Einbau Kloft Retarder

  • Die Strecke war von Meran-Hafling hinunter nach Meran. Einige enge Kurven drin, wo man ganz runterbremsen muss. Hinter mir ein paar Autos, die ich natürlich nicht ausbremsen wollte. Zwischen drin bin ich mal seitlich ran und habe eine Meute vorbei gelassen. Vielleicht war das auch der Fehler, vielleicht hätte ich einfach weiterfahren sollen anstatt auf Null runter zu bremsen.

    Am Brenner hatte ich diese Situation noch nie, ist meiner Meinung nach auch kürzer das steile Stück, unten wird es ja etwas flacher.


    Gruß Axel

  • Was mich interessieren würde, was kostet der Spass, also der Kloft Retarder auf Daily Chassis, kann man das in etwa pauschal beantworten?

    Ich denke, dass ich die Kosten nennen darf, habe ja ein allgemeines Angebot erhalten. Ist ja aktuell und kann ja jeder selber auch anfordern.

    Der Retarder (Typ PK mit 525Nm) samt Einbau kostet 7250,- und ist dann 4-stufig. Der Bremsomat (ähnlich Tempomat) inkl. 6 Stufen kostet 350,-. TÜV-Abnahme dann 130,-


    Das Ganze dauert 1 Tag inkl. Anpassung der Kardanwelle. Also morgens um 7.45 Uhr Beginn, um 15:30 Uhr kann ich wieder los.


    Vielleicht noch wichtig: Baujahr meines Daily ist 2020 und ich habe einen 170l-Tank drin. Und wie hier schon öfter geschrieben, der Retarder hat keine ABS-Funktion, damit kann ich aber leben.


    Gruß Axel

  • Wir haben uns nach Einsprache mit dem Einbauenden Betrieb und der Erfahrung in den letzen 3 Jahren nun entschieden im März wenn wir auf der Durchreise durch unser Heimatland sind einen Telma Retarder beim Sprinter einbauen zu lassen. Gerade hier in Grichenland sind die Bremsen trotz niedrigem Gang oft sehr gefordert, oft hart an der Grenze. Da wir ja immer mit Anhänger und voller Zuladung unterwegs sind gönnen wir uns diesen. Wollten wir schon von Anfang an, war damals nicht möglich. Nun scheinbar doch möglich. Wird dann bei Mercedes auch ins System einprogrammiert. Kosten rund 10'000 Fr. aber ist uns unser Leben wert.

  • Dich fragen „warum erst jetzt“

    Nein werde ich mich nicht, den es ist erst nun möglich, respektive im März wenn wir wieder in der Schweiz sind. Wollte ja, wie dem Post von mir zu entnehmen schon von Anfgang an, damals ging es nicht, war nicht lieferbar!

  • Hallo Axel , plane gleich den TÜV Besuch vor Ort ein, die kennen Kloft und alles ist sehr problemlos ! Wenn Du den TÜV dafür dabei hast, kannst Du den irgendwann in Deine Zulassung eintragen lassen.

    Gruß Frank

  • Moin,

    Vielleicht noch wichtig: Baujahr meines Daily ist 2020

    ist sehr wichtig!

    Bekam heute bei Meier gerade die mündliche Aussage, das bei unserem wegen Bauzeitraum 2012 - 2014 etwa 13 k anfallen würden, da das Steuergerät erneuert werden müsste ... =O

  • Ostseebaer

    Die Kosten sind bei Baujahr 2021 aber ähnlich , bzw genauso.

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    Es ist nicht deine Schuld das die Welt so ist wie sie ist, es wär nur deine Schuld wenn sie so bleibt….

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    No Racism


    Gegen falsche Alternativen

  • Hallo Axel , plane gleich den TÜV Besuch vor Ort ein, die kennen Kloft und alles ist sehr problemlos ! Wenn Du den TÜV dafür dabei hast, kannst Du den irgendwann in Deine Zulassung eintragen lassen.

    Gruß Frank

    TÜV wurde von Kloft direkt mit angeboten und natürlich gleich dazu "gebucht" ;)

  • Moin,

    ist sehr wichtig!

    Bekam heute bei Meier gerade die mündliche Aussage, das bei unserem wegen Bauzeitraum 2012 - 2014 etwa 13 k anfallen würden, da das Steuergerät erneuert werden müsste ... =O

    Ist dann sicherlich ein Telmar, oder? Wenn nicht, dann würde ich auch mal nach so einem Ausschau halten, vielleicht geht der ohne neues Steuergerät und kostet dann das Gleiche, wäre aber dann ins ABS eingebunden.

