, in der Sie sehen können, ob Sie sicher Wasser tanken können. Es gibt einige überraschende Länder unter ihnen. Griechenland hat besseres Wasser als Deutschland und Dänemark schlechteres Wasser als Italien.


    trinkwasser in europa

  • Unter der Annahme, dass das Wasser aus einem Füllhahn das gleiche ist wie das, was aus den Häusern der Menschen fließt, dann finden Sie hier eine Tabelle, in der Sie sehen können, ob Sie sicher Wasser tanken können. Es gibt einige überraschende Länder unter ihnen. Griechenland hat besseres Wasser als Deutschland und Dänemark schlechteres Wasser als Italien.


    trinkwasser in europa


    Sorry, aber die Tabelle taugt nix.

    Es gibt kein Germanien-einheitliches Trinkwasser. Mein Beispiel mit den Sedimenten war in Germanien.

  • Wasser ist in Deutschland das best überwachte Lebensmittel, da mach ich mir keine Sorgen. Wir fahren immer mit vollem Tank los. Hier in der Pfalz haben wir weiches Wasser, früher Härtegrad 1.

    Unterwegs da schaue ich schon, nutze ausschließlich meine Schläuche und entsprechend dann Vorfilter, fest installiert Sedimentfilter und UV Lampe.

    Ich konnte von einem Wasserwart aus Bayern, den wir mehrmals auf einen CP in Italien trafen, lernen in Bezug auf Hygiene und Einschätzung. Wo man unsicher ist, füllt man nach den ersten 30-40 Liter ein 0.5 L Wasserglas und schaut es sich mal im Licht an.

    War Recht interessant, was ich da an Info's mitnehmen konnte.

    Ein Set zur Wasserbestimmung habe ich nicht, das habe ich schon unterwegs bei Anderen gesehen.