  • Moin,

    Ist dann sicherlich ein Telmar, oder? Wenn nicht, dann würde ich auch mal nach so einem Ausschau halten, vielleicht geht der ohne neues Steuergerät und kostet dann das Gleiche, wäre aber dann ins ABS eingebunden.

    ja ist der Telma.

    Der Kloft war bei mir bislang wegen der - mir zumindest geläufigen fehlenden ABS-Unterstützung - aus dem Rennen, da mir beim alltäglichen Fahren die Sicherheit wichtiger war als die 'Bequemlichkeit" - und er dann alltäglich keine Vorteile gebracht hätte.

    Scheint jetzt allerdings mit der elektronischen Steuerung nicht mehr zu gelten - aber bislang ist der Leidensdruck nicht hoch genug.

    Dazu fahren wir bislang zu wenig Hochpassstrecken und die wenigen steileren Abfahrten im Mittelgebirge bewegen sich derzeit im einstelligen Promillebereich (bezogen auf die Gesamt-km) - das geht mit Motorbremse und Intervallbremsung bislang problemlos.

  • Es reicht eine Abfahrt um die Bremsbeläge verglasen zu lassen. Das merkt man nicht gleich. Mit dem Effekt, dass die Bremsleistung massiv nachlässt. Unserer steht aktuell bei Iveco und bekommt deshalb neue Bremsen.
    Bis vor kurzem dachte ich auch, dass ich keinen Tetarder brauche und scheute die Kosten. Jetzt muss ich das Thema noch einmal neu bewerten. Die Anfrage ban Kloft ist raus. Mal sehen, was die Finanzministerin meint.
    VG Dietz

  • .....

    Dazu fahren wir bislang zu wenig Hochpassstrecken und die wenigen steileren Abfahrten im Mittelgebirge bewegen sich derzeit im einstelligen Promillebereich (bezogen auf die Gesamt-km) - das geht mit Motorbremse und Intervallbremsung bislang problemlos.

    Das war ja bisher auch meine Ansicht. Und das, obwohl wir ca. 10x im Jahr in die Berge zum Skifahren fahren. Auch da geht es teilweise mit 14% runter, das steile Stück kam aber immer erst zum Schluß. Und dennoch hatte ich Reifenlufttemperaturen von rund 50°C. bei Außentemperaturen von +/- 0°C. Möchte gar nicht dran denken, wie heiß die Bremsen waren und bin froh, dass bisher immer alles gut gegangen ist.. Für mich ist Intervallbremsung keine Option mehr, weil ich gemerkt habe, dass dies fast nichts bringt. Die Abkühlzeit ist einfach zu kurz. Und die "Motorbremse" kann man auch vergessen.


    Ich will hier niemanden zum Retarder überreden, will nur meine "Fast-Bremsausfall-Erfahrung" aufzeigen und sensibilisieren.


    Gruß Axel

  • Moin Axel,

    Ich will hier niemanden zum Retarder überreden, will nur meine "Fast-Bremsausfall-Erfahrung" aufzeigen und sensibilisieren.

    so kam es bei mir auch an.

    Und wenn ich so regelmäßig wie Du ins Gebirge fahren würde oder eben auch nur einmal solche Erfahrung im Ansatz erleben musste, wäre der Retarder auch bei mir schon drin - mit ist immer besser als ohne, gar keine Frage!

    Er bleibt auch bei mir auf der Wunschliste - nur eben nicht ganz vorne ... wir sind als 'Flachlandtiroler' nunmal keine Gebirgstypen - wollen eher mit den Trikes entlang von Flüssen oder über Ebenen cruisen. ;)

    Ich würde aber gerne mal auf Deine Erfahrungen mit dem Retarder zurückkommen, wenn die vorherigen Punkte auf meiner Wunschliste 'abgearbeitet' sind.

  • Mal ein paar kleine Anmerkungen zu den letzten Posts:


    Verglasen

    Verglasen tun die Beläge nicht durch das Heißwerden im Bremsbetrieb, sondern das würde sogar das "Verglasen" verhindern. "Verglasen" tun Beläge, die viel unterhalb der Temperaturgrenze (Erwärmen) und wenig abgenutzt werden. Das ist das Karma, wenn man viel mit Motorbremse/Retarder fährt und die Bremsbeläge weniger in den Bereich der vorgesehenen Arbeitstemperaturen gelangen.


    Fading

    Das berüchtigte "Fading" entsteht durch die Überhitzung der Bremsbeläge. Das bedeutet, der vorgesehene Arbeitstemperaturbereich der Beläge/Scheiben wird deutlich überschritten und die Beläge fangen an zu "schmieren", was eine deutlich reduzierte Bremswirkung bei gleichem Pedaldruck oder andersherum einen deutlich höheren Pedaldruck bei gleicher Bremswirkung bedeutet. Der Grat vom Fading zum Bremsversagen ist schmal!


    Für die Kritiker vom Retarder

    Natürlich geht es auch ohne Retarder aber man muß beachten, dass man weniger "Reserven" hat. Stellt man fest, dass das Bremsfading einsetzt, so bleibt nichts mehr ausser zu versuchen das Fahrzeug zum stehen zu bringen und zu hoffen, dass das funktioniert. Beim Retarder hat man die Möglichkeit eine Geschwindigkeit zu halten ohne die Bremse auf Temperatur zu bringen und so noch ausreichend Reserven bis zur Fadinggrenze.


    Motorbremse

    Es gibt verschiedene Bauarten von Motorbremsen und auch verschiedene Kombinationen derselben. Die althergebrachte Stauklappe im Auspuffkrümmer ist die bekannteste Motorbremse. Die benötigt aber auch eine gewisse Motordrehzahl um wirksam arbeiten zu können. Eine Motorbremse bei 1.200 U/min ist relativ wenig wirksam aber bei 2.500-2.800 U/min wirkt die bereits recht deutlich. Bei einzelnen Motorenherstellern gibt es auch noch die Möglichkeit einer "internen" Motorbremse, die einfach den Öldruck aus den Ventilen nimmt um damit praktisch die Motorenkompession direkt als Bremse zu verwenden. Ebenfalls gibt es auch die Variante einer Kombination von beiden Funktionen.


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    Hat man also bereits eine Motorbremse, so ist ein zusätzlicher Retarder relativ sinnfrei, es sei denn man braucht "Gürtel und Hosenträger" ... Kann man machen, ist aber nicht gerade von besonderer Priorität.


    Anmerkung

    Mit einem Retarder oder Motorbremse können klassische Bremsen geschont werden und man hat bei Bergabfahrten spürbar mehr Reserven in der Brems/Verzögerungswirkung. Diese Reserven kann man auch durch geschicktes Fahren erreichen. "Immer in dem Gang den Berg runter, wie man auch rauffährt" ist eine alte Truckerregel. Das Fading verstärkt sich durch latentes Bremsen. Also immer mal wieder kürzer beherzt auf das Pedal statt nur leicht. und latent bremsen. Tritt das Fading auf, dann deutlich verzögern, einen Gang runter schalten und den Wagen rollen lassen ohne Bremse um dann voll "in die Eisen zu steigen". Jedes Grad Temperaturabbau bringt einen zu mehr Bremswirkung.

    "Retarder" ist keine Religion, sondern Physik und dass der Retarder eine deutliche Ergänzung zur klassischen Bremse ist, braucht man eigentlich nicht zu diskutieren. Allerdings kann man trefflich diskutieren, ob man diese Reserven durch Technik oder durch Fahreigenschaften "erwirtschaftet".


    Wir haben das MAN EVB an Bord und ich benutze das sehr viel, vor allem an den Stellen, wo man sonst mit dem Retarder arbeiten würde. Der Retarder hat eine stärkere Wirkung aber der Unterschied zwischen EVB und Retarder ist nicht so groß, dass es eine Investition in einen zusätzlichen Retarder rechtfertigen würde. Das Hauptbremsmedium ist und bleibt die klassische Bremse und via automatischer Steuerung wird bei uns das EVB zugeschaltet. Das ist angenehm und schafft, wie zuvor dargestellt, einige Reserven, die widerum die Fahrsicherheit verbessern.


    vG

    Martin

  • Übrigens wie ich seid heute von Kloft weiss, wollte ein alternativ Angebot einholen zu Telma-Retarder, das dieser beim 907 Sprinter nicht verbaut werden kann. Schade wäre doch interssant gewesen insebsondere da sich laut Site von Kloft dieser unterdessen auch mit ABS nutzen lässt. Von Telma habe ich unterdessen die Nachricht es seien noch weiter Abklärungen mit Mercedes notwenig. Bin mal gespannt den zuerst hiess es keine Problem geht mit ihrem Model von Sprinter. Hätten wir aber nach wie vor gerne, ich werde berichten wenn ich mehr dev. weiss.